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ein Aua an der Hand...einen Tag vorher war sie noch völlig okay...
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5 Gläser Johannisbeermarmelade...
und der eigene Ergeiz...ergeben eine Geschichte.
wer hat schon mal auf die Rückseite
der gekauften Marmeladegläser im Supermarkt geschaut?
ich wette, kaum einer, - Hauptsache süss und fruchtig , - war der Plan beim Kauf.
Ich kaufe keine, denn ich mache meine Marmelade und Gelees seit
Jahren schon selber und könnte nicht mal sagen WAS da alles an
Zutaten auf den Gläsern außer viel , meist zuviel an Zucker noch daraufsteht. Weiss aber mit Sicherheit, ne ganze lange Latte von Chemie...
Nachdem ich schon den Rührkuchen mit
Rhabarber vorsichtshalber entsorgt habe (weil er mir
etwas „komisch schmeckte)
und ich mir nicht ganz sicher war, ob ich ihn wirklich zu Ende essen
oder gar einem Besuch anbieten wollte – der Juni war ja ins „
vorbei“ entfleucht und der Juli war schon da, schaute ich mir die
von der Erde bis zur Spitze prall gefüllten Johannisbeersträucher
des Nachbarn links an und dachte:
„ nein, - die nicht auch noch, das
wäre jammerschade, die vielen süssen Früchte nur den Vögeln
anzubieten, das gäbe doch herrliche Marmelade, denn er erntet
nicht.
Dass ich mich eventuell damit für ein
paar Tage ins „Aus“ schiessen könnte, hatte ich nicht auf dem
Schirm, tat ich aber.
Fit und gesund über das ganze Jahr zu
sein ist ein Wunsch den wir ja alle haben, alles selbst machen
können, keine Hilfe brauchen - auch.
Ich erntete, strich die kleinen roten Früchte ab und sammelte über eine
Stunde alle runden zuckersüßsauren Früchte von den dicken
Sträuchern in Begleitung des Katers der mir über die Füße strich
und genoß die hoch und runter - Bewegung am Rücken, dachte noch Ups, das merkste
sicher nächsten Morgen!
Am Ende hatte ich weit über 1 kg zusammen
und der Strauch sah immer noch aus,
als fehlten keine, er hing immer noch proppevoll.
Gelierzucker war genügend da,
ansonsten kam ja nur etwas frische Zitrone und ein Schwupps Gin,
Kognak oder Rum zum haltbar machen hinzu. Diese verflixten Früchte
hatten aber auch wirklich viele kleinen zarten Stengel von denen es
nun die Früchte wieder einzeln abzustreifen galt. Am Ende taten mir die Hände weh und
das süße Mark blubberte im Kochtopf und ergab 5 kleine und 2
große Gläser. Danach kam das Chaos in der Küche dran, fertige kochendheisse Marmelade klebt wie Gift.
Schon mal gemerkt, wozu wir alle unsere
Hände brauchen?
2 Stunden später konnte ich nix mehr
mit der rechten machen.
Nicht mehr krümmen, nicht mehr zur
Faust ballen, nichts mehr hochheben, zugreifen, geschweige denn halten.
Die gesamte Kraft war total weg und es tat
nur noch weh.
Der Mittelhandknochen machte Pause,
war stark geschwollen und rot entzündet
Betten machen fiel aus..
Wäsche in die Maschine, okay ging zur Not auch mit links..
selber kochen, Kartoffeln, Kohlrabi oder Karotten schälen, geht gar nicht,
Gemüse
putzen,
Geschirr spülen,
Katzenfutterdosen aufreißen oder
gar die Flasche Wasser,
wahlweise Radler zum entspannen am abend
zu öffnen–
mir ein Brot schmieren, das alles konnte ich
vergessen. Der Gedanke kam sofort : wie soll ich mir die Zähne am
Abend putzen, mir die Socken anziehen wenn die Füß kalt sind, ich
bin Rechtshänder.
Selbst am Handy die Nachrichten
abfragen war mit der Hand nicht mehr möglich und aus der linken fiel
mir sowieso alles heraus, die war zum arbeiten überhaupt nicht einsetzbar, damit bin ich total ungelenk und ungeübt..aber Katzen kraulen, das kann ich damit.
doch mit Buchseiten umblättern war die Hand schon sehr schmerzhaft und stach.
... Sch...dachte ich , - und nun?
Würde ich damit zum Doc gehen, wußte ich - würde
der mich sofort zum Röntgen in die Stadt schicken. Nichts was ich
wollte, denn Auto fahren ging ja auch nicht, dazu hätte ich ja das
Lenkrad bewegen und schalten müssen und mit Bewegung jeder Art war
ab sofort Sense, die Hand tat schon bei jedem Fitzelchen Bewegung
weh...
schon wieder einen der Nachbarn danach fragen, ob jemand Zeit hatte kam nicht infrage. Die halten mich sofort für schwachsinnig und für eine Memme.
Ich hasse Tabletten jeder Art, schon
schlimm genug und nur mit Überwindung und mit dem letzten Rest Anflug von
Vernunft schlucke ich meine Blutdruck und Herztabletten und vermied
normalerweise jede Zusatztablette, weil ich extrem darauf reagiere.
Es gibt ja Leut' die sowas wie Schmerztabletten schon zum Frühstück
futtern statt sich ein Brötchen zu schmieren, ich gehöre nicht
dazu, mein Marmeladen - oder Käsebrot zum Kaffee schmeckt mir besser.
Mittlerweile hatte ich mir Diclosalbe
daumendick auf den Handrücken und die Innenseite der Hand direkt auf den Knochen geschmiert. Ob die wohl noch Wirkung zeigt, die Tube und dessen Inhalt sind schon
Jahre alt. Das machte ich 3 x nacheinander und noch einmal vorm schlafen gehen. Feste drauf, dachte ich - kann nie schaden..
Dazu noch eine 100 mg Tablette mit viel Wasser aus dem Hahn.
Ich legte den Arm,
Ellbogen und den bis zur Hand in ein dickes Leinentuch sodass sie ruhig, gelassen und rot
darin lag , vor sich hinleuchtete und bat den Nachbarn am Zaun mir den Knoten
um den Hals zu binden, ärgerte mich, dass ich das nicht allein tun
konnte. Dann versuchte ich mit links das Geschirr zu spülen .
sah aber gleich: –
vergiss es – lass es, hol dir Hilfe.
Ich nahm noch eine
Diclofenac und binnen einer viertel Stunde glitt ich sanft in den
Schlaf aus dem ich erst am Morgen wieder erwachte.
Ursprünglich wollte ich ja helfen das
Dach des Vorbaus mit neu zu decken, so zumindest war der Tagesplan
– jetzt konnte ich sagen – gewesen -
denn das Dach lag den ganzen Tag über
friedlich und still in den Augen der heissen Sonne - und außerdem waren die neuen Platten
noch nicht zugeschnitten, da die Säge des Nachbarn im Regen nass
geworden war und nicht mehr anging..
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wir hatten ja schon einen Probelauf angefangen und geprüft ob sie passten...
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Musste also alles warten – auf den
Schatten, das Equickment das bestellt worden war und auf eine
gesunde Hand die zum zugreifen und mit/halten wieder funktionierte...
wozu man die Hand alles
braucht weiß ich ab heute wieder und pass in Zukunft besser darauf
auf.
/wenn ichs nicht wieder
vergesse..👀
aber ich habe 7 Gläser
Johannisbeermarmelde und wenn mir einer das Glas aufmacht, kann ich
sie auch essen, denn ich weiß, sie schmeckt köstlich mit dem
Schluck Rum.!
Und ganz klar, kriegen
die Nachbarn auch wieder was davon ab.
eigentlich sollte ich nun ein wenig üben nur noch einarmig zu arbeiten, fürs nächste Mal Unvernunft - alles auf einmal und direkt nacheinander zu tun, statt einfach mal Pause zu machen.
die Schwellung geht allmählich zurück und das aggressive Rot hat sich in ein zartes Rosa verwandelt, wie gut, dass ich mir alten Diclos noch aufgehoben hatte. Ich konnte sogar schon den Stecker aus der Steckdose ziehen, auch wenn das mit links gegangen wäre.
ich schätze mal, noch einen Tag Schonung und ich bin wieder fit
Unkraut ist eben nicht wirklich tot zu kriegen 👀 und ich freue mich darauf wenn ich endlich meine Bratkartoffeln wieder selber in die Pfanne schnibbeln kann.
Selbsterkenntnis ist ja auch eine Erkenntnis, vielleicht sollte ich mein Temperament ein klein wenig zügeln und so manch Dinge im Leben langsamer angehen.!!!
das täte mir sicher gut.
@ angelface