Montag, 4. November 2024

Abschiede...der Mensch tut sich schwer damit...

Fortsetzung zum letzten Post...wenn sie von uns gehen...
Mit Katzen zu leben ist oft wie ein Spannungsbogen zum Krimi zur Nacht
wo man sich sagt: hab Acht. Man weiß nie was passiert.
bedeutet aber auch Abschied zu nehmen.
Gut -  wenn man es nicht erleben muss.

 meine Hände sind da um sie gut zu versorgen
mein Verstand um mit ihnen rechtzeitig zum Tierarzt zu gehen
auf sie achten meine Aufgabe wenn ich sie aufnehme
mein Herz für sie bereit sie ohne Einschränkung zu lieben

Abschied nehmen ist schwer..
er kommt irgendwann immer auf uns zu, ob durch Mensch oder Tier.


Paulchen II trug ohne dass es jemand wusste wohl einen
Virus in sich der erst nach Jahren ausbrach und ihn niederstreckte

Mich von Paulchen II   nach 5 1/2 Jahren -  mit ihm leben -  zu verabschieden, fiel mir unheimlich schwer.
Vielleicht weil ich soviel Arbeit mit ihm hatte
er es mir nicht leicht machte ihn zu verstehen
sein bisheriges entbehrungsreiches Leben hatte ihn geprägt...
sein Misstrauen war riesig und er –- nein, wir -  brauchten ein halbes Jahr um uns anzunähern.
Das festigt und bindet - bis Wärme und Zuneigung uns gegenseitig aneinander haftet und findet.



er war schwierig , sperrig, misstrauisch und vorsichtig als er uns fand...
 und ich ihm sagte: " Klar - du darfst bleiben...

Es ist leicht, und fast selbstverständlich ein unproblematisches Tier zu lieben, eines, das keine Schwierigkeiten macht, eines das ständig innerlich lacht, fröhlich ist und zufrieden aufgewachsen , beschützt und geliebt war.

Wie mit einem Partner, der alles ohne zu meckern mit einem mitmacht.
Viel komplizierter ist es, mit einem zu leben das sein gesamtes Leben schlechte Erfahrungen in sich trug, dessen Bilder sich auf Dauer einprägen. Verluste erlitt und dem Leiden sehr nah war muss vom Mensch erst verstanden werden um richtig mit ihm umzugehen.

Paulchen II  der Gastkater war so ein kleiner Unglücksrabe, er hatte wohl sehr viel Pech und lernte aus seinen Erfahrungen  jedem erst zu misstrauen, ehe er sich überhaupt einem Menschen anschloss. Lange bestand er nur  pur aus Ängsten. Wer da keine Geduld entwickelt – hat schon verloren ihn vom negativen Bewusstsein zum positiven umzupolen. Als er sich uns endlich anschloss, Vertrauen fasste, wurde vieles leichter für uns.

Dann aber liebte er bedingungslos und dankbar und es war rührend mit- an- zusehen wie er lernte mit den Menschen anders umzugehen..

ein sehr menschelnder Kater der vieles verstand...
er kannte die Furcht -  die Flucht und Einsamkeit
Ablehnung und Misstrauen ihm gegenüber

 das war das erste Mal entspannt innen...

das war schon spielen - turnen, klettern -
entdecken und vertrauen

Er lernte reden, sich mitteilen, spielen, vertrauen und kam nach ungefähr einem halben Jahr auch ins Haus, was er unglaublich genoss. Vielleicht, -  weil dies für ihn völlig neu war. Ein Platz für ihn.
Sicher fand er dies unglaublich.       

hier entspannte er sich, brauchte nicht mehr wegzulaufen...

Sein bisheriges Leben – von dem keiner wusste was er alles erlebt und mitgemacht hatte , spielte sich nur im Außen ab, wo er sich ungewollt ungeliebt unbeachtet durchs Leben angelte. Von vielen fortgejagt wurde, keiner ihn aufnehmen wollte obwohl man wusste, dass er allein zurückgelassen worden war. Seine Besitzer waren ohne ihn umgezogen. Als ich nachfragte wer ihn kannte, kannten ihn fast alle die hier wohnten, aber keiner wollte ihn als wäre er räudig wie ein Stinktier. Das zu sehen tat mir weh.

Kumpelhaftes miteinander lernte er bei uns durch Mimi und Merlin kennen.

Als er dann – im Juni 2021 als Erster unvermittelt schwer krank wurde, und  innerhalb von 5 Tagen verstarb war es wie ein Schock für mich und vor allen Dingen für Merlin der ihn heimlich tief ins Herz geschlossen hatte - im Nachhinein dessen Todesurteil, der ihm 10 Tage danach folgte. Unser Tierarzt der beide Tiere immer versorgte war ähnlich geschockt wie ich, weil er deren Schicksale  und Leben bei mir gut kannte..



Merlin trauerte sich zu Tode, er fraß nicht mehr, wusch sich nicht mehr, war -  sah, registrierte mich nicht mehr und folgte ihm 10 Tage später aus Trauer, er gab sein Leben innerlich auf. Der Abschied vom Garten mit ihm zusammen  erschütterte mich tief. diesen Sonntag vergesse ich nie. Welch einen starken sensiblen Charakter hatte dieser wunderschöner Kater.

die beiden hingen wie Kletten aneinander,
waren ständig zusammen und teilten sich viel...
13 Jahre Beisammensein

als Kasimir verschwand wurde Merlin sehr nachdenklich
und verlor sein kindliches Gemüt für eine lange Weile
bis Paulchen auftauchte...



denn auch Katzen frieren wenn Eisklumpen an den Patschpfoten sind _ 
 hi MERLIN - da fehlen nur noch die gestrickten
bunten Strümpfe wenn er in den Schnee geht..

Mimi als Letzte zu verlieren war schrecklich weil ich sie so lange  hatte und seit sie Baby war bei mir war. Ein Stück von mir starb ich mit ihr und hab mich lange nicht davon erholt.



So macht man – jeder für sich seine Erfahrungen
 mit Tieren die einem am Herzen liegen.


als Kleinkätzchenkind  Merlin albern und verspielt

ernst und nachdenklich...

fast könnte man sie ja von weitem verwechseln
aber das sind eindeutig die weißen Pfötchen von Merlin

Füchschen Celine im Sonnenschein wechselte das Haus und zog bei mir ein.

Wenn heute mein altes Mädchen mit einem so lieben Gesicht vor mir auf dem Schreibtisch sitzt , mich fast andächtig mustert, dabei liebevoll mit ihrer Kehle sanft schnurrt und mir durch ihren Gesichtsausdruck erzählt, dass sie mich mag, ja liebt  > wie nur eine >Katze < lieben kann kommen mir oft vor Rührung und Dankbarkeit die Tränen und dabei lächle ich. Sie schenkt mir täglich ein kleines Glück.

Ich wäre dumm , wenn ich darauf auch nur einen gelebten Augenblick verzichten würde...

 und doch, -  jede Art von Abschied tut immer weh .der vom Frühling des Lebens zum Sommer, von diesem zum Herbst und  der dann dem Winter Platz macht.
Ansonsten ist jeder hier am -  umräumen – wegräumen-sortieren – bevorraten & winterfest machen – was ja auch zum Thema Herbst und Abschied passt.

Die sonnigen Tage werden kürzer und weniger was mich ein wenig melancholisch macht.

Leiser Dunstschleier hängt über den Bergen bis sich der morgendliche Nebel empor hebt und verschwindet.

Ich pflücke die letzten Himbeeren vom Strauch die sich vom Regen erholt haben, daneben hängt noch ein längst vergessenes Osterei das nun an den Fikus nach innen kommt wo schon die Engelchen und Glöckchen zum glitzern warten dass sie Gesellschaft bekommen und wünsche Euch allen einen schönen Herbsttag.



@ Angelface



12 Kommentare:

  1. Alle Menschen und auch Tiere die tief in unserem Herzen verankert sind oder waren, die uns verlassen haben um eine Reise in die Ewigkeit zu machen hinterlassen Spuren der Traurigkeit, aber auch Freude der Erinnerung und wenn man dann so berührend darüber schreiben kann wie es eine Gabe von dir ist, liest man gerne deine Zeilen und die Vergangenheit holte mich dabei auch ein und eine Wärme bereitete sich in meinem Herzen aus...
    Liebe Dank und Sonnenstrahlen zu dir von mir, Lissi

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  2. das ist schön von dir zu lesen liebe Lissi, wo Trauer ist ist auch die Demut zu lieben und zu geben, wir bekommen so viel von ihnen zurück...
    dir alles Liebe..angel

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  3. Liebe Angel,
    es ist wahr, diese Abschiede tun weh. Ich habe vor kurzem den Satz gehört "Trauer ist der Preis, den man für die Liebe bezahlt." Wir möchten keinen Moment missen, den wir mit Menschen oder Tieren verbracht haben, die wir liebten und die uns Liebe geschenkt haben, aber der Abschied ist hart... und manchmal kaum zu ertragen.
    Tiere begleiten uns üblicherweise nur ein kleines Stück unseres Weges - für sie ist es hingegen oft das ganze Leben oder zumindest ein großer Teil davon. Uns bleibt nichts übrig als uns damit trösten, dass wir in dieser Zeit das gegeben haben, was wir geben konnten und diesem kleinen Wesen damit ein möglichst gutes Leben beschert haben... 🥰

    Zu deiner Frage in deinem vorigen Kommentar habe ich noch eine Antwort für dich: Du wolltest wissen, ob ich all die Arten und deren lateinische Namen ohne Unterstützung "so aus dem *FF* heraus" kenne - oh nein, liebe Angel 😅😁 - das wäre schön, aber ich bin keine Biologie-Professorin 😉. Ich verwende "Google Lens" als Identifizierungsprogramm für Pflanzen und Tiere (und manchmal auch für Sehenswürdigkeiten)... Und ich hole mir die Zusatzinformationen üblicherweise aus dem Internet oder habe vor Ort Informationstafeln abfotografiert.
    Alles Liebe, Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2024/11/weltreise-2024-8-station-new-york-new.html

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    1. liebe Traude, siehst du ich wusste oder ahnte dass "viel " Recherche und Nachbau dazu nötig ist um solche Blogeinträge von Euren Reisen so schön und bedeutungsvoll zu gestalten und man nicht nur die gespeicherten Bilder dazu einspielt - viel Zeit erfordert aber auch in der Rückschau Freude macht, weil man vieles davon wieder auferstehen lässt. Es liest sich so leicht und flüssig und doch steckt einiges an Arbeit und freie Zeit dahinter, das macht sich der Leser oft nicht so klar. Danke, dass du es mir nun bestätigt hast...:)) Und damit auch danke für deine so erfindungsreich geschmückten Reiseberichte eurer Weltreise
      ich freue mich immer wenn ich neue Berichte davon entdecke...
      herzliche Grüße Angel

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  4. Was hast du schon alles er-lebt an Abschiedskummer und Liebesgold, an Tränen und Trost, liebe angel. Und dennoch ist es dir geschenkt, die Herzenstür bis zum heutigen Tage offen zu lassen. Du bist auserwählt - keine leichte Aufgabe, aber dennoch wunderbar und von Herzen wunderschön.
    Nachtkatzengrüße in die Herbstnacht -
    -

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    1. in einem langen Leben liebe Dori ; - das hast auch du schon sicher oft festgestellt, ereignen sich viele Begegnungen mit Menschen und Tieren die uns - und wir sie begleiten und uns zu Erzählungen inspirieren indem sie uns ihre Lebensgeschichten erzählen. Wie wir sie dann wiedergeben, ob es anderen gefällt oder nur uns im Nachhall unterhält ist immer ein Glücksspiel und vorher weiß man es nie. Auch in deinen Bildern & Malerischen Impressionen liest der Zuschauer auch einen Gutteil deiner eigenen Geschichte wenn er genau hinsieht.
      liebe Morgengrüße aus neblig-nassen Herbsttagen in der Höhe...herzlich Angel

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    2. Deine Antwort ist reichhaltig an Erfahrungen und an Mitfühlen - ein weiter Horizont. - Du kennst sie die Sonnenaufgänge und -Untergänge, die nebelnassen und die klaren Tage. DANKE und beste Wünsche uns beiden weiterhin im Wetter des Lebens.

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    3. lieb von dir liebe dori , wir kennen sie beide die Sonnen auf und Untergänge , Wetter des Lebens ja sie verändern sich täglich neu. Dir liebe Grüße Angel

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  5. Liebe Angel, der Tod unserer vierbeinigen Gefährtinnen und Gefährten ist ein ebenso schmerzhaftes wie leider nicht ausbleibendes Thema. Deine Trauer kann ich sehr gut verstehen, nachvollziehen. Auch die meisten "meiner" Tiere, viele Katzen, eine Hündin, sind weitergegangen und es waren immer Niagarafälle an Tränen, die sie mitnahmen. Die Trauer blieb bei mir.

    Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass sie es dann trotzdem gut haben, in ihrem Himmel und wir uns irgendwann wiedersehen werden. Aber natürlich, sie fehlen an allen Ecken und Enden.

    Herzliche und traurige Grüße sende ich zu dir.
    Erika

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  6. Liebe Erika - zur Traurigkeit im erinnern wollte ich dich nicht mit meinem Post verleiten, schon gar nicht zu Tränen.
    auch wenn ich selbst an manch Tagen noch große Trauer empfinde, einfach w e i l man sich erinnert, dann lächelt oder weint so weiß ich doch wie du, dass es es nun besser haben, dort wo sie jetzt sind.
    So gehen wir alle den Weg des irdischen eines Tages und treffen uns zumindest gedanklich auf Wolke 7 wenn sie gerade an uns vorüber fährt, das sind so traumwünsche die wir uns dann leisten um uns besser zu fühlen, weil wir sie im Grunde nie vergessen auch wenn wir nicht - über - sie - schreiben sondern es nur im stillen Kämmerlein tun, wo uns keiner sieht...diese leise Melancholie begleitet uns auch oft im schreiben und ich freue mich wenn ich so viel Empfindung und Gefühl auch bei anderen Schreiberlingen entdecke...
    herzlich Angel...

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  7. wie schön du über deine samtpfotigen Begleiter/innen geschrieben hast .. so schmerzlich ihr Verlust auch war .. so schön sind die Erinnerungen ..und immer noch finden dich die Fellnasen die sonst niemanden haben ..
    sie spüren genau wo es ihnen gut geht
    ich hatte nur zwei Katzen.. mein Katerle Mohrchen der schon nach einem Jahr überfahren wurde
    und später unsere Lucie.. reine Stubenkatze die 17 Jahre bei uns war
    danach wollte ich keine mehr
    liebe Grüße
    Rosi

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  8. aber von Zeit zu Zeit hast du noch * Besucherkatzen in deinem Garten liebe Rosi das und die Katzen deiner Tochter mal zu hutschen entschädigt dich etwas für den Verlust der eigenen.( ? ) das hoffe ich sehr... herzlich angel

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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface