"Gewohnheiten" als BEGRIFF und damit 910 Worte fielen mir heute beim lesen in die Hände. Worte, die ich 2010 einmal schrieb und da sie so zu meinem augenblicklichen Gefühlszustand passen - nun denn: das ist daraus damals entstanden...
ein kleines Buch in Bx...
merkwürdig, dass ich in der Zeit in der ich es schrieb, so dachte...
Gewohnheiten – Bekanntschaften – Freundschaften - Gedankensplitter
Wenn einem eine lieb gewordene Gewohnheit wie ein morscher Fingernagel abbricht, ist es erst einmal
eine Umstellung, das dauert bis man sich an den Verlust darüber gewöhnt hat.
Egal welche, ob es nun der Verlust des Handys, das Fahren mit einem bestimmten Auto oder
ob man auf bestimmte Daten, Bilder, Bücher, oder eine lieb gewordene
Angewohnheit nicht mehr zurückgreifen kann. Es ist wie ein täglich
eingenommenes Medikament, das einem plötzlich fehlt.
Man merkt es einfach.
Was es im Einzelnen ist, ist völlig egal, die Gewohnheit ist eine Angewohnheit, die man ungern verliert.
Gewohnheitsdenken
unser oftmals so gedankenloses
vor uns Dahindenken
zwingt uns
von Zeit zu Zeit hoffentlich
näher darüber nachzudenken
worüber wir früher
nie gedacht hätten
obwohl wir genau wussten
dass wir darüber vielleicht sehr viel später
irgendwann nachdenken würden...
Das von uns Gewohnte und Vertraute sind manchmal nur Angewohnheiten
denen man vertraut weil wir sie uns angewöhnt haben, wie ( z.B.) an die
Anwesenheit eines Menschen.(an unserer Seite/?
Gewohnheiten sind vielleicht auch
nur wie Handschuhe, die man bisher täglich getragen hat. Wenn man sie
verloren hat, sucht man sie erst eine Weile bis man akzeptiert, dass man
sie endgültig verloren hat.
Irgendwie ist es wie ein kleiner
Verlust dem man nachtrauert, oder wie eine Krankheit die man
plötzlich bekommt, und über die man sich wundert, weil man sie vorher
nicht kannte, denn der Mensch ist nun einmal ein Gewohnheitstier und
stellt sich schwer um.
Daran sieht man, wie gefährlich und gleichzeitig selbstverständlich eine gewisse Gewöhnung ist.
Man nimmt es gar nicht mehr bewusst wahr, wenn man es hat, umso mehr, wenn es wieder weg ist.
Genauso oder so ähnlich ist es mit Menschen.
Auch an lieb gewordene Bekanntschaften mit Menschen kann man sich gewöhnen. Wenn sie
länger andauern, sind sie irgendwann einem so selbstverständlich
geworden wie abendliches und morgendliches Zähneputzen. Wenn diese Bekanntschaften dann
beendet werden, fehlen sie einem für eine gewisse Zeit.
Schlimmer ist es, wenn ( echte ) Freundschaften, oder das was man dafür hielt, gebrochen werden.
Das ist dann, als fehlte einem plötzlich eine Liebe, wie ein Glied, ein Gefühl - eine Sympathie die man hatte.
Woher kommt dieser empfundene Unterschied?
Ist es, weil Gefühle und Emotionen mit im Spiel sind?
Oder kommt es daher, weil eine gewisse, mal mehr oder weniger
empfundene oder tatsächliche Abhängigkeit voneinander entstanden ist?
Wobei es vollkommen egal ist ob es eine emotionale, wirtschaftliche oder soziale ist.
Wenn Masken bröckeln, steckt oft dahinter die Leere und das Nichts.
Und mit dieser - vielleicht für manchen schmerzhaften Erkenntnis gilt es, fertig zu werden.
Das sind Themen, die mich beschäftigen und über die ich nachdenke.
Gedanken die in meiner Gedankenschublade wohnen, diese, ähnliche und viele andere.
Jeder hat sie, aber ich glaube manchmal, ich habe besonders viele davon.
Nein, um diese eventuelle Frage vorwegzunehmen; es gibt keinen aktuellen Anlass dazu, es sind einfach Dinge, die
in meiner unmittelbaren Umgebung geschehen, geschehen sind oder geschehen werden. Ich registriere sie und
denke damit darüber nach.
Das ist bei mir nicht ungewöhnlich, denn
ich denke über Dinge nach, an die andere nicht eine Sekunde lang denken,
vielleicht, weil es für sie, nicht wichtig ist. Ich messe allem was
geschieht - eine gewisse Bedeutung bei.
Denn nichts geschieht im Leben, ohne dass es Folgen hat.
Emotionale, wirtschaftliche, oder soziale.
Ja, man wird nachdenklich warum der Mensch so ist, wie er ist.
Eigentlich ist der ein gespaltenes Monster, das nur an sich selber
denkt, denn er geht so flüchtig und oft gedankenlos über seine
Mitmenschen hinweg und oftmals mit ihnen um, dass dieser Egoismus fast
schon körperlich schmerzt und nicht nur auf der Seele brennt.
Einen anderen fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, an der man sich die Finger verbrannt hat, fällt mir dazu spontan ein.
Auch das schmerzt für den Augenblick, es ist, als ob sich eine schmerzhafte Wundblase an einer bestimmten Stelle des Körpers gebildet hätte.
Die Blase muss erst richtig austrocknen bis man sie nicht mehr merkt,
oder, man sticht sie auf, um den Bluterguss abzulassen. Das ist am
Anfang noch einmal ein anderer Schmerz, der erst langsam abklingt wie
eine alte Gewohnheit die nicht mehr da ist.
Ein heilendes Pflaster hilft um den Vorgang zu beschleunigen. Oder sollte man es austrocknen lassen?
- ist Abnabelung, sich lösen, vergessen, verarbeiten, das Thema bearbeiten.-
Der Kreis schließt sich zu den obigen Begriffen - Gewohnheit – Bekanntschaften – Freundschaften – Gedankensplitter darüber.
Man kann sie, und zwar jeden einzelnen - auch letztendlich wie eine
schmerzhaft entzündete Blase ansehen, erst wenn sie geheilt ist, denkt
man nicht mehr daran, erinnert sich aber lange zurück.
Ich denke, jeder von uns kennt diese Wunden.
Gedankensplitter @ Angelface
Nimm alles nicht so ernst
Denk nicht darüber nach
Du kommst darüber hinweg
Du gewöhnst dich wieder um
Irgendwann, heißt es
Ja - irgendwann denkt man - vielleicht - an vieles nicht mehr zurück
Nicht an das was schön war
Nicht an das was hässlich war
Nicht an das was selbstverständlich wurde
Nicht an das, was einem lieb und teuer war
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Er gewöhnt sich irgendwann an alles
Auch an die Einsamkeit
Aber ist das nun ein Trost
für uns Gewohnheitstiere
dass zu wissen?
okay, ich denk drüber nach...
und wenn ich so in meinem Inneren bedenke
an was wir so alles gewöhnt sind
wo sogar eine gewisse " Abhängigkeit" besteht, dann lohnt es sich schon, ein wenig darüber nachzudenken...
denken wir an
die Hand des Arztes der uns behandelt
den Vermieter, mit dem man hoffentlich ein gutes Verhältnis hat
den Chef, der einem Brot und Arbeit gibt
den Kaufladen und die Apotheke um die Ecke, die alles haben was man braucht...
an all das haben wir uns gewöhnt und würden es ( ) vermissen, wenn sie urplötzlich weg wären,
ja, es gibt X-solcher Beispiele
an die man nicht mal denkt
weil sie so selbstverständlich und damit gleichzeitig - uns - so vertraut geworden sind...
schon mal darüber nachgedacht, warum wir so "ticken" und sind wie wir sind?
Bin sehr gespannt ob jemand anderer Zugang zu diesen Gedanken findet.
© Angelface
wenn ich schreibe bin ich ganz bei mir und niemand kann mich (st) hören. Sehr unterschiedliches abwechslungsreiches - zwischenmenschelndes gedankenvolles, humoriges hoffentlich auch unterhaltsames aber auch aufrüttelndes zu schreiben ist meine Motivation. - Nicht unbedingt ein Ziel. Gedankensplitter und Gedichte, ein kleines Potpourri aus Alltagsgeschichten, Artikeln, Erzählungen, Katzengeschichten und mehr.
EINES Meiner Bücher in BX....
AntwortenLöschendas gern aufgeschlagen und gelesen wurde, also denke ich
sind diese Gedanken nicht allen so fremd...
na gut, ich gestehe, - auch ich hab länger nicht mehr hinein-geguckt...
vieleliht findet es HIER auch noch ein anderer der so neugierig ist wie ich...
und blättert in alten Blogseiten herum...