Freitag, 24. Juli 2015

" gerne leben"

2010 schrieb ich diesen Text als kleines Buch und stellte es mir auf den Nachttisch damit ich diese Zeilen nie vergesse...
ich erinnere mich gerne daran...

Mmhm,… leben


schmeckt gut, wie eine deftige Bauernbratwurst - jetzt schon, egal an welchem Ende man hinein beißt. Herzhaft und kräftig, manchmal auch süss und ich wünsche mir, es dauert noch lang..

Leben kann zuckersüß wie eine Praline oder sauer wie ein eingelegter Hering sein.
Aber darauf muss man erst mal kommen und sich dann entscheiden, was man davon will!

Als ich noch 12 Std. am Tag etwas ganz anderes arbeitete, von früh bis spät unterwegs war, wäre ich ganz sicher nicht auf die Idee gekommen mein Leben als ein schmackhaftes Etwas zu bezeichnen.
Es war mehr fahlgrau als grün. Gezeichnet wie ich - von Hektik und Eile.
Heute hier, morgen da, überall dabei sein, alles machen, eigentlich immer nur tun.
Zeit für Theater, Kino, Opern, Reisen, Urlaube, Freunde, Bücher, Hobby und Spaß galt es davon abzuknapsen.
Jetzt im letzten Drittel angekommen, bin ich jeden Tag bewusst dankbar dafür, dass sich das geändert hat.


Im Heute angekommen, man könnte auch sagen in den letzten Septembertagen – lebe und arbeite ich genauso viele Stunden am Tag, - habe ich mein Leben zu einer schmackhaften Kartoffelsuppe zusammengerührt, von der ich – mit zarter Sahne verfeinert - jeden Tag den Rahm abschöpfe.



L e b e n  s c h m e c k e n ...heisst es geniessen

Es schmeckt saftig, es schmeckt süß wie eine Praline.
Man könnte aber auch dazu sagen:
Im riesigen Lebens - Topf gurgelt eine duftende Brühe in der ich selig schwimme.
Sie scheint endlos zu sein und nicht alle zu werden, so als hätte der Topf keinen Boden sondern käme geradewegs aus der Erde die ihn immer wieder auffüllt.
Ich habe Platz, ich habe Zeit, ich habe Ruhe und keine Eile.
Im Topf zusammengemixt habe ich zum grauen Schaum:  - Hektik und Eile, Wut und Zorn, Sorgen und Nöte, Ängste und Frust - den ich abschöpfe und beiseite lege. Ich brauche all das nicht mehr. Der Schaum gab nur die Würze für die Basis der Suppe, die Boullion. Den Schaum habe ich umgetauft in schmackhafte Sahnesoße aus Rahm mit ein wenig kräftigem Ei.
Unten am Boden liegen die Köstlichkeiten, die schmecken.
Duftende Kräuter, Kartoffeln, Möhren, Lauch, Markknochen und jede Menge nahrhaftes Gemüse, ein Stück Suppenfleisch das Knochen und Muskelfleisch kräftigt.

Morgens um 6°°, zu einer Zeit, in der ich sonst jahrzehntelang immer schon voller Hetze bereit zum Abmarsch und blind für alles andere war, heißt es nun im Heute:

Gemächlich aufstehen, den Bademantel überstreifen, die Schlappen anziehen und im Dunklen über den Hof zum Gartentor laufen.
Der Wind streift durch mein Hemd, doch meine Haut fröstelt nicht, mir ist es warm, obwohl es kühl ist.
Auf dem Weg begleiten mich die runde Sichel des Mondes und die Sterne, ich blicke hinauf und sage zu ihnen: mhmm…guten Morgen… l e b e n.
Ein gutes Leben.
Während ich die noch duftend warmen Brötchen vom Gatter abpflücke, nein, sie wachsen nicht von selbst dort – der Bäckerjunge hat sie schon 2 Std. vorher gebracht – mit ihnen und der knisternden Tüte zurücktapse, sage ich ein zweites Mal: mhmm…guten Morgen…
Du L e b e n.

Wenn ich dann den gluckernden Kaffee - der in der Zwischenzeit automatisch in die Kanne gelaufen ist, in meine Tasse eingieße, mich damit wieder ins kuschelig warme Bett lege, dabei in ein süßes Croissant beiße, sage ich ein drittes Mal:
mhmm…guten Morgen… l e b e n.

Dann öffne ich weit die Fenster und lausche im sanften Dunkel der Nacht, wie sie sich auf den Tag freut. Mhm… leben, zum vierten Mal.
Jetzt ist die Traumzeit des Tages, das frühe Morgenrauschen bereit und ich, mich darauf einzulassen.

Nie hätte ich gedacht, dass leben so einen Spaß und eine Freude macht.
Eile nicht, verweile jetzt und im Hier, das habe ich zu meinem Lebensmotto gemacht und das dauert über 12 Stunden am Tag.
Jetzt heißt leben nicht mehr nur so, jetzt ist es das auch, denn jetzt erst beginnt der Tag..
Denn nun heißt er für mich

nicht nur gut
sondern auch gerne
nicht nur gerne sondern auch gut
lebe ich und freue mich auf jeden neuen Tag.

Richtig leben - eben...
ohne Hetze, ohne Eile. In Ruhe und verweile gerne darin, solange es dauert und das ist hoffentlich noch ganz lange.

Ich schaue in den Himmel und genieße die Wolken, am Tag die Sonne und  in der Nacht die Sterne.
Jeden Tag, jede Nacht.
Und doch weiß ich - es ist nicht jeden Tag das gleiche. Heute bin ich glücklich wenn ich  gesund und munter in den Himmel schaue, das kann morgen schon wieder anders sein.

der Link zum Buch 

http://www.bookrix.de/_ebook-angelface-mhm-leben/
 ähnliche Bücher aus der Reihe Sommersonnengedichte:

 Leseprobe  aus dem Buch - Sommersonnengedichte
© Angelface


Donnerstag, 23. Juli 2015

Umgewöhnung

will ich das? dieses "anders sein für mich behalten?
Diese Frage stelle ich mir oft wenn ich irgendwo "anecke" - weil ich eben anders bin...ich bin es gerne und fühle mich darin wohl.
Geschichten – Andersartigkeit
      Gedanken - Texte und Geschichten habe ich als Überschrift über diesen Blog geschrieben und Gedanken  - ja - sie bewegen mich, jeden Tag neu.
Also ich weiß nicht, ich schaffe es einfach zur Zeit nicht, mir runde, kleine harmlos - süße Geschichten einfallen zu lassen, wie es so vielen Bloggerinnen  im Sommersonnenwind gelingt. Geschichten von einem heilen Leben, einer heilen Welt in der alles in Ordnung ist. Wo die Sonne lacht, der Wind weht, die Natur fröhlich blüht.
Lustige kleine Sommergeschichten mit gutem Ausgang.
Ich vermute, es passiert einfach um mich herum zu viel an tatsächlichem  Geschehen, das meine Gedanken auch noch dann beschäftigt, wenn Situationen und Begegnungen vorbei sind, sich kein anderer als ich, sich Gedanken darüber macht, während ich nur erstaunt und verwundert bin, was es alles ( um mich herum) gibt.
Das Verhalten, die Meinungen   meiner Mitmenschen, die jetzt so nah an mir dran sind, wie sie es noch niemals bisher waren, ist einfach so überraschend, interessant, manchmal abartig, ja fremdartig, manchmal  ungewöhnlich, oft mir und meinem Denken so andersartig erscheinend, fast seltsam und oftmals verschroben,  dass ich mich frage: „Wo bin ich denn hier, vielleicht im falschen Film?“ In einem anderen Jahrhundert?  Vielleicht auch in den fünfziger Jahren, als ich noch Kind war und nichts mitkriegte von der Seltsamkeit der Menschen und ihrem Denken?
Kaum komme ich mal zur inneren Ruhe,  meine  ländliche Umgebung unbeschwert  zu genießen, die nach außen hin so friedlich und harmonisch erscheint, wo alles stimmt, wie es den äußeren Anschein hat. Schon , es dauert nicht allzu lange, kommt einer um die Ecke und erstaunt mich wieder was die Leute so umtreibt und was sie erleben in ihrem Leben, an dem sie andere gerne teilhaben lassen. Ihren kleinen bescheidenen  Alltag mit all seinem Sein.
Da wird geguckt, geplauscht, geredet, sich erinnert, getratscht und erzählt über andere, sich eingemischt und belehrt, dass man fast meint, die Leute hätten kein eigenes Privatleben oder nichts anderes sonst zu tun.
Man kommt nicht umhin zuzuhören,  „hört“ automatisch hin, kann sich dem Einfluss schlecht entziehen ohne als Eigenbrötler  empfunden zu werden, nur, weil er anders denkt, anders ist, oder  anders handelt.
Die Menschen die ich neu kennen lerne, so weitab vom Schuss der Großstadt  hektischem Alltagsgetriebe  erscheinen mir oft - ja wie -  wie Menschen von einem anderen Stern.
Oder wie jene, die irgendwo stehen geblieben sind, ich dachte wirklich, das gibt es in der heutigen Zeit nicht mehr. Die fünfziger/sechziger Jahre sie sind anscheinend doch noch nicht lange her!
oder wie kann man sich das erklären? Und wenn es nur dieses fremde Denken ist, das sie umtreibt.
Ich sehe seltsam verschrobene Ansichten, rückständige Meinungen die festgebacken, anscheinend über Jahre hinweg  in ihnen  verankert sind.
Ich sehe Sturheit, Missgunst, Neid, viel Selbstherrlichkeit und dann wieder offensichtliche Freude miteinander zu leben, und doch sind es Menschen, die wie ich ganz normal ihrem Alltag nachgehen, nach außen hin ganz normal leben, nur hinter ihrer Fassade, da  erscheint es mir, bröckelt es und zwar gewaltig. Sind sie unzufrieden mit dem eigenen Erleben oder was ist es, was sie bewegt, so zu sein wie sie sind?
Irgendwie macht es mich traurig dies zu sehen.
 Ratschtanten wo sich jeder in jedes fremde Leben einmischt, es beurteilt und aburteilt und nicht sein lässt wie es ist.
Oft frage ich mich, wo stehe ich, wer bin ich, bin ich vielleicht in ihren Augen ebenso andersartig wie sie mir erscheinen?
Wer weiß, vielleicht ist es ja so und nur weil ich schreibe bin ich – für sie - vielleicht  auch von einem anderen Stern, den es nicht gibt und der irgendwo- und irgendwann unsichtbar  im All verglüht.
Komisch ist es dieses Leben und ich frage mich, will ich mich in dieses einfügen?.
Ach, ich glaub, ich geh jetzt erst mal eine Runde mähen, das erscheint mir zumindest eine normale Tätigkeit  zu sein.

                                          
                                  © Angelface


Dienstag, 21. Juli 2015

Aufbruch in ein neues Leben

TV-Kritik: "Almuth und Rita": Was den Film rettet...könnte man diesen Film auch umbenennen.  Wie die Erziehung doch abfärben kann, wie viel man wahrscheinlich völlig unbewusst von einem anderen Menschen beeinflußt übernehmen kann, ist schon erstaunlich, oft auch so wahr, dass man fast zum identischen Spiegelbild der Mutter wird, obwohl man ganz genau am eigenen Leib erlebt wie weh das tut und wie viel Schmerz man anderen damit zufügen kann.
Wundervoll  von Senta Berger und mit Partnerin Cornelia Froboess gespielt.
Video in der Mediathek verfügbar bis 24.07.2015
Was zum schmunzeln und gleichzeitigen weinen. Traurig, tragisch und doch mit einer Lebendigkeit  ausgestattet, die mitreißt und einen mitnimmt. Auch Szenen mit Humor und lustigen Tönen, die man sich gerne ansieht. Ein Film, zwar nur ein Video, aber wie aus dem richtigen Leben gegriffen.
Ich bekam den Tipp von sissi und schaute in die Mediathek hinein.
Video Tipp mit Bild : http://www.daserste.de/unterhaltung/film/filme-im-ersten/videos/almuth-und-rita-124.html
Liebe sissi, dankeschön, der Film hat mich sehr beeindruckt und berührt.
Mitzuerleben wie ein verhärmter, kalt und unbeugsam hart gewordener, ja fast schon zerstörter Charakter, entstanden durch die jahrelang verkorkste Erziehung im Vorbild der Mutter- dieses jahrzehntelange Vorbild auch in ihrer eigenen Erziehung an die Tochter weitergibt und selbst lebt, nun durch eine neue Begegnung in ihrem Leben, aufbricht und sich hin zu - wenn auch nur in zögernden, langsam - wachsenden und vorsichtigen Momenten - einer Mitmenschlichkeit entwickelt, ist sehr berührend und anrührend dargestellt.
Senta Berger und Cornelia Froboess, so unterschiedlich in ihrer Figur als Frau, spielen diese Figuren sehr glaubwürdig und authentisch und  auch lebensecht. Beide Charaktere nimmt man ihnen - auch in leichter Überzeichnung - gerne ab.
Ein überaus sehenswerter Film, der glücklicher Weise für die Zuschauer nicht ins Banale abrutscht obwohl ja in Unterhaltungsfilmen diese Gefahr oftmals besteht.
Empfehlenswert, auch für romantische Gemüter und leicht geschädigte Töchter.
So, ja so könnte es in vielen Familien gewesen sein. Zwischen Müttern und Töchtern und Söhnen.
Ist es sicher auch.
ebenfalls sehr berührend der Film gestern abend im Ersten:
Angelface
weitere und ähnliche Themen und Gedanken finden sich auf der:
http://www.angelface.repage.de/
http://www.angelface.homepage.eu/
und in "Büchern" der Seite:
http://www.bookrix.de/-angelface/

damals und heute

2001
Gedichte aus den literarischen arbeiten bei den jungen Autoren
als ich dies schrieb
fühlte ich es
heute fühle ich nur noch grenzenloses
Erstaunen - darüber, mich so tief in dir
und mir getäuscht zu haben
Wir Beide

Eine Einigkeit
Wir beide
Ein Gedanke – ein Wunsch
ein Traum
Wir beide
Ein Gefühl zueinander
miteinander

Wir beide
heute noch
wie vor Jahren
unverbrüchlich – (selbst) - verständlich
eins
damals als die Welt noch anders aussah
waren die Worte so wahr, so klar
und zudem selbstverständlich
 damals war ich eine andere als heute
heute denke ich nicht mehr daran
auch wenn es eine schöne Zeit war
*
Soll und Haben

Im Soll steht die Leere des nichts mehr vorhaben
Im Haben stehen die Worte, die  wir im Gedächtnis tragen
Wäre ich im Heute so wie gestern stehen geblieben
Würde es keine Entwicklung gegeben haben
So fülle ich mein Soll
Täglich mit neuem Haben auf

Füge ich meinem gestrigen Soll
Heutiges durch monologisierende
Nichtsaussagende Gedanken hinzu
Untergrabe ich mein morgiges Haben
und damit mein heutiges Sein
angelface

Sonntag, 19. Juli 2015

( bemerkenswerte ) Erinnerungen

...hab ich diesen Post genannt  
Erinnerungen an die es sich lohnt
zurückzudenken
manchmal schreibt man sie sich auch auf



  In Anlehnung an den Inhalt des von mir zuletzt gelesenen Buches
entschlüpfen mir unversehens die Worte und Gedanken

Nicht mehr richtig jung
Doch noch längst nicht richtig alt
Auch nicht ganz gesund
Geliebt nur von dem der dich schön findet
Weil er dich und dein Wesen kennt
Es respektiert
So sind ihm Äußerlichkeiten egal
Er mag dich und die Verbindung die ihr haltet
Vielleicht  nur als Mensch
Nicht als Partner
Doch innig  - vielleicht sogar ein Leben lang

© Angelface


Verdrängung, viele können sich nicht zurück
erinnern, wie es war
als man noch Kind war
 ganz aktuelle Bildspielereien während des denkens
oder vergessen wir alles alte -  recht schnell und gern
weil uns neues so sehr beschäftigt?
ein "altes " und ein neues" übereinander und schon
hatte ich mit Bildspielereien ein neues Blogeingangsbild gemacht
als die Gedanken kamen und wieder flohen....
merken wir uns alles was wir erleben?

als die Gedanken kamen, mich bedrängten
floh ich in den Schlaf zurück
wenn wir unsere Gedanken nicht festhalten, ist morgen schon alles  was geträumt wurde, wieder vorbei...

 Angelface im Juli 2015
Gedanken und Bilder in dir.... 

kalt, kaltes Herz

 ein Roman von Keith Ablow 
(praktizierender Psychiater) -  Sachverständiger in Prozessen - Jahrgang 1961
er schreibt unter anderem  - Fachbücher -

der Roman an sich: verstörend, emotional, psychologisch dicht, hart an der Grenze des aushaltbaren, der Roman über einen Polizeipsychologen der selbst nicht ganz dicht in seinem drogenzerstörten Leben ist.
empfehlenswert für starke Nerven.
http://www.lovelybooks.de/autor/Keith-Ablow/Kalt-kaltes-Herz-53409260-w/ 

muss ich noch lesen:
http://www.lovelybooks.de/autor/Keith-Ablow/Infam-53409261-w/ 
sowie dieses:
http://www.lovelybooks.de/autor/Keith-Ablow/Psychopath-53409262-w/ 
Gänsehaut garantiert