Donnerstag, 23. Juli 2015

Umgewöhnung

will ich das? dieses "anders sein für mich behalten?
Diese Frage stelle ich mir oft wenn ich irgendwo "anecke" - weil ich eben anders bin...ich bin es gerne und fühle mich darin wohl.
Geschichten – Andersartigkeit
      Gedanken - Texte und Geschichten habe ich als Überschrift über diesen Blog geschrieben und Gedanken  - ja - sie bewegen mich, jeden Tag neu.
Also ich weiß nicht, ich schaffe es einfach zur Zeit nicht, mir runde, kleine harmlos - süße Geschichten einfallen zu lassen, wie es so vielen Bloggerinnen  im Sommersonnenwind gelingt. Geschichten von einem heilen Leben, einer heilen Welt in der alles in Ordnung ist. Wo die Sonne lacht, der Wind weht, die Natur fröhlich blüht.
Lustige kleine Sommergeschichten mit gutem Ausgang.
Ich vermute, es passiert einfach um mich herum zu viel an tatsächlichem  Geschehen, das meine Gedanken auch noch dann beschäftigt, wenn Situationen und Begegnungen vorbei sind, sich kein anderer als ich, sich Gedanken darüber macht, während ich nur erstaunt und verwundert bin, was es alles ( um mich herum) gibt.
Das Verhalten, die Meinungen   meiner Mitmenschen, die jetzt so nah an mir dran sind, wie sie es noch niemals bisher waren, ist einfach so überraschend, interessant, manchmal abartig, ja fremdartig, manchmal  ungewöhnlich, oft mir und meinem Denken so andersartig erscheinend, fast seltsam und oftmals verschroben,  dass ich mich frage: „Wo bin ich denn hier, vielleicht im falschen Film?“ In einem anderen Jahrhundert?  Vielleicht auch in den fünfziger Jahren, als ich noch Kind war und nichts mitkriegte von der Seltsamkeit der Menschen und ihrem Denken?
Kaum komme ich mal zur inneren Ruhe,  meine  ländliche Umgebung unbeschwert  zu genießen, die nach außen hin so friedlich und harmonisch erscheint, wo alles stimmt, wie es den äußeren Anschein hat. Schon , es dauert nicht allzu lange, kommt einer um die Ecke und erstaunt mich wieder was die Leute so umtreibt und was sie erleben in ihrem Leben, an dem sie andere gerne teilhaben lassen. Ihren kleinen bescheidenen  Alltag mit all seinem Sein.
Da wird geguckt, geplauscht, geredet, sich erinnert, getratscht und erzählt über andere, sich eingemischt und belehrt, dass man fast meint, die Leute hätten kein eigenes Privatleben oder nichts anderes sonst zu tun.
Man kommt nicht umhin zuzuhören,  „hört“ automatisch hin, kann sich dem Einfluss schlecht entziehen ohne als Eigenbrötler  empfunden zu werden, nur, weil er anders denkt, anders ist, oder  anders handelt.
Die Menschen die ich neu kennen lerne, so weitab vom Schuss der Großstadt  hektischem Alltagsgetriebe  erscheinen mir oft - ja wie -  wie Menschen von einem anderen Stern.
Oder wie jene, die irgendwo stehen geblieben sind, ich dachte wirklich, das gibt es in der heutigen Zeit nicht mehr. Die fünfziger/sechziger Jahre sie sind anscheinend doch noch nicht lange her!
oder wie kann man sich das erklären? Und wenn es nur dieses fremde Denken ist, das sie umtreibt.
Ich sehe seltsam verschrobene Ansichten, rückständige Meinungen die festgebacken, anscheinend über Jahre hinweg  in ihnen  verankert sind.
Ich sehe Sturheit, Missgunst, Neid, viel Selbstherrlichkeit und dann wieder offensichtliche Freude miteinander zu leben, und doch sind es Menschen, die wie ich ganz normal ihrem Alltag nachgehen, nach außen hin ganz normal leben, nur hinter ihrer Fassade, da  erscheint es mir, bröckelt es und zwar gewaltig. Sind sie unzufrieden mit dem eigenen Erleben oder was ist es, was sie bewegt, so zu sein wie sie sind?
Irgendwie macht es mich traurig dies zu sehen.
 Ratschtanten wo sich jeder in jedes fremde Leben einmischt, es beurteilt und aburteilt und nicht sein lässt wie es ist.
Oft frage ich mich, wo stehe ich, wer bin ich, bin ich vielleicht in ihren Augen ebenso andersartig wie sie mir erscheinen?
Wer weiß, vielleicht ist es ja so und nur weil ich schreibe bin ich – für sie - vielleicht  auch von einem anderen Stern, den es nicht gibt und der irgendwo- und irgendwann unsichtbar  im All verglüht.
Komisch ist es dieses Leben und ich frage mich, will ich mich in dieses einfügen?.
Ach, ich glaub, ich geh jetzt erst mal eine Runde mähen, das erscheint mir zumindest eine normale Tätigkeit  zu sein.

                                          
                                  © Angelface


5 Kommentare:

  1. Manchmal erscheint uns das Leben eigenartig. In meinem Umfeld geschieht im Augenblick auch vieles, womit ich versuche, zurecht zu kommen. - In meine Geschichten zieht allerdings das Leben um mich herum niemals ein. Das sind - um auf deine Frage in meinem Blog einzugehen - stets erfundene Geschichten und da gibt es dann auch schon mal einen netten Vermieter :-)! Das wahre Leben und die unterschiedlichsten Charaktere toppen die Protagonisten in den Geschichten allerdings oft um um ein Vielfaches!!! LG Martina

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  2. Du machst Dir immer so viele Gedanken. Ich mache mir auch welche, aber nie so öffentlich wie Du. Ich kann nur sagen, wie es bei mir ist. Mein Blog dreht sich hauptsächlich um mich. Ach ja - eigentlich nur um mich. Selten um andere und schon gar nicht mag ich darin über andere Ansichten urteilen. Ich blogge nur oberflächlich, es geht um Äußerlichkeiten und Selbstdarstellung. Meine Gedanken, Sorgen, Nöte oder Probleme werde ich dort nicht ausbreiten, meine Liebe und mein Glück aber auch nicht. Oder nimmt jemand an, mein Glück läg ein einem Stück Leder? Mein Blog ist Spaß. Pures Vergnügen. Und ein Hobby. Eins von dreien. Also mit Abstand betrachtet eine Nichtigkeit. Liebe Grüße mit Sonne und Sommerwind! Bärbel ☼

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  3. schön wenn Gedanken und Kommentare zu solch Gedanken von mir kommen, es ist immer interessant was andere darüber denken...
    ständig über mich nachzudenken oder mich zum Mittelpunkt von Geschichten stellen wäre mir auf die Dauer zu eintönig, ich denke gern über Gesehenes, Gesprochenes und/oder Erlebtes nach und lasse die gedanken dann frei fließen, urteile nicht, stelle öchstens wertfrei fest um mich dann auch mal tüchtig zu wundern und schreibe auch darüber. Warum auch nicht....Gedanken sind frei, wer kann sie erraten.....

    ja, das denken gehört zum Kopf und der Kopf zum denken, so sinds schon mal zwei die sich miteinander unterhalten..lacht,
    bierenst sollte man sie allerdings nicht nehmen diese Gedanken, sie können genausogut erfunden sein....wie eventuell diese "Geschichte" wenn man sie so nennen möchte, - auch.

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  4. Manchmal kommt mir auch einiges verwunderlich vor. Ich registriere alles was passiert um mich herum,aber ich halte Abstand. Mein privates Leben steht an erster Stelle und ich möchte nicht das mich was andere tun oder nicht tun hemmt. LEBEN UND LEBEN LASSEN.Was ich mache IST auch nicht immer richtig in den Augen anderer,aber damit kann ich leben.Ein interessantes Thema zum Diskutieren. Liebe Güsse in den Morgen, klärchen

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  5. ach liebes Klärchen, "Abstand" halte ich auch, einmischen und mitmischen schon gar nicht und das verwundert andere die miteinander durch ein langes Leben verwoben sind, sich raushalten sind sie wohl nicht gewöhnt. Jede Gemeinschaft ist ein Gefüge und je kleiner sie ist, desto mehr merkt man es. Alx Exot zu gelten und damit aus dem Rahmen zu fallen erfordert viel Kraft und Stärke, sich nicht miteinander gemein machen - und sich aus allem raushalten - auch.
    In der Stadt und in größeren Gemeinden fällt dies durch die Anonymität wahrscheinlich nicht auf.
    Hier kennt sich jeder und das schafft bei manchen Probleme, das kennst du doch sicher auch.

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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface