So einiges habe ich an Texten verfasst, Geschichten geschrieben, echte und ausgedachte..
die eine oder andere stelle ich heute hier ein...nämlich diese..Da wir im Moment überall in Hessen ( trotz Januar ) überhaupt keinen Schnee haben, soll es der aus dem Buch sein.
Okay, die Bilder dazu packe ich später hier rein.
Alles
voll Schnee
Das Buch zum Film? Neee…
Nur der Text zum Buch
Irgendwann hat man von soviel Schnee aber wirklich gründlich und gestrichen
die Nase voll.
Schaut man aus dem Fenster, sieht man herrliche Bilder. Das Morgenrot spiegelt
sich im glitzernden Schnee, im Abendrot verglüht purpurn die Welt und alle
Lebewesen darin.
Unschuldig ist das Weiß, die Engelsfarbe, aber schicken uns wirklich die Engel
all das Weiß, das alles so barmherzig und gleichzeitig unbarmherzig alles
bedeckt? Oder wie kommt dieser viele Schnee vom Himmel, irgendwer muss ihn doch
tragen? Frau Holle wahrscheinlich, so, man an sie glaubt...
Der Garten ist völlig eingeschneit, von Paulchen und Julchens Gräbern sieht man
nur die Spitzen der Steine herausgucken. Die Schafe, mitten im Schnee...
Wo finden sie jetzt noch Futter? Auch sie haben längst kalte Füße gekriegt. die
Kälte schwächt auch sie...
Ich stehe fröstelnd mit hochgezogenen Schultern am Fenster und bibbre allein
schon bei dem Anblick den ich aus dem Fenster sehe....
Ich weiß genau, es sieht, wie Gold das immer glänzt, nur so unschuldig aus, im
Grunde aber ist es gleichzeitig Schutz und manchmal auch tödlich.
Schutz für die Pflanzen die noch nicht erfroren sind, denn unter dicken
Eisflächen und tiefgefroren geht noch mehr kaputt als unter einer an und für
sich fast wärmenden Schneedecke.
Weiche Flocken fallen vom Himmel, das sieht wunderschön aus, fast so, als wären
es nur weiche kleine Wattebäusche, und dass die gut tun, wenn man sie sich
auf’s Gesicht legt und mit Nass tränkt, ist ja jedem bekannt.
Und darüber wölbt sich ein strahlend blauer Himmel.
Schnee, was ist eigentlich Schnee?
Gefrorenes Wasser, knallhart kann er sein und dann wieder so weich wie Samt,
einschläfernd wenn man müde ist und sich hineinlegt als wäre es ein Bett. Wenn
er nicht so kalt wäre, könnte man sich fast sicher in ihm fühlen, doch das ist
trügerisch.
Ja, ein Bett kann er auch sein, der Schnee, diese gefrorene so wunderschöne
Einheit einer Schneehaube von vielen weißen Flocken, die sich zusammenballt ,
dicht aneinander drängt und sich wie eine Decke über alles breitet.
Er liegt auf jedem Ast, hängt sich an jeden noch so dürren Strauch, legt sich
auf den Boden, krabbelt in alle Ritzen und machst du das Fenster einen Spalt
weit auf, der Wind weht ein wenig, dann drängen sich die aufdringlichen
Schneewehen wie ein neugieriges Kind auch zum Fenster herein. Selbst an der
Fliegengaze klammert er sich hartnäckig fest.
Unglaublich, was der Bursche alles kann.
Es ist mittags 12.00 Uhr und es schneit sich langsam ein.
In wenigen Sekunden hat sich eine neue Schneedecke über die alte gefrorene
gelegt und es wird erneut bitterkalt.
Im Fernsehen läuft eben die außerordentliche Sitzung des Bundestages in live,
denn das geplante und schon lang entworfene Konjunkturpaket der Kanzlerin
erregt die Gemüter. Ich höre den Ton bis hierhin zu meinem PC der im anderen
Raum steht, höre, dort wird uns pathetisch ohne realen Hintergrund alles
Mögliche erzählt, uns vorgemacht wie wir alle betrogen, hintergangen und
getäuscht werden und ich denke, denen sollte man mal ein wenig weiße
Winterlandschaft im einsamen Hessen anbieten. Vielleicht kühlt das ja einige
Köpfe aus.
Vielleicht hier?
Hoch oben in den Bergen bei den sieben Zwergen oder hier bei uns in der Mitte sollte man sie
aussetzen, jeden für sich, ganz allein auf sich gestellt. Dort könnten sie dann
stundenlang durch den Schnee stapfen und sich dann mal in aller Ruhe durch den
Schädel gehen lassen, was sie uns doch für einen Unsinn vorsetzen, den wir
ihnen glauben sollen.
Landtagswahlen, aha, die stehen bevor, kein Wunder, dass sich die Gemüter
erhitzen und noch mal schnell hochtrabende Reden geschwungen werden, deren
Inhalt nach der Wahl genauso schnell wieder im Wind verpufft..
Traurig aber wahr, man kann sich genau so gut einen Spielfilm stattdessen
ansehen, der ist genau so fiktiv wie die Worte, die eben durch den Bildschirm
dröhnen.
Gehe ich dann mal zwischendurch an den Fernseher und sehe hin, sehe ich die
gelangweilten Blicke und verächtlich hochgezogenen Schultern der
Bundeskanzlerin, die, ganz Frau, sich deutlich anmerken lässt, wie sehr sie die
sinnlosen Ereiferungen der Redner vor ihr zu Tode langweilen. Sie wartet nur darauf, selbst
hohe Töne zu schwingen und kleine Unverständlichkeiten in die Welt zu spucken,
natürlich mit dem Anspruch, dass man ihr zuhört, während sie ihr Ohr von deren Reden abwendet.
Hmm...nicht grad geschickt und diplomativ.
Ich sehe genau so gelangweilt wieder weg und widme mich lieber meiner
Schreiberei, dabei kann ich wenigstens meine Gedanken auf die Wanderschaft
schicken und zwischendurch auf den schönen schneeverhangenen Himmel schauen.
Schnee, zuviel Schnee, auch der bringt einen auf die absonderlichsten Gedanken.
Vielleicht sollte ich mir aber doch im Laufe des Tages die Schneeschuhe
anziehen und hinaus in die Winterkälte gehen, durch den tiefen Schnee stapfen
und versuchen den Kopf wieder frei zu kriegen.
Dennoch hoffe ich, Petrus läßt uns bald wieder den Frühling erahnen und die
Sonne ohne dieses viele Weiß ansehen.
Tja, der Schnee....so viel Schnee, was soll man dazu sagen..
und ich, immer mittendrin..
wie krieg ich den je wieder vom Balkon herunter?
Überall liegt er, nur ein Stück die Straße entlang zum Dorf hinunter, nach
einiger Zeit kann man wieder fast unbeschwert gehen..
Aber Achtung: E I S liegt überall, Blitzeis hat sich gebildet und an der
nächsten Ecke siehts wieder wie fast in Bayern aus. Alles ist nun spiegelglatt
auf den Straßen und nur im tiefen Schnee kann man gehen...,
Ich erinnre mich noch gut daran wie wir als Kinder immer im Schnee den Adler
machten, soll ich es hier etwa wieder tun?
ein paar Winterimpressionen..
dieser Baum im Schnee.
Einsam und still steht er da
als hätte ihn jemand vergessen...
stille Ruhe umgibt uns..
die Welt steht still für einen Augenblick
wir sind wie entrückt...
Die Welt und ich.
kann man auf dieser Pfütze Schlittschuh laufen?
Schritte im Schnee, wo führen sie hin...
jeder Schritt knarrt leise...die Luft duftet kalt
Kann man in dieser so wunderschönen Winterwelt überhaupt einen Schritt
laufen ohne vor Ehrfurcht in Tränen zu zerfließen? Gott, wie ist diese Welt so
schön!
Ach, - wenn's doch nur schon wieder Sommer wär...
Biographisches.....
°° 5:44 °°
- welch nachtschlafende Zeit.
Nicht jeder kann um diese Zeit einfach vor sich hinschreiben, ich schon, ich
brauche auf niemanden Rücksicht zu nehmen.
Das Rauschen der Autobahn dringt leise und entfernt durch das geöffnete
Fenster, es beginnt langsam zu tauen, man spürt es in der Luft. Der Mond bewegt
sich in die Abnehmphase und erhellt nicht mehr fast taghell sondern gedämpft
die schneeweißbedeckten Felder. Noch kein Reh ist unterwegs, sie schlafen wohl
noch.
Die Pferde auf der Wiese stehen unter ihrem kleinen provisorischen Dach und
schnauben in der klaren Luft, ansonsten ist es still, die Vögel schlafen auch
noch und zwitschern noch nicht ihren Morgengesang von den Bäumen, ich auch
nicht.
Was hat mich geweckt?
Nichts eigentlich, ich habe nur mein Schlaflager gewechselt. Vom Sofa ins Bett
und dann konnte ich nicht mehr einschlafen.
Vielleicht waren es die Themen in der Talk Show die mich nicht einschlafen
ließen, wer weiß.
Vielleicht war es aber auch nur der Kater, der sich dick und fett mit seinem
schwarzen Hintern auf meiner Brust festsetzte. Immer wenn ich ihn wegschubste:
"Husch, Katze, du wirst mir zu schwer“, verlagerte er nur seine Knochen
und setzte sich seitlich oder machte Schiffchen,
dabei ließ er die Glubschaugen leicht heraus hängen, keinen Zentimeter rührte
er sich von meiner Brust.
Na ja, anhänglich halt, wie alle Männer.
Jetzt sitzt er mit leicht verblödetem Gesichtsausdruck hochaufgerichtet am
Fußende des Bettes, kein Wunder, ich bin ja weg, und stiert zu mir herüber.
Vielleicht bewacht er nun die leere Bettdecke, keine Ahnung, dem Ausdruck nach
denkt er eher vielleicht:“ warum ist die blöde Alte nicht in den Federn, damit
ich einen weichen Untergrund habe?“
Ist ja auch egal, denken kann er alleine, wenn Katzen überhaupt denken,
grübel....
Mimi rast durch die Wohnung, den Gang, das Wohnzimmer, spinnt die, es ist doch
erst, na, ja, auch egal.
Der Kleine Graue, Merlin, ist auch schon wieder unten, mitten in der Kälte,
soll er doch der Depp.
Nachher wenn die Katzenklappe klappert und er hereinhuscht soweit man mit einem
dicken Bauch noch huschen kann, wird er sich wieder über Kasimir stürzen und
Kräfte messen mit ihm spielen, ich kann die Bengels dann wieder trennen bevor
es zu wild wird.
Ich lächle vor mich hin, schlürfe meinen Tee.
Wildkirsche mit schwarzem gemixt habe ich mir, hm.. Lecker...
Er duftet richtig, oder ist es die Zimtstange die ich untergemischt habe?
Auf jeden Fall schmeckt’s und tut gut.
Ich schließe das Fenster, genug frische Luft, man muss ja nicht gleich wieder
übertreiben, andere sollen Schnupfen um diese Jahreszeit kriegen, ich hab
keinen Bock auf Influenza und Co.
Jetzt ist es ganz still, nur der Froster klingelt leise und melodisch, müsste
ich ihn schon wieder abtauen?
Wenn ja, bietet sich jetzt die Terrasse mit ihren noch eisigen Temperaturen an,
ich brauche alles nur aus dem Gefrierfach zu holen, stelle es in einen Korb,
den in die Kälte draußen, taue flink mit heißem Wasser ab, wasche aus und räume
im Nu wieder ein.
Au ja, das mach ich, geht nebenher.
Ein Glück, dass ich alleine wohne, jeder der jetzt neben mir säße, würde sagen:
„Du spinnst wohl wieder, um diese Zeit macht das kein normaler Mensch“, aber
wer ist schon normal in der heutigen Zeit.
Die Zigarette glimmt im Aschenbecher vor sich hin, es raucht sie keiner, ich
schreibe ja schließlich und beides geht schlecht im Zehnfingersystem, nebenan
auf dem kleinen Tischchen zur Rechten brennt eine rote Kerze. Das Radio spielt
leise Balladen.
Aber gemütlich ist es, der Rauch schwebt in Spiralen in die Höhe und ich kann
meine Phantasie spielen lassen, was ich alles an Figuren in ihm sehe, auch
nicht normal, gelle?
Zwinkere...
Wem zwinkere ich eigentlich hier zu, bin doch alleine, -
Ach ne, die Katzen sind ja noch da, aber die verhalten sich jetzt
mucksmäuschenstill als gäbe sie es nicht.
Ja, wären die Katzen nicht, wäre ich wirklich alleine, keine Ahnung wie das für
mich wäre,
vorstellen möchte ich mir das lieber nicht. Langweiliger wär es wohl auf jeden
Fall.
Sie verströmen Ruhe, gleichzeitig Lebendigkeit, eine gewisse Aufregung,
Harmonie, Gelassenheit, die uns so oft fehlt.
Anspruch, ja den haben sie, auf Pflege, Sorge, Futter, Fressen, Katzenklo
obwohl die Wildnis Wiese und Garten direkt vor der Tür liegt, aber Kasimir, der
faule Bengel setzt seinen Hintern gern und manchmal lieber ins Katzenklo.
Da sitzt er dann und schaut mit seinem frechen Gesicht aus der Tür wie Frau
Holle aus dem Fenster. Ein Glück hat sich Merlin wieder abgewöhnt sich auf das
Dach zu setzen und ihm von oben auf die Birne zu hauen, das mag er nämlich gar
nicht.
Ja die Katzen, sie sind mein Ein und Alles und können einen ganz schön
beschäftigen.
Sie waren es schon immer, aber erst seitdem ich ganztags zuhause bin, merke ich
es selbst.
Vorher – wann war das noch mal? – fiel es mir gar nicht so auf. Irgendwie
liefen sie so mit im Alltag, der anstrengend war.
Dreizehn Stunden Dienste im Krankenhaus lassen nicht so viel Zeit zum Sorgen.
Meine kleine Welt hier, so wunderschön und jetzt so abgeschnitten von allem
Äußeren durch den vielen Schnee, der seit Wochen um uns herum fällt und liegen
bleibt. Ich bin gerne hier, fühle mich wohl.
„Bist du nicht einsam, fehlt dir gar nicht die Kneipe, das Kino, Theater, Clubs
und Dancing Queen zu sein?“, das werde ich öfters gefragt und kann sagen:
“Nein, hatte ich alles, und das sehr lange und ausgiebig, brauch ich nicht zum
glücklich und zufrieden zu sein, ich hab doch mich“.
Eben kommt eine Mail in mein Schreiben geflattert, ich werde gegrüßt und
gefragt wie es mir geht in meiner verschneiten Höhle, was will ich mehr, auch
andere sind um diese Zeit schon wach, und, sie denken an mich, wie
schön...lächelt...
Nein, das Reisen habe ich aufgegeben, Aufgaben habe ich genug, Zerstreuung
auch, gebraucht werde ich auch, manchmal reicht der 12 Stunden Tag nicht um
alles zu erfüllen, Kino und Theater mache ich lieber in Gesellschaft und die
ist im Moment nicht da, aber bald, bald kommt meine Tochter aus Berlin und wir
feiern gemeinsam gemütlich unsere nur um Zwei Tage getrennten Geburtstage, dann
geht’s auch wieder ins Kino und zum Tanzen und das langt dann wieder für ne
Weile.
So holt sich jeder das, was er braucht, wann er es braucht.
Schnee...wie Feuer, wie Wasser, er hat eine ungeheure Macht, Anziehungskraft
und Stärke und die übt er auf mich aus..
@ Angelface im Januar 2009
und der Link zum Buch
http://www.bookrix.de/_ebook-angelface-zu-viel-schnee/
Klappentext: Einige haben ihn zu wenig, andere viel zuviel, wenn einem der Schnee
schon aus den Ohren heraus kommt, dann schreibt man, - wie er einem
gründlich auf die Nüsse fällt.
& Biographisches...
sowie noch ein anderes das ich etwa um diesselbe Zeit schrieb:
http://www.bookrix.de/_ebook-angelface-allein-ist-nicht-einsam-sein/
der Text im Buch:
|
Bildcover zum Buch |
Allein ist nicht einsam sein.
Sie betrachtet die schwarzen
Geschöpfe vor ihrem Fenster. Sanft nicken die kleinen runden Vogelköpfe
auf und nieder wenn sie aus dem tiefgefrorenen Boden die Regenwürmer
heraus picken. Sind es überhaupt welche?
Oder hat die Kälte diese längst erfrieren lassen?
Krähen sind es, die sich zuhauf auf dem tief gefrorenen Wiesenboden vor
ihrem Fenster niedergelassen haben. Sie mag eigentlich keine Krähen,
sie sind so schwarz und unheilvoll, so als brächten sie den Tod.
Ja, der Tod.
In letzter Zeit denkt sie oft daran, was ist, wenn ich nicht mehr bin,
wohin werde ich gehen, was wird aus dem und denen, die ich zurücklasse.
Denkt überhaupt jemand noch an mich, wenn ich gegangen bin?
Sie weiß nicht, warum sie in letzter Zeit so oft daran denkt, meist geschieht es auch nur in einer Art Tagtraum.
Eine Vorahnung dass nicht alles endlich ist? Und alles auf Erden ein Ende hat?
Oder sind es Ängste, die durch ihre Verhältnisse geschürt werden?
Viele Fragezeichen gibt es in meinem Leben, denkt sie und lächelt still.
Es ist nicht schlimm, nicht alles zu wissen was die Zukunft bringt, ganz im Gegenteil.
Betäubend duftet der blühende Jasmin auf ihrem Fensterbrett und steigt
ihr in die Nase, während sie weit das Spiegelglas öffnet um den kleinen
geflügelten Geschöpfen zuzusehen.
Sie tummeln sich auf dem Eis als
befänden sie sich auf einer Schlittschuhbahn. Aufgeregt marschieren sie
hin und her als wären es kleine Kinder.
Eifrig und fleißig nach
Futter suchend bewegen sich die schwarzen Gestalten und plötzlich sieht
sie nicht mehr die Bedrohung Tod in ihnen, sondern das blühende Leben.
Das Frühlingserwachen.
Es war nur einen Moment lang ein falsches Hinsehen, weil sie allein war und Ängste verspürte.
Sie blickt auf. Ein blauer kleiner Lastwagen rappelt laut auf der
Straße vorbei. Der Mann hinter dem Steuer winkt ihr freundlich einen
guten Morgen zu.
Der Schwarm schwarzer Krähen fliegt auf und
formiert sich wie ein langer Strom der sich in den blauen Morgenhimmel
schiebt, sie lächelt ihm nach.
Wie ich mir etwas ansehe, so ist es
auch, denkt sie. Betrachte ich mir etwas mit Angst, Kummer und Sorgen
dann ist es auch beängstigend und sorgenvoll für mich, wenn ich hingegen
hoffnungsvoll in die Zukunft blicke, dann hat die Zukunft auch Hoffnung
für mich.
Nun nimmt sie wieder die Umgebung richtig wahr, das
Zwitschern der Vögel, die ersten Knospen am Baum, zwischen den
Eisschollen die ersten grünen Halme, bald ist der Winter vorbei, denkt
sie. Vorbei, und damit kommt wieder Sonne und Leben um mich herum und
ich werde schwimmen gehen, in der Sonne sitzen, im Freien lesen und am
Abend meine Bratwürstel auf dem Grill riechen können. Es wird sich die
Tür öffnen, Freunde werden kommen, wir werden in der Stadt zusammen
einkaufen, durch die Straßen flanieren und in die Gesichter der vielen
Menschen sehen, die sicher ebenso Ängste und Sorgen haben wie ich..
Ich bin nicht allein, denkt sie, es ist nur der lange Winter, der war
nun mal fürchterlich lang und hat mich eingesperrt in meine eigenen
Gedanken..
Es ist nur der etwas andere Blick aus dem Inneren der mich lähmt.
Und sie lächelt den schwarzen Vögeln hinterher, denn urplötzlich sind sie
für sie bunt wie Paradiesvögel, die fröhlich an den Sonnenstrahlen
schnuppern...
Armer Mensch
Irgendwie tust du mir leid
du kleiner müder Mensch.
Sitzt da in deinem Kämmerchen
und phantasierst
leidest und klagst
weil das Leben so gänzlich
ohne dich verläuft.
Es zieht in Nebelschwaden an dir vorbei
und du streifst es nicht einmal mit einem Hauch
manchmal guckt es
für eine Zeit
grübelnd durch dein Fenster
und überlegt, ob es dich auffordern soll
mit ihm zu gehen.
Doch du traust dich nicht
denn deine Mutlosigkeit
offen mit ihm umzugehen
lässt alles um dich herum
auch dein eigenes Leben
wie in dumpfen Nebelschwaden vergeh`n...