Donnerstag, 20. Mai 2021

wir haben auf! - Wiedereröffnung -

 

Aus der Reihe Alltagsgeschichten

fällt die Nachricht wie ein Stein den man ins Wasser wirft und der begeistert drei Sprünge hüpft
und schöne lange Wellen verursacht:

Wir haben auf!

Als mir der Bürgermeister mit begeisterter Stimme am Telefon gestern zurief: „ Fr. P. wir können“!

Wäre ich ihm am liebsten um den Hals gefallen, wenn sein Hals für mich greifbar gewesen wäre –
das sagte ich ihm / natürlich nur im Gedanken - und er lachte lauthals.

Zum näheren Verständnis für jene die mich seltener lesen:

Wir hatten 1 Jahr lang zu - auf Hochdeutsch: den Wohnmobilstellplatz wegen Corona  geschlossen!

Wie leuchtet Freude?
Hellgelb sonnig und frisch wie der junge Frühling auch wenn es zwischendurch immer wieder schüttet wie aus Eimern.
Egal...
wen juckts, die Natur freut sich mit.
Sie hat lange genug vom darben und vor sich hin - schlafen.

 !!! Aufwachen !!!


Das junge Gras sprießt, die Vögel jubeln begeistert mit, der Apfelbaum hat zwar durch den Regen ziemlich Federn gelassen, aber egal – er blühte vier Tage und erfreute jeden der an ihm vorbei ging, am feinen Apfelduft schnupperte und strahlte.

Mit der Nachbarin stand ich gestern zwischen den Schauern in den Wiesen und im Garten-, pflückte Wildblumen und Gräser, Sauerampfer, Brennnesseln, Gänseblümchen und jede Menge Kraut das essbar war, dazu Basilikum aus dem Topf und frische Gurke aus dem Vorratsschrank und machte ein köstliches quittegrünes Smoothie das wir sofort schlürften. Herrlich ...mehr geht nicht....wozu hat man auch so schöne Mixbecher die warten auf Strom und drehen sich schnell - mix - mix alles klein!.

Ahhh... 100 Vitamine auf einmal in einem kleinen Glas und naschen, so soll es sein.
Vitaminschock wird’s wohl hoffentlich keinen geben!

 

endlich Frühling...sogar die Erdbeeren blühen schon

Dabei unterhielten wir uns noch darüber wie trübsinnig es doch ist, ständig in der Bude zu hocken und vom Balkon oder der Terrasse auf den menschenleeren Wohnmobilstellplatz zu blicken der voller Regenpfützen war, aus dem die Katzen beim Besuch begeistert frisches sauberes Wasser schlabberten.

Der Baumarkt, - darüber wunderten wir uns einen Augenblick, -  kam und stellte die beiden großen Tische und Sommerbänke direkt hinter der Balustrade des Platzes auf, räumte den schweren beweglichen Eisenzaun am Eingang beiseite und wir guckten uns an:

Wirklich...? Wann...?...Jetzt etwa? - Dürfen wir wirklich?!
Zehn Minuten später klingelte das Telefon und der Bürgermeister teilte mir die freudige Nachricht mit: „Sie dürfen ab sofort arbeiten und zwar 100 Prozent den Platz auch belegen“!

 Freiheit - Urlaub - Sonne - Licht und Wälder all das haben wir wieder für diejenigen, die  aus dem Süden, dem Norden - und der Mitte des Landes kommen.

Aussichten auf... - endlich – endlich raus aus den verschlabberten Klamotten, dem Schrank zum xten Mal umräumen, den Gedanken: was stelle ich heute Schönes an oder was koche ich morgen“? So wachten wir bisher auf.

Den Stoß Bücher kann ich auch noch später lesen die hoch-getürmt am Nachtkastel auf mich warten.
Lass sie warten, sie laufen ja nicht weg!

 - Urlaub endlich  außerhalb von vier Wänden
   ist für viele Menschen wieder  wie süsser Honig auf kernigem Brot

Die Gäste kommen! Jubilierte ich als die Telefone bei mir anfingen heiß zu laufen...
auch der Ab sprühte buchstäblich Funken und fasste die Nachrichten kaum.

„ können wir, dürfen wir, ab wann – sofort oder gleich morgen“? - kam durch den Äther und als ich laut bejahte hörte ich am anderen Ohr buchstäblich begeistertes freudiges Strahlen in der Stimme.

Kein Stau konnte sie abhalten, kein Regen, nicht die Aussicht dass der Platz schnell zu Pfingsten und sofort voll sein würde, sie kamen.

1 – 2 – 3 - 4 – kamen sie den Berg hoch und bogen laut trompetend wenige Stunden später um die Ecke um einen Stellplatz zu ergattern.
Wir haben auf ...ja – wir haben auf.
Ist das nicht eine unglaubliche Freude für uns alle?

U r l a u b
vom Alltag –
Urlaub von der Quarantäne -
Urlaub von Corona – denn alle sind - soweit ich es schon gehört habe - geimpft wie ich.
Wir können loslegen! 

 die einen urlauben - und erholen sich -
  - ich arbeite  - und freue mich
Mit Abstand versteht sich.
Sehr vernünftig und diszipliniert denke ich wird Rücksicht aufeinander genommen -
Abstand gehalten und genossen was da ist.

- Freiheit - Bewegung - Luft – Liebe - rum-radeln und lichtdurchflutet die Weite geniessen -

Jetzt sind schon sieben- nein schon neun Wohnmobile an der Zahl da, die Fenster und Türen öffnen sich und Begeisterte mit ihren Hunden steigen aus, freuen sich sichtlich und strahlen freudig wie Honigkuchenpferde.

Eröffnung des Wohnmobil - Übernachtungsstellplatzes in Ulrichstein
 am 20.05.2021
der unmittelbar wenige 100 Meter unterhalb des Grundstücks liegt
auf dem ich lebe und auf den ich durch die Bäume fast freie Sicht habe.
 Die Sicht  vom Stellplatz nach unten geht direkt aufs Badebiotop
das am 1. Juni hoffentlich wieder  für 3 Monate eröffnet wird.

 

Und ich darf endlich wieder arbeiten -
Gott mir kommen die Freudentränen!

Hoffentlich sind alle vernünftig und hält dieser Zu/ - Stand auch an.

Für alle die noch kommen - ***  Herzlich willkommen ***

@ Angelface *** 20.05.2021***




Montag, 17. Mai 2021

Kater Merlin hat ein Problem....

 mitten aus dem Leben - Geschichten -

 Hunde haben Herrchen
 Katzen haben Personal

Uaaaahr...uaa...iirgggs...uaaaah......
gibt es irgendwo eine Tür mit  offiziellem Schild und der Aufschrift: !!!!!
 - Hier ist die amtliche Beschwerdestelle für Katzen - ........ ?
Hinter der gibt man Langeweile, Unwohlsein, schlechtes Benehmen, angeblichen Hunger,, müde sein und alles was einem grad quer läuft - ab!


Mit etwas hängenden müden Schultern stehe ich neben der „ Futterstelle“ und schüttle nur den Kopf. Da sind doch noch drei Brocken drin! -

s p ä t e s t e n s wenn ich lauthals zu lachen beginne – hat er mich!

Sein uaaha..ahhh...uaah..Geschrei durchdringt meine morgendliche Stille und holt mich aus dem Tiefschlaf.

„ Ich bin auch müd` Kater“, – murmle ich, aber das nutzt nichts, er schreit weiter...


„ was hat er denn der Junge.....?


  • ausgeschlafen......?

  • Hey...es ist grad erst 6°°

  • ich weeeiiiiß, das es zum gefühlten 20 zigsten Mal in Strömen regnet..
    auch mal hagelt
    ich kann nix dafür...

  • ich weiß, dass die Wiese nass ist...
    ich weiß, dass dein Bauch anscheinend knurrt wie ein Tiger....

  • ich komm ja schoooon“!

  • Kater Merlin hat ein Problem und das verkündet er laut:

  • " da Draußen ist Nebel - Nebel ist nass und ich bin allein "


  • Nachdem er mich auf meinen Kissen mindestens vier mal umrundet, mir auf den Bauch gesprungen - mich an der Wange, an den Augendeckeln und meiner abwehrenden Hand „ geküsst und beschmust“ hat - wuchte ich mich aus dem Bett, reib mir den Schlaf aus den Augen und stehe auf.

  • gibt’s eigentlich eine amtliche Beschwerdestelle für ungnädig gelaunte Katzen?

  • Ich wüsste keine – die muss erst  noch erfunden werden!

  • Ach, Katerchen – was hast du denn?

  • Ich brauch nen Übersetzer, das wusste ich schon immer..

  • aber du, bist eine N e r v e n s ä g e!!!!

  • dann kommt - und ich höre es ganz deutlich -

  • „ ich wandere aus!“ uaaauaaggrr...s....

  • was da neu im Napf ist – schmeckt mir nicht!

Aber wach bin ich jetzt...


- süß isser ja, nett auch – wenn er`s will, anhänglich verschmust und folgsam wie ein Hund an der Leine – richtig  witzig und verspielt wie ein Alleinunterhalter wenn er Lust darauf hat -
 - aber was ist jetzt?
 Im Napf ist längst was Leckeres drin - Er schreit ja schon wieder!

„ Was soll das Kater..“?

- mitten im leeren Wohnzimmer stehen - sich am Teppich festtackern, den Kopf wie ein Wolf in die Höhe strecken – und laut -  wie ein gereizter Löwe ....uaahahgrrrsuaa brüllen – gilt nicht – geh raus oder penn ne 2. Runde - du alter Jammerlappen  von Kater!

 



 damit etwas nicht verloren geht -  Ehrlichkeit, Offenheit - und keine Scheu auszusprechen
 was einem selbst wichtig ist.

 P.S. ab Heute auf besonderen Wunsch der abenteuer-literatur und Joachim Lass den ich außerordentlich schätze und dem ich vertraue - . © 1986-2020/ Joachim-Laß - 
ein besonderes Portrait unter Lebensläufe  bei Joachim Lass auf seiner Autorenseite.

@ Angelface

ebenfalls seit heute in der Abenteuer Literatur unter Kurzgeschichten ist untenstehende Geschichte unter dem Link veröffentlicht:

Leben schmecken @ Angelface

Sonntag, 16. Mai 2021

mein Apfelbaum

 ... es ist  wie ein Traum  - so schön ist er. Einmal im Jahr blüht er.
... ich schaue ihm zu.


ganz nah - er-  blüht - er in weiß und zart in rosa

... die Nacht liegt ruhig über mir. Man mag meinen sie schläft noch. Geheimnisvoll und sanft.
Doch es täuscht. Sie ist sehr lebendig in ihrem Dunkel.

Die ersten Vögel sind schon wach und um-schwirren den großen Riesen, dessen schemenhafte Umrisse wie Geister aus der Morgendämmerung hervortreten.

Ich denke, er lächelt mich an und mir zu, - dieser Baum.
Lange steht er schon da und lässt die Welt und die Menschen sein wie sie sind.
Es tangiert ihn nicht, - ob sie laut oder leise sind, ob sie ihn sehen oder ob sie blinden Auges an ihm vorüber gehen. Manchmal höre ich ihn in meiner Phantasie der Birke am Rande des Grundstücks  freundlich zuflüstern, hallo Du, kleines Ding - fleissig fleissig -  na - wächst du schön, aber pass auf damit dich der Sturm nicht verweht!


Vielleicht ist dieser große Riese schon Hundert oder Zweihundert Jahre alt. Er verrät es mir nicht, doch er spricht durch seine Schönheit und Stärke zu mir weil ich ihn bewusst wahrnehme und liebevoll ansehe. Ich mag diesen alten Herrn sehr.

Rotkehlchen, Amsel, Fräulein Meise, Buntspecht, selbst der Falke, die Taube umkreisen ihn, lassen sich in seinen dichten Zweigen nieder, und ab und zu spielen der Eichelhäher und Eichhörnchen in ihm verstecken.
Doch er hat zu tun und kann sich mit solch albernen Spielereien nicht lange aufhalten.
Er ist alt und manchmal sehr müde. Dampfend steigen die Morgennebel unter ihm auf und umkreisen ihn. Ein feines Spinnenetz hat sich in seinen unteren Zweigen verhangen, es glitzert  im feucht - silbrigen Morgentau.

Er muss Wasser aus der kargen Erde durch den Stamm hinauf transportieren bis in jeden einzelnen Ast um ihn zu tränken und zu beleben damit er blüht.
Und er blüht jetzt in diesen Tagen wie ein Weltmeister – er explodiert förmlich in wenigen warm-feuchten Tagen, denn die Jahreszeit und die Temperatur verrät ihm, - jetzt ist seine Zeit sich in voller Schönheit zu zeigen wenn er Früchte tragen will, - winzig - kleine Äpfelchen die sauer und zitronig dir Zunge und Lippen zusammen ziehen lassen.

Wie viele Menschen hat er schon gesehen, sie kamen und gingen wieder, viele ohne ihn zu sehen.
Wie viele Stürme hat er schon überstanden, Kinder die unter ihm spielten, freche Hände die an ihm zupften und die Früchte von ihm herunter rupften und dann enttäuscht waren wie winzig klein und sauer sie waren.
Er lächelte über alles hinweg und stand unverwüstlich, unbeirrt da.

Zum Schutz vor zu viel neugierigen Besuchern und Blicken hat er seine langen Äste und dicken Nebenstämme die weit in den Himmel ragen mit dornigen stacheligen Widerhaken ausgestattet die verhindern, dass zu viele davon hinauf oder hinunterklettern. Er kennt auch die Katzen die es vergebens versuchten und dann wieder von ihm abließen.

Man kann ihn nicht umarmen, sich an ihn schmiegen, keine Namen in seine dicke Rinde schreiben, all das mag er nicht, er mag seine Ruhe und seinen Frieden und weiter wachsen bis die Natur ihm erzählt, dass sie ihn nicht mehr braucht und ihn absterben lässt.

Knorrig und knorplig verbirgt er seine Schönheit im Herbst und Winter erst unter grünen schützenden Blättern - die erst rot, dann gelb werden -  und dann unter kahlen Ästen die teilweise mit grünem Moos bewachsen sind, das sich zeitweise in gelb-graue Spitzen verwandelt denn er ist ein großer Verwandlungskünstler zwischen Schönheit und Verlässlichkeit, zwischen Bescheidenheit und knorriger Hässlichkeit die eine Besonderheit an ihm ist.
Unter ihm im Gras umwachsen ihn Büsche von wilden ungebärdigten zuckersüssen  Brombeeren die lange stachelige Äste zeigen in den man sich schnell verfängt. Dahinter fängt eine klene Welt voller Brennesseln an und wird zur wilden Wiese in der sich Tautröpfchen verfangen und die Insekten, wilden Erdhummeln und Wespen spielen.
... Alles nur Schutz für ihn.

Da, ...  jetzt zeigt sich die erste Helle des Tages und seine weiß-rosigen Blüten treten langsam ins Licht, zeigen sich meinem Auge und ich lächle ihm zu...Hallo Du.

Wie schön bist du doch und all deine Schönheit ist für wenige Tage nur für mich..
er ist nicht meiner – der große schöne Apfelbaum voller Blüten - er gehört niemandem, nur sich.

 

`Hoffentlich kommt mir kein heftiger Regenschauer und zerschlägt
👀 mir die hübschen Blüten...





@ Angelface


da hat sich wohl ein " Ableger hin
bis zum Biotop runter "verirrt, sowas aber auch...tss...