Samstag, 27. März 2021

April..April

 P u h...


So was nennt man nun wohl einen „ schlechten Scherz“!
Wir haben doch noch 6 Tage Zeit,!!!!!!!!

Sa – So - Mo – Die – Mi- erst am Donnerstag wäre der 1.April.

Damit hatte ich ja gerechnet, dass es dann nochmal schneit,
aber jetzt – könnte Frau Holle eigentlich noch gut ein Päuschen machen!?
Die blöde Kuh, soll sie doch woanders schütteln wo sich jemand darüber freut.

Die Frühlingszwiebeln haben schon die ersten Frühblüher aus dem grauen Boden geschoben.
Kleine Tulpenköpfchen zeigen sich seit einigen sonnigen Tagen, auch wenn der Wind noch ein wenig kalt war und wir haben uns alle gefreut.

Gestern war der Schornsteinfeger da und hat den Ruß aus dem Kamin geschoben, der kommt für
Pellets - Ofenrohre - zu reinigen 2 x im Jahr und wenn es schön außen ist, kann man die Rohre schon im Garten mit einem"  Stab mit Bürste" durchstoßen. Das wird immer eine Riesensauerei, da lohnt sich danach die Wäsche.

fertisch .... er kriegt noch nen Kaffee und geht fröhlich pfeifend von dannen..
jetzt hatte ich die fröhlich flatternde Bettwäsche auf der Leine...
mich faul im Liegestuhl geräkelt...
in den himmelblauen samtigen Himmel geschaut...
ein halbes Buch ausgelesen...
die Zweige der Büsche gründlich beschnitten und gekappt...
die Gartenmöbel ausgeräumt und entstaubt...
...war zum Wochenendeinkauf im Städtchen und hab die Bücher verlängert...

neue Pellets wurden gebracht,..
dazu hab ich dem netten „Helfer“ erst mal ein Mittagessen gemacht,
das haben wir schon am Gartentisch im Schein der Sonne gefuttert und uns
über den Nachtisch - das erste Eis - gefreut.

morgens war noch nix, abends stand`s...

Dann dem Nachbarn zugeschaut wie er sein neues Gartenhaus aufbaute... Ratz Fatz ging das..

...ein paar Stiefmütterchen gepflanzt..
von den Geranien noch die Finger gelassen
alles im Freien..
alles okay...

selbst Mimi ist schon nach außen gewackelt und hat die Sonne begrüßt...
nachdem sie morgens beim Tierarzt war und er ihr „ noch einige Zeit gegeben hatte...“
was auch immer das heißen soll.

und nun das?
Aprilscherz...
Sonne – Hagel – Schneeschauer - mit einem Wort k a l t.

mitten im März, denn es ist noch kein April sondern wohl eher ein Scherz,
oder hat Petrus etwa bei all unseren übermütigen  Aktivitäten gemeint, - es wär noch zu früh?..

da hat der Nachbar aber mächtig Glück bei seinem Gartenhausaufbau gehabt – das steht jetzt sogar schon mit Dach und blinkt freudig in die Ferne....

 Ätsch...  April April...

weiße Flocken taumeln durch den Himmel, lassen sich nieder...
 es grollt und blitzt - Hagelkörner prasseln ans Fenster...
 kein frühlingshaftes Sehnen - es schneit..
und sieht sehr nach noch Winter aus..
obwohl nun über allem die Sonne scheint.

Aber ich wette, morgen ist der Spuk wieder vorbei!

 Dazu kommt ein neues Cover für den April, das nicht so "angestaubt" wie das Letzte ist...

Das war, man merkts Samstag.
 Heut ist der Tag  wie es sich für einen schönen Sonntag gehört -
uns wieder freundlich halbschattig sonnig begegnet und auch nicht mehr richtig kalt..
Ich denke, die nächsten Tage werden uns noch mehr erfreun....

@ Angelface

Freitag, 26. März 2021

der letzte Satz....


 Der erste und letzte Satz endet bei mir fast immer...
nicht mit einem Punkt …
sondern mit dreien, das Ende ist offen...

wie der Gedanke..
der nie zu Ende gedacht wurde...

wie die Augen einer Katze vor dem leeren Napf...

wie der Tag, der noch nicht beendet ist..
wie die Tasse Tee, die noch nicht getrunken...
auf den letzten Schluck wartet...

wie eine Symphonie...
die nie zu Ende geschrieben....

wie der Satz mit einem imaginären Fragezeichen...
ist es das geschriebene oder gesprochene Wort...

das auf Antworten hofft..
die nie kommen...

wie die Nacht, die nie endet..
weil man denkt...

wie die Gedanken, ...
die Wünsche, die hoffen...
sie sind noch offen...

So entstehen Texte, die oft keiner außer mir versteht, dann, wenn sie mich anfallen wie ein wildes Tier - Texte, die mich am Morgen begrüßen wie ein lieb gewordener Freund.Texte, die ich mag und liebe, -  es sind meine Emotionen - die auf dem weißen Blatt meiner Gedanken entstehen ohne dass ich sie plane...


Zitat: Angelface

@ Angelface



Montag, 22. März 2021

Zusehen – abwarten – aushalten...

 

Zusehen – abwarten – aushalten – entscheiden - über unsere Vergänglichkeit -

ist nicht einfach und doch muss man es tun.
Wenn ich meine alte Katze Mimi ansehe, blutet mir manchmal das Herz und schreit auf : tu was, - aber was –  w a s ist richtig -  und wann?

Zuzusehen wie ein  alter Körper langsam in wenigen Monaten immer weniger wird, praktisch in seine einzelnen Bestandteile zerfällt, ist ein schmerzhafter Prozess, zumal man den Tieren oft nicht richtig ansieht wie sie „ alt werden“ oder ihnen beim alt werden zusehen, denn  manchmal flackert ja für Wochen  - >  so etwas wie Leben in ihnen neu auf.
Das macht eine Entscheidung für den Tierhalter so schwer.

Alter ist ja keine Krankheit gegen die man was machen kann,
das Alter kann man sich am  allgemeinen Gesundheitszustand ansehen, zeigt sich in der  Beweglichkeit, dem Appetit,  –– den Alltag noch  mitmachen.

Die zarte Kleine Mimi  hat erbärmlich abgenommen, wirkt äußerlich so zierlich und zerbrechlich , aber nicht ge-brechlich und so sind  manch „ - Höhenflüge „– wie ich es nenne - noch drin.
Dann flitzt sie raus in den Vorbau rein - in den Garten und schnuppert Luft.

Noch frißt sie gut und "redet mit mir.".
Ich frage mich oft, wenn ich sie so ansehe, wie sie friedlich auf ihrem Katzenaussichtsplatz am Fenster sitzt und den Vögeln beim fliegen zusieht , dann viel schläft, _ ist es nun ihr Alter mit 17 Katzenjahren oder diese blöde scheinbar nicht heilen- wollende Wunde, die sie so schwächt und ihr Aussehen gründlich verändert, wie eine Blume die langsam verwelkt. Ihr Gesicht ist so zart wie ein gelbes Butterblümchen oder eine filigrane blaue kleine Glockenblume die eben ihren Hals aus der Erde streckt.

 

Beim ganz alten Menschen ist es ja ähnlich – sie zerfallen praktisch in sich hinein, werden gebrechlicher, dünner, schwächer und irgendwann ist dann Schluss. Man weiß und spürt das.

Von meiner Großmutter habe ich schon keine „letzten Bilder“ gemacht als sie langsam vor sich hin - verkümmerte, immer dünner und stiller wurde, weil ich Respekt vor diesem langsamen Sterben hatte, es nicht richtig fand dies im Bild festzuhalten und weil ich sie lieber gesund und autark, stark und mutig, tapfer und tatkräftig in Erinnerung behalten wollte.

Aber ich weiß noch - es tat weh, fast körperlich weh diese Gewissheit, dass sie bald in eine andere Welt gehen würde.Über allem schwebte,  so lange es dauerte - der Gedanke: wann?

Bei meiner Mutter war es ähnlich, die letzten Monate ihres vor sich hin - Sterbens bekam ich nur am Telefon mit, weil Besuche im Heim nicht mehr gestattet wurden.

Doch auch da hatte ich vorher keine aktuellen Bilder mehr von ihr gemacht weil sie sich äußerlich so sehr veränderte, dass es mir fast körperlich weh tat, sie so zu sehen.
Fast ist es mir lieber, dachte ich mir oft, wenn sie abends ganz schnell einschläft und morgens nicht mehr aufwacht und ich Bescheid bekomme, dass sie friedlich eingeschlafen ist.

Letztendlich war es dann auch so. Sie brauchte keine Sterbehilfe und ich habe lange vorher gedanklich Abschied genommen, und weil ich sie nicht sah, war es relativ „leicht“ für mich sie loszulassen.
Aber die Zwischenzeit – war hart.
Menschen kann man beim sterben zuschauen aber als Angehöriger nicht helfen, das kann nur der Arzt, der erleichternde Mittel gibt.
Bei Tieren ist es anders, da kann man entscheiden wann sie gehen.

Doch ein gesundes, nur altes Tier - schläfert dir ein Tierarzt dein geliebtes Wesen das dich sein Leben lang begleitet – nicht ein.
Da sagt er nein, er darf das nicht -  hörte ich von so einigen Tierärzten, die ich im Leben aufgesucht hatte. Sie müssen sehr, sehr unheilbar krank sein.

Einmal war es anders, einmal durfte es sein.
Ich hatte vor Jahren lange mit einer Tierärztin damals über dieses Thema gesprochen, als Tahier mein schwarzer alter Kater mit seinen 21 Jahren so wenig Substanz zurückbehielt , dass man ihm ansehen konnte, er macht es nicht mehr lange. Der gesamte Organismus wurde so schwach, dass er Leben einfach nicht mehr aushielt.

Marburg in den Achtzigern, daran denke ich oft

 

Er war trotz seines enorm hohen Alters gesund, nur alt und zerfiel immer mehr bis nur noch ein zartes Bündel pechschwarzes Fell und riesengroße grüne Augen übrig waren, fraß bis zum Schluss gut und nahm auch noch aus dem Fenster guckend an der Außenwelt teil.


die Ärztin  kannte ihn über Jahre und hat ihn behandelt wenn er etwas hatte. Viel war es nicht, - das wird es gewesen sein.
Sie kam zu mir ins Haus – untersuchte ihn zart und behutsam, wir nahmen lange Abschied voneinander während ich ihn in meinen Armen hielt und dann sagte sie: „ komm, wir helfen ihm gemeinsam hinüber“.

Oh, mir kommen heute noch die Tränen wenn ich daran zurückdenke weil es für mich ein so prägendes Erlebnis war, aber – es war gut und er schlief friedlich in meinen Armen ein.
Ich glaube, ja bin mir sicher, er spürte, dass ich ihn zu seinem Besten - liebevoll fürsorglich gehen lassen wollte und einfach losgelassen habe.
Dieser Tierärztin bin ich heute noch dankbar für ihr Verständnis dass sie für uns beide hatte.

Nun stehe ich bei Mimi fast vor der gleichen Situation.


Sie hat keine Schmerzen, ich bilde mir ein,  ich würde das spüren und wissen.
Aber wenn ich sie streichle und im Arm halte, spüre ich jeden einzelnen Wirbel unter ihrem bunten Fell, das so strohig trocken ist.
Ihr Gesichtchen ist so zart und durchscheinend geworden, der Körper leicht wie die feine Feder einer Elfe.

Ich halte sie in den Armen und weine.
Sie schmiegt sich vertrauensvoll in meine Hände, das tut so weh und mein Blick geht aus dem Fenster in das Blau des Himmels und ich weiß nicht wann - heute - morgen - übermorgen?
Man wird so hilflos ohnmächtig  mit dieser schweren Entscheidung, fragt sich immer wieder, ist sie wirklich richtig?.( Oder könnte sie doch noch den Frühling erleben?)
Es sagt dir keiner, weil es keiner weiß.

Scheiße, ist das schwer. Da hat mein Kopfkissen kaum Platz für einen anderen Gedanken mehr.

Zusehen – abwarten – aushalten – entscheiden -
Man kann sie füttern - halten - versorgen und lieben

den richtigen Zeitpunkt für den letzten Weg findet man nie.

 und hier ist eine Geschichte über sie....
wo ist Mimi

und

 Mimi ist ein Trottel

 die ich im  August 2016 geschrieben hatte.

@ Angelface - gerne noch einmal zum nachlesen...


dazu ein paar Gedankensplitter von mir, es sind ganz persönliche Empfindungen.

Fortsetzung: G e d a n k e n s p l i t t e r

Der Verstand – die Vernunft und der Bauch
Wissen dass etwas geschieht und empfinden wie es sich anfühlt.
Das sind 2 Dinge...nie eins.

Verstand und Gefühl lassen sich oft nicht miteinander vereinbaren, sie sind so unterschiedlich wie Sonne und Mond, Wasser und Feuer, Erde und Licht.

Wie funktioniert der Mensch? Warum tun Verluste weh und wie lang hält Schmerz an?
Das große Vergessen funktioniert nicht, denn der Schmerz bleibt und ich frage mich wie jeder Mensch; warum bleiben in dir Verluste erhalten?
Weil es gelebte und erlebte sind.

Der Mensch lebt mit dem Schmerz, dem physischen und dem psychischen,
wäre er eine Maschine würde er nur funktionieren und nicht fühlen.

Der Schmerz ist nicht vergänglich, er bleibt dir sein Leben lang erhalten, er taucht immer wieder mit jedem neuen Verlust auf und ist real wie zu dem Zeitpunkt als du ihn zum 1.Mal spürtest.
Er wird vielleicht im Laufe der Jahre etwas „dünner, gesichtsloser und die Erinnerung verblasst, aber ganz wirst du ihn nie los, denn loslassen ist das Schwierigste im Leben.
Das weiß man auch von den Gedanken, sie kommen und gehen, vergehen – und kommen wieder..
Es gibt keinen Schalter zum abstellen!
Nur Verdrängung oder Therapie um besser damit umzugehen.

Wie man mit dem Schmerz umgeht, zeigt dir nur der Verstand und die Vernunft sich mit vergangenem abzufinden.
Der Bauch ist die Empathie, darin sitzen die Bilder deiner Erinnerungen und mit deinem Bauch musst du leben, ohne Bauch bist du kein Mensch sondern nur eine funktionierende programmierte Maschine.

-   ein langes Leben mit Katzen - nicht umsonst schreibe ich Geschichten über sie...
es sind eigene Erfahrungen
Seit 1984

Ratte und Bimbo …1984 ....nie vergessen weil nach 2 Jahren nach Ostern urplötzlich jedes Jahr war einer von ihnen entschwunden. die Ungewissheit bleibt.
Unser Verdacht: von Tierfängern für ein Labor von der STraße  eingefangen.
Tahier  mein schwarzer Gesell 21 Jahre -  immer gesund, oder kaum krank, immer stabil -  aus Altersschwäche....eingeschläfert
Simba..sein Bruder wurde nur  7 Jahre alt, dann entwickelte sich ein Tumor im Innenohr, der sich als Krebs herausstellte - .mit 7 Jahren eingeschläfert/ ein Tumor der nach innen wuchs.
Mimi die Erste, mit 7 Jahren überfahren auf einer Durchgangsstraße
Julchen mit 3 Jahren an einem Wurststück erstickt, sie starb in meinen Armen und ein Teil von mir starb mit. Die Tierärztin hatte keine Lust sie abends um 10°°als es passierte , zu behandeln.Sie wohnte 1 Straße weiter.(unterlassene Hilfeleistung)
Kasimir aus dem Tierheim - mit 10 Jahren plötzlich verschwunden, er hatte nur einen Lungenflügel, Vermutung des Tierheimes aus dem ich ihn holte - Autounfall - an der STraße angefahren...
meine Vermutung, von einem Jäger erschossen
Paulchen 3 Jahre alt, wurde von einem Hund geköpft, das schrecklichste was ich in meinem Leben mit ansehen musste.
Kiwie, die Katze meiner Tochter bekam mit ca 7 Jahren einen „Wasserbauch“der ihre Organe zerstörte, auch sie musste schweren Herzens vom TA eingeschläfert werden

geblieben sind mir:

Mimi II kam als ca 4 Wochen altes Baby * 2004 zu mir, nun 17 Jahre alt..........................
Merlin* 2006 - aus einem Wurf mit 10 Wochen geholt, nun 14 Jahre alt........

Paulchen II ca 12 – 15 ? geschätzte Jahre alt, der Gastkater vom Pferdehof..
der sein Heim bei uns gefunden hat.......


Was macht den Mensch aus, der sein Leben mit Tieren teilt.

Er liebt und entscheidet sich dafür. Deshalb halten wir Tiere als Gefährten und Begleiter, weil wir empathische Menschen sind , - die Gesellschaft, Verpflichtung, Verantwortung und Aufgaben brauchen.
Eine Aufgabe heißt Fürsorge, bewahren – versorgen – auch vorsorgen damit es ihnen gut geht,
Freude,  Zusammensein und auch gelebtes Leid mit ihnen teilen, damit wir die Unterschiede des Zusammenlebens deutlich wahrnehmen.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich auch schwierige Themen mit Euch teile;
doch auch das ist das Leben und nicht nur das Gold der satten  Zufriedenheit das um uns glänzt.

@ Angelface