Samstag, 16. Januar 2021

Meine Eindrücke in diesen Zeiten.

 



Ist trauern wirklich ( nur ) rundum  weiblich?  ****   oder täusche ich mich?

Oft schon, und gerade Hier habe ich bemerkt, dass es viele Männer gibt, denen es anscheinend – irgendwie geradezu  „peinlich“ ist, - Beileid zu wünschen, Mitgefühl auszudrücken,  geschweige denn Empathie zu zeigen.

( ich frage mich dazu warum:  Ists eine Erziehungfrage alter Schule?  - angeboren ist es sicher nicht.
( Als täte es ihnen weh wenn sie ein Gefühl zeigen...
Doch sicher ist es nicht der einzige Unterschied zwischen weiblich und männlich.)

- ... und doch - ich weiß nicht recht, ich hörte ähnliches auch schon aus weiblichem Mund und dachte: wie kaltschnäuzig und abgehoben von der Wirklichkeit  ist das denn? ) -----

Wenige Männer / die ich kenne / - "weinen offen" und für andere sichtbar, wenn, dann wohl meist im stillen Kämmerlein und so, dass es möglichst keiner merkt, wenn „ Mann „ auch mal Schwäche zeigt.
Bei manchen Begegnungen denke ich: " haben sie es verlernt oder konnten sie es nie?"

Mit wenigen oft – für mich hilflos wirkenden, lakonischen Worten gehen sie über den Verlust hinweg, oft mit dem Hinweis – was  für  den Trauernden weiß Gott keinen Trost bedeutet: „ das Leben geht weiter, jeder stirbt mal“ und die erste Frage geht oft in die Richtung: „ Wie alt war sie/es/er denn“, - als hätte ein älteres Wesen den Tod mehr verdient als ein Jüngeres.

Ist um jemanden weinen  und trauern wirklich Schwäche oder  doch Stärke, Gefühl zu bezeugen (?)

Auf mich wirkt völlig fehlende Empathie  entweder sarkastisch, lieblos, gedankenlos und für die Gefühle eines anderen unempfänglich und berührungslos zu sein.
Wie abgehoben und unbeteiligt.
Was ist das Gefühl der Trauer?
Gibt es wirklich Menschen die es nicht kennen und schon gar nicht beim anderen respektieren?

Wer trauert, leidet aus unterschiedlichen Gründen und jeder trauert anders, ....
Es sind Verluste die schmerzen, sie entsetzen wenn sie unerwartet auf uns treffen.

Wir lernen damit umzugehen, doch das dauert und ist ein Prozess.
Verluste sind schwer zu er/tragen, sie sind wie Ballast der wie ein Rucksack beschwert und es dauert eine Zeit bis es spürbar wieder abklingt.
Rückzug ist oft  nach einem schweren Verlust eine Haltung die danach nicht respektiert oder verstanden wird.

Aus der Trauer können bei Menschen jeglichen Alters Gefühle entstehen wie Depressionen, Missempfindungen, Selbstmordgedanken, es können Hass und Wut gegen Ungerechtigkeit zurückbleiben.

Alles ist möglich und nichts muss sein.

Gefühle wie Trauer, Freude, Glück, Empathie, Mitgefühl liegen in jedem Menschen verankert.
Der eine lässt sie ungehindert fließen, ein anderer macht seine Gefühle im Inneren mit sich selbst ab, er verkapselt sich und zeigt sie nicht nach außen, ob das gut oder schlecht für ihn ist, ist vermag nur ein Seelendoktor zu entscheiden. Wir sollten jedem seine Gefühle lassen, damit der sie auch zulassen kann ohne sich anderen gegenüber zu schämen oder sie  zu verstecken.

Jetzt in Corona Zeiten, in der so viele Menschen jeden Alters an den Folgen und der Erkrankung selbst versterben, klingen solche Äußerungen wie Hohn den Zahlen auszuweichen die täglich gemeldet werden.
Menschen sind keine Zahlen, sie werden dazu gemacht wenn sie überhand nehmen,
wenn sie namenlos zur Masse einer Herde werden.

Für die  - " Leugner der Seuche" -  gibt es Zahlen über Totkranke und Tote  nicht, sie werden bagatellisiert und nicht ernst genommen, angezweifelt und lustig, unbefangen, scheinbar unberührt vom Elend der anderen weitergelebt und gefeiert wie zuvor. So scheint es anderen und mir.

Die Trauer eines anderen wahrzunehmen, sie zu respektieren wie jedes Gefühl eines anderen, ist , sollte man doch meinen, - wenn nicht beinahe Pflicht, so bedeutet es doch Höflichkeit, Rücksichtnahme und Achtung dem anderen gegenüber der sie lebt.

Doch diese Werte scheinen viele nicht mehr auf dem Schirm zu haben.

Eine gewisse Schnoddrigkeit die wahrscheinlich doch nur Selbstschutz ist, die über vieles hinwegtäuscht, Egoismus und Eigennutz haben größere Bedeutung auf dem Weg ins kommende Jahr mit Corona, denn dieser Virus wird uns noch lange begleiten und uns lehren mit Einschränkungen und Rücksicht auf andere zu leben.

Traurig ist `s wenn wir so  kalt mit dem Leid anderer umgehen finde ich und lasse mir meine Tränen beim Verlust eines anderen nicht nehmen.
Das sind so einzelne  Eindrücke die ich mir bei manch Begnungen mitnehme. 

Mir ists,  als würde ich hier
einer völlig anderen Welt begegnen, was mich nicht mal allzusehr verwundern kann...

 Frau Hummelchen schreibt es auch in ihrem heutigen Post
" it`s very cold outside" !!! _  

pudrig weich, zart wie Seide; kalt wie Eis, gleichzeitig sehr nass, sehr weiß,
sehr eisig und unerbittlich hart...
Wer wills erraten?



... so ist es,  wir haben Minus Grade und das schon seit Wochen, alles ist vereist und es ist extrem schwierig rauszugehen ohne zu fallen, was ja keiner will, also schlurfen und watscheln wie eine Ente da wo  nicht gestreut ist, - wenn man es muss und schön dabei aufpassen, damit man sich nicht den Hals  dabei bricht!

 auf gut Deutsch:  es ist :  s  c h  w e i n e g l a t t .. und gefährlich - was ist die Alternative an diesem schönen Sonntag`?

Ich sehe mir mit wenigen Ausnahmen in denen ich die Nase in die frische Luft stecke, -
den  vielen hochgetürmten Schnee vor der Haustür und auf dem Balkon  - auf den man nicht mehr hinaustreten kann -  lieber von Innen an und lese meine letzten Bücher aus der Bücherei unter anderem:


 




zur Zeit  einen richtig hochinteressanten Historischen  Wälzer - womit ich nur die Seitenanzahl meine,
der all das sehr authentisch beschreibt was 2022 war und was kommt, 


 

sehr beeindruckend  aus der Sicht: England nach der großen Katastrophe;
der zweite Schlaf von Robert HARRIS 2019 geschrieben...
aus dem Englischen von Wolfgang Müller

Leseprobe: es beginnt am Spätnachmittag des neunten Tages  im April des Jahres unseres auferstandenen Herrn 1468 in einer einsamen und unwegsamen  Moorlandschaft  und schildert das Leben der Menschen in dieser Zeit.

die Originalausgabe the second Sleep by Hutchinson London 


Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Seine Romane »Vaterland«, »Enigma«, »Aurora«, »Pompeji«, »Imperium«, »Ghost«, »Titan«, »Angst«, »Intrige«, »Dictator«, »Konklave«, »München« und zuletzt »Der zweite Schlaf« wurden allesamt internationale Bestseller. Seine Zusammenarbeit mit Roman Polański bei der Verfilmung von »Ghost« (»Der Ghostwriter«) brachte ihm den französischen »César« und den »Europäischen Filmpreis« für das beste Drehbuch ein. Die Verfilmung von »Intrige« – wiederum unter der Regie Polańskis – erhielt auf den Filmfestspielen in Venedig 2019 den großen Preis der Jury, den Silbernen Löwen. Robert Harris lebt mit seiner Familie in Berkshire.

@ Angelface
(Werbung ohne Auftrag im Sinne des Buches )


Dienstag, 12. Januar 2021

Eingeschneit...obwohl man Termine hat.

 Alltagsgeschichten aus dem Schnee...



Während der Kater friedlich im Gästezimmer auf seinem Katzenkratzbaum irgendeinem Traum nach-schlummert taue ich langsam wieder auf.
Mir brennen die Hände und Füße vor Kälte, sie kribbeln als wären sie eingeschlafen und würden nun wach werden, das tut richtig weh.
Nun brauch ich erst mal einen starken Kaffee.
Über Nacht kam der Schneeschauer und hörte nicht mehr auf bis zum Morgen.
Als ich  frühmorgens wie so oft mit Pfötchen klopfen von Merlin auf die herabhängende Hand geweckt wurde, bot sich mir ein schneebedecktes Bild auch im Vorbau, wo es in alle verfügbaren Ritzen nächtens während wir alle schliefen - hineingeweht hatte.
( Von draußen rund ums Haus will ich gar nicht erst reden, von Bayern und Franken kenne ich ja viel, viel Schnee, nur damals fuhr ich nicht Auto sondern Ski und Schlitten und musste nicht schippen.)

Keine Ahnung wer das damals gemacht hat, meine Mutter als Untermieterin sicher nicht, das besorgte der Hausherr, sie hätte es auch kräftemässig nie gepackt. Schnee bis zur Hüfte schippt niemand mehr weg, da muss dann schon die Feuerwehr her.


Wie man sieht, ähnlich ist es jetzt hier, ein Vergnügen für die nächsten 3 Wochen.
Das macht die Höhe, die ich früher so auch noch nicht kannte.
Feiner weißer Schnee lag auf Kissen und Decken, auf den Lammfellen für Paulchen - unterm und auf dem Christbaum, auf den Schlaf und Liegeplätzen vom Kater dem Frischluftfanatiker, der selten seinen Stuhl verlässt. Die Decken waren natürlich klitschnass.

Überallhin hatte es den Schnee hin - verweht und ich brauchte 3 Stunden um wenigstens die Schlafplätze vom Schwarzen, und den Boden und die Sessel wieder zu „ent- schneien..“, das geht ganz schön auf die Knochen die jetzt leise schreien wo sie wieder langsam auftauen..

Jetzt hängen die Schlafdecken und Kissen des Katers überm Ofen und wärmen und trocknen sich bis sie wieder bezugsfertig sind. Der Kater hat beschlossen so lange drin zu bleiben, schielt aber schon wieder begehrlich in den Schnee hinaus. So ein Lümmel, ich glaube fast, -  der hat Eis in den Adern.

Die Bücherei hab ich abgesagt, das geht heute nicht mehr bei dem vielen Schnee, ich komme ja nicht mehr aus dem Park heraus, selbst der Nachbar streikt, zumal er mich morgen um 7/hr schon fahren muss weil ich mich nicht durch den festgefahrenen Eisschnee der auf den Straßen liegt,  traue.

Stunden später höre ich - auch sie ist bis Ende Januar geschlossen.
So viel Schnee gab es letztes Jahr hundertprozentig nicht, das sagen alle hier, selbst bei geschlossener Schneedecke.
Auf dem Balkon streike ich, da kann der Schnee liegen bleiben, ich muss nur die Torte die noch steht, - drunter vorholen und entsorgen, tiefgefroren die sie nun ist, so mag sie keiner mehr,  der Schnee nimmt jeden  Geschmack weg, daran hätte ich denken sollen, als ich sie rausstellte..

Ein Glück, dass wir gestern schon im 24 km weit entfernten Städtchen waren, damit ist einer der Termine  schon weg - denn ich musste zum Arzt zur Schrittmacherkontrolle. Das stand schon seit einem Jahr fest.


"Alles okay, Herz klopft noch"  verkündete der Kardiologe mir scherzhaft und fragte mich gleich w i e ich denn hergekommen wäre.

Mit Schwierigkeiten und nur mit dem Nachbarn letztendlich“ - erwiderte ich ihm, -  denn bei meinem Auto waren die Türen zugefroren nach dem ich es ansatzweise frei geräumt hatte. ...
Ich kriegte nur die Hinteren auf, kletterte etwas mühselig quer  über die Vordersitze um mich mit ganzem Körpergewicht und Karachoschwung von innen gegen die Türen zu schmeißen.

Den Türen wars egal, die kicherten mich nur höhnisch an.
Schade,  dass keiner von uns eine Camera dabei hatte, ich hab bestimmt superlustig ausgesehen als ich mich durch die Mittelkonsole würgte!
Die Mütze rutschte mir über die Ohren,  die Maske konnte ich zwecks nicht freier Hand  nicht abnehmen - es war echt mühsam und gleichzeitig lustig, doch wir waren unter Zeitdruck, also quälte ich mich wieder rückwärts hinaus und landete im Schnee auf beiden  Knien. Na gut, der Schnee war weich - es hat was, drin zu liegen!.
Nach der unfreiwilligen Turnerei  taten mir die Knochen ganz schön weh.

Er lachte als er das hörte und schickte mich zwecks Kauf einer schweren Skijacke bis zum Knie sofort – aha Aldi hat grad welche, - in Richtung nach Hause.

Mit der – nicht schön, aber ungeheuer praktisch – hab ich heute dann erleichtert und gleichzeitig erschwert - was das Eigengewicht angeht, und bin zum schippen und kehren raus!

Nach dem Motto: es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung bei Schnee und Eis.

Morgen früh – nur Frau Holle weiß wie wir rauskommen, -  ist  dann der Gastroenterologe der mich den Schlauch schlucken lässt dran...

oh weh, ich befürchte  - das wird was werden.
Ich glaube, ich muss nicht extra betonen, dass ich solche Termine nicht gerade liebe.
Seit der Herz OP kann ich sagen, ich seh jeden Arzt lieber von hinten an und bewundere den wehenden Kittel. Propofol ist für mich seitdem eine Horrorvorstellung...

Auch für die Begleiter ists nicht gerade ein reines Vergnügen Taxi zu spielen.
Meine Hilfe beim fahren darf ja nicht mit ins KH mit rein, er muss die Zeit der geschlossenen Läden beim - spazierengehen im Tiefschnee oder in einem Warteraum  verbringen,  bis ich wieder wach bin und abgeholt werden kann.

"Wird schon schief gehen"...☺und irgendwann ist wieder alles vorbei.

@ Angelface


Sonntag, 10. Januar 2021

sonntagsspaziergang durch den Park...

 die Sonne scheint, es ist nicht kalt...
wer da nicht ausgeht ist selber schuld...

die Sonne verlockt zum spazierengehen....
kaum Menschen sind auf der STraße, im Park ist man vernünftig, weiß was davon als Folge zu merken ist - Urlauber ja - aber sie sollten sich nicht mit fremdem Nummerschild erwischen lassen, obwohl: Ordnungshüter hab ich nicht gesehen...
ob es manche lässig sehen...? im Hotspotgebiet das wir nun auch sind...

Innerhalb des Park trifft man kaum Fremde an,  Spaziergang durch den Park, - zur Freundin zum Kaffee schlürfen, ein wenig plaudern und zurück...
Mitten im Sonnenschein bis diese erlischt und es wieder anzieht...um auf der Straße glatt zu werden ..
mit ein paar Winterimpressionen kehre ich zurück, die Waden stramm durchgelaufen

mal schaun, was ich alles an Bildern mitgebracht habe


erst mein Blick zurück...Fenster ist zu: gut!


kein Wunder wenn die Schneeräummaschine uns nicht gleich findet
wir sind ja auch abgelegen  quasi von der " Hauptstraße" des Parks
👀 - nicht einsehbar"...


mein Blick fällt zurück aufs Haus
aber ich will ja vorwärts gehen...Quer durch den Park



in Nr.30 rührt sich nix...







das Licht ist wunderschön...
dazu diese Stille...ich denke die Bilder sprechen für sich
da kann ich auch mal die Klappe halten......
 





bei Einbruch der Dämmerung bin ich wieder daheim...
und der Sonntag hat auch nur noch 5 Stunden...


@ Angelface