ob jetzt mit Fuffzig - Achtzig - oder Neunzig - oder ob man gar die Hundert erreicht - ist doch völlig egal...
der eine schlurft den letzten Gang,
ein anderer träumt sich im Bett in die Wolke,
der Dritte hüpft vom Baum
und ist auch zufrieden damit.
Wie denn nu – keiner weiß es!
Ich stehe in kurzen Höschen und im
Wind flatternden Shirt und noch durchwuschelten Haaren auf dem Balkon und blicke von oben in den
bunten Garten der vor sich hin-blüht; - hinunter auf Mimi das 17 - jährige alte
Katzenmädchen und denke: „ na, wie willst du das handhaben – den
letzten Gang.(?)
Heimlich still und leise im Schlaf , im Karton
oder unter meiner Decke, - oder mit lautem Karacho und Tamm tamm?
* Also, ich möcht gern im Sommer gehen da blüht es so schön bunt außerdem muss ich dann nicht frieren!
Wer sieht mich hier gedanklich liegen...?
Ich stelle mir gerne vor, - im Halbschatten im Sommer sachte von meiner Liege zu rutschen und im weichen Gras zu landen, den Duft von blühendem Grün in der Nase. Den blassblauen Himmel als letzten Blick vor Augen, möglichst noch eine freundliche Hummel die mich begleitet und um-schwirrt.
Oder einfach die Augen schließen während ich außen liege und die nicht mehr aufmachen.*
Batsch Bumm leise wegdriften...
Als letzten Gedanken vielleicht als Gedicht im Kopf: „ die Katzen sind gut versorgt, es kümmert sich einer tiergerecht um sie“, ich kann beruhigt gehen..
Ist das nicht eine weitaus schönere
Illusion und Wunsch – als Altersheim, Seniorenstation oder Pflegeheim und
Krankenhaus?
... sie ist sanft und selig entschlafen steht
dann irgendwo „ über mich“ im Gemeinde - Anzeiger.
Leider ist uns das nicht allen
vergönnt.
Aber wir sollten irgendwann wenigstens
einmal darüber nachdenken und vorsorgen!
Denn: - egal wie alt wir
sind -
Der da oben – im All über den Wolken
oder mittendrin auf einer seiner Puderwolken sorgt auf seine eigene
Weise dafür wann – wie - und auf welche Art wir zu ihm kommen.
- Als ich heute von der Stadt
zurückkam, die ich mit dem „*Obolus“* der Woche beglückt habe - (*den Einnahmen des
Wohnmobilstellplatzes im Gepäck)...
sah ich g`schwind bei der Nachbarin vorbei um
ihr das Schälchen zurückzubringen, hoffte auf ein Tässchen
erfrischend aromatischen Kaffee, auf neue Nachrichten vom Tage und
erwischte sie noch im Hemdchen.
Das ist das wunderbare hier, es gibt einfach keine Regularien, keine Vorschriften wie man wann – wie – wo auszusehen hat oder gekleidet ist, es schert sich keine S... darum ob du morgens um 6°° oder mittags um 10°° noch im Schlafanzug oder Bademantel durch deine Gärtchen – sprich: Wiesen flanierst, um Blümchen abzurupfen oder schon mal die Sonnenschirme zu öffnen.
Das liebe ich an der Gegend hier, denn sie ist einmalig und bedeutend kostbarer und weniger stressig als ein Telefonat anzunehmen
in dem mir eine freundliche Damenstimme verkündet:
„ Sie sind
der Kandidat mit der Nr 71 und haben eine Summe von 100 000 Pfund
gewonnen“!
( das hatte ich tatsächlich irgendwann kurz nach
10°° - Hach ...und was hab ich davon?
nischt - )
Kopfschüttelnd lege ich auf und frag mich nicht: „ warum ruft die mich an?“!
Der Pit, der sich vor 3 Tagen
heimlich aus dem Staub gemacht hat, hat sich das sicher auch so
gewünscht wie er ging – schnell und ohne großes Drama, d.h. Er
hatte Glück und sein Wunsch hat sich erfüllt.
Mit allem anderen hat er nichts mehr zu
tun.
Aber andere natürlich, wenn man in
einem angemieteten Haus wohnt.
Wie er ging - dass er allein in den letzten Minuten war -
und was jetzt von ihm zurückbleibt, darüber denke ich lange nach und vieles davon erschüttert mich, denn ich habe ihn lange - ganz anders gekannt.
Ich habe ihm jetzt ein Briefchen im Schein einer Kerze geschrieben und es ihm über die Wolken nachgeschickt...
- Mein erster Gedanke danach war _ Angelegenheiten die geordnet und die längst niedergeschrieben wurden, bitte nachgucken und aktualisieren ob noch alles stimmt was du dir damals an Gedanken gemacht hast.
Mit zur Nachbarin tauchte jemand auf - den, bzw. eine - die ich noch nicht kannte.
Haus 31 oder so...
stellte sich vor und war uns sofort sympathisch
sie wohnt seit einiger Zeit neben der letzten Lebensgefährtin von Pit und hat sich schon Gedanken darüber gemacht wie diese seinen plötzlichen Tod verkraftet, wollte fragen ob sie – und wie – bei irgendwas helfen und unterstützen kann, wurde nicht eingelassen und kam deshalb zu uns an der Straße in die Einfahrt.
mit hübschen Rasterlocken - Zöpfchen und bunte Schleifchen, schon ein bisschen älter, kurze Hosen und Tattoos an den Armen fiel sie sofort aus dem üblichen Rahmen vieler sonstiger Bewohner des Parks , sie war sehr aufgeschlossen, nett erzählte sie von sich – woher sie kommt – wie sie heißt – warum sie hier ist – und die Gegend so mag.
Sie passt hierher wie wir. Wohnte wohl früher auch auf dem" Dorf" auf einem umgebauten Bauernhof - konnte sich dort aber nicht heimisch fühlen und blieb fremd.
Weil sie - anders ist.
Gerade diese Andersartigkeit im Denken – Handeln und Tun , dazu ihre Äußerlichkeit – dieses sich nicht in ein Schema pressen lassen, ist so schön und hier sehr willkommen.
der Pit war ja auch so - außergewöhnlich und anders -Wer hier wohnt - ist für jeden neu – für jeden anders – passt sich an und nimmt an etwas teil oder auch nicht – er ist frei und zeigt es auch. Hier kann man das noch - denn...
Es ist nicht Stadt aber auch kein Land oder Dorf, Dorf ist woanders, Dorf ist" in der Stadt", mit der haben wir nix zu tun, aber die Stadtgemeinde weiß Bescheid wer wir sind.
Und weiß als Erste durch die Feuerwehr wer von hier geht, also sind wir eingebunden und aufgehoben.
Das hat mir auch der ehemalige Ortsvorsteher bestätigt der mir den Job verschafft hatte und mich seitdem oft mit seiner weißen Hündin besucht. Dann quatschen wir im Garten und halten Small Talk um miteinander zu lachen.
Als sie freundlich winkte und ging – dachte ich - Ich denke – man wird sich gemeinsam zum Kaffee schlürfen in einem der Gärten treffen und ich freue mich schon auf sie und ihre Lebensgeschichte. Vielleicht schaffe ich dazu noch im Juni einen 3. Rhabarberkuchen auf den Tisch zu bringen...* :-))
der Letzte war soo lecker...ist aber leider schon alle...
angels Rhabarbertraum ist nämlich ein Gedicht
nach dem sich alle die Finger lecken!!!!
↓Mimi ist wieder stundenlang im Garten unterwegs
und macht die Blümchen unsicher indem sie sie beknabbert
ich streck die Füße in die Luft und beguck mir die Wolken...*
und Paulchen kommt kaum mehr aus seinem Stuhl so sommerfaul ist er
Wir haben alle unsere Geschichten und die Letzte wird keine gemeinsame sein, die letzte gehen wir allein und nur die Gedanken der anderen sind es - die uns auf unserem Wolkenritt begleiten.
-
@ angelface
man sieht ihm an, dass er sich wohl fühlt allerdings bringt er mir jede Menge Zecken, die ihn zu lieben scheinen... mich - ein Glück nicht!!! |
Ein Versuch oder Test, Du weißt was ich meine
AntwortenLöschenich schick dir ein Bild über die e-mail, dann siehst du WAS bei mir auftaucht.
AntwortenLöschendanke dir...die Info war hifreich...
lb.Gr.Angel
Tja, leider können wir uns es grundsätzlich nicht aussuchen, aber hinlegen, einschlafen und nicht mehr aufwachen ist wirklich die schönste Vorstellung oder mit einem Big-Bang einfach wech. Leider möchten wir wohl alle nicht.
AntwortenLöschenPrima das es bei euch auch so unkompliziert und offen zugeht. Man könnte sagen ihr habt euch etwas von der südländischen Mentalität "abgeschaut" *gg* Hier schert es auch niemanden wenn mit Bademantel rausgegangen wird. Zuerst war es für mich befremdend, einfach weil man es nicht kannte aber jetzt ganz normal wenn man es sieht oder vielleicht auch mal gegen zehn ans Tor geht *gg*
Ich liebe auch meinen Ort und bin immer wieder so froh dass ich als Ausländer aufgenommen wurde, aber nur weil ich im Grunde wie sie ticke.
Liebe Grüssle
Nova
Liebe Nova, du bringst mich zum lächeln mit deiner beschreibung, gute Beispiele stecken an:
LöschenAls ich in den Anfängen hier schon um 6°° morgens im dünnen hemdchen durch meinen Garten mit der Kaffeetasse in der Hand spazierte war die Nachbarin schon korrekt angezogen eine halbe Std.später am rupfen und zupfen. Jetzt spaziert sie auch im Schlafanzug durch den Garten weil sie wohl bei mir sah, dass das ohne Weiteres geht und keiner hinguckt...lacht angel
Gerade eben noch ein wenig rückwärts gelesen, damit ich die Geschichte im Post auch verstehen kann. Zuerst hatte ich mich ein bisschen erschrocken, liebe Angel.
AntwortenLöschenOh, das ist ja traurig und macht betroffen.
Wie alt war der Nachbar!? Eventuell hatte ich es auch übersehen. Wobei es eigentlich völlig gleichgültig ist, wie jung oder alt derjenige Mensch ist. Das Aus kommt stets unerwartet.?.. und ich denke an die letzten Todesfälle, die uns im Verwandten- und Freundeskreis erreicht haben. Teils wegen Corona oder auch auf natürlichem Wege. Der letzte Gang, die Beerdigungen waren aktuell sehr einsam.
Es bleibt jeweils eine große Lücke. Da sind die gemeinsamen Erinnerungen plötzlich von großem Gewicht und Bedeutung.
Alles Gute für Dich und liebe Grüße aus dem sonnigen Süden von Herzen ❤ von Heidrun
GRUNDSÄTZLICH können wir es uns aussuchen - möchte ich rufen....
AntwortenLöschen...wir müssen dazu nur "die eier haben".
wer zieht sich denn heutzutage überhaupt noch korrekt an? wenn ich "in die stadt" gehe, sehe ich lauter leute in sport-, lümmel-, schlaf-, wander-, bade-, arbeitssachen - die mich anstarren wie ein alien weil ich rock, bluse, manchmal mantel trage......
geniess dein sommerparadies! und gib den katzen nasenstüber von mir! xxxx
Ach es ist so leicht wieder das zu lesen und ich las und las und plötzlich war es zu Ende... nein , lach nich tmein Ende deine Geschichte vom gehen und neues kommt vom Tod, von Katze .. dem ausruhen und wie es toll zu geht in eurem Dorf. Da würde ich auch gerne leben so gemütlich alles. Der Tod ja das würde glaub alle wünschen sich, auch ich so zu sterben wollen.
AntwortenLöschenNahja warum nicht mal so nach zudenken gehört auch zum Leben.
Ich wünsche dir eine schöne Zeit beim arbeiten und in deinen tollen Garten und pass auf dich auf wenn die Hitze kommt und Gewitter vielleicht!
Herzliche Grüsse Elke