Mittwoch, 29. Juli 2020

auch in Geschichten kann man dichten


Im  - vor - sich -hin -dichten
Geschichten aus dem Stegreif erzählen
und lachen
wenn sie denken
sie könnten  hinter deinem Rücken heimlich leis ein Schnäppchen machen

Für das Schau-Hinweisfenster-
herzlich willkommen liebe Gäste
Für sie alle nur das Feinste und Allerbeste.../oder so ähnliche Worte am Orte
für Sie zum lesen vielleicht amüsert es sie wie mich auch...
Das ist bei uns so Brauch/

Sie dürfen hier fast alles
auf jeden Fall sehr viel
Sie könnten am Feuer grillen und spazieren gehen
den Schwälbchen und Falken beim wandern über`n Himmel zugucken
Segelflugzeuge beobachten und auch mal einem Hubschrauber
bis in die Kanzel nach - sehen
der winkt Ihnen dann freundlich zu während Drohnen
über Einzugs- und Wohngebieten  verboten sind
können das wunderbare Abend und Morgenrot genießen
sich fühlen -  wie im tiefsten Africa in sengendheisser Sonne.

Sie können schwimmen und Duschen im Badebioptop
bis tief in die Nacht plauschen und neue Freunde finden
mit Ihnen in die Stille der Höhe lauschen
mit den Hunden spazieren und selbst
stundenlang über Berg und Tal wandern gehen
 Berghoch und bergrunter Fahrrad`l fahren und lecker Essen gehen
einkaufen und den Geschichten der Dorfbewohner lauschen
auf der Burgruine hoch oben den seltenen Kräutergarten
und die dortige Aussicht bewundern, dabei den Soldaten Friedhof begucken
nur nicht
ohne die Nächte zu zahlen wieder fahren und geh`n, denn das wär nicht schön
und auch nicht besonders fair anderen gegenüber.



Wenn ich frühmorgens
auf dem Balkon stehe
der Wind in meinen Haaren spielt
ich das Rauschen im Blätterwald höre
denk ich mir oft
ich bin - gut - daheim hier in der Höh
während die ersten Wohnmobile wieder vom Platz fahren
und der  Morgentau  sich leise auf die Wiesen legt
... das Reh seinem Kitz einen Stüber auf das Stubsnäschen gibt.
Wo mögen sie landen mit ihren über 200 Ps
dem Fernseher, dem Kühlschrank
dem luxuriösen Bad mit Massagebrause
den Solarantennen auf dem Dach sind sie autark
und können überall stehen
nicht nur hier mitten in der Wildnis
was  in der echten Verwunschenen verboten ist
manche bringen sogar noch auf dem Anhänger ihr Auto"chen" mit
zum übers Ländle spazieren zu fahren
auch auf Campingplätzen tauchen sie probehalber auf
um auch dort  ein Plätzchen zu ergattern
was  bei den Urlaubs - Campern überhaupt nicht erwünscht ist
doch auf netten  Bauernhöfen, Wiesen und Waldplätzen
sind sie auf niemanden angewiesen
nur auf Strom und Wasser
was sie zapfen müssen, wenn sie es auf ihrer Fahrt verbraucht haben.

Der Hund schläft in seiner extra Kajüte
mit Fell und Deckchen und Spielzeug
und schnarcht glücklich...

die Mutti liest ein Buch während des Fahrens
wenn auch diese Giganten ohne Fahrer  am Steuer
durchs Land fahren
kann der Vati am Busklapptisch basteln
oder auf dem Bett
ein Mittags - Schläfchen halten.

Wie hat es sich doch verändert
das ehemalige Campingleben, mit Camping hat das
längst nichts mehr zu tun
es ist eher eine Luxusliner - Geschichte wie im Hotel
oder auf dem Schiff, wo der Stewart fragt:
kann ich was für Sie tun und man legt
ziemlich viele ....*Kröten dafür hin.

Aber schön aufpassen, je größer diese Giganten sind, je teurer
 und pompöser sie mit vielen 100 000 Extras  an der Lenksäule
mit automatisch aus und eingehenden Lichtern und Schaltern
sie beim Kauf ausgestattet waren – auch sie wissen zu sparen
wenn sie ohne zu zahlen frühmorgens
heimlich still und leise
wieder vom Platz huschen oder rauschen...
manchmal hör ich sie leise dabei husten

Doch der Platzwart sieht*s von weit oben
der Platzwart bin ich
und ich hab mir die Nummer mal aufgehoben

@ Angelface

Montag, 27. Juli 2020

seit wann gibt es Geschichten und wozu?

Geschichten – Anekdoten – Märchen und Fabeln entstehen aus erlebtem, erfundenem aus der Phantasie....sie bestehen seit der Erschaffung der Welt.
Schon zu Urzeiten entstanden die Wurzeln der Geschichten.
und es gab immer jemanden der sie gerne erzählte.
Die Eroberer der neuen Welten erzählten sie sich auf dem Schiff bei der Heimkehr  wenn sie zu fernen Reisen aufbrachen: Die Indianer erzählten Geschichten von Mensch und Tier am Lagerfeuer den staunenden Dorfbewohnern , oft um sie zu warnen zu leichtsinnig zu sein.
Die Eltern erzählten sie den Kindern, die Großeltern den Enkeln.
Selbst im Mittelalter entstanden Geschichten die die Gaukler und Minnesänger den hohen Herrschaften erzählten um sie zu unterhalten.
Früher gab es keine Bücher, die Geschichten wurden von Mund zu Mund erzählt, oft von einem Balladen und Minnesänger beliebig phantasievoll erweitert, mit eigenem Erlebten ausgeschmückt und Neues was gerade passte, hinzugefügt. Sie hatten die Aufgabe,  in bunten lustigen Gewändern die  hohen Herrschaften bei guter Laune zu halten. Oft tanzten sie dabei wie Clowne und spielten zu den Geschichten  geschickt die Laute.
Allroundkünstler also...Tänzer, Erzähler und ja Phantasten.
Abenteuergeschichten von Trappern und Indianern, Welten Eroberern, von Kriegen, von Liebe, Leid und Glück, von Schicksalsschlägen gingen rund um die Welt und wurden durch die Erzähler getragen.
Meist waren dies alte Männer, die viel erlebt hatten und was sie erlebten, weiter gaben.
Heute sind das oft junge Autoren die sich zaghaft daran versuchen.
Jedes Buch – das kein Sachbuch ist, erzählt eine Geschichte, wäre dies nicht so, gäbe es keine Bücher und keinen Stoff zum lesen für andere die selbst des Schreibens nicht mächtig sind, die kein glückliches Händchen dafür haben, keine Lust beim schreiben verspüren, während Sachbücher Wissen verbreiten..
Biographien und deren Schreiber erzählen das Leben eines Menschen nach, tun kund was er alles erlebt hat und der Autor oder der Ghostwriter schert sich keinen Deut darum was andere davon halten.
Jeder Film – der ja nur aus bewegten Bildern besteht, ist aus Geschichten gemacht und Schauspieler sind stolz darauf andere Personen darzustellen und deren Geschichte zu erzählen.
Auf der Bühne steht Hamlet stolz und deklariert – was ist das anderes als eine Geschichte, die er anderen, nämlich den Zuschauern erzählt und nahe bringt.
Warum geht man in die Oper ins Theater? Um eine gute Inszenierung zu sehen die sich um Geschichten des Lebens, meist des Früheren und >Schöneren - herum- ranken.
         Lautlose Darsteller möchte niemand sehen, die Zuschauer hätten ja nichts, sondern nur stumme Bilder davon.
Lese- Reisende erzählen aus Büchern die für andere interessant sind, zumindest meinen dies die Verlage die damit verdienen wenn ein Buch neu herauskommt.
Es profitieren mehrere davon.
Jeder Modezar und Schöpfer erzählt mit seiner ganz besonderen Note diese zu unterstreichen eine Geschichte, die der Stolzen, Reichen und Schönen die sich alles leisten können, ruft damit Wünsche in anderen wach,  die jene sich nur erträumen.
So geht es auch mit Musik, den Schlagern,  überall stecken Geschichten darin die unterschiedlich mit einem anderen Medium erzählt werden.
Jedes Bild erzählt eine Geschichte, jeder Maler legt in sein Bild seine Geschichte die er damit erzählen möchte,  hinein und hofft dass sie andere erkennen.
Nun könnte man dazu auch sagen, wer ein Buch schreibt, eine Geschichte erzählt möchte sich in den Mittelpunkt stellen, damit Geld, Ruhm und einen Namen machen, nein – ja – nein – ein wenig davon ist natürlich wahr, aber es steckt auch die Leidenschaft für den Beruf dahinter, die Gabe, das Talent , die Sehnsucht , ein Drang zur Kommunikation / und Mitteilung die immer ein Teil der Selbstdarstellung ist.
Jeden Vortrag den ein Redner hält könnte man auch auf dieser Schiene betrachten.
Wenn ein Lehrer in der Schule Wissen verbreitet, ein Professor an der Hochschule die Schüler unterrichtet um sie ins Leben einzuführen, wie könnte man solche Menschen sehen, auch als Selbstdarsteller oder sollte man sie eher als Lehrmeister für die Zukunft anderer betrachten?
Wenn es um reines Wissen und deren Verbreitung geht scheint vieles entschuldbar und akzeptabel, ja gebraucht und erwünscht zu sein.
Die Welt und die Menschen darin sind stolz wenn sie ihre Kultur verbreiten und damit Erster sind.
Reiner Wettbewerb oder mehr??
Reine Geschichtenerzähler bekommen diesen Bonus nie, denn sie unterhalten ja nur andere.
 aber
https://wokinisblog.blogspot.com/2020/05/wie-entstehen-marchengeschichten.html
Manchmal schmerzt es mich ein wenig zu sehen wie sehr diese Gabe – etwas anderen zu erzählen, - ausstirbt, auch der Wunsch sie zu erhalten.
Dann frage ich mich, wer erzählt eines schönen Tages den Kindern neue oder alte Geschichten, wenn die Großeltern aussterben, die Alten gehen die so gerne Geschichten erzählen.
Die Eltern der Neuzeit haben oft keine Zeit mehr dafür, die Welt ist schnell und schneller geworden. Man tröstet sich damit , es gibt ja Digitales, Comics und Spiele, aber jedes Spiel ist auch eine Geschichte die erzählt wird, das vergisst man oft denn es verbirgt sich oft banales , wenig lehrhaftes unter grausamen Bildern der Gewaltverherrlichung die nichts Märchenhaftes mehr erhalten.
So könnte man fast sagen, die Welt begann mit Kriegen und endet wahrscheinlich auch damit.
Man könnte auch sagen – die Welt der Märchen und Sagen, der phantasiereichen Geschichten ist vorbei – und wir sind mehr damit pausenlos beschäftigt zu sagen...wir wollen d a h i n und zeigen ins Leere.

@ Angelface
 P.S.
unter diesen Beitrag setze ich gerne Klärchens Gedanken von 2014
und danke ihr für das Bild das damals mit dem Buch entstand.
Es war nur ein Spaß den wir uns zu den alten Geschichten machten.
.....verkleiden...war dazu das Zauberwort.
 ebenfalls inspiriert hat mich Erika mit Ihrem Beitrag von:

http://dasblauehaus.blogspot.com/