Montag, 27. Juli 2020

seit wann gibt es Geschichten und wozu?

Geschichten – Anekdoten – Märchen und Fabeln entstehen aus erlebtem, erfundenem aus der Phantasie....sie bestehen seit der Erschaffung der Welt.
Schon zu Urzeiten entstanden die Wurzeln der Geschichten.
und es gab immer jemanden der sie gerne erzählte.
Die Eroberer der neuen Welten erzählten sie sich auf dem Schiff bei der Heimkehr  wenn sie zu fernen Reisen aufbrachen: Die Indianer erzählten Geschichten von Mensch und Tier am Lagerfeuer den staunenden Dorfbewohnern , oft um sie zu warnen zu leichtsinnig zu sein.
Die Eltern erzählten sie den Kindern, die Großeltern den Enkeln.
Selbst im Mittelalter entstanden Geschichten die die Gaukler und Minnesänger den hohen Herrschaften erzählten um sie zu unterhalten.
Früher gab es keine Bücher, die Geschichten wurden von Mund zu Mund erzählt, oft von einem Balladen und Minnesänger beliebig phantasievoll erweitert, mit eigenem Erlebten ausgeschmückt und Neues was gerade passte, hinzugefügt. Sie hatten die Aufgabe,  in bunten lustigen Gewändern die  hohen Herrschaften bei guter Laune zu halten. Oft tanzten sie dabei wie Clowne und spielten zu den Geschichten  geschickt die Laute.
Allroundkünstler also...Tänzer, Erzähler und ja Phantasten.
Abenteuergeschichten von Trappern und Indianern, Welten Eroberern, von Kriegen, von Liebe, Leid und Glück, von Schicksalsschlägen gingen rund um die Welt und wurden durch die Erzähler getragen.
Meist waren dies alte Männer, die viel erlebt hatten und was sie erlebten, weiter gaben.
Heute sind das oft junge Autoren die sich zaghaft daran versuchen.
Jedes Buch – das kein Sachbuch ist, erzählt eine Geschichte, wäre dies nicht so, gäbe es keine Bücher und keinen Stoff zum lesen für andere die selbst des Schreibens nicht mächtig sind, die kein glückliches Händchen dafür haben, keine Lust beim schreiben verspüren, während Sachbücher Wissen verbreiten..
Biographien und deren Schreiber erzählen das Leben eines Menschen nach, tun kund was er alles erlebt hat und der Autor oder der Ghostwriter schert sich keinen Deut darum was andere davon halten.
Jeder Film – der ja nur aus bewegten Bildern besteht, ist aus Geschichten gemacht und Schauspieler sind stolz darauf andere Personen darzustellen und deren Geschichte zu erzählen.
Auf der Bühne steht Hamlet stolz und deklariert – was ist das anderes als eine Geschichte, die er anderen, nämlich den Zuschauern erzählt und nahe bringt.
Warum geht man in die Oper ins Theater? Um eine gute Inszenierung zu sehen die sich um Geschichten des Lebens, meist des Früheren und >Schöneren - herum- ranken.
         Lautlose Darsteller möchte niemand sehen, die Zuschauer hätten ja nichts, sondern nur stumme Bilder davon.
Lese- Reisende erzählen aus Büchern die für andere interessant sind, zumindest meinen dies die Verlage die damit verdienen wenn ein Buch neu herauskommt.
Es profitieren mehrere davon.
Jeder Modezar und Schöpfer erzählt mit seiner ganz besonderen Note diese zu unterstreichen eine Geschichte, die der Stolzen, Reichen und Schönen die sich alles leisten können, ruft damit Wünsche in anderen wach,  die jene sich nur erträumen.
So geht es auch mit Musik, den Schlagern,  überall stecken Geschichten darin die unterschiedlich mit einem anderen Medium erzählt werden.
Jedes Bild erzählt eine Geschichte, jeder Maler legt in sein Bild seine Geschichte die er damit erzählen möchte,  hinein und hofft dass sie andere erkennen.
Nun könnte man dazu auch sagen, wer ein Buch schreibt, eine Geschichte erzählt möchte sich in den Mittelpunkt stellen, damit Geld, Ruhm und einen Namen machen, nein – ja – nein – ein wenig davon ist natürlich wahr, aber es steckt auch die Leidenschaft für den Beruf dahinter, die Gabe, das Talent , die Sehnsucht , ein Drang zur Kommunikation / und Mitteilung die immer ein Teil der Selbstdarstellung ist.
Jeden Vortrag den ein Redner hält könnte man auch auf dieser Schiene betrachten.
Wenn ein Lehrer in der Schule Wissen verbreitet, ein Professor an der Hochschule die Schüler unterrichtet um sie ins Leben einzuführen, wie könnte man solche Menschen sehen, auch als Selbstdarsteller oder sollte man sie eher als Lehrmeister für die Zukunft anderer betrachten?
Wenn es um reines Wissen und deren Verbreitung geht scheint vieles entschuldbar und akzeptabel, ja gebraucht und erwünscht zu sein.
Die Welt und die Menschen darin sind stolz wenn sie ihre Kultur verbreiten und damit Erster sind.
Reiner Wettbewerb oder mehr??
Reine Geschichtenerzähler bekommen diesen Bonus nie, denn sie unterhalten ja nur andere.
 aber
https://wokinisblog.blogspot.com/2020/05/wie-entstehen-marchengeschichten.html
Manchmal schmerzt es mich ein wenig zu sehen wie sehr diese Gabe – etwas anderen zu erzählen, - ausstirbt, auch der Wunsch sie zu erhalten.
Dann frage ich mich, wer erzählt eines schönen Tages den Kindern neue oder alte Geschichten, wenn die Großeltern aussterben, die Alten gehen die so gerne Geschichten erzählen.
Die Eltern der Neuzeit haben oft keine Zeit mehr dafür, die Welt ist schnell und schneller geworden. Man tröstet sich damit , es gibt ja Digitales, Comics und Spiele, aber jedes Spiel ist auch eine Geschichte die erzählt wird, das vergisst man oft denn es verbirgt sich oft banales , wenig lehrhaftes unter grausamen Bildern der Gewaltverherrlichung die nichts Märchenhaftes mehr erhalten.
So könnte man fast sagen, die Welt begann mit Kriegen und endet wahrscheinlich auch damit.
Man könnte auch sagen – die Welt der Märchen und Sagen, der phantasiereichen Geschichten ist vorbei – und wir sind mehr damit pausenlos beschäftigt zu sagen...wir wollen d a h i n und zeigen ins Leere.

@ Angelface
 P.S.
unter diesen Beitrag setze ich gerne Klärchens Gedanken von 2014
und danke ihr für das Bild das damals mit dem Buch entstand.
Es war nur ein Spaß den wir uns zu den alten Geschichten machten.
.....verkleiden...war dazu das Zauberwort.
 ebenfalls inspiriert hat mich Erika mit Ihrem Beitrag von:

http://dasblauehaus.blogspot.com/

5 Kommentare:

  1. Liebe Angel ich spüre, Du schaust und liest genau hin.
    Es war nicht nur Spass,ein Buch mit mehreren Autoren ist entstanden über Mode in der Vergangenheit. Ja, das Erstellen und Schreiben des Buches hat Spass gemacht.
    Das war wohl Gedankenübertrageung, genau die Bilder habe ich vor ein paar tagen hervorgeholt und wollte darüber schreiben.
    Ich danke Dir und freue mich, das Du wieder gut gucken kannst, trotzdem nicht überanstrengen, ich spreche aus Erfahrung :-))
    Klärchen

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  2. Liebe Angel, ich habe als Kind Märchen und Sagen geliebt. Ich weiss dass ich im Sommer gerne in unser Freibad ging und wenn ich nicht im Wasser war, saß ich beim Geschichtenerzähler! Der Mann saß täglich im Schwimmbad, um ihn rum Kinder jeden Alers, den Geschichten lauschend.
    Als ich mit meinen Kindern, als sie noch klein waren, wieder in dieses Freibad kam, war er wieder da. Älter geworden, wie ich auch, und viele Kinder.....und ich drumrum. Danke Dir für diese Erinnerung!
    Liebe Grüße Tina

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  3. es hat mir grade keine Ruhe gelassen.
    Schau mal Angel ich habe ihn gefunden!

    https://www.rheinpfalz.de/startseite_artikel,-alle-kinder-lieben-ihn-_arid,774736.html

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    1. Toll Tina...ich hab natürlich gleich den Artikel in der Rheinpfalz gelesen und fand ihn hervorragend belobigt, ja das stimmt, diese Gabe stirbt tatsächlich mit solch Erzählern aus und dass er aus dem Stegreif heraus freihändig erzählt ist sehr sehr selten und wunderschön..
      ich danke dir für den Hinweis und hoffe, andere lesen ihn auch...
      wer Geschichten liebt, liebt auch ihn und würdigt diese Gabe.
      lieben Gruß angel...

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  4. Liebe Angel,
    habe Dich gerade bei Frau Hummel gelesen und wollte eigentlich schon vor einiger Zeit hierherkommen. Doch nie geschafft. Aber heute - dafür mache ich sogar Nachtschicht ...
    Das mit den Geschichten ist mir eben zu lang, lese ich später noch ...
    Aber Bezug nehmend auf das 2G oder 3G-Netz ... ist doch interessant, nicht wahr, dass der Mensch so ausgebeutet wird, da sieht man doch, wie wenig die Politiker die armen Leute interessieren! (und Alte schon gar nicht!) - Aber ich habe dort noch einiges dazu geschrieben ... wissen vielleicht viele noch nicht ...jung möchte man jetzt nicht mehr sein, auf diese Menschen kommt so allerlei zu - besser wird da nichts, wenn es nicht gelingt .... na, lassen wir das ...

    Viele liebe Grüße
    Sara

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Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface