Unsere glücklichen Tage
von Julia Holbe, - . die Autorin ist
Jahrgang 1969 und Luxemburgerin
So sympathisch wie sie auf dem Bild im
Klappentext auf mich wirkt, so schreibt sie auch.
Aber be – schreibt sie auch Episoden aus
ihrem Leben?
Vielleicht sollte man aus dem 3-Ländereck kommen um zu beschreiben „wie Leben geht“ im glücklich und gleichzeitig unglücklich unbeschwert sein.
Die Damen haben im Buch im Auf und Ab
des miteinander Durchlebten ziemlich hemmungslos dem Wein, der Liebe, dem miteinander Lachen und
dem romantischen Leben am Meer zugesprochen. Sie teilen alles, den Alltag, die Liebe und das Leben und zuletzt auch einen Mann. Wie geht das, fragt man sich...und sagt sich gleichzeitig, es geht vieles was anderen nicht möglich erscheint.
Ich kann – während ich es lese, nur hoffen, dass sie nicht alles was sie erlebten, im" halben Dämmerungszustand" durchlebt haben.
Nach dem lesen denke ich automatisch an
viele meiner in meinen 30ßigern durchlebten Freundschaften zurück
und so mancher Vergleich taucht in meinen Gedanken auf.
Komisch, wie sich vieles wiederholt oder ähnlich passieren kann wenn Menschen neugierig aufeinander zugehen.
Doch ich frage mich auch, waren wir tatsächlich auch so unbeschwert, so sorglos, so unbedacht.
Macht das die Jugend aus und wie ist es mit der Heutigen?
Lebt auch sie einfach so in den Tag hinein, denkt nicht ans Morgen?
Jede Biographie erzählt ja von Erlebtem, von Situationen und Begebenheiten, von Erinnerungen, der Vergangenheit – und was gewesen sind, denn wir leben im Jetzt, können aber nur erzählen von dem was gestern, von vorgestern oder vor ein paar Jahren war.
So lange wir uns daran erinnern wandern
auch unsere Gedanken oft zurück, denn wie Funklöcher in denen man
Verbindung aufnimmt, sich miteinander austauscht sind gemeinsame
Erinnerungen.
Mal tauchen sie auf, mal verschwinden sie wieder im
Nebel der Vergangenheit.
Von schmerzlich empfundener, zu guter Letzt nicht wirklich erfüllter Liebe erzählt dieses Buch von gemeinsam durchlebten Erinnerungen als sich die Freundinnen nach vielen Jahren wieder treffen und vieles aufgelöst wird, was damals als sie den letzten Sommer miteinander verbrachten nicht ausgesprochen oder totgeschwiegen wurde.
Es erzählt aber auch von Sorglosigkeit, vom Empfinden, Liebe, Verständnis, starker
Verbundenheit und Freundschaft durchtränkt , bekommt aber kein Happy End-.
Das fand ich sympathisch denn auch das wahre Leben hat selten ein
richtiges Happy End- in dem sich alle die sich mögen oder lieben
freudestrahlend in die Arme fallen und keinen Tag ihres Lebens
bereuen weil sie weder etwas verpasst oder ausgelassen haben.
Teilweise sind es schmerzliche Erinnerungen , Entscheidungen die man bedauert, andere die wir auch im Heute noch gut heißen würden, teilweise aber auch jene die wir gerne gemacht hätten, es uns aber nicht trauten oder zutrauten.
Die Protagonistin die gleichzeitig
Erzählerin ist, beschreibt ihre Gefühlslage im Jetzt und im Damals
differenziert und überhaupt nicht abgehoben, weder verklärt sie
etwas, beschönigt, noch verschweigt sie wie es ihr damit geht.
Meine Tochter ist Jahrgang 1967 also ähnlich " alt" und oft denke ich, würde sie schreiben, ob sie auch so mutig wäre?
Das ist für eine so junge Frau bemerkenswert offen und mutig finde ich.
Mir hat`s gefallen, doch ich würde es nicht ein unbeschwertes leicht beschwingtes Sommerbuch nennen, wenn dann schon eher eine beeindruckende Biographie.
ein nur für Frauen gedacht - Buch? nein , nicht unbedingt...
Gedanken © Angelface.
Es ist schwer, – sich in das Leben oder in die Gefühle eines anderen hineinzufühlen, das gelingt nicht mal wenn man tief in sich geht und versucht sich
in die andere Person hinein zu versetzen,
so nach dem Gedanken:
Was sie fühlt
Denkt
Wie sie sich fühlt
Was sie bewegt
bewegt auch mich
@ Angelface
Ich glaube ja, dass es nicht möglich ist, sich in einen anderen hinein zu fühlen. Was man aber machen kann, ist sich ehrlich den Gefühlen stellen, die die andere Person (oder was sie erlebt ...) in einem auslöst. Sich den eigenen Gefühlen stellen ist schon schwer genug und vielleicht das Wichtigste. Damit nehmen wir im Kontakt den anderen möglicherweise eine große Bürde.
AntwortenLöschenUnd wie wunderbar sind Biogrifien. Lese ich auch gerne, weil ich anhand derer auf meine eigene Geschichte, auf meine eigenen Geschichten gestoßen werde.
liebe Grüße
Brigitta
genau liebe Britta, so ähnlich ergeht es mir auch, nicht umsonst habe ich zwischedrin eingefügt was es bei mir auslöste als ich das Buch las, das so gar nicht meinem üblichen Lesestoff entspricht, die Neugierde nicht auf einen Bestseller, sondern auf die Person die be/schreibt - hat mich dazu bewogen.
Löschenschön, dass du mitgelesen hast.
lieben Gruß angelface
ich würde sagen - ja, "die jugend" ist so: unbeschwert, angst- und sorglos und auch egoistisch. ein mensch, der in seiner jugend nicht wilden hunger auf leben hat, mit dem stimmt was nicht. für weise, abgeklärt, verantwortungsbewusst - und langweilig - ist später noch genug zeit ;-D
AntwortenLöschenxxxx
mit " der Jugend" als Allgemeinplatz sind ein wenig alle über einen Kamm geschert finde ich. Denn ich kenne durchaus mädels in den Dreißigern die ziemlich ernsthaft, reif, weise, auch abgeklärt auf ihre Umwelt wirken und vor allem sehr verantwortungsvoll sind und sich damit erfreulicherweise von den ewig nur feiernden abheben. Als langweilig würde ich sie nie bezeichnen, feiern tun sie übrigens auch gerne.das eine schließt doch das andere nicht aus.
AntwortenLöschender Hunger auf Leben spielt sich in meinen Gedanken nicht nur im Feiern ab.
alles mitnehmen was man kriegen kann und was angeboten wird, schon.
Vielleicht sind die berliner ja anders als die in Bonn,Köln oder Hamburg? oder gar auf dem Dorf?
das Angebot regelt immer die Nachfrage und wer drauf reinfällt denkt nicht mit.
schön dass du mitkommentiert hast
liebe Grüße angel