Freitag, 14. Juli 2017

der Sommer im Vogelsberg ist nicht still...

Sollte jemand sagen, dass mein Leben - und der Weg darin -  langweilig ist - nur weil ich - relativ weit weg von der Stadt -  "dörflich wohne " - dann lache ich - der hat ja keine Ahnung - aber nun - sage ich -

Die Welt ist wieder still…und mein Herz schlägt ruhig weiter...
Die Vögel zwitschern wie vordem, die Gräser blühen still vor sich hin, es ist, als wäre die Zeit für einen langen Moment stehen geblieben…
                              Der Sommer - ist herrlich - wunderschön -
So wenig wie im Winter  bei uns  in der Höhe geschieht, so viel bringt der Sommer auf einmal als würde er sich beeilen möglichst viele Überraschungen in mein Leben zu tragen.
Das Gästezimmer blickt mich an, leer ist es, kühler in der Ausstrahlung, athmosphärisch ärmer, sie fehlt…sie ist weg.
Die Wärme, das Lachen, das sich gegenseitige verstehen, die gemeinsamen Tränen – sie sind  auf dem Weg nach Berlin – so weit weg und doch - bleibt sie in Gedanken so nah.
Ich sitze seit ewig – gefühlten Zeiten an meinem gewohnten Fensterplatz und lausche den vertrauten Geräuschen. Mein Inneres zittert ein wenig nach und muss sich neu sortieren. Wird man im Alter empfindsamer, dünnhäutiger, lässt mehr an sich ran?
Die Wolken über meinem Kopf sind dieselben wie gestern und doch – jeden Tag anders…
sie nehmen meine Gedanken mit…
eine Woche voller Emotionen, voller Gefühle, voller Gedanken, voller überraschender Wendungen, man rechnet mit nichts – und bekommt doch so viel.
Klettern war ich – hoch in der Höh – 15 Meter über dem Boden und nichts hat gewackelt obwohl ich doch mit ungewohnter Höhe eher meine Schwierigkeiten hatte. Auf schwankenden Balkenboden und Strickseilen wandert man von Baum zu Baum durch sonnendurchscheinenden Wald, näher als je dem Himmel.
das "Video" in dem ich wie eine schwankende, leicht angetrunkene Hyäne - leise vor mich hingackernd - hin und her schauckle will ich euch lieber nicht antun, ihr würdet einen Lachanfall ohne Ende bekommen:-))
Ich erinnere mich – dunkel – vor Jahren war ich einmal im Gebirge und wusste – ich will nur wieder runter….! War das Höhenangst vor schwindelerregender Höh, der Abgrund unter mir? -  wer weiss...!!
Keine Ahnung hatte ich in dieser Woche, dass ich mich trauen würde…
keine Ahnung hatte ich – dass es in unmittelbarer Nähe von mir, so viele schöne Überraschungen gab, das kommt davon wenn man nur in die Ferne und nicht um sich herum guckt
der Kletterwald auf dem Hoherodskopf ist wirklich eine Tagesreise wert…der Baumkronenpfad verlockt jeden zum klettern, sogar mich - Angsthase auf der Höh - es ist aber auch ein herrliches EReignis  - von - so -  hoch oben die Welt zu sehen...
die Aussicht
ist berauschend -ist gigantisch - die Höhe beeindruckend -  es wackelt und knirscht -
und wenn man sich an den Seilen durch die Bäume schwingt meint man  - Tarzan und Jane zu sein...
 ich trau mich nicht -
andere schon -
← das hier - ist noch gar nichts, eher wie ein beschützter Spaziergang, die NETZE schützen vorm Herunterfallen!!!


aber↔ das mach ich nicht!!

...die Kids trauen sich
den zweiten Ausflug im Geschirr, mit Führer und am Stahlseil 10 Meter über dem Boden tanzen werde ich ganz sicher nicht bewältigen können, das traue ich mir einfach nicht mehr zu…einen Baum zu erklettern , auch nicht, es muss ja auch nicht sein, lieber schaue ich vom Boden herauf – zu, wie es andere tun während es wackelt und bebt..
Es ist ein Erlebnis unbestritten -  nächstes Jahr wird sie es vielleicht wagen. Mein Besuch aus Berlin…

Ein Glück, dass ich meinen letzten Termin beim Orthopäden zum Check noch rechtzeitig wahr genommen habe, heute wäre es nicht mehr möglich, denn – es kommt ja immer zu viel aufeinander – geballt auf einen zu – steckte ich bei meiner Rückfahrt vom Onkel Doktor plötzlich mitten auf der Straße auf halbem Weg fest – und Hugo tat – nach anfänglichem >Knurren und scheppern -  keinen Mucks mehr.
Kolbenfresser – Motorschaden – nichts ging mehr. Andere Autos schossen an mir vorbei, keiner hielt!
Brav hat er, mein Corsa B -  seine - weit  über 20 Jahre auf dem Buckel  - beschlossen -  mich nicht mehr von A nach B zu tragen. Er meint wohl 166.000  Kilometer unter dem Blech - wären genug für seine Räder!:-))
Nun heißt es  - nach einiger Bedenkzeit was wird -  - planen – planen – planen – denn der Sommer ist ja nicht schon vorbei.
Hab ich je in meinem Leben bisher schon ein Auto " verschrottet“ – was für ein hässlicher Begriff und das in Verbindung mit dem braven Buben! – nein …..ich werde ihn mit bunten Pünktchen zum Abschied  bemalen und ihm ein fürstliches Begräbnis angedeihen lassen wenn ich auch – bis jetzt – noch nicht weiß – wie!
doch davon später - vielleicht - in einem anderen Bericht"! :))
 Willkommen im Leben…willkommen wieder am Boden - mit fester Erde wieder unter dem Schuh...
                                                                                                © Angelface…
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