Freitag, 8. August 2014

Viren und andere kleine Scheißerchen ♥-chen



Viren
Gut dass man gewarnt wird.
Der Mensch ist verwundbar im Wandel der Zeit
Nichts ist für die Ewigkeit.
Nur Gedichte die man aufbewahrt
bleiben  für die Ewigkeit
Das habe ich auf eine meiner Visitenkarten geschrieben.
ich fand das ganz passend, denn es ist ein Hinweis was ich so mache.
Guten Morgen…
Gedankenversunken mit viel Zeit für den Kopf sitze ich vor dem PC  und beobachte wie mein Antivirenprogramm die Dateien durchläuft, sortiert und prüft.
Das muss von Zeit zu sein schon sein um sich sicher zu fühlen.
Doch was ist schon sicher? Wartest du darauf bis du gewarnt wirst, dir etwas einzufangen?
Die Schmarotzer sitzen überall und du bist für sie erreichbar, durchschaubar, angreifbar.
Ich überlege ein wenig und entdecke, dass der Begriff Schmarotzer auf " vieles"  anwendbar ist.
Auf Viren die deine Gesundheit schädigen, Viren  - sind böse Keime die dich angreifen, auch verwunden können, sie fügen dir unter Umständen " Schäden"  zu, die manchmal  nicht einzuschätzen sind.
der Schmarotzer – der Begriff - ebenso anwendbar auf Menschen und Tiere.
Bei meinem täglichen Besucher, der schwarzen namenlosen Katze von der niemand weiß  zu wem sie gehört,
die ist eindeutig ein Schmarotzer, wenn auch liebenswert. Von ihm weiß sicher, dass es ein Kater, aber kein Virus ist..
doch schmarotzt  er - wo er kann.
Schmarotzen = sich an andere anhängen, eindrängen, in  Besitz nehmen und aussaugen was man kriegen kann. Sich bedienen für eigene Zwecke.
Möglichst bequem und kostenlos auf Kosten der anderen.
Das wiederum zu sehen bringt mich dazu unter anderem festzustellen, dass in dieser  Handlungsweise sehr viel Ähnlichkeit mit Menschen zu erkennen  ist..
„Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt“, steht bei vielen Büchern im vorderen Klappentext mit dem der Autor sich absichert um nicht von jemandem beschuldigt und angegriffen zu werden, dass er eventuell nicht nur  Fiktives (be) schreibt, sondern bestimmte, ihm bekannte Personen in seinem Text verwendet oder/ meint.
Genau aus diesem Grund steht das nun auch hier.
Wer sich in bestimmten Texten und Beschreibungen wiedererkennt, das bleibt der Phantasie des Lesers überlassen, bewiesen ist dadurch nichts.
Ahhh …sieh mal an, eben  bekomme ich eine lautstarke"Warnung" mit einem piepsenden Geräusch übern PC, also hat sich wohl auch bei mir ein Schmarotzer auf diesem Weg eingenistet und versucht mich schamlos zu benutzen. Welcher mag das wohl sein? Anklicken - suchen - in die Qurantäne verschieben. Weg ist er.

Und dann sehen wir weiter ob ich in meinem Leben noch einen anderen Schmarotzer erkennen kann..
Wetten , das geht, denn ich erkenne sie an diesem ganz bestimmten :“ ich sauge und gebrauche und missbrauche dich dann  für meine Zwecke und bist du nicht mehr nutzbar für mich, schmeiße ich dich in dein Leben zurück“ –Blick, doch meist, wenn man es merkt,  ist dann der Schaden schon angerichtet denn manchmal bemerkt man ihn zu spät für sein Glück.
was den PC angeht, nun: bisher sind es  6 Funde,
im wirklichen Leben hatte ich bisher 3 erkennbare und die sind alle eliminiert.
Dennoch ist und bleibt es hoffentlich ein guter Morgen auch wenn er sich jetzt noch nicht so anfühlt..

© Angelface

Dienstag, 5. August 2014

das Fräulein unbedacht...

Nur eine kleine Geschichte...
Wir schreiben
meist leben wir auch danach
Wie wir denken
Was wir denken
Worüber wir nachdenken
Über das was uns bewegt
Was uns interessiert
Was uns beschneidet
Einengt, stört oder wundert
Wir schreiben über unsere Freude, unsere Schmerzen, unser Leid
Unser leben wollen
Über unsere Gedanken die von gestern und heute
Und zu jeder Zeit
In Dankbarkeit dass wir darüber schreiben können
Nicht stumm sind
Wir schreiben über unsere Lieben
unser Leben

was wir suchen , uns erträumen
Und was wir wollen
Solange wir den Stift halten können
Jetzt, heute und in Ewigkeit
wer Fragen   zu meinen Texten hat, kann mich gerne anschreiben.....!

    Fräulein Unbedacht

 Still sein
nur mal....
über den Gartenzaun schau `n
den Wolken nachträumen...
staunen
still sein
bis die Erde
mit dem Himmel zusammenwächst
es war dein Gedanke
der mich
von Heute
ins Morgen trug .................      @ Gedicht von Angelface

Es gab einmal ein Wörtchen, das hieß unbedacht. Keiner wunderte sich,  dass dies weibliches Geschlechts war.
 Es hatte eine große Familie mit vielen Brüdern und Schwestern die alle in einem Menschenmund wie in einem Haus  zusammen wohnten.
Die Brüder hatten Namen wie: bedacht, vorsichtig, sich absichernd, zuverlässig, gelassen und  verschroben.  Es gab den Bruder, der sich selbst  verrückt nannte, einen -  der den Namen Bruder Leichtfuß hatte, einen der Zusammenhalt hieß, einer nannte sich überlegen, einer, hieß  " Vorsicht ich bin ich, sehr wichtig und komme"  und der andere hieß: gewissenhaft. Es gab auch noch weitere, die  sahen sich als Laut.  Manche Brüder waren selbstsüchtig und egoistisch,  ungehörig, dreckig und schmutzig und hießen auch so. Davon gab es viele.
 Dann gab es noch den Bruder kränkend, den Bruder verletzend, den Bruder, der sich stolz und selbstsicher rechthaberisch nannte und überaus wichtig nahm.
Dieser Bruder, der sich sofort  unwohl fühlte und nicht mehr wichtig wenn er nicht in allem Recht bekam. Er  sah sich  immer im Vordergrund von Geschehnissen. Er fühlte sich per se immer persönlich angegriffen und dann haute er so sogleich mit harten Worten zurück indem er sich wichtig benahm. Er war allerdings ein ziemlich einsames Wesen als Wort, hatte keine Weggefährten oder Freunde und war viel alleine, keiner mochte ihn so recht.
        Die Schwestern hatten hingegen ganz andere Namen. Sie  hießen zärtlich, leise, vorsorglich, fürsorglich, mitleidsvoll, bedächtig, bedacht,  aber auch  unterlegen , unbeherrscht, eines schrie ständig laut. Dieses hatte keinen richtigen eigenen Namen.
 Es gab eines das sich sorgend, behütend, beschützend nannte. Es gab eine Schwester die hieß mild, eine andere die sich mütterlich , eine die sich -  ich bin recht streng -, eine weitere die sich" ich passe auf mich auf"- und eine,  die sich einfach mal so" zickig"  nannte.
Dazwischen lag nun das kleine Wörtchen unbedacht. Dem tat manchmal leid wenn es zu viel plapperte und oft viel ihm unbedacht, nie böse gemeint,  eines der Worte einfach so,  heraus dem Mund.
All diese unzähligen Worte aus der Familie  krabbelten am Morgen aus ihren Betten und machten ihre Arbeit. Sie gingen zu den Türen und Fenstern aus dem Mutterhaus hinaus und unterhielten die Menschen die draußen wohnten. Alle hatten eine Aufgabe,  nur das Wörtchen unbedacht,  das sollte zuhause bleiben, es hatte strengstes Fahr und Laufverbot. Irgendwie passte es nicht in die Familie, keiner akzeptierte es, meist war es nur als seltsames Etwas geduldet, dabei   wollte es  niemandem etwas Böses tun, es  war nur  zu schnell und zu hitzig, es war eben so geboren worden.
 Es war  zu temperamentvoll,  eben unbedacht  wie  schon der Name sagte. Die Mutter meinte, es passte nicht auf den Verkehr auf und so konnte es nicht lernen und  blieb kindisch und unbedacht  sein ganzes Leben lang.
Deshalb passte die Mutter im Muttermund lieber auf das kleine dumme Ding  in ihrem Inneren auf und sperrte es den ganzen Tag ein,  damit ihm  draußen in der kalten Welt nichts zustoßen konnte und damit es nirgendwo einen Schaden anrichtete..
Im Hause durfte es alles tun was es wollte, da konnte es niemanden stören, es wurde aber auch nicht geliebt,  denn auch die Mutter verließ oft schon  am Morgen das Haus und kehrte erst abends wieder.
 Aus Langeweile und Einsamkeit schüttelte  es jeden Morgen die Decken und Bettchen aus, wusch  seine  Fingerchen und Beinchen, denn es war recht klein gewachsen und sorgte dafür, dass alles zuhause in Ordnung war bis seine Brüder und Schwestern  müde von der Arbeit nach Hause kamen. Dann spielten sie wieder miteinander bis sie müde waren und deshalb ins Bett geschickt wurden. Jeden Tag übte es nicht mehr so unbedacht zu sein, doch so recht gelang ihm das nicht, es war ja keiner da, der ihm sagte wann es zu unbedacht war.
Eines schönen Tages entwischte es flink mit einem der Brüder durch die Tür, keiner beachtete es.
      Es wollte sich wie seine Brüder und Schwestern die Welt ansehen. Es wollte spielen und arbeiten, sich den Himmel beschauen, mit dem Verkehr fließen, sich hübsch kleiden, weniger unbedacht sein und damit ein gern gesehener Gast bei all seinen Brüdern und Schwestern sein.
Aber es sah seine Geschwister nicht, all jene Wörter die im Haus als Familie zusammengehörten waren in alle Winde verstreut und verrichteten ihre Arbeit.
Das eine war in einem Bankhaus, das andere bei einer Versicherung, das nächste hatte sich in eine Familie eingenistet und  eines verbog sich gerade ziemlich ungehörig in einem Kloster, das hieß Unehrlichkeit. Wie gerade dass sich dahin verirren konnte war ihm selbst nicht klar, wahrscheinlich hatte es sich verlaufen.
Eines war bei einem Zahnarzt in der Praxis gelandet und sah sich an wie der Meister fremde Zähne aufbohrte. Eines  erlag der Versuchung in einen Atombunker hineinzuschauen und entdeckte die Bundeskanzlerin die gerade dort einen Antrittsbesuch machte. Um sie tummelten sich viele Schwestern und Brüder die sich im Mund der Kanzlerin verkrochen weil es so schön warm darin war.
      Das waren die gewichtigen Brüder Integrität und Zusammenhalt, der Bruder Verlässlichkeit, der Bruder Zuversicht und  der Bruder: tolle Worte ohne Inhalt", hinzu kam der Bruder" ich verspreche".
Sie hatten ein wenig Krach miteinander so wie es unter Brüdern öfters vorkommt, immer verstehen sie sich nicht.
Das kleine Wort unbedacht, dachte sich,  da gehöre ich nicht hin, die akzeptieren  und nehmen mich nicht auf und eilte weiter.
Es suchte ein Zuhause weil es ihm kalt war. Es frierte und war einsam.
Tagelang war es unterwegs und suchte sein Heim, unbedacht wie es war, hatte es den Weg zurück vergessen.
Auf seiner Reise begegnetem ihm viele seiner Brüder und Schwestern aber alle hatten zu tun und schickten es weiter, sie hatten für das kleine Elend das sich verlaufen hatte  keine Zeit.
Es weinte, fühlte sich verlassen und von niemandem akzeptiert, keiner wollte ihm ein Begleiter sein.
Ein Kind, ein Mädchen lief ihm über den Weg, verlassen und traurig  weinte es auch, denn es hatte sich ebenso verlaufen und war weit weg von seinem Zuhause, doch das Mädchen hatte  genauso  wie das Wörtchen unbedacht - den Weg  zurück in den Schoß der Mutter vergessen.
 Ihm schloss es sich an und das Mädchen hatte nichts dagegen. Die beiden verstanden sich gut weil sie sich gegenseitig akzeptierten und  den anderen ließen wie sie waren, eben klein und lernfähig und so gingen sie zusammen ihrer Wege bis das Mädchen erwachsen war und erlebten zusammen  viele Abenteuer.
Die Zeit verging, viele Tage und Nächte, Monate und Jahre  durchwanderten die beiden Kontinente, das Mädchen wurde älter und besonnener, während das Wörtchen unbedacht so blieb wie es war, in seiner Welt gab es kein Erwachsen werden.
Als die Zeit der Trennung kam,  mussten sie sich voneinander ablösen wie die Mutter vom Kind ,  versprachen sich aber, sich nie aus den Augen zu lassen, denn sie hatten auf ihren Reisen viel Schönes erlebt und hatten einen Zusammenhalt gefunden.
Das End von der Geschichte.
Das Wörtchen unbedacht fand den Weg  nicht zurück, es wohnte mal hier mal dort und wurde innerhalb kurzer Zeit immer wieder aus dem Hause in dem es geduldet wohnte geschmissen. Ungeliebt und alt nie irgendwo richtig angekommen, verknittert und verkrüppelt beendete es seine  Reise ins Ich  und verstarb. Seinen Brüdern und Schwestern begegnete es nie wieder.
Aber eines wusste es in seinem Inneren, viel Schaden hatte es nicht in der Wunderwelt der Menschen angerichtet, denn dazu war es zu niedlich und fein, voller Fröhlichkeit und guter Laune  voller  Gelassenheit,  denn es hatte gelernt sich auf seiner Reise selbst  als erwachsenes Wort zu akzeptieren, es war  immer guter Hoffnung die auch anderen Menschen gefiel, denn es war winzig klein.

@ Angelface



Sonntag, 3. August 2014

Gewohnheiten

Augenblicke

Die ich so
In dieser Intensität
Mit niemandem teilen will

Der frühe Morgen
Das weite Feld
Das saftige Gras
Diese Sonnenfarben
Noch vom leisen Nebel verhüllt
Wenn der Morgen duftend über die Felder zieht
Mein Blick trifft auf braunes samtiges Fell
Ein Reh im Gras
Direkt vor mir
Zwei braune sanfte Augen
Sie blicken mich an
Ich in sie zurück
Über uns nur der Adler
Der mit seinen weiten Schwingen
Tiefe Kreise zieht

Augenblicke
In denen ich die Augen schließe
Kraft für den Tag schöpfe
Die ich so
In dieser Intensität
Mit niemandem teilen will
Die Welt steht
Für einen Moment lang
Still

In Augenblicken
Blicke ich nicht zurück
Dann lebe ich

immer wieder " Gedichte © Angelface"

Obwohl man sich ja täglich verändert und vieles in seinem Leben an neue Lebensumstände  anpasst, es andere Dimensionen bekommt,  irritiert es mich beinahe festzustellen wie viele Gewohnheiten wir doch über all die Jahre beibehalten.
Wie beispielsweise das "Helfen" beim anderen Menschen, es scheint dann doch eher nicht eine Gewohnheit oder Angewohnheit zu sein, sondern eher im Charakter zu liegen.
Im Heute - und es" passt" vorzüglich in meine momentane Situation - habe ich ein Buch entdeckt, das ich vor ziemlicher langer Zeit geschrieben hatte, noch im  Heute zu dessen Inhalten stehe und deshalb auch hier veröffentlichen möchte. Es geht um Gewohnheiten wie sie jeder von uns hat und die Tatsache wie der Mensch mit diesem Thema  täglich
 u m g e h t.
Gewohnheiten – Bekanntschaften –  Freundschaften - Gedankensplitter
                         Buch Gewohnheiten 


Wenn einem eine lieb gewordene Gewohnheit abbricht, ist es erst einmal eine Umstellung, das dauert bis man sich von ihr wieder entwöhnt hat.
Egal welche, ob es nun der Verlust des Handys, das Fahren mit einem bestimmten Auto oder
ob man auf bestimmte Daten, Bilder, Bücher, oder eine lieb gewordene Angewohnheit nicht mehr zurückgreifen kann. Es ist wie ein täglich eingenommenes Medikament, das einem plötzlich fehlt.
Man merkt es einfach.
Was es im Einzelnen ist, ist völlig egal, die Gewohnheit ist eine Gewöhnung, die man ungern verliert.

Gewohnheitsdenken

unser oftmals so gedankenloses
vor uns hin denken
zwingt uns
von Zeit zu Zeit hoffentlich
näher darüber nachzudenken
worüber wir früher
nie gedacht hätten
dass wir darüber näher
nachdenken würden


Das von uns Gewohnte und Vertraute sind manchmal nur Angewohnheiten denen man vertraut weil wir sie uns angewöhnt haben...wie an die Anwesenheit eines anderen Menschen.

Gewohnheiten sind vielleicht auch nur wie Handschuhe, die man bisher täglich getragen hat, wenn man sie verloren hat, sucht man sie erst eine Weile bis man akzeptiert, dass man sie endgültig verloren hat.
Oder sind es doch sog. Hilfeschreie und Ängste gewisse "Gewohnheiten" nicht abzulegen weil man mit den "Veränderungen"  im Leben nicht klar kommt? Keine Ahnung, ich weiß es - wie viele andere - auch nicht, keiner ist allwissend auch wenn einige es von sich glauben..
Irgendwie ist es wie ein kleiner Verlust dem man nachtrauert, oder wie eine Krankheit die man urplötzlich bekommt, und über die man sich wundert, weil man sie vorher nicht kannte, denn der Mensch ist nun einmal ein Gewohnheitstier und stellt sich ( meist) schwer um.

Daran sieht man, wie gefährlich und gleichzeitig selbstverständlich eine gewisse Gewöhnung ist.
Man nimmt es gar nicht mehr bewusst wahr, wenn man sie hat, umso mehr, wenn es wieder weg ist.

Genauso oder so ähnlich ist es mit Menschen.
Auch an Bekanntschaften mit Menschen kann man sich gewöhnen. Wenn sie länger andauern, sind sie irgendwann einem so selbstverständlich geworden wie abendliches und morgendliches Zähneputzen. Wenn sie dann beendet werden, fehlen sie einem für eine gewisse Zeit.

Schlimmer ist es, wenn ( echte ) Freundschaften, oder das was man dafür hielt, gebrochen werden.
Das ist dann, als fehlte einem plötzlich eine Liebe, ein Gefühl  - eine starke Empfindung  die man hatte.

Woher kommt dieser empfundene Unterschied?
Ist es, weil Gefühle und Emotionen mit im Spiel sind?
Oder kommt es daher, weil eine gewisse, mal mehr oder weniger empfundene oder tatsächliche Abhängigkeit voneinander entstanden ist?
Wobei es vollkommen egal ist ob es eine emotionale, wirtschaftliche oder soziale ist.
Wenn Masken bröckeln, steckt oft dahinter die Leere und das große Nichts.
Und mit dieser - vielleicht für manchen Menschen schmerzhaften Erkenntnis gilt es, fertig zu werden.

Das sind Themen, die mich beschäftigen und über die ich nachdenke.
Gedanken die in meiner Gedankenschublade wohnen, diese, ähnliche und viele andere.
Jeder hat sie, aber ich glaube manchmal, ich habe besonders viele davon.

Nein, es gibt keinen aktuellen Anlass dazu, es sind einfach Dinge, die in meiner unmittelbaren Umgebung sowohl mit mir als auch mit anderen geschehen, ich registriere sie und denke damit darüber nach.
Das ist bei mir nicht ungewöhnlich, denn ich denke über Dinge nach, an die andere nicht eine Sekunde lang denken, vielleicht, weil es für sie, nicht wichtig ist. Ich messe allem was geschieht - eine gewisse Bedeutung bei.
Denn nichts geschieht im Leben, ohne dass es Folgen hat.
Emotionale, wirtschaftliche, oder soziale.
Spinnweben
Vor manchen Geschichten und Geschehnissen
Steht man fassungslos
Und schüttelt nur noch den Kopf
....man denkt
spinn ich jetzt
oder ist`s der Andere....
der alles verdreht sieht
Ist mein Hirn vernebelt
.... oder Seines
wahrscheinlich sind wir alle ein wenig verrückt
So, wie diese Welt
rings um uns her
.... sich um Ziele; Pläne
und Wünsche ver -rückt

 schrieb ich schon by Angelface  im  September 2007
Ja, ... man wird nachdenklich und überlegt warum der Mensch so ist, wie er ist.
Eigentlich ist er ein gespaltenes Monster, das nur an sich selber denkt, denn er geht so flüchtig und oft gedankenlos über seine Mitmenschen hinweg und oftmals mit ihnen um, dass dieser Egoismus fast schon körperlich schmerzt.
"Einen anderen fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, an der man sich die Finger verbrannt hat, wenn man ihn nicht mehr BRAUCHT -  fällt mir dazu spontan ein. Kann auch das zur Gewohnheit werden?
Es schmerzt für den Augenblick, es ist, als ob sich eine schmerzhafte Blase am Fuß gebildet hätte. Man tritt täglich damit auf.
Die Blase muss erst richtig austrocknen bis man sie nicht mehr merkt, oder, man sticht sie auf, um den Bluterguss abzulassen. Das ist am Anfang noch einmal ein anderer Schmerz, der erst langsam abklingt wie eine alte Gewohnheit die nicht mehr da ist.
Ein heilendes Pflaster hilft um den Vorgang zu beschleunigen. ( das kann auch ein klärendes Gespräch sein)
Abnabelung, sich lösen, vergessen, verarbeiten, das Thema bearbeiten.
Der Kreis schließt sich zu den obigen Begriffen - Gewohnheit – Bekanntschaften – Freundschaften – Gedankensplitter darüber.

Man kann jede Gewohnheit, und zwar jede einzelne - auch letztendlich wie eine schmerzhaft entzündete neu entstandene Blase ansehen, erst wenn sie geheilt ist, denkt man nicht mehr daran, erinnert sich aber lange zurück.
Ich denke, jeder von uns kennt diese Wunden.

@ Angelface

G e d a n k e n s p l i t t e r als Gedicht und Vers

Nimm es nicht so ernst
Denk nicht darüber nach
Du kommst darüber hinweg
Du gewöhnst dich wieder um
Irgendwann, heißt es
Ja irgendwann denkt man an vieles nicht mehr zurück
Nicht an das was schön war
Nicht an das was hässlich war
Nicht an das was einem selbstverständlich wurde
Nicht an das, was einem lieb und teuer war
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier
Er gewöhnt sich irgendwann an alles
Auch an die eigene Einsamkeit



Aber ist das nun ein Trost
für uns Gewohnheitstiere
dass zu wissen?
okay, ich denk drüber nach...
und wenn ich so in meinem Inneren bedenke
an was wir so alles gewöhnt sind
wo sogar eine gewisse " Abhängigkeit" besteht, dann lohnt es sich schon, ein wenig darüber nachzudenken...

denken wir an
die Hand des Arztes der uns behandelt
den Vermieter, mit dem man hoffentlich ein gutes Verhältnis hat
dem Chef, der einem Brot und Arbeit gibt
den Kaufladen und die Apotheke um die Ecke, die alles haben was man braucht...
dem Gegenüber der zum Freund wurde
an all das haben wir uns gewöhnt und würden es vermissen, wenn sie urplötzlich wegwären

ja, es gibt X-solcher Beispiele
an die man nicht mal denkt
weil sie so selbstverständlich und damit gleichzeitig - vertraut geworden sind...

schon mal selbst der du dies liest - darüber nachgedacht?
ich schon und damit komme ich zum Ende meiner Ausführungen...

© Angelface

Samstag, 2. August 2014

BX - Bücher und deren Themen...sie sollen nicht verloren gehen

   ich weiß, der Blog ruft danach "gefüllt" zu werden, dafür isser ja da, für trübe Tage und Langeweile; - heute hab ich Bock auf "abschreiben, deshalb gibt*s" 2 neue Geschichten", diese hier & die unten drunter im anderen POST - worum geht es?...nun ja, ratet mal
wie ich gerade heute darauf komme? nun ja, sie wurden aktuell angeklickt und gelesen, also lohnt sich `? s wahrscheinlich mal reinzuschaun, denn es ist ja ein Thema das viele angeht.
http://www.bookrix.de/_ebook-angelface-strategien/

Strategien 
Alles fließt in deinem Leben, auch du fließt und schwimmst irgendwann ins Meer, löst dich in deine Bestandteile auf und bist nicht mehr......
Annehmen statt dagegen ankämpfen
Sich arrangieren und damit besser leben als zuvor.

Ich habe oft versucht, dagegen anzukämpfen was mich störte, beeinträchtigte, ärgerte, mir weh tat. Auf die Idee, mich mit dem auseinander zu setzen, kam ich bisher nicht.
Warum eigentlich. ?
Wenn man einmalden Zugang dazu gefunden hat, ist es ganz einfach.

Ganz ohne Stress kommt man plötzlich mit Dingen klar, die sonst über Stunden beschäftigten und aufregten.
Strategien entwickeln und völlig umdenken ist das Zauberwort.

Ein Mensch der ständig mit Schmerzen lebt, die ihn quälen, stark beeinträchtigen und einschränken, - lebt, fühlt und empfindet sein Leben anders, als einer, der den Schmerz nur als flüchtigen Besucher kennt.
Der Zweite schüttelt dem Schmerz freundlich die Hand und lässt ihn wieder zur Tür hinaus.
Er weiß, dieser Besucher kehrt von Zeit zu Zeit wieder, doch gelegentliche Besuche für mehrere Stunden beeinträchtigen und stören das Leben nicht.

Wenn der Schmerz aber Einzug hält, sich einnistet und nicht mehr gehen will, dann muss man sich, wenn man ihn anders nicht mehr los wird, mit ihm arrangieren.

Das kann man nun natürlich mit Schmerzmitteln tun, mit Arztbesuchen und Ursachenforschung, das wird ihn und dich einige Zeit beschäftigen und beruhigen, ihm suggerieren: du darfst bleiben, nun stör doch nicht dauernd, du bist ja willkommen.

Doch wehe, du kämpfst ernsthaft und ausdauernd gegen ihn an, willst ihn zur Tür hinauswerfen, beschimpfst ihn, schlägst zurück und bekämpfst ihn als Feind, dann wird er versuchen, sich auf vielerlei Art an dir zu rächen, denn er ist erbarmungslos und meint oft der Klügere und Stärkere zu sein.
Es hat gar keinen Sinn ihm einen Tritt in den Allerwertesten zu versetzen, ihn zur Tür hinauszujagen, er findet eine andere und kommt zur nächsten wieder herein.

Er will sich behaupten und dein Leben verändern, dich vereinnahmen und dich beherrschen, denn er ist eine Figur in deinem Leben, die sich manifestiert hat, zur Unperson wurde, die nicht mehr aus deinem Leben hinwegzudenken ist.

Es gibt kein Rezept, kein Mittel um ihm zu entgleiten oder zu entwischen. Wie eine böse Macht mit grinsendem Dämonenkopf, wie eine Spinne mit tausend Armen - hängt er über deinem Kopf und lähmt, ja übernimmt all dein Denken und Fühlen.
Er nimmt einen Raum in deinem Leben ein, den du ihm eigentlich nie geben wolltest. Er hat sich quasi herrschsüchtig und dominant Einlass erzwungen.

Was tut man nun am besten mit diesem umtriebigen Kerl.
Er ist hässlich, ungewaschen, stinkt aus dem Hals, hat schlechte Manieren, weiß sich nicht zu benehmen, spuckt auf den Boden und nimmt dir den Platz weg, den du zum Leben brauchst.

Er benimmt sich wie eine widerliche Klette, hängt sich an deine Füße, behindert dich und lässt dich nicht in Ruhe. Er quatscht ständig dazwischen und mischt sich überall ein.

Ein wirklich böser, böser Kerl.
Ihn will keiner, und gerade deshalb taucht er überall als ungeliebter und ungewollter Gast auf.
Aber eigentlich ist er eine feige kleine Ratte. Er macht sich nur an die Schwachen heran. Daran sieht man, welch miesen kleinen Charakter er hat.
Sieh ihn dir doch mal genau an, diesen mickrigen Gesellen, der nur mit seiner Körpergröße protzt, mit seinen ungewaschenen zottigen Haaren, seinem Buckel und den faltig knotigen Händen, der sich so groß und stark wähnt, du bist ihm doch eigentlich meilenweit überlegen.

Man sieht ihn oft hinter alten gebrechlichen Menschen hinterher schleichen, die weniger Kraft haben, sich gegen ihn zu wehren.
Infektanfälligkeiten, körperliche Schwächen und Angst vor weiteren Gebrechen geben ihm die Möglichkeit ihr ständiger Begleiter zu sein. Er heftet sich an ihre Schuhe und saugt sich an jedem ihrer Schritte fest um sie nie mehr loszulassen.

Was tut man gegen diesen kraftstrotzenden
„ Möchtegernbeidirseinunddichverschlingen“?
Er ist groß, er ist stark, stärker als du, stell ihn dir als Zweimetermann mit einem winzigen Gehirn vor, da hilft nur deine Intelligenz, im körperlichen Kampf mit ihm würdest du nur verlieren.

Sei schlau, trickse ihn aus.
Denke um, mach ihn dir zum Freund.

Reich ihm die Hand und heiße ihn als Gast willkommen, er bekommt sein Zimmer in deiner Wohnung, gib ihm eine Tür in die Hand, die sich von außen abschließen lässt und beschäftige ihn in seinen eigenen vier Wänden, damit er dich nicht ständig belästigt und stört.

Natürlich wirst du ihn ab und zu herauslassen müssen, ihm etwas Nahrung geben, denn er ist nun mal dein Gast, der seine Füße fest auf dein Eigentum gesetzt hat.

Arrangiere dich, sprich mit ihm, zeige ihm, dass du ihn nicht als unwillkommen ansiehst. Biete ihm eine Tasse Kaffee an, plaudre mit ihm und du wirst sehen, wie er sich verändert Er wird sich wohler fühlen, sanfter zu dir werden, sich neben dich setzen, dich nur aufmerksam betrachten und sich Gedanken darüber machen, warum du dich plötzlich so verändert hast. Er wird darüber nachdenken, grübeln, es wird ihn auf eine andere Art beschäftigen und damit von dir ablenken.

Er wird dich nicht quälen, dir keine Fragen stellen, dich nicht zwicken und zwacken, denn er wundert sich viel zu sehr, als dass er dafür Zeit hätte.
Auch so kann man mit dem Gevatter Schmerz umgehen.
Man kann ihn wirklich austricksen, denn er ist dumm, einfältig, invantil und behindert, das sieht man daran, dass er sich nur mit den Schwachen einläßt.....
Lächle ihn einfach freundlich an....
"Heute", sagst du zu ihm, " habe ich Zeit für dich und unterhalte mich gerne mit dir, morgen habe ich leider schon was anderes vor.

Am Samstag gehe ich schwimmen, am Sonntag auf den Markt und eigentlich kommt am Montag der Schornsteinfeger, mit dem möchte ich den neuen Ofen anschließen, wenn du willst, kannst du ja mithelfen".

Und ich bin mir sicher, er wird sich, da er eine Weile bei dir bleiben darf, damit zufrieden geben und dir – an seiner Seite, solange er dein Gast ist – ein Leben ermöglichen, das lebenswert für dich ist.

Er wird dir zeigen, dass, trotz seiner Anwesenheit, die oft die Sonne verdunkelt, die Wärme vertreibt, die Kälte hereinlässt, deine Knochen lähmt....
dennoch zwischen seinen gierigen Fingern, die dich immer wieder versuchen zu umklammern, ein warmer Sonnenstrahl durchs Fenster schlüpft, am Boden herumtanzt, sich kringelt und die Staubflocken wie kleine Engelsflügel zum Lächeln bringt.
Du kannst dich entspannen, zusehen, dich freuen und dir einen schönen Tag machen, obwohl er an deiner Seite sitzt.
Irgendwann, da bin ich mir sicher, wird er aufgeben, sich aus deiner Haustür schleichen, und sich einen anderen suchen, den er beglückt.

Strategien entwickeln macht Vieles leichter und ist besser als jeder sinnlose Kampf, der nur schwächt.
@ Angelface....


eine kleine Geschichte über einen Zahnarztbesuch


heut möcht ich Euch eine kleine Geschichte erzählen die ich vor einigen Jahren schrieb, man findet sie auch auf BX im "Buch"....http://www.bookrix.de/_ebook-angelface-man-gewoehnt-sich-an-alles/


♥♫✿☼☂    Gewöhnung  ♥♫✿☼☂


Vor meinem geöffneten Dachzimmerfenster flattert die Tüllgardine im feuchten Wind. Es regnet in Strömen und alles ist pitschnass auf den Wiesen.
Zwitschernde Vögel erkenne ich darauf und suche sie in der Realität mit meinen Augen.
Doch sie haben sich vor dem Regen in Äste und Zweige verkrochen und schlafen noch unter ihren kleinen Federhauben, weil die Luft bald wieder Halsweh und entzündete Bronchien verheißt.

Die Katzentiger schlafen den Morgenschlaf, denn sie haben sich nachts genügend ausgetobt, was zur Folge hatte, dass ich mal wieder zu weniger Schlaf kam, als mir gut tat.
Schlafen ist ein Luxus den ich mir gönne, wenn ich vom Dienst nach Hause komme.
Meist bin ich so erschöpft, dass ich nach Fütterung der Tiger und der Reinigung des Katzenklos erst mal eine Runde auf dem Sofa vor
schlafe, um dann erst danach wieder all das zu tun, was ansonsten liegen bliebe.
Dadurch wird es oft spät, ehe ich in meine Koje wanke, aber ich bin ja eh eine Nachteule.

Man gewöhnt sich eben an alles, auch an veränderte Lebensformen.
Selbst an so anstrengende Zahnarztbesuche, die ich in den letzten Wochen mit schönster Selbstverständlichkeit und Regelmäßigkeit mit in meine Arbeitsdienste einbaue.
Ich gehe in meiner Mittagspause dahin.
Tja, was tut man nicht alles für seinen Chef -
manchmal, wenn er nett ist, besonders gerne....
...... Zahnärzte sind mir an und für sich ein Greuel, selbst wenn sie so gut aussehen und so charmant sind wie meiner.
Ich kenne ihn schon seit urewigen Zeiten, denn er hatte vor Jahren einmal ein Verhältnis mit meiner besten Freundin und somit ist er fast schon ein Freund.
Lieb und nett behandelt er mich.
Doch ich hasse es, wenn mir ein gut aussehender Mann in der Gosche rumfummelt, da wäre es mir schon lieber, er sähe aus wie Frankenstein.
Bei der letzten Sitzung, in der er mir erst tückisch meine Brücke raubte, sich dann seine todbringend aussehenden Vergrößerungsschalen auf die Brille klappte, um sich dann mit Schraubnadeln in meinen Wurzelkanälen zu schaffen machte, bin ich ihm fast vor Angst vom Stuhl zwischen die Knie gerutscht.

Muffesausen hatte ich nur vor den Schmerzen, die aber ein Glück nicht kamen – denn er ist äußerst behutsam und äußerst freizügig mit seinen Betäubungsspritzen.
Doch den kleinen Hammer, sollten die nix nutzen, den hat er nebenan immer auf dem Schrank liegen, ich hab`s ganz genau gesehen und beobachte ihn mit Argusaugen, ob er wohl dazu greift?....
Nicht bei mir, Herr Doktor...
Seine murmelnden Kommentare , die wie kleine Perlen aus seinem Bart herausflossen:
„ ja, sind die aber winzig, wo sind sie denn die kleinen süßen Kanäle?“ wollte ich mir gar nicht anhören, so abartig fand ich das ganze Getue. Freund hin, Freund her - mein Freund, greif endlich zu, damit ich den Kummer loswerde...!Bohr schon!
Fest kniff ich die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen und riskierte nur von Zeit zu Zeit einen Blick auf meine empor gerichteten Füße, denn der nette Doktor hatte es sich nicht nehmen lassen, mich in eine angenehm liegende Position zu befördern.
Es fehlte nur noch die bunte Wolldecke über meinen Beinen, da hätt` ich doch glatt ein Schläfchen auf seinem Stühlchen gemacht..
Als hätte er meine geheimsten Gedanken geahnt, zog er hinter seinem Rücken tatsächlich eine Flauschdecke hervor und breitete sie fast zärtlich über meine Füße.
Ich hätte es bei der langen Sitzung so bequemer, meinte er, lächelte einmal lieb und zeigte dabei auf die klingenden Lautsprecher an der Decke, ich guckte brav und hörte zu.....
Eine hohe Arie erklang und kräftige Töne durchzogen den Raum.
Zwar hätte ich gerne drauf verzichten können, aber schließlich war er ja da, um meinen Zahn zu retten.
Also ergab ich mich den spährischen Klängen und schloß ergeben die Augen.
Mein Magen knurrte, ....vor lauter Aufregung hatte ich vorher nichts essen können.
Da meinte er, und das klang irgendwie schelmisch
„ ich hab' auch Hunger, und lächelte, " wollen wir danach einen Happen in der Kneipe an der Ecke zusammen essen gehen?“ Dazu warf er einen - wie mir schien - leicht begehrlichen Blick auf meine schlanken Waden, die unter der Decke hervorlugten...
Hey, .... runzelte ich die Stirn, hatte ich vorhin nicht im Gesicht seiner Haupt Tussi von Assistentin eine kleine versteckte Träne in ihren verheulten Augen gesehen?
Sollte die Liason mit ihm etwa beendet sein und deshalb...?
Gott bewahre, ich werde fliehen, sobald meine Füße lebend diesen Stuhl verlassen!!!
Aha, dachte ich, da ist wieder einer auf Beutefang. 
           Danach wartete mein Nachmittagsdienst und meine Röntgen -  Patienten auf mich, die wahrscheinlich längst schon heftig und ungeduldig hektisch  mit den Fingern auf meiner Anmeldung herumtrommelten..
"Ja, wann kommt die Alte denn nu endlich!"
." Rentner", seufzte ich, " die haben ja nie Zeit".
und empfand ......" heute ist ein besonders schlimmer Tag"!


Daraus ist ein Gedicht entstanden, das man fast vor sich hinsingen könnte...

Schlimme Tage

Es gibt Tahahage .... lalala
da wäre ich gerne ein Wesen
das nur seinem Instinkt folgt
es hat eine Höhle
in die es sich verkriechen kann
bei Überforderung durch Jagd

Es gibt Tage
da wünscht ich mir
ein Hirn zu sein
das so leer ist
wie ein Apfelbaum nach der Ernte..lalalaa

Es gibt Tage
da möchte ich nur noch
Ich sein
und nicht eine Hülle
die jeder gebraucht

..... das hängte ich dann, es laut vorsingend an den Eingang zur geöffneten Röntgentür und erntete lachende, wenn auch ein wenig mitleidige Blicke.
" Ach, sie schreiben auch noch, oder singen sie etwa? " hieß es dann.

Ich schwieg, und dachte: " kein Verständnis für ein bißchen Humor" und machte mich wieder an die Erfüllung meines Dienstes,
....... Patienten rein, ausziehen lassen, warten - ,
..... Lunge röntgen, Bilder entwickeln,
......trocknen lassen,
........dem Chef hochtragen und das am Nachmittag bestimmt um die Dreißig mal. Meine armen Knie, sicher lauert da bald im Hintergrund eine deftige Arthrose.

Oft hab ich mich selbst gefragt....
Hat nicht jeder schon Tage erlebt, an denen nichts klappen will, alles durcheinander läuft, nur Chaos entsteht, dir alles aus den Händen rutscht?
Natürlich – aber dass schon des Morgens die Bediensteten der JVA mit geöffnetem Halfter über einer scharfen Waffe mit einem Gefangenen antraben und ich meinen  kleinen Allergiepatienten erklären muss, warum der Mann mit Ketten an den Füßen durch die Praxis geschleift wird, ist denn doch etwas viel.

Heute werde ich mir meine Lunge röntgen lassen,
aus Vorsicht, denn der Verdacht auf die offenen TBC - Fälle in der Praxis erhärtet sich und obwohl diese Probanten - laut Gesundheitsamt - größere Menschenansammlungen meiden sollten, erscheinen sie mitten in der offenen Sprechstunde ohne Mundschutz.
Von Isolation in einem besonderen Raum kann bei uns leider keine Rede sein, denn dafür sind wir vom Platz her nicht ausgerichtet.

Ein Glück, kamen heute unsere geprüften Röntgenunterlagen von der Kassenärztlichen Vereinigung zurück mit der Auflage
„ wir werden erst wieder in 5 Jahren geprüft, alles in Ordnung “.
Schön, nicht ? Zwar gab es von höchster Ebene aus dem Ersten Stock keine lobenden Kommentare darüber, auch keine Aussicht auf Gehaltserhöhung für besonders gutes Arbeiten und immer da sein, selbst mit Zahnschmerzen – aber - wie sagte ich schon Eingangs? „ Man gewöhnt sich an alles“!
Und so gibt es viele Geschichten!


By Angelface