Freitag, 7. Februar 2025

Schildbürgerstreiche ( ? ) oder wie soll man das nennen?

Tjaaaa...wo fange ich am besten an.  



der alte Apfelbaum im Mai blüht auf um zu duften

er steht im Mai in voller Blüte und ist  begehrter Stammplatz
 für Hummeln, Bienen und Eichhörnchen zum tummeln und spielen
im Winter äsen die Rehe unter ihm die im  alten Stadtpark wohnen
 Im Winter wohnte der Igel unter ihm dem ich dort
 unter Ästen und Holz mit Moos und Gras ein warmes Lager eingerichtet
  hatte, - das heißt der Baum dient einem guten Zweck 
wo sollen sie denn sonst wohnen wo alles zubetoniert und platt gemacht ist.



Ich denke am Freitag vor dem 2.2. im Laufe des Tages.


 

so sah es vor dem Haus aus als ich hier 2013 einzog und ich fand es toll
so abgeschirmt im Grünen wohnen zu können - 
 - raus aus der Stadt mitten ins Grüne - 
wo es die Freiheit noch gibt

 eine lange Baumreihe unterschiedlichster Gewächse umgab
und schützte mich - gut dass ich die alten Bilder noch habe...
sie sind ein Zeitdokument das Geschichte schrieb

2013 stand ich zum ersten Mal unter ihm

Das wieder erweckte Radio im Gästezimmer des Hauses dudelt fröhlich vor sich hin. Die Katzis haben sich wieder eingekriegt – denn soviel Bewegung und Lärm um viel ist um diese Jahreszeit nicht selbstverständlich an der Tagesordnung. Ich lehne mich nun entspannt zurück und schaue auf die letzten 4-5 Tage und Nächte, die sich mehr und mehr unwillkommen abwechslungsreich gestalteten..

Am Freitag wurde es urplötzlich so um die Mittagszeit sehr, sehr laut was ich aber nur vom Arbeitszimmer im 1. Stock wie zufällig bemerkte. Dann dachte ich, ich sehe nicht recht.

  • Baggerarbeiten – spielten sich unmittelbar vor meinem Fenster ab.

  • Ich dachte im ersten Moment  ich seh'*  nicht recht sondern spinne.


  • der alte Baum schirmt mich direkt vom Platz ab...

     ich bin ziemlich entsetzt dass hier ein Radikalschnitt bevorstehen soll
    er soll weg? warum - ? ein gesunder Baum...

    das ist schon alles ab,,.,




    wie ? er soll ganz weg?



  • Am unteren Ende meines Gartengrundstückes entlang des Zaunes der den Wohnmobilstellplatz zum Park abgrenzt entdeckte ich mehrere orangebekleidete bis auf die Augen vermummte Gestalten, -  die sich mit Äxten Schaufeln und einer Kettensäge unerhörten Umfanges am alten Apfelbaum der schon seit- keine Ahnung - 200 Jahren (?) dort jedes Jahr vor sich prachtvoll hin- blüht und auch jedes Jahr herrlich Früchte trägt - zu schaffen machten.
     Hinter sich  her zogen sie einen riesigen Bagger mit Anhänger und die Gegend erbebte vor Lärm und Geschrei. Der alte Apfelbaum der sich im Winter in einen Eis und frostverklebten Märchenbaum verwandelt schrie laut auf.

  • Einen seiner langen eleganten Arme hatten sie schon gekappt, ebenfalls der rechte stolze Seitenarm war schon weg und lag blutend am Boden und alles was sich darunter an Gestrüpp, wilden Fruchtgehölzen und im Sommer wildes blühendes Gras = Unkraut, wilden Brombeeren  befindet war schon abgeholzt und abgetragen auf dem Baggerungetüm entsorgt worden. Ein riesiger Baggerarm bewegte sich gefährlich nahe über der Krone des alten Baumes.

  • Ich sprang nachdem sich mein Entsetzen etwas gelegt hatte und mein Verstand sich wieder einschaltete auf den Balkon und brüllte durch den Lärm des Baggers “ Halloh... WAS _ MACHT _ IHR _ DA“!

  • Einer der Vermummten kam die paar Schritte auf mein Grundstück und ich konnte erkennen dass es die Arbeiter des Bauhofes waren.

  • „ Das sehen sie doch“, rief er.

  • Ich brüllte laut Stopp – ehe ihr weiter macht, rufe ich erst einmal die Stadt an, denn rundherum um den Wohnmobilübernachtungsstellplatz und bis zu meinem Grundstück ca 5 Meter breit ist noch Stadtgebiet das seit 11 Jahren vor sich hinschlummert und keiner kümmerte sich bisher um den Wildbewuchs der mich vor dem  turbulenten Leben und Anblick des Platzes bis jetzt abschirmte .Die letzte Baumreihe des Parkes schützt ihn und ist für die Bewohner desselben Lärm und Sichtschutz im Sommer wenn alles blüht - zugleich.


  • mitten im Winter sind es  sichtlich nur wenige Schritte die mich vom Baum trennen


  • Sie hielten mit ihrer Arbeit einen Moment inne, solange ich versuchte Kontakt mit der Stadt aufzunehmen.

  • Ich wollte den Bürgermeister sprechen was wohl scheinbar nicht zu bewerkstelligen war, ich wurde nur mit dem Sekretariat verbunden.
    Rücksprache mit eventuellen Verantwortlichen ergab dann die Auskunft es sollte nur versäubert und ausgedünnt, nicht gefällt werden.

  • Gerne gab ich diese Auskunft an die Arbeiter des Bauamtes weiter, die sehr ärgerlich sofort verkündeten: das ginge jetzt wohl auf ihre Kappe und sie würden nun Ärger bekommen und deshalb in Zukunft hier unten die Wiese zum Stellplatz nicht weiter mit Mäharbeiten versorgen. Daraufhin stellten sie ihre Arbeit ein waren aber noch 2 Std. damit beschäftigt alle Äste , Zweige und Seitenarme mit dem Bagger abzutragen.

  • Als ich bei den Angestellten des Bauamtes nachfragte wie es dazu kam und wozu dies denn nötig gewesen sei , hörte ich nur – sie wollten “ für eine freie Sicht in die Gegend sorgen“ und außerdem  - sozusagen als Alibiaussage: - ( könnte doch der alte Baum auf mein Grundstück fallen, schließlich wäre der alt, könnte doch weg und es „ würde schon wieder irgendetwas neu wachsen „ deshalb wären sie jetzt nicht mehr dafür verantwortlich wenn er  "*etwas außerhalb des Stadtgebietes beim Fall beschädigte* , wenn er von sich aus eines schönen Tages „ fiele.)

  • Warum dies plötzlich ohne Rücksprache und Kenntnisnahme mit den unmittelbaren Bewohnern geschähe, nun -  dafür könnten sie nichts, es wäre ihnen auch egal..

  • Winteransicht von meinem Balkon aus  auf  den wildem Brennesselbewuchs um das sich niemand all die Jahre über kümmerte oder verantwortlich zeichnete.
    Hier wuchs im Sommer alles hüfthoch und keiner kam durch,  so er es denn wollte..
    Nebenan liegt der Grünschnitt der Wiesengrundstücke vom Park schon jahrelang und rottet vor sich hin gibt aber gute Erde zum neu/pflanzen wovon sich alle bedienen können.. .

    Blick auf den alten Stadtwald auf dem Weg zum Stellplatz


  •   Ich kenne die Arbeiter vom Bauhof nun seit 11 Jahren genauso lang wie den alten Baum, der mein Grundstück als einzigen Sichtschutz gegen den Betrieb auf dem Stellplatz schützt, weil sie, während ich selbst 9 Jahre auf dem Wohnmobilstellplatz für die Stadt gearbeitet habe, immer die Umgebung und den Weg nach unten - zwischen den Häusern und dem Stellplatz - die Wiesen mähten  und den Auftrag der Stadt dazu hatten.

  • Der alte Stadtwald daneben , der seit über 200 Jahren nicht bewegt und bearbeitet werden darf bleibt unberührt , nicht/abgeholzt für die nächsten 100 Jahre und die paar alten Schutzbäume die gesund und stolz den einzigen sichtbaren Abstand zwischen dem Stellplatz und dem ruhigen abgeschiedenen Ferienpark bilden – die sollen angeblich  radikal gefällt werden damit – wer? Freie Sicht in die Gegend bis nach Gießen oder Frankfurt hat – das kann und darf doch nicht sein - wenn ich als einzige die das unmittelbar betrifft diese freie Sicht gar nicht will, aber weder dazu befragt, mit  als Bewohner eingebunden  oder wenigstens informiert werde.




  • Abendansicht

     2022 seitdem ich nicht mehr dort arbeite und zuständig bin hat sich einiges grundlegend
     geändert und vieles wurde möglich was vorher undenkbar und verboten war.
    Nun ist der Platz 3 - 4 x im Jahr  mit über 20 Wohnmobilen voll
    sie stehen dicht an dicht, Tür an Tür - gut wenn bisher noch kein "Unglück" eintrat.
     da sieht man deutlich wie nah alles aneinander sitzt 
    unten auf dem Platz und wieviel Platz zwischen
    dem Grundstück und dem Zaun vom Stellplatz ist.

  • (Nun habe ich einen Termin mit dem neuen Bürgermeister in der nächsten Woche und werde ihn dazu befragen, - ob er es angeordnet hat , in der Kenntnis - „dass der Platz der mit 12 Stellplätzen und einer dementsprechenden 4-seitigen Platzverordnung die im Aushang hängt und der Folge zu leisten ist , im Sommer mindestens 3x privat vermietet wird und dann mit zwischen 20 – 25 Wohnmobilen mit einer Länge von jeweils 11 Metern so besetzt wird, dass sämtliche bisherige Vorschriften und Anordnungen der Stadt die Sicherheitsvorkehrungen und Vorsichtsmaßnahmen  in einer plötzlich auftretenden Notfallsituation bezüglich des Zugriffs von Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr nicht mehr möglich ist und außer Kraft gesetzt wird – und ich dazu : freie Nahsicht auf den Platz durch das Fällen des alten sehr gesunden Apfelbaumes bekomme.


  • so sieht es im Sommer aus 
    man lebt mitten im Grün und ist
     deshalb hier her gezogen.
     Denn wenn man kein Grün will kann man ja auch
     - gleich in der Stadt bleiben.!!!

     dies ist Sicht und Lärmschutz im Sommer wenn der Platz voll besetzt ist..
    Damals war die ganze Baumreihe  vor dem Patz noch intakt
    und vor dem wuchsen wilde junge Birken mit den Jahren in die Höhe..

    der Rest des Baumes der die direkte Sicht auf den Platz schützt
    wäre jetzt schon weg obwohl dazu kein Auftrag ergangen ist
    wenn ich nichts dazu gesagt hätte..

    die bisherige Sicht auf den blühenden Apfelbaum
    der  im Mai und Juni blüht und Tausende von Früchten trägt...


  • Das ist wohl über den Kopf des Bürgers hinweg politisiert ein Akt " der nur am Schreibtisch geordert und beschlossen wird und mit dem realen Leben der Bürger mit dem Recht auf gegenseitige Achtsamkeit und Rücksichtnahme nicht mehr viel zu tun hat.

Ich bin sehr gespannt welche Antwort ich dazu von meinem ehemaligen Arbeitsplatzgeber bekommen werde.

mitten auf dem Platz möchte ich sicher optisch
nicht ohne Schutz auf dem Platz mit - wohnen.
wenn das hinter mir alles weg ist..
dann könnte ich ja selbst in ein Wohnmobil umziehen 
und bräuchte weder ein Grundstück noch Haus zur Miete.


das letzte Winterbild des alten Apfelbaumes

ein Igelzuhause unterm Baum
 soll nun auch  damit "weg sein"  - ?
 -  mit welch logischer nachvollziehbarer Begründung bitte - 


@ angelface

2 Kommentare:

  1. Nur gut, dass du dich wehrst. Es ist unglaublich, wie verantwortungslos gehandelt wird, ohne nachzufragen, ohne in einen Dialog zu treten, einfach so aus dem UnSinn heraus von Menschen, die gar keine Ahnung haben, nur anordnen können. Oh ja, da sind sie an die Eine gekommen, an dich, die sich wehrt.
    Ich wünsche dir Glück und Durchstehvermögen.
    Liebe Grüße, Edith

    AntwortenLöschen
  2. Ich bin mal mächtig gespannt welche Ausreden und "Erklärungen mir vorgelegt werden, da werden man wieder Kopfüberentscheidungen getroffen ohne sich vom Zustand des Baumbestandes zu informieren.
    Sie wollen dass einerseits viele neue Gäste kommen, die alten wiederkommen oder bleiben um einzukaufen, die wenigen Lokale und Angebote zu sichten, zu wandern und um sich zu erholen und dann fällen sie den Hauptbestandteil und die Attraktion des Vogelsberges womit sie ständig Werbung betreiben, wie sinnvoll ist das?.
    drück mir die Daumen dass der Restbestand wenigstens bleibt...
    liebe Grüße angel

    AntwortenLöschen


Hier gelten die bei google üblichen Datenschutzvorschriften die seit Mai 2018 Pflicht sind.
Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface