Sonntag, 12. November 2023

ein Schutzengel bekommt manchmal mächtig viel zu tun...

 

Schutzengel - auch sie haben Aufgaben...und wenn sie ihren Job gut machen, haben die Menschen Glück.

Ab und zu bin ich ganz froh darüber wenn ich bemerke, dass mein Schutzengel in der Nähe ist und auf mich aufpasst obwohl ich ihn diesmal gar nicht um den Hals getragen habe.

Glaubt man an Schutzengel, an eine höhere Gewalt, den Zufall oder Schicksalsschläge?

Nun, wenn ich an vorgestern denke, dann danke ich ihm denn er hat nicht nur mich vor schlimmerem bewahrt und ich wundere ich ein klein wenig darüber wie gelassen ich mich danach fühle..

an nichts Böses denke ich ja wenn ich mich ins Auto setze um einzukaufen, um die Bibliothek zu besuchen oder auf die Bank zu fahren, also nur etwas nützliches mache weil es im Rhythmus von 3 Wochen zu meinem Alltag gehört.

„ Ich musste mal raus“ könnte ich auch dazu erzählen und fuhr in die Stadt.

Ich kaufte ein, schleppte die wenigen Einkäufe zum Wagen, entsorgte den Einkaufswagen wieder in seiner Hütte und wollte eben in meine geöffnete Tür einsteigen als ein riesiger Wagen mit Karacho an meiner Kühlerhaube nur wenige Zentimeter vorbeischoß um fast im abschüssigen Graben zu landen, der den Parkplatz des Supermarktes umsäumte..

Puh...das war ein Schreck, ich traute fast meinen Augen nicht zu glauben..

Es gab einen fürchterlichen  Rums und Krach als der schwere Wagen direkt an der Straßenlaterne andockte. Die ganze linke Seite des Wagens senkte sich in Richtung Untergrund der sich der Straße zuneigte und die Räder der rechten Seite hoben sich in die Luft.

Blitzschnell war ich um mein Auto und riß die Tür des schräg stehenden Wagens auf um nach der Fahrerin zu sehen, die mit ihrer Hand eben schon wieder am Lenkradschloß herumfuchtelte, offensichtlich schwer unter Schock stehend. " Bitte lassen Sie das, sind Sie okay"? rief ich. Sie nickte.

Sekunden später war ein Herr an meiner Seite, der mir in knappen Worten erklärte , dass er sie beim Hochfahren auf den Parkplatz schon losschiessen sah und schon das schlimmste befürchtete. Er meinte noch: „ich dachte schon, sie hat Sie auch erwischt, das war aber knapp“!

Wir müssen sie da rausholen“ sagte ich, „ das Auto stürzt ab, ist sie bei Bewusstsein?“

Gemeinsam „ zogen"  wir sie von der Fahrerseite über den Nebensitz an den Armen und Beinen  mit dem allgemein üblichen Rettungsgriff zu uns heraus und stellten sie auf die Füsse, dabei stellte er die Schaltung auf Parken..

Völlig irritiert war sie zwar ansprechbar, nur furchtbar durcheinander , sprachlos entsetzt  und konnte sich selbst nicht erklären wie sie beim einparken auf die falsche Schaltung und den Gashebel gekommen war. Anscheinend versuchte sie noch gegenzulenken, bekam aber das Auto nicht mehr in den Griff. Wie schwer wiegt denn  plötzlich so ein Geschoss?

Das war filmreif wie man es oftmals nur im Fernsehen sieht, die Kontrolle über ein schweres Fahrzeug zu verlieren hätte sie sich nie im Leben vorstellen können.

der stand ganz schön schräg  halb im Abgrund  der abschössigen Wiese
und ein Rad guckte schon in die Luft...
 - wie kriegen wir den da wieder raus? - ( war mein zweiter  Gedanke..
der erste galt der Fahrerin.)

Sie zitterte an Beinen und Armen und erzählte mir im Wagen, sie hätte seit 3 Jahren Parkinson, aber der kann daran eigentlich nicht schuld gewesen sein. Sie hätte gute und schlechte Tage und heute wäre eigentlich ein guter Tag für sie gewesen.
 .... Wir blieben bei ihr, ich setzte sie in meinen Wagen, zählte ihre Pulsschläge, sah ihr in die Augen und dann versuchten wir erst den ADAC, dann  eine Werkstatt und  ihren kranken Mann zuhause der sich gerade von einer schwereren Operation erholte, dann ihren Nachbarn zu erreichen und forderten einen Abschleppwagen an, denn an ihrem schweren Geschoss war kaum eine äußere Verletzung zu erkennen. Nur die Laterne, die hatte ein ziemliches Loch.

" Nochmal Glück gehabt"; – sagte auch eine Verkäuferin ziemlich entsetzt die nach einiger Zeit aus dem Supermarkt herbeieilte... um zu sehen was da draußen vor Ort geschehen war. Dann galt es noch abzuklären ob die Laterne nun zur Stadt /oder Straße gehört oder mit dem Parkplatz  des Supermarktes angemietet war.

Was mich nicht verwunderte und dann doch, dass Keiner der parkenden und wegfahrenden Besucher des Einkaufszentrums mehr als einen neugierigen Blick für den Unfall übrig hatte aber gleich gezückte Handys zu sehen waren.

Der Abschleppwagen traf  fast gleichzeitig nach einer guten  halben Stunde mit dem Nachbarn ein den sie  ebenfalls erreicht hatte. Ersterer zog  dann den schweren Wagen mit Ketten heraus nachdem er die verdeckte Abschleppmöglichkeit in Form einer Stange unter dem Ersatzreifen im Kofferraum ihres Wagens gefunden hatte und wünschte ihr nach dem Austausch der Personalien für die Versicherung und Rechnung gute Fahrt. " Aber Sie fahren heute bitte nicht mehr" , -  meinte er noch und nahm ihr das Versprechen dazu ab.. 


Der Nachbar fuhr sie dann mit seinem Wagen nach Hause, holte als Beifahrerin seine Frau ab, um mit ihr den Wagen zwecks Überprüfung in die Werkstatt zu fahren. Und ich konnte mich dann auch beruhigt verabschieden, froh - dass uns beiden nicht mehr geschehen war...

dem Schutzengel von uns beiden sei Dank...

@ angelface