Donnerstag, 13. August 2020

Adieu....


Jede Form von Gleichgültigkeit, die für mich gleichbedeutend mit einer gewissen Abgestumpftheit ist,  ist tödlich für die Psyche, zumindest grausam für die Deine.
Hilfsbereitschaft tut gut.
Manchmal muss man einen Menschen in seiner Trauer allein lassen, ihn nicht stören in dem was er fühlt.
Einsam sollte er darin nicht sein und vor allem nicht bleiben.
Auf Menschen zugehen und fragen ob er Hilfe braucht oder möchte, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die in Menschen Zusehens erlischt.
Vielleicht aus Scham, eigener Verzweiflung mit einem nicht ein-schätzbaren Zustand anderer zu-recht-zu-kommen , sie ist immer häufiger an-zu-treffen.
Aber oft ist es auch die Gleichgültigkeit, die es einem unmöglich macht, auf andere zu-zu-gehen.
Man bemerkt den Kummer der anderen nicht, die Trost suchen, geht gedankenlos vorbei und vergisst.
„ Wie geht es dir damit – kann ich etwas für dich tun, - dich in den Arm nehmen und einfach nur halten ohne ein Wort zu sagen“, das tut unglaublich gut.
Allein das Dasein anderer in einer solchen Situation die uns täglich passieren kann und die wir oft genug erleben.
Mir hat das gefehlt als mein jüngerer Bruder starb und keiner bei mir war, ich war verzweifelt, unglücklich, schrie die Wand und die Bäume an , wanderte ziellos im Garten wie ein Tiger im Käfig umher und wusste mir nicht selbst zu helfen.
Zu viel auf einmal strömte auf mich ein.
So mag es auch anderen gehen, wenn sie einen geliebten Menschen gehen lassen müssen.
Keiner lässt den anderen gehen mit kaltem unbeteiligten Blick wenn er ihm einmal verbunden war.

„ Hast du schon kondoliert, dein Mitgefühl kund getan“ frage ich den nächsten der mir im Park begegnet und höre nur: „Ach, der ist auch weg“ und dann:“ nee, ist mir peinlich“.
Wie kann der Tod eines anderen einem selbst peinlich sein – frage ich mich?
Stefan – Wolfgang – Ernesto – egal - 63 - ist noch kein Alter um zu gehen und auch nicht um vergessen zu werden, denn im Herz und in der Seele bleiben sie wach und da, so lange man an sie denkt.
Doch vergesst nicht die Trauernden die alleine zurück bleiben, sie leben noch und haben das Leben und vielleicht, nein sicher - auch wieder später das eigene Lachen verdient, wie ein anderer vielleicht schon den Tod.

Der Tod ein Thema das mich besonders berührt denn keiner von uns lebt so lange wie er selbst es möchte, es ist ihm vorbestimmt wann er geht und auf das Wie darf und soll man hoffen.
 Heute ist der erste Todes - Jahrestag meiner Mutter, vielleicht drücken sich vielleicht solche Gedanken deshalb und ähnliche ans Licht, denn sie ging gern, doch völlig allein..

wie durch ZUfall - oder sollte es so sein?
hab ich heute in meiner Nachttischschublade ein winziges in Leder
gebundenes Album von ihr mit alten fast vergilbten Bildern  von ihr
als Junge Frau gefunden
sie mit Schwester und Hund - Arco
von dem ich auch noch ein Erinnerungsbild habe

unsere - meine Familie
die "Kleine" auf ihrem Arm - bin ich.
 aber mein Bruder mit dem Lockenkopf
war wohl mit mehr Haaren gesegnet:-))
und der Kleine fehlt noch, der wurde später 1951 geboren
*


  • Mercie – dass ich dich in deinen letzten Stunden ehe du hinfort glittst - begleiten durfte
  • denn für dich war es zufrieden und schön - wie in einem " Halbwachtraum" hinüberzugleiten.
Mitleid und Mitgefühl zu empfinden sind die tragenden Säulen unserer Gesellschaft.

  • @ Angelface

5 Kommentare:

  1. Ach ,Angel, aus Deinem Post klingt soviel Traurigkeit. Der Tod gehört zum Leben und umgekehrt.Vielleicht spürt man im Alter mehr, das ein Leben nicht unendlich ist.Besonders, wenn es an der Gesundheit fehlt.Trennung ist immer schwer von Mensch und Tier. Loslassen, das kann nicht jeder, aber es ist so wichtig. Durch meine Altenpflege und auch im Leben durfte ich soviele Menschen begleiten und alle habe ich in lieber Erinnerung.Ich habe mich damit auseinander gesetzt, kann loslassen und damit umgehen. Dafür bin ich sehr dankbar, es darf mein Leben , das ich ja noch lebe nicht so beeinträchtigen, das ich davon traurig werde, nicht gedankenlos. Ein Thema, was Dich nicht allein beschäftigt, in Gedanken sind sicher viele mit Dir eins. Manchmal überkommt es mich auch und ich weine, weil mir gerade ein Mensch einfällt situationsbedingt, mitfühlen macht den Menschen aus, das können wir immer und sicher die meisten unter uns.
    Frage Dich was tut mir gut und schaue nach vorn,so wie ich Dich kenne, lebst Du im heute, Klärchen

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    1. hei Klärchen, fast hatte ich gedacht es käm kein Widerhall auf diesen Post, ich weiß ja, dass gewisse für andere peinliche Themen eher auch mal übergangen werden, vor allem wenn ein anderer Beitrag folgt, - dann rutscht vieles auch ungelesen durch- was in manchen Fällen schade ist nicht gelesen worden zu sein. Egal - ist mein Geschreibsel, Gedanken und Emotion die da zu Papier ging.
      ich brauchs nach wie vor - als Ventil.
      Wer*s liest ist mir nun eigentlich ziemlich egal...
      danke dass du meinen Ausführungen gefolgt bist.
      herzlichst angel

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  2. Liebe Angel,
    es ist schwer die Last der Trauer zu tragen wenn ein geliebter Mensch zu Gott geht. Schmerzhaft für einem selbst, aber oft ist es eine Erlösung für den der gehen musste. Anteil nehmen viele Menschen nur flüchtig wenn überhaupt und nicht von Herzen, somit wird die Trauer noch tiefer...Meine Mutter ist nun schon 14 Jahre bei Gott und ich vermisse sie noch immer sehr, aber ein Trost trägt mich durch die Zeit, das Leiden hat hier auf Erden aufgehört.
    Manchmal überkommt uns das Gefühl der Trauer die bis in die Unendlichkeit des Himmels reicht..., aber sie sollte nicht überhand nehmen, denn mit dem Wissen, daran glaube ich, dass der Tag des Wiedersehens kommt, ist das Schicksal leichter zu ertragen.
    Liebe Grüße zu dir, Karin Lissi

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  3. liebe Karin, in der Tat tröstet der Gedanke sehr, dass das Leiden eines alten oder kranken Menschen auf Erden aufgehört hat, denn ohne Schmerz zu gehen ohne zu leiden ist eine Gnade, die wir uns alle wünschen.
    Nicht jeder bekommt sie, doch jeder darf auf sie hoffen.
    Die Trauer bleibt bei einem jahrelang, ein anderer überwindet sie schneller - leiser wirds in jedem Fall...
    dir danke ich für deine Worte...
    lieben Gruß angel

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  4. Seit Corona ist sich ohnehin jeder selbst der Nächste und diese Heuchelei, die anderen "schützen" zu wollen, geht einem unsagbar auf den Keks, denn das Verhalten der Leute geht mit diesen Worten keineswegs konform.

    Ich hoffe, es ist niemand Dir Nahestehendes wirklich gestorben ...

    Alles Liebe auch hier
    Sara

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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface