Freitag, 19. Juni 2020

Episoden und Geschichten, Begegnungen der besonderen Art

Manche Geschichten und Episoden kann man einfach nicht erfinden,
sie passieren und man fragt sich -
ist das nun Zufall oder sollte es so sein und wenn ja – warum?

Ich schaue jetzt in den Himmel und denke: „Hat sie sie mir geschickt?“
Es gibt keine Zufälle – es sollte wohl so sein, dass sie sich mir in Erinnerung rief.
3 Jahre ist es nun her, dass sie starb so, wie sie es gewollt hatte – schnell, überraschend ohne zu leiden.
Alexandra, meine Nachbarin und wenn ich heute daran zurückdenke läuft mir immer noch ein Schauer über den Rücken, weil sie so grundehrlich war, so authentisch, immer sie in ihrem Ich.
Dafür hab ich sie bewundert, dafür mochte ich sie.
Was hat sie immer zu mir gesagt; „ Engelchen wenn ich gehe, dann ohne Tamm Tamm, die Welt ist verrückt aber wir müssen uns trotzdem unseren Platz im Leben suchen um alle gut miteinander auszukommen, wenn ich mal geh, dann soll es schnell und gnädig zu mir sein" - - und genauso war es - ein Schock für mich und doch war es gut weil es nach ihrer Vorstellung lief.
Sie hat es sich gewünscht und so war es gut für sie.
Nicht lange krank, schon gar nicht siech oder kaputt, ganz im Gegenteil immer auf den Füßen, rege und stabil. Gartenarbeit liebte sie und oft haben wir uns über Gott und die Welt übern Gartenzaun sehr nett unterhalten.
Und dann eines schönen Tages nach einer eben überstandenen Grippe: Herzinfarkt, Schlaganfall und weg war sie.
 Ein kleines Wandschränkchen   habe ich von ihr mit einem Bild darin indem sie mich lächelnd ansieht.
Ich wäre gespannt was sie zu der heutigen Entwicklung sagen würde...
zu Corona – zum Verhalten der Menschen in dieser Situation -
Ich vermisse sie oft und ihre durchdringende Stimme die alles andere als melodisch war.
Auch, dass sie oft biestig sein konnte, streng. Wie eine Lehrerin.
Alexandras Plastik- Vorratshäuschen für Blümchen und Gemüse steht bei mir im Garten, in diesem habe ich Kräuter wie Dill und Petersilie, Schnittlauch und Gurken und viele Tomaten für sie mitwachsen lassen als  ihr die Arbeit  zuviel wurde, alleine deshalb denke ich noch heute oft an sie, bin ihr dankbar über dies Geschenk als sie noch lebte , und lächle oft zurück wenn ich an sie denke..
  

       Und dann kommt da aus dem Nichts völlig überraschend eine ältere Dame in ihrem umgebauten bescheidenen Van auf den Platz, packt aus und richtet sich für ein paar Tage ein, - und ich frage mich schon bei der Anmeldung als ich sie sah - "was ist das..." was" mich an ihr so faszinierte, so magisch anzog und ich sie mir gerne anschaute".

Dies freundlich lächelnde Gesicht  erzählt mir  Stunden später als ich nochmals auf dem Platz auftauche die Geschichte von ihren 3 Hunden, die sie aus Rumänien, Bulgarien und von sonst wo her gerettet hat und dass sie Videos von ihren Ausflügen und Urlaubsreisen für ihren kranken Mann zuhause macht damit er daran teilhaben und sich mit ihr freuen kann wenn sie durch die Lande reist und sich Deutschland ansieht.
Dann geht sie mit ihren  3 alten  kranken geretteten Hunden ein wenig spazieren und lernt die jetzigen Besitzer von Alexandras Haus kennen und mag sie auch noch, findet sie sympathisch.
Damit hatte ich nichts zu tun, es war Zufall dass sie ausgerechnet sie aus dem ganzen Park  traf.
                Es ist wie ein kleines Wunder, denke ich und freue mich darüber, denn wenn ich sie anschaue denke ich – wie gut ist ein Mensch wenn er selbst alt wird und sich dennoch zur Aufgabe macht,  alten Hunden die nicht schön und nicht gesund sind, das Leben vor dem Strang und einem entsetzlichen Tod  zu retten, sie zu pflegen und ihnen noch ein paar schöne Jahre zu ermöglichen.
Ich schaue sie an während sie mir aus ihrem Leben erzählt und denke, sie ist wie sie.
Lächelt sogar wie sie. Mein Gott, wenn ich genau hinschaue, sie hat sogar die gleichen Haare wie sie, schlohdeweiß aber dicht und schön. Die gleichen hübschen und freundlichen Falten...ein lächelndes freundliches Gesicht.ich mag das sehr wenn einer nicht mißtrauisch guckt.
Corona verhindert, dass ich sie spontan umarme..
Auch sie war  Lehrerin früher – welch ein Zufall , wie Alexandra und dazu ihr – wie aus dem Gesicht einer Zwillingsschwester geschnitten.
 Ihre Bewegungen, die Gestik, auch die Sprache, die Erzählform - eine Gartenfreundin, wie sie lebt, - bescheiden, die Figur, auch ungefähr das Alter,  wie sie sich kleidet - wie sie.
... ich zeige ihr spontan das Bild von Alexandra und sie nickt nachdrücklich, versteht wie ich das sehe- freut sich - mit mir , macht Bilder von hier, dem bunten Garten, den Katzen und mir.
ich schenke ihr selbstgemachte Marmelade wie Alexandra auch früher, -  daran denke ich..wir sitzen lange im Vorbau und unterhalten uns und ich muss sie immer wieder anschaun...
als sie sagt, sie findet den bunten Garten so schön, während Alexandra meinte: ein wenig verrückt ist er aber schon, gell? und lächelte dabei wenn ihr Merlin zärtlich schmusend um die Beine strich -
...und als sie wieder weg ist ist es wie selbstverständlich
... weine ich...irgendwie tut es noch weh.
Alexandra, da bin ich mir sicher - hätte sie auch gemocht und vielleicht wären sie Freunde fürs Leben geworden.
alexandra patent und ehrlich...

Sind das nicht schöne Geschichten?
Ja, auch die schreibt das Leben, - nicht ich.
Und ich freue mich über solch schöne Episoden in meinem Leben.
....aber ich vermisse sie und solch grundehrliche zuverlässige Menschen, die so dünn gesät sind in unseren Leben. Irgendwie war sie für mich wie Muttererde, stark, verlässlich  und fest verankert in ihrem Leben.



 das Gewächshaus, Sie , und Alexandra auf einem Bild - und in meinem Herzen -
fast u n g l a u b l i c h und kaum zu fassen, mir erscheint diese frappierende Ähnlichkeit wie ein kleines Wunder...

danke für deinen so  lieben Besuch...hoffentlich habt Ihr es - miteinander - noch lange gut.

 dies war nun eine reale Geschichte die sich tatsächlich so ereignet hat..

andere Bloggerautoren wissen andere Geschichten - und auch wunderschöne  zu erzählen ...
phantasiereiche, erdachte, wie Horst der Dichterfürst der anscheinend dazu auf die Welt kam
um sie zu erzählen. Ich kann nur hoffen, dass diese Kunst niemals ausstirbt..

Bei IHM wird sie es sicherlich nicht!

 ich habe ihm zu seiner heut erschienenden Geschichte einen Kommentar dazu geschrieben, der auch öffentlich sein darf um auf seine Geschichte hinzuweisen.
 " lieber Horst, du bist dazu geboren worden um Geschichten zu erzählen, das mag ich so an dir.
diese ist eine ganz entzückend " pflanzlich-menschliche", wie ich sie besonders liebe.
Dingen einen Namen zu geben,
Gegenständen gestatten sich zu melden, um aus ihrem gelebten Leben zu erzählen...
sie alle haben etwas märchenhaftes an sich weil sie der eigenen Phantasie entsprungen sind wie ein Bach der sich aus einer Quelle entwickelt,
wie ein Fluss der über Steine springt...
wie das Meer das seine Gischt ans Ufer bringt.
Das
ist bestimmt nicht jedem Erzähler gegeben!!!!
Wir sind auf einer" Wellenlänge", die oft vielleicht von anderen ungläubig beguckt und belächelt wird und uns selbst doch so viel Freuden bereitet.
Sich in solche Geschichten wie in ein Traumesland hineinfallen zu lassen ist eine Gabe, die nicht jeder versteht, milde belächelt und dann wieder geht.
Ich glaube, das ist ein Kommentar zu deiner wunderhübschen Geschichte, den ich in eine eigene einbauen werde...
träume weiter mein lieber Freund, denn so entspannte und heitere Geschichten erhellen uns dunklere Tage..
herzlichst en Lächeln von mir...
angelface
ich denke Kommentare zu Geschichten die einem besonders gefallen sind -
wie es andere Blogger auch oft feststellen: " wie das Salz in der Suppe ", würde es fehlen würd*s
"Gericht "einfach nur fad schmecken.


@ Angelface

7 Kommentare:

  1. Was für eine Geschichte, liebe Angel! Ja, der Tod kommt wie ein Dieb in der Nacht ... wie gut, wenn Deine Nachbarin nicht leiden mußte. Denn auch mit Herzinfarkt und Schlaganfall kann durchaus viel Leiden verbunden sein, das weiß ich von meiner Mutti, die "nur" einen Schlaganfall hatte und danach noch 3 Jahre lebte, die keine schönen Jahre mehr waren. Bis sie "endlich" sterben konnte, das dauerte und so ein bewusst erlebtes Ende ist auch nicht sehr schön! Allerdings konnte meine Mutti bis zum Schluß auch laufen und selbständig essen, auch wenn sie kaum noch sehen konnte. Doch wurde sie zum Glück nie ein wirklicher liegender Pflegefall. Das hätte sie auch nie gewollt.

    Schön, dass Du noch Andenken von ihr hast, dadurch wirst Du immer wieder erinnert. Manchmal gibt es frappierende Ähnlichkeiten, womit ich nicht nur das Äußere meine ...

    Wie schönj, dass Du solch eine herzliche Begegnung hattest!

    Viele liebe Grüße und bis bald wieder!
    Sara

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Sara, ja ich denke gewisse" kleine Andenken" helfen länger um sich an Verstorbene zu erinnern, sei es ein Bild, ein Schrank, eine Skulptur, ein Buch als wenn garnichts an/fassbares von ihnen zurückbleibt.
      der Tod war sehr gnädig zu Alexandra, darüber bin ich heute noch froh, doch dieser Zufall jemandem zu begegnen der ihr sooo frappierend ähnlich sieht, war schon sehr skurril.
      ich danke dir für den lieben Kommentar.
      herzlichst angel

      Löschen
  2. Liebe Angel, das ist eine wunderbare, rührende Geschichte. Und hin und wieder spielt das Leben einfach auch schöne, ungeplante und auch unfassbare Stücke, für die man einfach nur dankbar sein kann.
    Alles Liebe und eine schöne Zeit.
    Gerda
    https://gerdajoanna.blogspot.com/2020/06/die-maske-fallt.html

    AntwortenLöschen
  3. Ich bin ja der Meinung, Angel, dass jeder von uns irgendwo auf diesem Planeten einen Doppelgänger hat. Jemand, der optisch ein Zwilling sein könnte. Und es gibt Menschen, zu denen man sich unglaublich hingezogen fühlt, weil sie so genau gleich ticken wie man selber. Scheinbar bist du jetzt Alexandras Doppelgängerin begegnet. Wie schön-wahrscheinlich war das kein Zufall.....
    Frohes WE und ganz herzliche Grüsse!

    AntwortenLöschen
  4. Eine sehr schöne Episode, die mir Freude bereitete
    sie zu lesen liebe Angel,
    es gibt Begebenheiten die sich nicht eklären lassen,
    es blüht in unsere Seele wie ein Blumenparadies, das
    ist von Gott so gewollt, damit wir den Mut und die
    Kraft nicht verlieren zu kämpfen und immer und immer
    wieder das Schöne des Lebens sehen auch wenn rundum
    die "Hölle brennt".
    Ganz liebe Grüße zu dir, Karin Lissi

    AntwortenLöschen
  5. Ja, liebe Angel, das Leben schreibt Geschichten und Du hast sie wunderbar zu Papier gebracht. Manches im leben kann man nicht erklären. ich glaube auch, das man im Alter feinfühliger und mehr sieht. Das gibt es man begegnet jemanden und ist sofort auf einer Wellenlänge. Das es Doppelgänger gibt, das glaube ich sofort, ich habe auch eine, und denke jeder hat einen Doppelgänger. Das Schöne ist, das es so passt und Du schöne Erinnerungen behälst bei Dir.
    Liebe Grüsse in den Abend, Klärchen

    AntwortenLöschen
  6. Hallo liebe Angel, Du siehst mich nicken... es gibt eigentlich keine Zufälle, irgendwie ist alles Bestimmung. Und daher kann ich Deine Gedanken ganz gut nachvollziehen. Es ist ein Geschenk des Schicksals. Aber wer weiß von uns denn, warum wir auf einmal links abbiegen, da wir sonst immer rechts herum gelaufen sind? Was in diesem speziellen Moment zwickt uns derart anders zu entscheiden? Ich finde es sehr spannend!

    Schön, dass Du eine so nette Begegnung hattest und die Erinnerungen an die verehrte Nachbarin hochhälst.

    Bleib gesund und munter.
    Sommersonnige Grüße von Heidrun

    AntwortenLöschen

herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit die den Themen in meinen Beiträgen gelten, denn mich interessiert auch die Meinung der anderen zum Thema das ich auswähle. Ansonsten gelten die bei google üblichen Datenschutzvorschriften die seit Mai 2018 Pflicht sind,
lieben Gruß an Euch alle die mich lesen - Angelface -