Donnerstag, 14. Mai 2020

Folgeschäden

               Gedanken  @ Angelface
Folgeschäden
nicht nur die Lunge, das Herz und die Gefäße werden geschädigt bleiben.
Bedecken – verstecken – zurückziehen - isolieren
 - Unsicherheit bleibt - 
mir fällt heute Morgen nur ein allumfassendes Wort dafür ein
- berührungsempfindlich – werden wir in Zukunft sein!
      Grauenhaft, nicht mehr mit einem offenen und freudigen Lächeln aufeinander zugehen zu können, denn man sieht hinter der Maske dein Lächeln nicht mehr. Sie verbirgt jede Regung deines Gesichts.
Schlimm sich nicht mehr umarmen zu dürfen
Schlimm ist der Abstand zum anderen, das völlige Fehlen von Körperlichkeit, die Spontanität einer Umarmung, Nähe, wenn Empathie doch raus muss und Freude sich zeigen möchte.
Die Nachricht der Stadt am gestrigen Tage, dass der Wohnmobilstellplatz ab 15. Mai geöffnet werden kann, erschreckt mich fast, wie die vielen Anmeldungen und Reservierungen, die ich schon seit Tagen bekomme. Die Erwartung ist hoch.
sage ich ab Morgen neu  meinen Gästen wenn sie kommen
um sich zu erholen - froh wenig " Beschränkungen"
ausgesetzt zu sein...
Maske und Abstand sind weiterhin Pflicht
Hunde haben sie ein Glück nicht!
   Doch ich habe noch keine Ahnung wie ich auf meine Gäste zu gehen soll.
Einerseits freue ich mich, andererseits bin ich enorm unsicher, denn sie stehen schon mit hochgekrempelten Ärmeln und scharrenden Füßen parat und freudestrahlend fast vor der Tür.
       Sehr viel Freude war hinter jeder telefonischen Anmeldung zu spüren: die Freude,  endlich kommen zu können, endlich die Weite einer Landschaft zu sehen, frische Luft einatmen zu können, wandern zu dürfen ohne Einschränkungen, denn bist du allein oder zu zweit auf Wanderschaft kannst du die Maske fallen lassen, dir einbilden es ist wie früher, doch nur so lange bis du auf einen anderen Menschen triffst, von dem du nicht weißt ob er infiziert ist.
Ich musste in der Abgeschiedenheit meiner Behausung ohne einengende Maske lächeln, als ich die Bilder sah die mir Bekannte zuschickten. Sie kommen und bleiben und ich frage mich: wie wird es sein?
Sie hat schon vorsorglich etliche  entzückend bunte Masken für mich genäht mit lustigen Motiven, die mein Lächeln und meine Freude verbergen sie nach so langer Zeit zu sehen. Die Zeit dazwischen war unglaublich leer.
 8 Wochen sind zwei Monate, länger ist es nicht her, doch mir erscheint es unglaublich lang.
         Pläne,  die schon genau aufzeichnen,  wie man miteinander umgeht, bringen sie mit - Pläne, wie man aufeinander zugeht, wie viel Abstand es braucht und wie er eingehalten werden kann um andere nicht anzustecken und damit andere zu schützen, so wird unser Umgang in naher Zukunft sein.
              Es interessiert mich nicht, welche und wieviele unglaublich nicht fassbare Verschwörungstheorien es gibt,
welche Vermutungen angestellt werden wo der Virus herkommt.

Allein die Tatsache dass es ihn - nach- wie- vor gibt, ist Bedrohung genug,  sich unsicher und ja - auch irgendwie mies zu fühlen. Wie beschädigt, als hätte man was unanständiges an sich wovor andere erschrocken zurückweichen..
So ist der Wunsch  sich zurückzuziehen,  gleichzeitig  Schutz  = Abstand zu halten, richtig  und anders aufeinander zuzugehen gleichzeitig dein Freund und Beschützer der Isolation.

       Ich habe es ausprobiert, lieben Freunden erlaubt mich zu besuchen, mich tierisch auf sie gefreut und gleichzeitig festgestellt,  es gibt die frühere Vertrautheit, Unbefangenheit und Leichtigkeit nicht mehr – ihnen persönlich Auge in Auge  - entgegenzutreten - denn mehr ist es nicht mehr -  so ohne jede herzliche Umarmung und Nähe die man bisher kannte;  sehr merkwürdig und komisch ist es, -  ihnen mit körperlichem Abstand zu begegnen.
Im Gespräch verfliegt zwar ein Glück das Gefühl wieder  und kommt die alte Vertrautheit wieder auf , man vergißt für Stunden das Fremdsein - dennoch bleibt...Vorsicht im Kopf zurück  -
man hat sich vorher  taxiert  – hat er – sie es – oder nicht, bist du sicher?
Maske bleibt nach - wie vor -  Pflicht
Wie kann da ehrliche unbefangene Freude aufkommen wenn Vorsicht überwiegt.
Eine gewisse  Angespanntheit und "Förmlichkeit" in der Begegnung hat sich eingeschlichen, die man am Telefon nicht feststellen kann, denn man weiß ja - es liegen Kilometer zwischen einem..
              Bisher hat Skye und die Möglichkeit der Multimedia - Gelegenheiten sich auszutauschen einiges an Einsamkeit und Isolation aufgefangen, getröstet – bald kann man sich sehen.
Corona und seine Folgen hat das vorsichtig, zurückhaltend – abwartend und „sich Fremder denn je sein“ in unser Leben gebracht und alles was du tust, sagst und möchtest, wird das nicht mehr verhindern können.Ein Leben auf Abstand – ich finde das schlimm und kann mich schwer daran gewöhnen.

Die Aussichten, dass dies noch lange so bleiben wird – unser Leben so bestimmen und dirigieren wird machen mich traurig und – ja, auch irgendwie einsam, freudlos und leer und alles an Besitztümern und wirtschaftlichen Erfolgen – die wir nach Corona weiterhin und wahrscheinlich wieder im Überfluss erwerben, kann kein wirklicher Ersatz für Berührungen, Umarmungen, sich nah sein,  Mitmenschlichkeit und die Freude darüber hautnah zu spüren. -

@ Angelface

8 Kommentare:

  1. Ja ich finde das auch schade.
    Ich versteh Dich Angel und kann die Camper versehen, die es jetzt raus in die Natur zieht.
    Liebe Grüße Tina

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  2. Liebe Angel, ich sehe ,das Thema lässt Dich nicht los. Ich habe auch etwas darüber geschrieben. Gerade in den letzten Tagen habe ich gespürt, wie Umarmungen fehlen und auch Abstand halten gibt ein komisches Gefühl, weil man ständig diszipliniert sein muss, auch wenn man sich kennt.Alles wird uns sicher noch lange beschäftigen. Da gehört eben viel geduld dazu, die habe ich trotz allem. gesundheit ist eben unser höchstes Gut.
    Liebste Grüsse zu Dir und bleibe gesund. Natürlich habe ich an meinem Tag Deine Gedanken gespürt, gelesen und auch geantwortet.
    Herzlichst Klärchen

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    1. liebes Klärchen das ist doch klar dass es mich gar nicht loslassen kann, ich werde ja täglich alleine schon beruflich neu damit konfrontiert, wie viele andere die mit Publikum und oder Patienten " arbeiten", - man spürt dass etwas fehlt was bisher viel Freude schenkte.!!!
      jetzt schau ich mal was du neu dazu geschrieben hast...
      liebe Grüße angel

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    2. Liebe Angel,
      wir bewegen uns auf einer Straße der Unsicherheit,
      ständig die Angst im Nacken die unser Leben arg einschränkt was die Nähe eines anderen Menschen angeht. All die Lockerungen die in Kraft getreten sind können den Wunsch nach einer innigen Umarmung nicht erfüllen, es ist trostlos und man fühlt die Leere in sich. Diese harte Zeit zeigt uns Menschen immer und immer wieder, wie viel wir Gefühle als selbstverständlich hingenommen haben und oftmals nicht zu schätzen wußten. Wie lange wird die Zeit der "Gefühlsdürre"
      noch eingehalten werden müssen? Niemand weiß es, das Leid dieses Weges wird noch unendlich lange sein...
      Du hast wieder deine Gedanken so wunderbar niedergelegt,
      dass man sie als seine eigenen aufnehmen kann.
      Ganz liebe Grüße zu dir, Karin Lissi

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  3. ich besitze eine einzige Maske
    und die habe ich noch nicht oft angehabt ;)..
    im Freien schon mal gar nicht
    großartige Kontakte ausserhalb habe ich auch nicht
    und meinen Vater drücke ich und auch die Kinder inzwischen wieder mit leichter Umarmung
    ich schaue mir die Fallzahlen für meine Umgebung an
    für alle angrenzenden Kreise 0 Zunahme
    in manchen schon seit Tagen
    also kaum eine Gefahr jemandem zu begegnen der infiziert ist
    in der Familie nicht und ein Fremder wird mich sicher auch nicht anhusten ;)
    du kannst dir deinen Landkreis im Net aufrufen und schauen

    mach dir nicht zu viele Sorgen.. das soll Falten geben ;)
    und es kommt wie es kommt.. ob wir traurig oder fröhlich sind ..
    wie stand auf einem bemalten Stein den ich gefunden hatte?:
    Wir müssen sowieso denken , warum nicht gleich positiv .. ;)

    ansonsten wünsche ich dir eine schöne sommerliche Zeit mit den
    Gästen die wieder eintreffen
    Rosi

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    1. hi liebe Rosi, naja solange die Maske Pflicht ist, muss ich beim Publikumsverkehr natürlich den Anordnungen der Stadt /meinem Arbeitgeber/Folge leisten obwohl es natürlich lächerlich ist im Freien bei der Möglichkeit genügend ABSTAND zu halten, aber pro Forma hab ich sie immer dabei...
      ich persönlich mach mir keine Sorgen. Danke für die schönen Grüße...herzlichst angelface

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  4. Kommt immer auf den Menschen drauf an, liebe Angel. Man darf sich auch nicht verrückt machen. Viren hat es immer gegeben, ebenso andere Erreger. Der Mensch hätte sie ja nie derart vermehren können, wenn das Leben so überproportional gefährlich gewesen wäre, da wäre er ja längst ausgestorben!
    Ich habe keine Angst, auch nicht vor Menschen ohne Maske oder Berührungen! Viel schlimmer ist die Isolation, denn die macht wirklich krank! Und bereitet erst den Nährboden für allerlei Ungemach.

    Liebe Grüße
    Sara

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  5. "berührungen liebe sara wird es zur Zeit wohl um etliches weniger geben, weil ziemlich viele Ängste geschürt werden und prompt alles zurückweicht solltest du es wagen die Arme freundlich entgegen-zu-strecken, es ist schon mehr als merkwürdig wie ängstlich manche menschen sind, aber Vorsicht ist noch nie schlecht gewesen wenn man `s nicht übertreibt...
    hab vielen Dank für deine Kommentare du warst ja recht fleissig bei mir wie ich sah, ein danke dafür herzlichst angel

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herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit die den Themen in meinen Beiträgen gelten, denn mich interessiert auch die Meinung der anderen zum Thema das ich auswähle. Ansonsten gelten die bei google üblichen Datenschutzvorschriften die seit Mai 2018 Pflicht sind,
lieben Gruß an Euch alle die mich lesen - Angelface -