Samstag, 2. März 2019

Gäste kommen - Gäste gehen...


Er war nur Gast. Gäste kommen – Gäste gehen wieder.

< Katzengeschichten>

 Auch das gehört anscheinend  zum Frühling. Sind wir nun - nur noch zu zweit?
 Nur, weil etwas ist wie es ist, muss es ja noch lange nicht bleiben und wir lernen mit jeder veränderten  Situation neu hinzu.
Seit 4 Tagen schon sage ich mir, nimm es  nicht persönlich, es hat nichts mit dir zu tun, sondern bedeutet nur:er hat sich umorientiert und sich eine andere Spielwiese gesucht, denn das schwarze  Paulchen war weg.
Ganz weg.  Nicht nur stundenweise wie es bisher üblich war.
Bisher war er immer da seit er uns "fand", immer da wenn er Hunger hatte, schmusen wollte, wenn ihm kalt war.
Nach fast 5 Jahren täglicher Anwesenheit, nach gemeinsamem Fressen mit den anderen,
spielen und schmusen mit mir,
vorsichtiger Annäherung an mich ,
auch an  meine menschlichen und tierischen „ Gäste“,
 es galt
Unterschlupf  vor Nässe und Regen , Schnee und Eis suchen,
den Hunger stillen,
Wärme am Kaminofen genießen;
 wie ein Hundchen hinter mir herlaufen sobald ich mich aus dem Hause bewege war er an meiner Seite und miaute: "will auch mitgehen!..Familienmitglied - ."!°
dazu gehörte stundenlanges Herumstromern im Garten und der unmittelbaren Umgebung – sodass ich schon dachte  nun hätte ich eine 3. Katzeweil es ihm bei uns gefällt  - aber auch weil ihn sonst keiner will – und er das auch weiß -  / jetzt  auf gleich hat er sich verdünnisiert und ist ohne Abschied gegangen.
      Und das,  nachdem er jeden Tag, jede Stunde, jeden Abend und jede Nacht mein Zuhause als neues  offensichtliches Zuhause ansah. Zuverlässigkeit sieht anders aus,  aber ich denke diese Eigenschaft haben Katzen nicht mit der Windel gefressen.
mich macht es ein weng betroffen wenn so etwas
Liebes wieder weg ist...
denn beim schmusen und gurren war er ein Weltmeister...


 man fragt sich  natürlich
       wo ist er
           wie geht es ihm
              ist er  körperlich gesund
   nachdem er im letzten Sommer plötzlich so dünn wie ein Streichholz war...? 
die Frage

 was frisst er ..geht mir durch den Sinn
 er frist nämlich weder Mäuse noch Vögel...
                  mag nur                         Katzenfutter und das reichlich   und     
        mehrmals am Tag
 ehemals  halbwild  und kaum anzufassen
entwickelte er sich zum Schmusebäcker...
und Köpfchen krauler...zur Fast
Lieblingskatze, denn das wollte er sein..und strengte sich an...


ja...schrei nur, du kriegst ja gleich was...
wenn er kommt und sich ankündigt
kann er brüllen wie ein Tiger
Freigänger  ohne eigenen Besitzer und dazu noch unkastriert weil sie sich nicht einfangen und festhalten lassen - sind Streuner – sie gehören zu niemandem - sind halb - wild - sie kommen und verschwinden wieder - die Katze,  das unbekannte rätselhafte Wesen - erst so fremd und dann ganz nah - dann sehr vertraut, - auch sie gewinnt man lieb...
    und man  übernimmt Verantwortung wenn sie sich bei einem einnisten, sich einschmeicheln und bleiben -  und so hab ich mir  nach einiger Zeit  dann  doch so etwas wie Sorgen  um sein Wohlergehen gemacht. Hat ihn der Fuchs oder der Marder geholt als er durch die Wälder lief?


tiefenentspannt...der Streuner...vorm Herrn...

 - ¾  -  dann 5  Tage habe ich ihn vermisst und gesucht, Frühling, Mädelsdie Hormone -  was weiß ich was es sein könnte,  dass er plötzlich und völlig unvermittelt   nicht mehr da ist.
      Sein Stuhl blieb leer, seine Schlafstätte verwaist obwohl es außen noch tierisch kalt war. 
Schon dachte ich – aha…vielleicht hat er ein Mädel aus dem Dorf erkoren, eine neue Liebe gefunden – beruhigte mich wieder, wenn,  wird sie nicht lange halten, der Magnet Mimi zog ihn bisher immer hierher. Soweit ich es bisher erkennen konnte, liebt er die alte dicke Kugeldame und an Merlin hängt er irgendwie auch, nicht umsonst läuft er ständig hinter ihm her...
      Ich räumte auf, machte seine Decken sauber,  wartete. Überlegte ob ich Flyer aufhängen sollte -
bin zum Stall aus dem er stammt – gegangen, habe die frühere Besitzerin gefragt ob sie wüsste was mit ihm geschehen sein könnte, hab im Park nachgefragt ob ihn jemand gesehen hat, hinter Büsche und Bäume geguckt bin die Wiesen abgegangen ob er irgendwo am Straßenrand liegt -  sah ihn schon erschossen, vom Jäger gestellt, vom Auto überfahren, irgendwo halb verhungert eingesperrt  - so kann man sich täuschen wenn man  etwas als selbstverständlich annimmt .
 So selbstverständlich wie seine tägliche  Anwesenheit bisher bei Spaziergängen an die ich mittlerweile gewohnt war, so selbstverständlich wie er bei Kälteeinbruch  jede Nacht  in der Wohnung im Sessel schlief, so selbstverständlich wie er immer am Fressnapf auftauchte und im Vorplatz schlief.
Bravo – man lernt immer noch hinzu. Durch Überraschungen...
      Gestern Abend knisterte die Eingangstür, sie knarrte,  obwohl meine beiden anderen Katzen friedlich im Sessel schnurrten, also konnte dies nur bedeuten: es kommt jemand herein, denn die Winde allein  können es nicht sein. Die machen nämlich nicht so einen Krach.
Ein altes Holzhaus knarrt natürlich ab und zu, ein Fenster klappt wenn der Wind herein weht, etwas fällt aus unerfindlichen Gründen um oder herunter, es ist meist die Schusseligkeit der Bewohner selbst die dies hervorruft, man weiß das und muss deshalb nichts befürchten. Keine plötzlichen Einbrecher, vielleicht ein kleines Tier das durch die Katzenklappe kriecht, eventuell ist es ein Iltis oder Marder, vielleicht auch ein Waschbär der neugierig um die Ecke kommt.
 All das war es nicht, es war  - das schwarze Paulchen  - der nach 5 Tagen  Verschwinden  nachts um die Haustür schlich, hereinkam und sich unbefangen am Essen breit machte. Der Geruch nach Freiheit schmeckt gut und anscheinend hat er ihn wieder entdeckt.(?)
Wunderbar lieber Gast, du lebst noch, also kann ich mich beruhigt zurücklehnen und mich mit der veränderten Situation neu befreunden.
Wo schläfst und frisst du jetzt oder wo bist du untergekrochen?
 Klar lass ich dich gehen so plötzlich wie du gekommen bist, denn jede Katze ist auch ihres Glückes Schmied. Man soll eben nichts als selbstverständlich annehmen.

 Vielleicht waren wir nur ein willkürlich ausgewählter Zufluchtsort?
oder...? noch ne andere FRage...↓was macht eigentlich Merlin mit der veränderten Situation - er ist anders seitdem der Schwarze weg ist...er ruft und trauert und sucht ihn überall,
er kann es nicht verstehen...

w o ist mein halbwilder Freund
fragt er mich 100 mal am Tag wenn er mich sieht...
denn er weiß noch vage auch Kasimir war so als Freund -
                                          immer da - plötzlich weg...

werden mich die anderen wieder erkennen, es merken..? dass was fehlt?
 und denk dann wieder:
 es wächst ja wieder...
bis zum Sommer...👸


©  Angelface