ein hübscher kleiner Wandschrank der wieder zu Ehren kam, ich nahm ihn gerne an |
Eigentlich hieß sie Rosemarie – ein Name den kaum einer kannte. Irgendwann im vorletzten Sommer hattest du mir
erzählt, dass dich deine Mutter auf
diesen Namen taufen ließ, doch irgendwann hast du dich um entschieden und hast
den anderen, den zweiten gewählt, der dir besser gefiel. Ein wunderschöner ganz
alter Name der jetzt kaum Bedeutung mehr hat, denn er ist mit dir verschwunden.
Jetzt habe ich etwas was mich an Dich erinnert, - immer bei mir.
Komisch, dass keiner mehr an sie denkt. Zumindest fällt kein
Gedanke, kein Wort über sie im Gespräch während die Geier schon darauf warten
was sie abstauben können. Das ist noch gut, kann man Geld dafür kriegen, das - braucht keiner, obwohl es hübsch ist und
Erinnerungen daran hängen.
Entsorgen steht nun groß über allem was nun mit dem passiert
was dir so wichtig war nachdem das Haus
einen Monat leer stand. Schranktüren werden geöffnet, herausgezerrt was
jahrelang im Verborgenen war und was nur sie wusste, wofür es gut war.
Mich beschleicht kein
allzu gutes Gefühl wenn ich sehe wie unpersönlich mit den Dingen die jemand
liebte und aufbewahrte – umgegangen wird. Es sind Erinnerungen an ein langes
Leben, Erinnerungen an eine Person die man gut kannte, schätzte und mochte. Erinnerungen
an das was ihr lieb war.
Ich schätze, mit unserem Eigentum wird auch – irgendwann einmal
so umgegangen. Begutachtet – wie: die
Schlechten ins Kröpfchen die Guten ins Töpfchen. Anderes ist als Krempel für überflüssig empfunden – weg damit – denn es
hat wenig Wert:
Ach, Rosemarie – wenn du wüsstest. Ich denke wenn man daran
glaubt, könnte man sich gut vorstellen wie du von deiner Wolke auf uns
herabschaust, den Kopf wahrscheinlich etwas ungläubig schüttelst und dir
denkst: aha, wusste ich schon immer –
der ist so und der andere so, denn du hattest eine gute Menschenkenntnis von
anderen. Du wusstest wer wortlos an dir vorbei ging , dich kaum beachtete - und
wer sich über dich Gedanken machte, ob es dir gut ging.
Jetzt nehmen die Geier jedes
einzelne Stück von dir in die Hand, werfen auf den Müll was dir teuer war – Achtsamkeit
und Respekt sehen anders aus. Ich frage mich, muss das wirklich sein, dass etwas als wertlosen Plunder oder Krempel bezeichnet wird was
einem anderen viel bedeutete?
Selbst wenn man es
nicht „brauchen kann“, es nicht als Erinnerung ansieht sind es doch Werte, die
einem anderen wert erschienen, aufgehoben zu werden.
Dein Schränkchen das
mir von den Schwestern angeboten wurde, damit es ein
neues Zuhause bei mir bekommt, sieht wunderhübsch und sehr passend zu Omas
altem Kirschbaumschrank aus, jetzt hängt, steht ihr beide nebeneinander und
könnt euch unterhalten – und ich – hör Euch zu und lächle…
Willkommen bei mir – ihr habt beide ein neues Zuhause.
Ich hab beides nicht
zum Leben gebraucht aber als Erinnerung
an dich und Euch ist es mir mehr, als viel wert.
Adieu Rosemarie…winke
winke, ist bei dir, wo du bist heute auch ein so scheußlicher Nebel dass man kaum die Straße erkennen kann?
2 Monate sind nur 60 Tage, nicht mehr
Erinnerungen ist Wertschätzung - nicht mehr © Angelface
liebe angel - du bist momentan eine so fleissige schreiberin - ich komm kaum nach mit gründlichem lesen!
AntwortenLöschen:-D
soll ich ehrlich sein?
ich hänge nicht an den dingen. sie kommen & gehen. ich nutze was mir nützlich ist in irgendeiner weise, aber sentimentalitäten leiste ich mir äusserst selten - denn es sind NUR DINGE. sie gehen kaputt, verloren etc. - und dann? soll man sich das leben versäuern indem man dingen (die immer austauschbar sind) hinterhertrauert?
ich pflege die erinnerungen an menschen durch geschichten von ihnen, dadurch dass ich versuche ihre positiven eigenschaften selbst zu leben, dass ich umsetze was sie mir an gutem gelehrt haben....
das kann natürlich jeder halten wie er will - aber eins ist sicher - die grenze zum messie-tum ist eine schmale - und DAS ist ungesund ;-D
hier stürmts! grässlich.
lieben grüss! xxxxx
Liebe Angel, so ist das! Was für Dich einen Wert besitzt, einen Ideellen, damit kann kaum jemand etwas anfangen. Möbel , da steht eben ein Fragezeichen. Man kann sie ja auch an Sammelstellen abgeben.Alles andere könnte auf den Flohmarkt gehen.Wie damit umgegangen wird , entscheiden dann die Angehörigen.
AntwortenLöschenIch weiß, warum ich zur Zeit mich von vielen Dingen trenne, an denen ich hänge.Es geht weil es nur rumsteht zum Angucken!Es hat seine Dienste für mich getan und ich möchte nicht das meine Kinder später alles entsorgen müssen. Aber ganz so schlimm ist es bei mir nicht, noch sehr übersichtlich.
Meine Kinder haben ihr eigenes Geschirr und Mobilar und mögen sich bestimmt nicht alles vollstellen sei es auch noch so schön.So geht es mir ja auch, ich möchte nichts erben, denn ich habe selber genug von allem. Sicher,wenn ich nicht mehr bin, wird nur wertvolles behalten und alles andere geht auf den Müll.:-))
Mich schmerzt es nicht mehr!Vielleicht dem einen oder anderen der wenig hat, dem kann man es ja schenken.
Das Leben schreibt Geschichten, immer wieder anders und neu!
Liebe Grüsse in den Sonntag, Klärchen
P.S.Eine Frage...sammelst Du Kommentare wegen Spamm? Sollte ich auch machen fällt mir so ein, dann hat man wohl mehr Übersicht!Spams bekomme ich allerdings nicht!
oh das kann ich gut nachfühlen! Vor wenigen Jahren starb eine Nachbarin, sie war über 80 und eine richtige Dame, immer gut gekleidet und gepflegt, im früheren Beruf Journalistin, aber verwitwet und keine Kinder. Sie hatte wohl einen kirchlichen Verein mit der Auflösung ihres Nachlasses beauftragt, und eines Tages stand der Vorgarten voll mit ihrem Hausrat, unter anderem eine alte Emaille-Bettpfanne. Ich fand das so entwürdigend! Wie bloßgelegt, ohne sich wehren zu können - Gedankenlosigkeit und Rauheit - so hätte es nicht enden sollen.
AntwortenLöschenTja, sowas habe ich kürzlich auch erlebt, bei einem ehrwürdigen über 90jährigen Herrn, dessen Angehörige sein Hab und Gut auch sogar in die Mülltonne warfen! Er würde sich gewiß im Grabe umdrehen. Alles Dinge, die man gut und gerne noch einem Sozialkaufhaus hätte spenden können und die noch gerne Menschen hätten haben wollen. Schon traurig!
AntwortenLöschenAndererseits muß man die Verwandten auch verstehen. Ich selbst war einst in der Lage, den Haushalt einer meiner Großmütter mit aufzulösen. Da wir zu der Zeit kein Auto hatten und ich auch noch keinen FS, mußten wir per Bahn anreisen und das Ganze innerhalb eines Tages abwickeln. Da wirst Du Dir vorstellen können, dass wir nicht die Zeit und Energie hatten, die Sachen noch an den Mann zu bringen. Die eine oder andere Kleinigkeit nahmen wir per Bahn mit heim, alles andere kaum auf den Container. So ist das manchmal leider.
Aber schön, dass Du ein Schränkchen "vererbt" bekommen hast.
Alles Liebe
Sara
liebe sara - bei Alexandra gab es nix! keine verwandte Seele die interessiert an Erinnerungen an sie war,....und sie Gleichgültigkeit der anderen hier im Park kommt sicher nicht weil sie unkommunikativ war, ganz im gegenteil kümmerte sie sich um die anderen leute wenn sie sie sah, und dann war sie immer willkommen!
AntwortenLöschenIhr Haushalt ist in der Tat kostenlos als Spende im Sozialkaufhaus gelandet, was Fremde organisiert hatten.
danke auch hier für dein(mit lesen.)
Grüße von angelface