Dienstag, 23. August 2016

Schlagzeilen - wer glaubt wem?

                      

Beweise – Vermutungen – vorverurteilen – mutmaßliche Annahmen, schnelle Meinungsäußerungen –  schnell ist es geschrieben, es scheint so , steht ja in der Zeitung , die Medien verbreiten es , also  dann ist es auch so.
Zeigt mal wieder auf wie schnell man sich doch, ohne wirkliche Beweise zu haben – irren kann, es kann ja so oder ganz anders gewesen sein. Das sog. Beweisvideo ist ja verschwunden auf dem sie: " nein,hör auf", sagt. Wie es wirklich war, wird sich vielleicht erst in Jahren herausstellen oder auch nie.
Jeder kann, darf – soll eine eigene Meinung ( zu allen Themen)  haben, richtig, das ist auch gut so, aber sollte man nicht besser diese Meinung, die ja subjektiv ist,   für sich behalten und nicht als Tatsache darstellen? Ich würde mich hüten auf einen äußeren Blick auf einen anderen meine Meinung öffentlich kund zu tun, das ist immer gefährlich, zu schnell könnte man sich irren.

Die Rolle der Frau scheint sich seit den fünfziger/sechziger Jahren  nicht allzu gewandelt zu haben.
Im Fall selbst:  Der allgemeine Blick auf sie, jung – unschuldig, der Busen ist anscheinend operiert, schuldig im Sinne der Anklage, ein bisschen naiv,  herausfordernd gekleidet,  tiefe Ausschnitte, ein herausforderndes Lächeln und Lachen  und  schon ist sie  verworfen – durchtrieben – karrieresüchtig – geltungsbewusst,  und..und ..und… was ist sie wirklich, danach fragt sich keiner. Sie entspricht einem Bild, das anscheinend ist wie es ist, das genügt schon. Sie ist, bzw. war ein bekanntes Model und bewegte sich gerne in der Öffentlichkeit in der man eine gewisse Berühmtheit erlangt, auch gewohnt ist, damit hat man einen Ruf weg. Oft verhält man sich auch danach, es ist gequem einem Bild zu entsprechen. das dürfte in jedem öffentlichen Beruf sein, ob Fußballtrainer, Model, Geschäftsmann, Banker, Politiker oder Unternehmer, die Öffentlichkeit urteilt schnell, manchmal vorschnell.
Schnell bilden sich die Meinungen. Man liest etwas, sieht etwas, hört etwas (heraus!)-  bildet sich ein Urteil, hinterfragt nicht.

Ich erinnere mich gut daran, als ich hierher in den schönen Vogelsberg zog, habe ich selbst erlebt wie schnell jemand vor – und abverurteilt werden kann und dass in vielen Köpfen noch steckt:  „ Ach, da muss ja was dran gewesen sein, sonst würde so eine Behauptung  nicht im Raum stehen“!
Und doch – war es – ganz anders.
In diesem Fall, der keiner ist weil er sich im privaten Raum abspielt geschieht:
Eine noch junge Frau, attraktiv, blond, oft leicht  und extra modern gekleidet, was ja für eine knapp 30 jährige nichts besonderes ist  oder doch zumindest anders als andere, allerdings bedeutend ältere  mit knappen Jeans oder kurzen Hosen  über einer Leggings bekleidet, gibt Anlass dazu. Nach dem Motto,“  wer so aussieht, da kann das gar nicht anders sein“!
Die Szenerie:
Ein schwarzer Wagen unbestimmten Äußeres, die Marke war im Dunklen nicht genau erkennbar, fährt während einer Woche nachts um 2°°, jede Nacht  in eine Nebenstraße in der die junge Frau mit ihren   Kindern wohnt, hält kurz und fährt rückwärts mit jaulenden Bremsen zurück, verschwindet.
Eine Nachbarin hat`s gesehen und sich daran gestört gefühlt weil sie Nächtens vom Lärm der  schleifenden Kupplung  geweckt wurde.
Nach 3 Nächten steht sie auf, geht ans Fenster und schaut, sieht den Wagen und stellt sofort IHRE Vermutungen in den Raum und nicht nur das, sie beschuldigt anderen gegenüber  öffentlich und wiederholt  die junge Frau ( O-Ton, weil sie ja so aussieht als könne dies sein)  als  leichtes Mädchen die bestimmt im Rotlichtmileu arbeitet und nun von ihrem Geliebten oder Zuhälter  besucht wird und verbreitet das  ganz selbstgerecht mit dem Hinweis, sie würde, wenn dieser Zustand anhielte , dies dem Ortsvorsteher melden, das dürfte doch nicht sein. Das wäre  gegen die allgemeine Moral, wobei sie wohl damit die IHRE meinte.
So schnell wirst du zur „Leichten Person“ abgestempelt.
Ein sich dagegen verwahren oder verwehren gibt es nicht, die Person selbst, weiß nichts davon.
Die Vorverurteilung besteht in der Weitergabe einer eigenen Meinung die als Tatsache  Dritten gegenüber geäußert  und verbreitet wird. Sie hat nichts mit der Realität/Wirklichkeit  zu tun, ist in jedem Fall subjektiv  und nicht objektiv  gesehen und nur  eine Annahme.
Jeder Richter würde fragen: „Haben sie Beweise dafür?“
Die Auflösung der Szenerie ergab:
Der schwarze Wagen war der Zeitungsausträger der hiesigen Zeitung der seine Touren nachts fährt und  das bestellte Probeabo  der  Zeitung  14 Tage  in einen bestimmten   Briefkasten warf. Das Ganze dauerte 14 Tage und löste sich durch mein Nachfragen  des Falles auf!
Mich hat diese vorschnelle  Abverurteilung  so geärgert, entsetzt und empört,  dass ich mich dahinterklemmte und recherchierte. Es war gar nicht schwer herauszufinden was die Wirklichkeit war. Ein Anruf aufgrund eines  Verdachtes genügte.
Ist das nicht unglaublich?
So (schnell ) findet Rufmord statt.
© Angelface

wo ist Mimi? - Wir werden ja alle vergesslich!


Eine Katzengeschichte © Angelface
ja, - wooo will se denn hin?!!!!!
Bei alten Leutchen, wobei man nie weiß wann das anfängt, sagt man ja – wenn sie nicht mehr wissen wo sie sind, verwirrt sind, sich leicht verirren, soll man den Schlüssel umdrehen und sie einsperren damit sie sich selbst nicht schaden: irgendetwas suchen sie , was es ist, wissen sie wahrscheinlich selbst nicht!
Das  Einsperren klingt grausam, brutal, aber zum eigenen Schutz muss das wohl sein.
Ich denke, bei Katzen die alt und dement werden, wird es nicht viel anders - als bei den Menschen sein.
Sie war schon wieder weg - die Kleine!! Klein nenne ich sie weil sie rund und kurz von Gestalt und Figur ist)

Gerade mal 4 Tage  nach der unfreiwilligen Dachattacke  lag sie im Schrankregal in meinem Schlafzimmer sodass ich sie im Auge hatte, direkt hinter dem durchsichtigen Spitzenvorhang, -  immerhin, sie konnte raus sehen wenn sie sich umdrehte und ich hatte den Eindruck, sie schmollte.
Oder schmollte sie doch nicht und  das Erlebnis Dach
hing noch furchteinflößend in ihr nach und war noch in ihrem Köpfchen ?
Man weiß es ja nicht.
Auf jeden Fall kam sie nur noch zum Essen heraus, fraß, putzte sich und verschwand trotz gutem Wetter  und vieler besänftigender Worte wieder im Schrank,  döste und schnurrte  meist vor sich hin.
              Eine dösende Katze die sonst nichts mehr tut obwohl sie körperlich fit ist, das kann doch nicht sein,  dachte ich.  Sollte dies doch eine beginnende, von mir nicht erkannte Demenz sein?
Es war aber so, egal wieviel ich ihr erzählte, dass sie doch raus an die Luft oder in den Garten könnte; - nach dem Essen, war sie – wusch – wieder weg.  Und immer wieder  im Schrankregal.
      Ich kann mir schon vorstellen, wenn wir nicht mehr wissen wo wir sind, keinen mehr außer uns selbst erkennen, dann dösen wir auch nur noch vor uns hin, verstecken uns vor der Welt,  hängen  dort in unserer ganz eigenen,  sowie  alten Erinnerungen nach und wollen ansonsten nicht viel mehr außer essen und schlafen.
Das kann ja auch eine Form des Lebens sein, sich erinnern.
Bei Mimi hatte ich öfters schon den Eindruck; sie weiß nicht so recht was sie macht: sprintet sie los und es geht ab in die Weise, bleibt sie plötzlich stehen, putzt sich hektisch, was ja  auch ein Ausdruck von Verlegenheit sein kann, und dann blickt sie mit schiefem Köpfchen vor sich hin, um sich herum und überlegt wahrscheinlich wo sie ist.
So nach dem Motto;“ wo bin ich denn jetzt, wo will ich hin“?
Es ist entweder zum Lachen oder zum heulen.
aber erst mal die Geschichte:
Gestern nachdem der Regen aufhörte, nahm ich sie auf den Arm und trug sie zu ihrem Lieblingsplatz in die Sonne auf  ihren Lieblingsbaumstumpf vor dem Haus in die bunte Wiese.  Da saß sie dann eine Stunde und guckte verträumt und ein klein wenig geistesabwesend in die Ferne, mal hier, mal da hin, ihre Welt war rund.
         Eine Stunde später, ich war gerade bei der Zubereitung des Abendessens – war sie weg.
2 Stunden, 3 Stunden, ja, 4 Stunden vergangen, ich ging nicht nur einmal raus und rief sie, rief und rief und schaute, ging ums Haus, in die Wiese, lockte und schrie :“MIMI..komm“!
Wenn sie in der Nähe ist, kommt sie normalerweise sofort aus irgendwelchen Gräsern und hohen Halmen gehechtet, guckt sich nicht lange um, wetzt zielgerichtet ins Haus und gut ist.
Diesmal war es nicht gut, sie kam nicht.
Da konnte ich rufen so viel ich wollte. Wahrscheinlich – dachte ich – ist sie zu weit wegsie hört dich nicht - irgendwann wird sie wohl kommen!
Doch wer nicht kam, war sie..Merlin tauchte auf, fragte….der Schwarze Paulersatz murrte und gurrte um meine Beine..
        Mimi war nicht da, immer noch nicht. Ich turnte ums Haus, schaute auf dem Dach nach, kroch im Keller in sämtliche Ecken, durchforstete zum x-ten Mal  bis es dunkel  wurde die hohe Wiese, vergeblich obwohl ich mir die Augen ausguckte -  die Dame Mimi blieb verschwunden.
                Irgendwann gab ich es auf zu suchen, steckte die Taschenlampe – eine segensreiche Erfindung in finsteren Zeiten -  wieder an ihren Platz zurück und ging ins Bett, jedoch nicht ohne Fenster, Katzenklappe und Tür einen Spalt zu öffnen.
                    Mein Kopf tat weh vom vielen Rufen, na, man kennt das ja wenn Tierhalter wie die IRREN durch die Gegend irren und mit versagender Stimme krächzend den Namen ihres Lieblings ausstoßen. Kein beneidenswerter, eher ein bejammernswerter Anblick.
„Mimi, du blöde Kuh“, dachte ich, schon wieder eine Nacht mit wenig Schlaf und kleinen Sorgen; wo könnte sie nur sein.
Man malt sich ja furchtbare Bilder aus wenn einer  der Vierbeiner plötzlich nicht da ist.
„ein Unfall, eingesperrt sein, verletzt, geschlagen, erschossen , - in der Wiese in einer Schlinge gefangen oder so etwas  ähnlich grausam entstellendes, besser könnte kein Krimi schildern welches Kopfkino da in mir abging:
Nach einer fast schlaflosen,  sehr unruhigen Nacht, wachte ich mit schmerzenden Augenlidern auf – dachte noch; was tun die Fellknäuel  einem alles an – und rief sofort aus dem Fenster nach ihr.
Bademantel an, Kaffe in die Tasse und ab ging`s nach draußen.
Auf mein mehrmaliges flüsterndes Rufen – es war früh und ich wollte ja niemanden um mich herum aufwecken) -  piepste es  ein wenig jämmerlich verschämt zwischen Gräsern und Bäumen.     
Meterhoch ist das stachelige Gestrüpp voller Brennnesseln, voller Brombeersträucher und irgendwelchen ziemlich pieksenden Gewächsen die einem bis fast an die Brust gehen. Ich  stürzte mich mehr oder weniger durch Kletten, trat die Brennnesseln nieder und meine Augen durchforsteten den Boden vor mir.
Über mir kiekste einer, sie war`s, Mimi.
Auf dem mit Dornen und stacheligen Seitenzweigen bewachsenen Seitenarm des wild blühenden Apfelbaumes saß sie und kiekste als sie meine Stimme hörte….“Maaamaaa…“
Ein Glück – dachte ich noch, dass sie wenigstens redet wenn ich rufe.
„Weißte  mal wieder nicht wo du bist?“ fragte ich sie und an der Erleichterung mich zu sehen konnte ich tatsächlich in ihrem winzigen Gesicht  erkennen, dass es so war. Sie wusste es einfach nicht.
Keine Frage ohne Leiter ging das nicht. Also wurschelte ich mich wieder aus den hohen Halmen, holte die nun auch ihr nur allzu bekannte bunte Leiter, stellte diesen an den Baum, da waren es für sie nur noch einige Schritte zum klettern und sie konnte runter.
    Es ging nicht ohne Geplärr, Gewürge, bitten und betteln  ab, mir war das klar, doch als ich sie endlich auf dem Arm hatte und ins Haus trug, ihr Leckerli und Streicheleinheiten, ein wenig  verdünnte Sahne zum trinken und einen Napf voll Futter hinstellte war für uns beide der Dienstag wieder rund.
Wann wird es das nächste Mal sein, dass ich sie suche, was macht man nur mit so einem Kind….?
wo liegt sie jetzt wieder?
Natürlich wieder im Schrank!
©  Angelface