Bekannschaften...oder das Leben auf dem Lande...
- man könnte es auch als eine Art Bestandsaufnahme nach einigen Jahren nennen.-
Jetzt ist es schon ein Jahrzehnt, es ist kein ganz einfaches, aber ein gutes Leben
und ich habe es noch keinen Tag bereut - hier zu sein. Ganz im Gegenteil, manchmal denke ich sogar je schwieriger desto erfüllender wenn deine kleinen Pläne gelingen.
Ich werde gefordert und das tut mir gut.
Seelenlabung – Tankstelle –
wundersame Erholung – innere Einkehr – ganz viel Freude die mich
beim Anblick der Natur und der Tiere darin - erfasst.
- Zeit ist hier nur ein Wort ohne
Bedeutung -
Man hat sie – man nimmt sie sich - und schaut -
Nachts , es ist still und dunkel, rabenschwarz am Himmel. Ich weiß nicht was mich geweckt hat, plötzlich war ich wach und damit kamen die Gedanken.
Vielleicht war es auch
die Frage meines gestrigen Besuchers die mir noch länger als es mir bewusst war im Kopf
herumspukte:
„ sag mal, du wirkst so ausgeglichen,
wie hast du
dich hier denn so eingelebt im Laufe der bisherigen Jahre.“?
( bei allem dabei und immer um die Füße...ein Jungspund eben.. er hält mich ganz schön auf Trapp..) |
gute Frage, nächste Frage ...
früher war hier nur Wildnis und Natur, das hat sich etwas geändert im Laufe der wenigen Jahre.
„ oooch, vielleicht wie
der schwarze neue Gastkater“, sagte ich
und so , wie ich auch
zu meinem Celinchen kam.
Man kommt hier an, lernt sich kennen,
beschnuppert sich freundlich, beschließt weil es passt - zu bleiben, im Einzelfall
aufeinander zuzugehen, aber alleine für sich zu sein.
Zwei, drei einzeln -
egal wie viele Menschen hier in den Häusern wohnen,
sie sind schon sehr
speziell, würde ich sagen.
Ich kannte das vorher
nicht, und hab wohl eine Weile gebraucht, um das zu begreifen …
es ist dörflich und doch
wiederum nicht, denn in den Dörfern kennt wohl jeder Jeden und
dessen Lebensgeschichten oder Gewohnheiten und soweit ich weiß, teilen sie sich auch
ihr Leben mit.
In den Anfängen meines Hierseins hörte ich, es gibt eine nachbarschaftliche Gemeinschaft, was immer
der Begriff auch zu bedeuten hat. Doch löst sich das ganz schnell
nach einiger Zeit wieder auf, wenn der Zweck sich erfüllt hat,
warum man sich kennen will. So war es in den ersten drei Jahren hier. Die unmittelbaren Nachbarn feierten zusammen Weihnachten und den Jahreswechsel, Geburtstage im Garten und trafen sich ab und zu zum gemeinsamen Plausch und Drink..
Jahr Nummer 4 und 5 änderte es sich durch Umzüge, einige verstarben, die Häuser blieben leer.
Die ganz Alteingesessenen
im Park blieben schon seit längerer Zeit ganz für sich. Das hat sich irgendwann eingebürgert. Ich nehme an seit so viel Neue
hinzugezogen sind und die Häuser gekauft und saniert wurden...
Wenn der Geist, die Bereitschaft und der gute Wille nicht mitwächst und dazulernt, zieht sich der Körper zurück.
Die „neuen Mitbewohner “, passen sich ganz schnell daran an.
Anscheinend
gewöhnen sie sich schnell daran.
So kennt man sich heute nur noch unverbindlich wie man den Metzger im Ort, den Bäcker vor Ort, den Schornsteinfeger, den Tankwart und Apotheker, den Handwerker der die Bäume fällt, oder den Postboten der dir die Post bringt, kennt. Man grüßt sich freundlich nett und geht wieder auseinander.
Mal entwickelt sich ein unverbindlicher Plausch, mal nicht.
Es sind jetzt neu sichtbare und
unsichtbare Mauern die zwischen den Grundstücken hochgezogen werden.
Deshalb macht es auch nix, wenn manche Häuser dicht an dicht
nebeneinander stehen. Doch das hat wenig Bedeutung. Einer geht,
einer kommt, der andere fährt mal für länger weg. Dort entsteht ein neuer Carpot, da ein neues Gartenhaus. Solaranlagen wachsen auf den Dächern. Das bekommt man
schon mit. Auch der Park geht mit der Zeit.
Doch jeder bleibt für
sich und es will eigentlich niemand etwas mit dem anderen ernsthaft
zu tun haben oder etwas miteinander teilen. Das ist so der ganz allgemeine Eindruck den auch ich im Laufe der Zeit gewinnen konnte. Mit kleinen Ausnahmen, das versteht sich von selbst.
So ein kleines
Miteinander findet noch wie früher vorübergehend statt, wenn man sich mit
etwas aushilft oder die Wiese fremdgemäht werden muss. Vorwiegend findet das im Sommer statt, wo
man sich schlecht in den Gärten aus dem Weg gehen kann, da wird
schon mal recht freundlich übern Gartenzaum gegrüßt und ein kleines Hallo gewunken, aber dann
wird schnell wieder im Haus verschwunden.
ein guter alter Lebenskamerad sagte einmal zu mir:
" Pass nur auf, wenn du umziehst werden die Wölfe vor deiner Tür heulen,"
nun ja, das war dann in den Anfängen so, hat sich aber ein Glück als ich abwehrte, wieder gegeben.
insofern ist ein gemütliches Zusammensein eher selten geworen, aber wenn, - ist es schön. mit guten Gesprächen und >Herausforderungen anderer Art.. |
Nicht dass die Neugierde
hier keinen Platz hat was allgemeine Mitteilungen angeht. Die machen schnell und
unsichtbar die Runde. So weiß man, sobald man aus dem Haus geht, da wohnen Kinder und das weil
man sie sieht oder hört. Dort wohnen Hunde, weil man mit ihnen
spazieren geht. Da gibt es Katzen, doch wem sie gehören bleibt oft ein
kleines Geheimnis weil sie als Freigänger durch den Park wandern und
mal da, mal dort zu Gast sind und anderen Ärger machen.
Wer sich trennt, das macht schnell
die Runde, selbst bis ins Dorf geht die Kunde..
Ob einer neu hierher
gezogen ist, merkt man meist erst, wenn er des öfteren beim
Rundgang gesehen wird. Wenn einer wieder wegzieht merkt man es, wenn das Haus plötzlich leer steht. Es ist ein Kommen und wieder gehen.
Verkauft ist es meist schnell, denn sie gehen weg wie warme Semmeln. Egal zu welchem Preis, die Mieten und Häuser sind teuer...betoniert und saniert wird mittlerweile viel, das Land passt sich der Stadt an. Das ist dann neu und finde ich schade. Alte Werte haben wenig Gewicht.
Ob einer gestorben ist
liest man in der Tageszeitung der Stadtnachrichten und wundert sich
vielleicht dass man ihn oder sie länger nicht mehr im Supermarkt
gesehen hat. Oder wenn jemand ins Seniorenheim wechselt, das bekommt man auch beiläufig mit. Am schnellsten erfährt man es beim eigenen Arztbesuch. Das ist wahrscheinlich wie überall so wo man sich kennt.
So gesehen sind wir eigentlich unpersönlicher miteinander als es in jeder Großstadt wäre und das ist genauso gewollt so.
Ansonsten ist es angenehm ruhig und still. Ich könnte
auch genausogut nicht hier, sondern in einer Blockhütte in Kanadas
weiten Wäldern wohnen, wo sich grunzende Bären,
stille Luchse, Marder und Schlangen guten Morgen und schönen Tag sagen.
Nur das Rauschen des Windes und der jeden Tag aufgehende Strahl der
Sonne begleitet mich durch meine Tage. Zuverlässig und still.
Anregungen
und Aufregungen entstehen nur innerhalb der gewohnten Umgebung von Haus
und Garten. So schleppen sich viele Tage geradezu lautlos dahin, nur
unterbrochen vom Gesang der Vögel und dem ab und zu behämmern eines
benachbarten Grundstücks das mich aufhorchen lässt.
- erstaunlich - das schrieb ich schon im Beitrag G e s p r ä c h e - im April 2021 -
Man könnte uns auch als
reisende Katzen bezeichnen die gerne von einem zum anderen
wandern, genießen was geboten wird und nirgendwo richtig zuhause
sind, deshalb können sie auch wieder gehen.
Aha“ sagte mein
Besucher – „jetzt weiß ich wie es hier ist, und nein, da bleibe
ich lieber stundenweise ein Besucher bei dir und kein Bewohner
obwohl es hier äußerlich
so idyllisch schön und friedlich
ist..
und gefällt dir das Leben hier,“ kam die nächste Frage...
wie soll ich die
beantworten, ich weiß es selbst nicht. Ob es mir gefällt, es ist halt so.
... und auch in Ordnung für mich. Wäre ich ein Hesse, würde ich sagen: man hat so seine Ruhe
und das ist gut so.
Ich mag sehr die ruhigen Nächte in denen ich schon ausgeschlafen bin, als einziges Geräusch um mich erum ist das Klappern der Tastatur bei geöffneter Balkontür, den Text der neu auf dem Monitor erscheint,
dann bin ich ganz bei mir und die Zeit steht ein wenig still, aber ich mag das...
es schärft die Konzentration und am Liebsten sind mir die stillen Nächte an denen der Mond
am Himmel steht und die Sterne ihre Bahnen durch das All ziehen, der Garten still und ruhig unter mir liegt und ich dem Gesang der Grillen lausche...oder die Morgen die ich meist früh mit dem Gang durch den Garten verbinde, meine Zeit beim schreiben und denken, meine Bücher und das stille ruhige Leben.
insofern natürlich gefällt mir das.
Die Ruhe und die Natur ja
die gefällt mir sehr und
dass ich unabhängig und autark wie die
Katzen bin...
das ist schön, aber „
ausgesucht“ - hab ich's mir nicht..
man gewöhnt sich an
alles, auch an ungewohntes anderes Leben..
und schon donnergrummelts wieder am sich verdunkelndem Himmel...
und neues Nass fällt während die Vögel schon singen.
mehr davon auch zu lesen in Bookrix
@ angelface
Du Liebe, ich kann deine Gedanken nur bestätigen...Ja, das Leben verändert sich und wir verändern uns mit ohne ein Dazutun..
AntwortenLöschenHerzlichst, Edith
auch schon so früh auf liebe EDith und auch gelesen? du scheinst solch ein Miteinander leben auch zu kennen=?
AntwortenLöschenin der Tat ob mit oder ohne unser eigenes Zutun, die Welt, die Menschen und das Leben miteinander es verändert sich, doch hoffentlich dich nicht - immer schneller..
herzlichst angel.
Ja, du Liebe, ich kenne das auch. Aber wir bleiben die Alten, lach....
LöschenUm ganz ehrlich zu sein: ich reisse mich auch nicht drum, mit jedem am Gartenzaun "dicke Eier zu kochen". Bin freundlich, lasse mich auch mal in ein Gespräch verwickeln oder stehe helfend zur Seite, wenns wirklich nötig ist. Damit hat es sich dann aber auch schon. Man wird zu schnell "eingewickelt" und findet sich dann in der unangenehmen Situation wieder, dass man plötzlich überall involviert wird. Ich will und brauche einfach meine Ruhe, bin im Job so viel um Menschen, dass ich im privaten Dasein gut drauf verzichten kann. Und: es gibt einfach zu viele Menschen, zu denen ich im alltäglichen oder zufälligen Umgang nett bin, sie aber auf keinen Fall weiter in mein Leben lassen würde....😉 Mit zunehmendem Alter prägt sich dieses/mein Verhalten eher noch aus. Und leider hat sich die Gesellschaft in den letzten Jahren so derart verändert, dass ich mich darin definitiv bestätigt sehe. Mir reicht meine Familie und 1, 2 sehr gute Freunde völlig aus!
AntwortenLöschenEinen schönen Abend dir (huuuu....HEISS hier!!),
herzliche Grüsse!
siehst du liebes Hummelchen, damit bestätigst du mir wie es ist oder sein kann wenn man umzieht und sich ein neues Domizil sucht um "seine eigenen Bedüfnisse auszuleben". Würdest du danach hier fragen würdest du genau das auch von anderen hier hören.
AntwortenLöschenwer die Ruhe sucht, wie es ja auch bei mir nach meinem Umzug war, für den ist es schwer neue Bekanntschaften zu suchen oder zuzulassen. Die wenigen Menschen mit denen es vom Alter her passen würde, die ähnliche Hobbys, Gedanken und Interessen haben sind selbst mit ihren Bedürfnissen eingedeckt und es geht nach geringer Zeit nicht mehr viel über das übliche unverfängliche Hallo hinweg. Selbst meine Mode oder mein Schmuck wo ich gerne etwas mehr verschenkt hätte, > habe ich bemerkt, ist anscheinend zu" flippig, zu jung oder ein wenig außergewöhnlich als dass sie auf dem Gartenflohmarkt bei mir weggegangen wäre, dabei hätte ich mich gerne ein wenig ihrer entledigt um mich auszudünnen. Nur so als Beispiel...
Mit dem- man wird schnell eingewickelt und zuviel eingebunden in andere Belange, das kann ich von hier auch bestätigen. Machst du - bei fremden Wünschen nicht gleich begeistert mit, wirst du auch schnell wieder zum Außenseiter.
als ich jetzt den Job aus ähnlichen Gründen wie du abgab, .😉 um nur noch mein eigenes zu machen,um wieder freie Zeit für mich zu haben ,war das ziemlich schnell klar.
solange du fit, gesund und präsent an allem interessiert erscheinst wirst du schnell wieder umworben und gebraucht eingebunden.
letztendlich macht jeder sein Ding und legt wenig Wert auf mehr.
aber es ist schon interessant wie sehr sich die Welt und die Menschen sich verändern und wonach sie suchen...
ich bin mal gespannt wie es bei dir sein wird wenn du " dein R" vor den Status setzt.
liebe Grüße.😉 angel
Du bist eine interessante Persönlichkeit. Du machst auf mich wirklich einen entspannten Eindruck! Der schwarze Kater ist niedlich! Dein Lächeln ist wohltuend.
AntwortenLöschenliebe dori, da ich oft bei dir lese, kenne ich dein Leben wie du es mir zeigst auch ein wenig und kann deshalb dein Empfindungen für mich sehr gut verstehen, ich denke, wir teilen so einiges in unserem Leben und in den Empathien die wir empfinden, die Tierliebe, Menschenliebe, den Wunsch nach Rückzug und etwas Gutes aus dem Leben zu machen, die Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit mit uns selbst und zu anderen es auch zu sein.
AntwortenLöschenViele Facetten des lernens über uns selbst im Leben, die man im Laufe der Zeit selbst erkannt hat. das mag das Interessante bei uns sein das auch anderen zusagt.
ich lächle dir zu,sag dir danke und schlaf gut, denn es ist tiefste Nacht in der ich dir schreibe, während der schwarze Lümmel glückselig in den Pfoten mit seiner nächtlichen Beute...spielt
liebe Grüße angel