ganz früh während andere noch schlafen
Der 10. Tag des neuen Jahres erwacht
Sagen die Sterne dir leise gute Nacht
Wir gehen schlafen
schenken dir Freude in deinen Tag
Ohne Böllerschüsse im lauten Geschrei
Weihnachten ist doch längst vorbei
Ohne Hetze und Eile
Mit Weile
Zu wachsen und zu gedeihen
um uns jeden Tag zu begrüßen und
immer wieder
neu zu erfreuen
In die Nacht hineingedacht... * zwiegespalten...*
aufmerksam lausche ich in
die Geräusche der Nacht, während ich einen müden Kater von meinem
Schreibtischstuhl „pflücke“.
- „ Jetzt nicht“ flüstere
ich ihm zu, weil er sofort schmusen will, drapiere ein fast
schlafendes Fell nebenan auf`s Gästebett und beginne zu schreiben.
Ein wenig unruhig hatte ich vorher aus dem Vorbau zum Nachbarn
hinüber geschaut, weil ich dachte „ hatte es nun geklingelt, oder
nicht, hab ich mich geirrt, nur geträumt oder es verschlafen?
Wir hatten nämlich ausgemacht, wenn sie schon so früh aus dem Hause zum 1.Arbeitstag ihres Jobs muss, dann ruft sie mich an – egal wie spät oder früh es ist, wenn ich ihr beim Schippen oder rauskommen irgendwie helfen kann.
Die Hauptstraßen scheinen ja soweit geräumt und frei zu sein, aber aus dem Park, den einzelnen Grundstücken da wird es schwierg wenn noch die Schneemassen von gestern liegen, das Auto herauszusteuern...
Erste Geräusche und Lichter vom Alten-und Seniorenheim klingen zu mir durch die tiefdunkle Nacht, es scheinen die Nachwache oder die ersten Frühaufsteher schon wach zu sein, es ist gerade mal kurz vor fünf Uhr.
Sie scheint gut weggekommen zu sein. Ein Glück.
Ich darf nicht vergessen, den nächsten Arzttermin telefonisch abzusagen den ich nächste Woche schon ziemlich früh habe, denn geräumt heißt zumindest bei uns: der Schneebagger hat selbstverständlich wieder die Schneemassen der kleinen Zugangswege bis direkt auf die Parkplätze der Autos geschoben, die müssen dann erst mal mit ganzer Arm - und Körperkraft weggeschoben werden und das ist alles andere als spaßig; - so noch halb müd von der Nacht.
Unser Winter, ja der ist wundervoll wenn man durch den Schnee laufen, spazierengehen oder langskilaufen möchte, dann wann man es will und Zeit dazu hat, aber nicht wenn man schon so früh die Autos und Wege frei schippen muss um zur Arbeit zu gehen.
Ich kenne das ja noch von meinen 13 sehr harten und eisigen Jahres Wintern auf dem Steinerberg, meiner letzten Behausung, da musste ich auch immer schon Stunden vorher aufstehen um
überhaupt noch pünktlich in die Stadt zu kommen.
Erst gestern hatte ich den Schredder über zwei Stunden laufen lassen um die Spuren des dort gelebten Lebens zu vernichten. Das ist mir das alles noch gut im Gedächtnis, die Dokumente, Bilder, Formulare zw. Mietverträge der Ablagen brauche ich dazu nicht mehr, die sind und bleiben eh in meinem Kopf haften.
Man hebt ja immer viel zu viel auf.
Auch das ist ein –
zugegeben, - winziger Gedanke von mir und ich versuche Stück für
Stück altes sehr erfülltes und gefühltes Leben zu beseitigen damit kein Ballast/ für andere / - zurückbleibt.
Gut - so einiges - vieles, - ist nun tatsächlich weg.
Gleichzeitig aber denke
ich: würde ich mich wirklich besser fühlen, - wenn ich a/Bilder von meinen Wänden
abhinge, b/ viele Bücher aus den Regalen entferne die ich vielleicht nochmals
lesen will oder c/ die Schlafteddys aus ihrem Körbchen reiße, - nur, im Ergebnis um
auf einen leeren hübschen Korb zu glotzen weil ich Stimmen in meinem
Kopf höre die – irgendwann - sagen könnten: ach die Angel, lieb
und nett wie sie ist, gemütlich ist`s auch bei ihr - aber sie hat viel zu viel aufgehoben!
Was
ist viel zu viel? Für wen frag ICH MICH _ wenn ich doch daran hänge.
Klara hatte mir bei einem Telefonat gestern erst erzählt, dass sie ihrem Kinderpüppchen das sie auf dem Dachboden fand, jetzt einen Anzug oder eine Strampelhose neu strickt um sie ihrem Enkel mitzugeben, wenn der seinen neuen Job antritt, so als kleine feine Überraschung das Püppchen so lange aufgehoben zu haben – ich denke, wir haben beide dazu genickt , - als ich sagte: ach, sowas habe ich auch noch, - nur, bei mir sind es die Schlafteddys die ich mal für das Asylantenheim und mich vom Flohmarkt mitgenommen hatte, weil ich sie so entzückend fand.
Das Asylantenheim gibt’s schon längere Zeit nicht mehr, bzw. es ist leer, unbewohnt, - aber die Schlafteddys, und mich, die gibt es noch und ich hänge an beiden weil es Erinnerungen für mich sind.
Ich selbst bin die Erinnerung.
Es mag ja Menschen genug
geben die sich zwischen kahlen leeren Wänden wohl oder wohler fühlen, weil es
damit so ordentlich wirkt keinerlei Schmuckstücke an der Wand
bammeln zu sehen.
Ich gehöre offensichtlich nicht dazu, denke
ich während ich mein kleines Glasregal voller Parfums betrachte das
so spiegelglitzernd im Badezimmer hängt und mich anlächelt: guck,
- so rieche ich..
wenn ich an dir dran bin.
Diese wunderhübschen winzigen Flakons aus aller Herren Länder hatte ich mir gewünscht, von Freunden bekommen weil sie wußten, dass ich das hübsch finde, sie selbst erstanden auch wenn ich sie jetzt selten nutze.Viele stammen aus Canada von meinem ältesten Bruder -
aus dem Piex, vom Flughafen, aus Paris, London, Ägypten - von überall her als er noch die Welten bereiste brachte er mir oft ein kleines Flakon mit -
schöne * Erinnerungen *
Hätte er die Chance gehabt die neuesten Weltnachrichten zu hören, dass jetzt einem Menschen statt ein Kunstherz ein Schweineherz eingepflanzt wurde und der Patient noch damit vielleicht ein Jahr länger lebt, hätte er sicher laut gelacht. Er lebte mit seinem "akkubetriebenen" noch 6 Jahre..
Drei Aktenordner voller Dokumente – Fragmente gelebten Lebens sind vernichtet.
Geschreddert und in der
blauen Papiertonne in winzigen Schnipseln verschwunden.
Hätte nicht gedacht, dass die so stauben! Asche zu Asche, Staub zu Staub, jetzt weiß ich dass es stimmt.
Aus den
gelöschten Aktendeckeln glotzen mich jetzt nur die leeren
Klarsichthüllen an und damit soll ich mich nun besser fühlen weil
ich Ballast abgeworfen habe den vielleicht andere als solchen
empfinden und ich dennoch weiterhin in meiner Seele trage.
Das ist doch lächerlich
– das geht gar nicht. Ich kann nicht aus meiner Haut, weil ich
anders bin.
Ich lächle, denn ich bin und bleibe es gerne.
Ist mir doch egal was
andere irgendwann von mir denken.
Besonders in unseren
tiefen Wintern und bei so viel Schnee.
dazu ein Gedicht aus 2015
das ich besonders liebe..
*das wenige gefunden haben*
die stille aushalten
wer suchet - der findet -
Dez 2015
eisig fegt der Wind durch die Bäume
weht über Schatten und Räume
abgestorbene Blätter am Wegesrand
schlafen still und leise
decken zu was sich nicht sehen lassen will
Leben verlischt
und jeder Gedanke an dich
der du nicht helfen willst -
weil du nur an dich denkst
mit ihm
Ein toller Beitrag, den du geschrieben hast, ich kann so viel bestätigen.
AntwortenLöschenDein Gedicht spricht Bände, ich mag deine Bildhaftigkeit darin,
weil sich hinter der Stirn so viel mehr zeigt.
Danke für dein Dasein und fürs Lebenteilen...
Herzlichst, Edith
oh liebe EDith, ich " teile gerne meine Gedanken mit dir, hätte ich diese vielfältgen nicht würde ich dies Leben ganz anders leben als ich es lebe...es wäre aber auch karger, unpersönlicher, ärmer, weder abwechslungsreich noch besonders aufregend.
Löschenich hab das unverschämte Glück - irgendwann aufgewacht zu sein in meinem Schreiben", das erfüllt meinen Alltag und manches Mal wünschte ich mir, - der Tag h#tte doppelt so viele Stunden:-))
herzlichst angel
Ja, meine Liebe, du bist wer du bist...
AntwortenLöschensich zu trennen von liebgewordenem ist nicht einfach. Loslassen ist wohl daß, was man muss, und wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist, dann wird es leicht.
Warum ich jetzt an Conrad denken muss... an all seine Bücher, Katjas Bilder... sein Haus war voller Erinnerungen und alles noch da, als er ging.
Kein leichtes Thema... am Ende sollte man behalten, was einem lieb geworden ist... lach. Kümmern können sich die Anderen, oder?
Umärmler von sissi
liebe Sissi, ich weiß - ahne sehr genau WARUM du jetzt bei meinen Worten an CONRAD denkst, ich denke er " guckt UNS bei unserem weiteren Schreiben zu", lächelt, schmunzelt auf seiner Wolke aber möchte nicht zurückkommen, denn ohne seine Katja wäre sein Leben ja leer...
Löschenich vermisse ihn auch...seine Klugheit und seine Stimme...
Ümärmler zurück wie recht du doch hast...
angel
Gefällt mir Dein neues Bild oben!Ja jeder tag ist ein wenig Abschied von Geliebtem. Die Idiellen Werte machen uns das Leben schön, andere Dinge haben ihren Wert verloren. Mir geht es auch so, ich gehe auf Entdeckungsreise und finde manchmal zufällig etwas, das schöne Erinnerungen weckt, aber dann muss man sich trennen.Bei dem Schnee , den Du da auf dem berg hast, kann ich mir schon denken, das im Haus auch etwas gefunden wird wovon sich getrennt werden muss, und siehe es geht auch ohne, wie ich feststelle.
AntwortenLöschenLiebste Grüsse, mache es Dir gemütlich am warmen Ofen, herzlichst Klärchen
liebes Klärchen, ein Tag ohne OSKAR wäre ganz schön" alt-kalt"...puh bei den temperaturen außen...
Löschenbin jeden Tag froh, dass ich ihn habe!
/ auch, wenn er arbeitsintensiv ist und bleibt)!°
fein, dass dich mein neues Cover freut, hatte ja lang das Sommerbild noch drauf....
da das Wetter mich meist, - oder oft ins Haus zwingt " macht man zwangsweise auch Dinge die nicht ganz so angenehm sind wie mein Schreiben - wie dafür entsorgen, fortschmeissen, sortieren da fehlt auch mal die Lust dazu...!°
aber wenn die Sonne mittgas rauskommt und scheint, bin ich auch AUSSEN:...
ic hab ja
Z E I T die mir keiner mehr klaut!!!° lacht angel
Ein gutes neues und vor allem ein gesundes Jahr, möchte ich rufen, liebe Angel. Und ja, ich kann nachvollziehen, was Du meinst. Inzwischen halte ich es so, dass ich Dinge und Unterlagen prüfe, wie wichtig sie wirklich noch sind - oder eher als Ballast, wie ein Klotz am Bein hängen. Aber das musst Du natürlich fein säuberlich für Dich entscheiden.
AntwortenLöschenLiebe Grüßle von Heidrun
liebe heidrun danke dir sehr, für deine diesbezüglichen Gedanken, ja selbst bei WISO kam nun man solle doch weil es alle angeht, sein Testament machen, Vorsorgen, erledigen und dann abheften wenns gemacht ist, weil es für die anderen alles andere als spaßig ist das zu übernehmen, also bleib ich dran, bis alles weg ist was ich echt nicht mehr brauche...
AntwortenLöschenich lass mir die Zeit,
denn ich hab sie ja ..
ganz wie ich dazu gelaunt bin...
eile ...ne..nur mit Weile....
herzlichst angel