Mittwoch, 4. November 2020

Gedankenreise in die Nacht

 

 wunderschön geheimnisvoll und verwunschen ist es außen vor der Tür
Horch, -  schon lachen die Trolle kichernd  in den Bäumen,
18° plus ( 3.11.)  und Nebel im November noch um 12°°
wirklich kein Wunder,  wenn man dann auf Gedankenreisen geht

Gedankenreise

   Merlin hat mich mal wieder in seiner unnachahmlichen Art animiert und angestubst etwas über seine Spezies zu schreiben.
Ein unruhiger Typ  ist dieser Kater der anscheinend nicht erwachsen werden will, obwohl er heute auch schon 14 Lenze auf dem Katzenbuckel trägt.
Ein Glück wieder soweit ersichtlich gesund und munter und ein gutes Alter für eine Haus –  Hof – Freigängerkatze. Wenn er mitbekommt dass ich auf den Platz zu den Gästen gehe, begleitet er mich immer;:  " arbeiten - kontrollieren, gucken-schauen staunen steht dann in seinen leuchtenden Augen, er mags gerne die Hunde der Gäste zu zählen" und macht große Unterschiede im Erkennen jedes einzelnen. Eigentlich müßte auch er ein Gehalt  für höchste Aufmerksamkeit. kriegen .
 Seit einiger Zeit schleift er ja seinen Kumpanen - den Schwarzen mit, sie"  teilen " sich witzigerweise die Arbeit  des zählens untereinander auf:-))
Nun gut, die zahle ich ihnen  mit besonderem Leckerli. Ich würde behaupten: wir  3 sind ein gutes Team.

Ich denke, ich hab ihnen hier mit meinem Umzug ein kleines Paradies geschaffen, so viel Freiheit hatten sie noch nie, fast völlig sicher von herumstreunenden Autos höchstens Kontakte mit ebensolchen Katzen sind sie so gut wie sicher, selbst wenn es eine absolute Sicherheit  gerade in der Freiheit nie gibt.

Er liebt und braucht wie der Schwarze Paule die  Frischluft, Freiheit, das herumstreunen.
Er braucht aber auch mich als Beschützer und ich trage die Verantwortung für ihn, damit er bei anderen nix anstellt was er nicht soll.
Familienmitglieder eben!..



Dies  Bewusstsein  darüber bringt mich dazu nachzudenken, ob das immer schon so war und dazu sage ich nein.
Wenn man ganztags  arbeitet und das habe ich den Großteil meines Lebens getan, hat man ja  nicht so viel Zeit um sich mit seinen Haustieren zu beschäftigen, sie zu erkunden und richtig kennen zu lernen. Das kann man erst, wenn man zuhause ist und sie ständig um sich herum hat.
Manche fordern und wollen beschäftigt werden, andere brauchen das nicht.




 Mimi ist eine völlig unauffällige bequeme Katze, sie fordert nicht viel, buhlt wenig um Aufmerksamkeit wenn ich sie mit Merlins Attacken auf mich vergleiche obwohl wenig Vergleichbares  in diesen beiden Katzen  zu erkennen ist.

Sie ist Mädchen, er ein Bube, schon ein großer Unterschied.


ER  ist hingegen etwas besonderes,von Natur aus freundlich  meldet er  sich bei  jedem  ins Haus kommen an, als wäre er stundenlang weg gewesen. Sieht er mich nicht gleich, quakt er laut, sodass ich erkenne,  er ruft mich, will sich versichern dass ich im Haus bin und kaum antworte ich wetzt er in seinem Eiltempo die Treppen hoch und begrüßt mich so freudig als wäre ich wochenlang weg – gewesen.
Er entwickelt Rituale auf die man sich verlassen kann, ist pünktlich wie die Maurer  und anhänglich wie ein Kind.

Kein Wunder wenn ich dann besorgt aufhorche wenn sich in seinem Verhalten etwas ändert, so erkenne ich sofort wenn ihm etwas fehlt oder wenn er fehlt und nicht zur gewohnten Zeit nach Hause kommt, der Schlawiner. Denn außen ist er unabhängig, Freigeist, Räuber und Jäger gleichzeitig Spaziergangbegleiter für mich. Das sieht immer lustig aus  wenn er wie ein Hündchen hinter mir her trottet und dann so tut als kenne er mich nicht so als ob ihm seine Anhänglichkeit an mich peinlich wäre..

Keine Katze lässt sich mit einer anderen vergleichen, es  sind alle  unterschiedliche  Typen.
Als er sich heute Abend zum mindestens  5. Mal in meinen Arm und die Kniekehle kuschelte, mich beim Lesen störte, zum 4. Mal aus dem Dachfenster sprang um zu lauschen was sich vor – dem – Fenster – bewegte, war`s mit dem ausruhen, dem wegdämmern und entspannen vorbei, zumal mir die Wahl in Amerika zusätzlich noch schwer  durch den Kopf ging und mich alles andere als beruhigte.


Ich schaute im Licht der Nachttischlampe auf all die hübschen  Bilder der  - im doppelten Sinn - verschiedenen"  Katzen an den Wänden meines Schlafzimmers  und beschloss spontan mir eine Liste  der unterschiedlichen   Charaktere zu machen.
So etwas wie eine Zeichnung mit Namen und Daten wie einen Familienstammbaum beim Menschen , - wie lange ich sie schon hatte – und merkte, man vergisst  doch  so manch Zusammenhänge, Lebensabläufe, wo man sie herhatte und wann  - und wodurch  ich sie wieder verloren hatte.
        Meine Mutter sagte früher  oft dazu;"  du hast ja irgendwann nur noch lauter Leichen an den Wänden kleben“, nun, -  ich empfand dies nicht so, sondern als eine schöne Erinnerung an sie.
Heute würde es sie vielleicht freuen, zu wissen - dass auch sie als Bildleiche an einer meiner Wände klebt und darauf fröhlich lacht.
Wie auf jedem ihrer Bilder,  stolz wie Bolle auf ihren gutaussehenden Sonnyboysohn.
Er hat auch Katzen, nunmehr nur noch 2, -  aber diese sind reine Wohnungskatzen die außer in der Wohung zusätzlich im Sommer auch auf  einem riesigen eigenen Balkon im Tower eines Hochwohnhauses leben und von dort auf die Stadt schaun.Selbst kleine Bäume sind dort möglich zu halten, toll für die Katzen,  so haben sie auch dort grün und viel zu schnuppern.
( ein guter Katzenhalter weiß halt auch,  wie man es macht und was sie brauchen)
Von Herrchen und Frauchen genügend gepäppelt und gestreichelt scheinen alle glücklich zu sein.

In 36 Jahren sind es nunmehr 12 Katzen auf die ich zurückblicke und denke ich an eine bestimmte, tauchen  in meinem Kopf- Kino  viele  der   Bilder wieder auf die ich mit ihnen erleben konnte.

 Komisch,  dass man sie nie völlig vergisst,  aber der Schmerz sie verloren zu haben längst wieder vergangen ist. Trauerarbeit scheint also doch gut zu funktionieren wenn man etwas wirklich und bewusst  loslässt was einem lieb geworden ist.

 Aber an eine jede einzelne  erinnere ich mich deutlich und an viele Begebenheiten mit ihnen, - wenn ich mir die Zeit nehme an sie zu denken. Sie bleiben irgendwie tief im Herzen, verankern sich darin und weigern sich,  völlig zu verschwinden.

Das Gute daran – es tut nicht mehr weh. Ein Zeichen,  dass man im Jetzt und nicht in der Vergangenheit lebt.


Sehe ich mir  nun die Zeichnung der Namen  an, kann ich auch nicht einen mehr vergessen, auch nicht wenn ich mal uralt bin. Das Glück hatte meine Mutter zum Ende hin nicht, sie musste lange im eigenen Gedächtnis  herumkramen, um sich mit fast 98 an vergangene  Namen  zu erinnern.

könnte doch glatt Merlin sein - oder?
Zuzutrauen wär`s ihm..nachgedacht - nachts um 4°° geschrieben
und gelacht.
 

 Mittlerweile schläft der Lümmel Merlin bestimmt auf meiner Bettdecke,  und schnurchelt vor sich hin,

wahrscheinlich froh, dass er nicht mehr in die Tierarztpraxis muss,   aber sein Ohr, jetzt ein Markenzeichen mit Schlitz und ein wenig lustig- krumm; - zuckt ein wenig im Takt sener Träume.
 Vielleicht träumt er ja vom netten Onkel Doktor,  denn der hat extra angerufen und gefragt wie es ihm geht, der mag ihn nämlich auch weil er so brav mitgespielt hat.
Also kann ich ihm wieder Gesellschaft leisten bis er mich zum Frühstück fassen weckt..

@ Angelface   

14°° am Mittag immer noch Nebel...
man könnt sich glatt in ihm verirren, aber auch die Katzen haben keine Lust dies auszuprobiern...
gut, dass der Flug der Kraniche sich erst für morgen angesagt hat; sie
würden sicher die falsche Route einschlagen...
*
... 😼 😽 😾 ...'





kleine Randnotiz:
Heute sinds 900 Posts seit 2013 -  seit der Blog besteht.

eine schöne seite für euch

 http://www.mondkuss.de/mondkuss.htm