Montag, 16. September 2019

Autorenlesung im Museum in Ulrichstein


Abends im Museum…
Etwas reißerisch klang es zwar, aber ich war neugierig         Neues aus dem Vogelsberg -
Von diesem Titel  gibt’s einen Film der  für mich ziemlich grässlich war soweit ich mich daran zurückerinnere auch sehr blutrünstig und ein wenig albern, aber – „ Überschriften und Titel locken Leser und auch Kinogänger an“, sind sozusagen das Aushängeschild  und das Salz in der Suppe  eines Autoren der seinen Lesern etwas erzählen möchte.
Nun sage ich, dass Autorenlesungen etwas ganz besonderes sind.
          Nicht nur ein Name und dahinter das Buch das verkauft werden und dem Verlag und Autor gute Einnahmen bringen soll. Sondern auch den Mensch dahinter zeigt: wie er tickt, sich bewegt, man sieht  wie er vielleicht schwitzt und um Worte ringt,  agiert während der Lesung, sich begeistert -  und  wie er betont und erzählt als wäre es ein Hörbuch, dabei „liest er im Grunde ja nur etwas  ab“…(was sofort etwas abwertend  klingt, so, aber nicht gemeint ist).
z.B.
        Ist dies wirklich so, einfach nur ablesen?  – oder lebt er doch mit seinem Geschriebenen mit?
Es gibt zweifelsohne Routiniers und unsichere Vorleser, lebhafte interessante und langweilige bei denen man sieht dass sie tatsächlich nur lesen. Die Betonung , die Lebendigkeit des erzählten macht es aus, wie man „ankommt“.
       Auch bei uns im hohen Vogelsbergkreis darf die Gemeinde die aus knapp 1000 Einwohnern besteht, -  sich  nun glücklich schätzen,  dass das Museum daran interessiert ist, Autoren vorzustellen und so fand bei uns am Sonntagabend die erste Autorenlesung statt, die auch ich gerne besuchte.
       Näheres  über den Autor findet man unter folgenden Links damit der Leser in meinem Blog  erkennt mit wem er  es zu tun hat.
Daniel Holbe war bisher für mich unbewusst oder  bewusst – völlig egal -  nur ein unbeschriebenes Blatt, ich erkannte zwar,  dass er dessen Krimireihe nach dem Tode von  Andreas Franz weitergeführt hatte, doch  bisher von ihm  selbst, eigenes -  hatte ich  nichts gelesen.
     Nun erlebte ich ihn fast  zwei Stunden  im Museum, deshalb der Titel im Blog.
Engagiert und  äußerst lebendig, ja fast leidenschaftlich stellte er sich seinem Publikum vor, erzählte wie im Einspieler eines Filmes wie er in den Vogelsberg kam und was er seitdem machte.
Seinen Werdegang rundete er in wenigen Worten ab sodass man den Eindruck bekam, da sitzt  kein Star  - kein Promi, kein an die Tür Klopfer  der etwas verkaufen möchte - sondern einer der mit Herzblut gerne schreibt und  viel Spaß an seiner Arbeit hat.
        Automatisch mochte man ihn, so sympathisch kam er rüber.
Das Leben eines Autoren der davon lebt was er schreibt ist ganz sicher kein Zucker schlecken.
 Man wird nicht reich davon wenn man (noch) keinen  großen Namen hat und geht oftmals in der Masse der beliebten, viel gelesenen und bekannten Autoren unter.
           Es gibt schließlich Hunderttausende davon die sich auf den Markt drängen und die Bücherläden sind voll mit Krimis, Biographien, Romanen und Unterhaltungsliteratur.
Ein Einsteiger und Neuling im Genre hat es anfangs recht schwer, er muss sich beweisen und gleichzeitig  überzeugend behaupten können. Bei der Lesung wollte ich echt nicht in seiner Haut  gesteckt haben, denn ich weiß, wie aufregend es ist, sein Publikum von sich zu überzeugen.
         Es ist etwas völlig anderes,  zuhause im  Büro zu sitzen und einsam vor sich hin zu schreiben, in der Hoffnung, dass das Ergebnis langer Nächte und Stunden auch anderen gefällt..
dazu kommt der  Druck davon leben zu müssen, seine Existenz zu bestreiten, die Familie damit zu ernähren…ein Haus zu finanzieren. Ich denke, um so einen Druck reißt sich keiner.
                    Mittlerweile habe ich mir natürlich bei Krimi Couch und in Amazon seine bisherigen Bücher angesehen, auch etliche Rezensionen gelesen. Sie sind nicht alle lobend gut, lassen aber erkennen dass man diesem Autor eine  gute Chance gibt.
Daniel Holbe überzeugte mich, dass er sich auf einem guten Wege befindet. Wenn er die Vorgaben und den Stil eines  Andreas Franz verlassen hat und seinen Stil etwas verfeinert ohne gleich  super professionell   sein zu wollen, sondern seinen eigenen besonderen Stil weiter entwickelt, wird er sicherlich bald ein gefragter, in diesem Fall „junger neuer „ Autor sein.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber Meister  kann man werden wenn man Ausdauer, Überzeugungskraft, Leidenschaft und Engagement als Dauerbrenner zu seinem Lebensinhalt macht.  

 Mir hat die Lesung sehr  gut gefallen, weil ich dahinter auch ein Stückweit den Mensch erkennen durfte. Mehr davon – auch hier – bitte.
 Noch als klitzekleiner Tipp weil wir grad beim Krimi und Psychotriller sind, heute gibt es im 2.  als Montagskrimi  um 20:15 eine Verfilmung mit Anja Kling, Autor dürft ihr raten, -  düfte für Krimiliebhaber vielleicht sehenswert sein.

                                   @ Angelface



3 Kommentare:

  1. schön wenn eine lesung so begeistert!
    wir haben für mittwoch karten, der weltälteste, noch tätige schauspieler liest die biografie einer verstorbenen kollegin... wir sind gespannt!
    xxxx

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  2. liebe Beate, ja man darf bei so etwas wirklich sehr entspannt - gespannt sein!
    ich wünsche dir und Euch dabei viel Vergnügen,und bin riesig gespannt wie es bei euch so ankommt, obs gefällt oder weniger, die Art der Darbietung ist entscheidend.
    liebe Grüße angel

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  3. dennoch finde ich es ein klein wenig schade, dass kein anderer Leser anscheinend Interesse an diesem beitrag gefunden oder ihn überhaupt nicht " gefunden hat...
    ich persönlich finde neue Autoren- auch um ihnen eine Chance zu geben, sehr interessant.
    lieben Gruß - und wie war deine Lesung...?(damals...xxx
    angel

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herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit die den Themen in meinen Beiträgen gelten, denn mich interessiert auch die Meinung der anderen zum Thema das ich auswähle. Ansonsten gelten die bei google üblichen Datenschutzvorschriften die seit Mai 2018 Pflicht sind,
lieben Gruß an Euch alle die mich lesen - Angelface -