Freitag, 5. Oktober 2018

... einer geht – einer kommt.


Der Tod und das Tabu
Lebensfragen – einer geht – einer kommt.
Warum tabuisieren wir etwas was uns unbekannt oder unangenehm ist?
Ist es nicht so, dass es an der Zeit ist, dass wir den Tod auch noch mit anderen als den bisher gewohnten Augen betrachten?
           Die Ureinwohner Amerikas  und schwarze Menschen stimmen ein Freudengeheul an wenn sie die sterbliche Hülle eines Menschen zu Grabe tragen.
Sie jubilieren, singen und geleiten ihn lachend zur letzten Ruhe. Ist dies nicht ein weitaus schönerer Anblick und Rückblick  für die Hinterbliebenen als nur jammernd zu klagen und die Toten laut zu beweinen.
Wie wir jemanden verabschieden der uns am Herzen liegt, sagt uns unser Glaube und unsere Überzeugung an das Leben, das für viele – manchmal so erschreckend, qualvoll und lang in einer schweren Krankheit  und letztendlich kurz ist,  wenn wir es  an Jahren bemessen.
Ich denke ja, es sind eher unsere Ängste, Vorbehalte und Phantasien  - die uns den Tod als Begleiter des Lebens  fürchten lassen.
Der Tod hat – wie auch das Leben -  für jeden eine andere Bedeutung. Warum erschreckt er dann so viele?
Ich denke, nicht der Tod an sich schreckt und erschreckt uns, sondern die Art wie wir in unserem Leben abtreten denn wir beschäftigen uns zum ersten Mal ernsthaft damit - wie wir in unserem Leben gelebt haben.
       Haben wir es geliebt – sind wir anständig und fair mit ihm umgegangen – haben wir es mit Anstand gelebt und betrachtet  oder haben wir es missachtet indem wir unanständig damit umgegangen sind?
So, wie wir mit dem Leben umgehen, -  so gehen wir meist auch mit dem Tod um. Wir richten nicht – rechnen nicht auf – wir verdammen es nicht – aber ehren wir es auch? Wir verlassen diese Welt auf so unterschiedliche Art und Weise. Manche gehen – ganz still und leise, hinterlassen kaum einen Fußabdruck in dieser Welt, bleiben nur stumm und leise eine kleine Weile  in den Gedanken der Hinterbliebenen haften –…  andere sterben mit Pomp und Getöse, mit Pauken und Trompeten – mit Glanz und Gloria und sind doch nichts anderes als jede andere sterbliche Hülle die sich auflöst und nicht mehr da ist.
Jedes Leben beginnt mit dem Nichts und dem Tod – jeder Tod bedeutet gleichzeitig  ein neues Leben  ist dies nicht eher eine tröstliche Tatsache und keine Gedankenphantasie?
Wer an irgend etwas glaubt - an eine unbekannte Grösse -  an die Kraft der Natur und dessen Erbe denkt - er kommt wieder - vielleicht als Blume, als Ast,  als Grashalm oder Baum -  als Wolke am Himmel - als lebendiger Traum - ...es scheint  - weil völlig unbekannt, -  so etwas wie ein Trost zu sein.
         Wieso trauern wir dann – was oder wen  betrauern wir? Diese sterbliche Hülle in der längst kein Leben mehr ist oder das -  was wir mit ihr gedanklich verbinden?
       Ist es nicht eher so, dass wir so egoistisch und eigennützig sind, dass wir nur – unsere eigenen Verluste betrauern? Denken wir – wenn wir uns in unsere Trauer verkriechen nicht vielmehr an uns als an sie - die wir verloren haben?
Jeder Tod hinterlässt erst Schmerz und dann das Gefühl des Verlustes.
             Jeder der trauert,  hat das Recht auf seine Art der Trauer, auf sein Verlustgefühl – auf das Gefühl,  da lässt uns einer zurück, verlässt uns. 
Aber haben wir auch Verständnis für jene die den Tod als Chance begreifen – als  Wiederkehr betrachten, als Freude – da hat einer gelitten, Schmerzen und Qual durchlitten und freut sich nun darüber, dass all das nun endlich zu Ende ist?
             Wie oft entdeckt man,  welche Erleichterung im Gesicht eines Sterbenden zurückbleibt, welche Ruhe der Tod eines entschwundenen Lebens  ausstrahlt – da geht jemand der sich darauf im tiefsten Inneren freut was vor ihm liegt.
 Der Tod ist kein schrecklicher Gesell, nur  manchmal ganz im geheimen die Art wie wir ihn erleben und keiner weiß wie das sein wird.

 - Gedanken – wie man den Tod – auch anders betrachten kann ohne gleich sterben zu wollen.
dazu empfehle ich den Film mit Christiane Hörbiger:( den ich vor 2 Tagen im Fernsehen sah...)
die letzte Reise  - Tante google weiß wie man ihn zu sehen bekommt.)
Ich glaube ja - der Mensch an sich -  ist einfach nur komisch gestrickt, er hat Schwierigkeiten sich damit abzufinden dass gestern etwas da war was man kannte - das heute  - nicht mehr da ist.
                                                       Wir sind Meister im verdrängen - aber ist es nicht viel wichtiger  der Wahrheit ins Gesicht zu schaun? Der Tod gehört nun mal zum Leben und ohne ihn gäbe es uns nicht.
* * *
                                            ... damit das Leben sich weiterhin so spannend anfühlt wie es würzig schmeckt - dazu ein selbst gebasteltes Gericht von Angel, denn gutes und gesundes Essen und dies zu geniessen  hält Körper und Geist zusammen...
                             dazu guten Appetit...denn wir wollen ja nicht trübsinnig werden..:-))


                             und doch gehört zum Tod das Leben
      die letzten Bilder aus dem Gartenglück ↕ verraten es...
da geniesst es einer - Kater Paule im Sonnenglück -

Überall soll es schön  und warm bleiben, wie geht es uns doch so gut…
als ich mir heute Abend  ein Schläfchen auf der Couch gönnte ließ ich mir beim aufwachen mitten in der Nacht noch einmal den Tag vor Augen Revue passieren welche Möglichkeiten der Besinnung und Ruhe ich genutzt habe und welche nicht.
Habe ich bewusst gelebt oder den Tag nur vertrödelt und gedankenlos an mir vorbeigleiten lassen?
habe ich meine freie Zeit nur verplempert oder sie bewusst genossen?
War ich freundlich zu mir und den anderen oder nicht?
Hab ich alles gemacht was ich wollte – oder nur das was ich sollte?
Habe ich genug nachgedacht?
Fragen, die ich mir früher  aus Zeitmangel nie stellte – stehen  im heute oft im Raum – und oft habe ich auch keine Antwort darauf.
Aber es ist auch nicht nötig denn in der  dunklen Nacht lächeln mir die Sterne zu…
Und ich denke goldener Oktober- lasst ihn uns noch lange und gesund erleben und geniessen mit allem Schönen das er uns schenkt.


https://wokinisblog.blogspot.com/search/label/doch%20ich%20schaue%20ihm%20l%C3%A4chelnd%20hinterher. 
                                                                                      © Angelface

3 Kommentare:

  1. Puh, Angel, momentan scheint Dich viel zu bewegen.Ich liege flach und allerdings denke ich auch nach über dies und das!
    Pflege, Tod und Sterben, da habe ich mich schon reichlich mit auseinander gesetzt.Allein bei der Sterbebegleitung bleibt es nicht aus und dann noch die Menschen die man jung oder alt verloren hat. Ich finde man braucht Zeit zum Trauern und dann ist es auch wieder gut. Ich denke wie man damit umgeht, das macht jeder anders, Ja,es ist ein Tabuthema, aber wohl eher für die jüngere Generation.Ich kenne ältere Menschen die sich damit schon auseinander gesetzt haben.Das heißt nicht sie beschäftigen sich jeden Tag damit, ich auch nicht. Es kommt wie es kommen muss und ich lebe heute und weiß nicht wie es sein wird.Habe gerade die Biografie meiner Mutter überarbeitet und festgestellt, sie hatte eine gesunde Einstellung vom Leben und Sterben,obwohl sie es wahrlich nicht einfach hatte im Leben.Übrigens hatte sie einen Patientenverfügung und unsere Familie, samt Kinder auch. Da sollte man schon dran denken!
    Heute ist Freitag und mir kommt es vor wie Sonntag, liegt wohl daran das ich nicht richtig fit bin, es brummt im Kopf nicht nur Gedanken!
    Liebe Grüße, Kärchen

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  2. Bin per Zufall auf dich gestossen und habe mich gleich festgelesen...Beim Lesen hat sich eine tiefe Ruhe und Zufriedenheit eingestellt, wunderbar. Vielen Dank, dass du mit uns deine Gedanken teilst�� Wünsche dir einen sonnigen Tag!

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    1. liebes "hexengetier" darauf muss ich doch antworten, denn eben schlage ich in der Rückschau meiner eigenen geschichten deinen Kommentar auf. Leider hast du wohl keinen Blog selbst - zumindest ist nichts unter deinem Namen zu sehen - machst dir aber gedanken in anderen Blogs dazu, was ich schön finde, Interesse verrät und eigene Gedanken dahinter verbirgt.
      Ich danke dir für die liebe Wortmeldung zum Thema das außer Klärchen wohl noch niemand sonst gefunden hat.
      (lächelt leise @ Angelface

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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface