Donnerstag, 2. März 2017

Gedanken zu Biographien

                        
       dieser Text " fällt "wohl unter Gedanken...in Anlehnung an das Thema KINDERBILDER denke ich auch darüber nach und letztendlich - hake ich es ab.
Die große Beichte….
Ahaja…Wenn das Wörtchen wenn nicht wär…
Ein großer  Künstler hat seinen autobiographischen Tatsachenbericht mit einem bezeichnenden Titel überschrieben und genannt:  …und kein bißchen Weise  - darüber steht in Großbuchstaben
Der große Erfolg.   Es ist ein autobiographischer Roman der  laut Hinweis im Klappentext 1975 entstanden ist. Davon gibt`s : im Februar 1979  erschienen + aufgelistet 1.- 30. tausend Werke. Dann noch einmal  31. bis 37. tausend Exemplare und im April noch einmal die 38. – 52. zigste Auflage mit 36 Original Fotos von ihm. Ich denke, das kennen viele Leser, die ihn mögen.
 Das Buch liegt neben mir und ich habe es gelesen, denn autobiographische Werke von interessanten Menschen und Künstlern im Besonderen lese ich ausgesprochen gerne. Man könnte auch sagen, ihre unterschiedlichen Lebensweisen  faszinieren mich.
Ich finde es sehr gut geschrieben, wenn auch die Textschrift im Inneren außergewöhnlich klein gehalten ist, was das lesen etwas schwierig ohne Lupe gestaltet, doch es interessiert mich so sehr, dass ich es mir antue.:-))
als Nachwort fand ich toll: Zitat:
Warum ich..."und kein biißchen weise"einen autobiographischen Roman nenne?
Weil, am Tage, an dem ich begann, auf meinem Kalenderblatt stand: " Wer seine Memoiren schreibt, hat etwas zu verheimlichen.- Kurt Tucholski."

Und weil ich versuchen wollte, mir selber auf  die Spur zu kommen. Die Wahrheit ist ein Fernglas, dessen Randunschärfen Lügen sind.
Begonnen am 25.1.75 auf Great Harbour Cay, Bahamas
beendet 1m 14.6.76 im Clos-St-Antoine>,Feucherolles bei Paris.
Zitat Ende. -
Es ist in Ich - Form geschrieben, natürlich, wie sollte es auch anders sein -
Schonungslos - auch sich selbst gegenüber, erzählt er von sich. Ihr dürft raten, ja – es war Curd Jürgens  - mit weichem D, der dies als große Beichte geschrieben hat oder schreiben ließ, so genau weiß das wohl keiner.
Er war eine herausragende Persönlichkeit.
Dazu habe ich natürlich eigene Gedanken.
Beispiele
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das weiss man ja


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Wie würde ich es nennen, überlege ich mir, wenn ich meine Biographie aufschreiben würde?
Womit fängt man denn an?

Mit der Hochzeit, dem ersten Kind - oder den Jahren zuvor, die längst vergangen sind?
der Name könnte heissen: 
-          Vielleicht: Gedichte und Gedanken
vielleicht aber auch: Stationen meines Lebens
oder :  Wie ich war und wie ich was wurde  -
im Untertitel...  wie wird man wer -
oder... wer hat mich zu dem gemacht, der ich im heute bin -
so etwas in der Art, u
m all das  darin unterzubringen was mich ausmacht.Es ist schwer das zu entscheiden.
 Ein extrovertierter, sich im öffentlichen Leben befindlicher Mensch, der sein Leben vor dir als Leser ausbreitet, ja der ist schon interessant für andere. Das ist aber nur deshalb so, weil wir Leser ihn zu kennen glauben.
Denn durch seine darstellerische Kunst im Film und  als Bühnenschauspieler,  freischaffender  Bildhauer, berühmter Fotograph,  Maler, Reisender und letztendlich Musiker mit eigenen Texten durch die Zeit, kommt er uns nah.
Auch ein  Wissenschaftler der Bedeutendes  erfunden hat, ein Autor der es schafft,  dich als Leser durch seine erfundenen  oder selbst erlebten  Geschichten zu fesseln und zu führen - ja , - dessen Biographie = Lebensweg,  ist sicher - auch für andere sehr interessant.
Weiter überlege ich mir…Man legt ja irgendwie RECHENSCHAFT ab und fragt sich; ist es ebenso  interessant für andere, die dich nicht kennen, ausgerechnet deine Biographie zu lesen?***
Wenn, wäre das wäre wohl eher eine " Beichte des Lebens "was mir als privater Person  alles im Leben begegnet ist. Für mich  selbst wäre es ein Zeichen, dass ich mir selber  so wichtig wäre, dass ich Fremden von mir erzählen wollte.
                                                            weitere *** Gedanken***
Das war  mein Leben -  das einer privaten Person -   ist ein Zustand der vergangen ist. Nur ein Leben – eines von vielen, das kommt und wieder vergeht.
Wen würde das überhaupt interessieren, wie mein Leben war; wen würde ich damit beglücken wollen? Das überlege ich mir während der erste Schluck  Cappuccino über meine Zunge rinnt.
Etwa die Kinder, die Enkel  (die ich nicht habe), den Rest der Familie, der nicht mehr lebt? Das wäre doch lächerlich und nur eine Selbstdarstellung einer erfolglosen oder vielleicht auch erfolgreichen Person die vieles erlebt und gesehen hat.  Aber,  würde ich wollen, dass das der Rest der Menschheit liest? Nein – ich denke, das wünschte ich mir nicht. In einer Selbstdarstellung stellt man sich dar, anderen, die dich dann lesen. Das ist für andere, wenn dein Leben besonders  aufregend, gefährlich und außergewöhnlich war, sicher hochinteressant wie ein ausgedachter Roman zur Unterhaltung anderer, aber letztendlich ist`s ja doch nur für dich.-
Ich beschließe das zu lassen. Und denke, es genügt wenn man in Gedichten und Texten schon ein wenig von sich verrät.
                   Was ich vielleicht aufschreiben würde, wenn überhaupt – dann  wären das  romanhafte "Erzählungen  die auch Berichtengleichen würden und dies  von unterschiedlichen Erfahrungen und Eindrücken die ich gemacht hatte, so vom ersten  bis zum letzten Erinnerungs  - und Istzustand. Die kann man in Gedichte und Geschichten ganz schön "verpacken".
Wäre es tatsächlich eine Biographie, also das ganze Leben  detailliert beschreiben, ursprünglich und tatsächlich, was sich alles zugetragen hat, müsste ich ja öffentlich auch über das was ich empfunden und erlebt  habe - schreiben, und das geht gar nicht, das ginge mir  entschieden zu weit.
Darin enthalten wären nämlich, wenn man ehrlich wäre - alle Geheimnisse und Wünsche,  wirklich alle erlebten Situationen und Stationen  - die hässlichen und schönen, die  beeindrucktesten und   aus dem Leben herausragendsten Situationen  - sowie ebenso die langweiligsten Momente  denen ich mich ausgesetzt habe,  beschreiben, zudem aber auch zwangsläufig  die Beschreibung  all der Menschen  einzufügen, die wichtig für mich gewesen waren. Die "teilt" man wohl besser nicht.
Man lebt ja nicht nur alleine vor sich hin sondern beurteilt sein Leben auch mit anderen in gewisser Weise die wichtig für einen sind.
 Ja, das wäre tatsächlich eine Beichte  und die erzählt, beichtet und schreibt man ja nur auf wenn man etwas bereut und das gehört  nur in die Hände des Erlösers, der dich erschaffen  hat,   sprich in  die Hände dessen Vertreters im Beichtstuhl in der Kirche . Dies allerdings ginge nur, wenn ich davon überzeugt wäre, dass ich an ihn glaube. Also würde ich auch über meinen Glauben berichten müssen.
Das ist es schon wieder, das Wort: wäre. Und sofort danach „ ich  glaube“  als Adjektiv. Ich glaube schon mal gar nicht, dass das irgendwen anderes als mich selbst angeht und  interessiert.
       Also doch keine Beichte, doch keine Biographie?!
Besser man nennt es einen Roman oder eine romanhafte Beschreibung  all  dessen was man alles erlebt und gesehen hat. Darin bringt man das alles unter – die Reisen und Stationen die wichtig für einen waren, und alles andere, das Private,echte - ehrliche - das lässt man heraus, dann wäre es aber auch keine echte Biographie. Ich muss den Begriff echt mal googeln was alles dazu gehört.
Aber ein interessanter Gedanke ist es schon, so alle Stationen des Lebens an die man sich erinnert aufzuschreiben, nur so, nur so – für sich. Als Tagebuch, als Erfahrungsbericht, nicht als Biographie.
Zum selbst wieder lesen, und nur für den Fall, dass man sich selbst  an – weiß  Gott was - erinnern will  und nicht möchte dass alles in Vergessenheit gerät.
Aber dann fix in die Schublade und schnell vernichten ehe man den letzten Löffel Suppe gegessen hat, denn man will ja nicht, dass die Kinder, auch wenn sie bis dahin schon längst erwachsen sind, all deine Geheimnisse, bittere  Kümmernisse, sowie  eventuell  leidenschaftliche  Liebeserlebnisse, Erfahrungen, Sehnsüchte und Wünsche deines Lebens lesen und mit dir teilen.
 Im Grunde sind sie ja nur beschriebene Lebensläufe oder "Abhandlungen" -  wie es im Leben immer so schön heisst.
  Was meinen andere zu Biographien – wie sehen sie das? Schreiben andere darüber auch? Wen interessiert das Thema überhaupt?
Vielleicht die Kinder, die Stammbäume der Familie anlegen?
Vielleicht sollte man in Wikipedia  nachlesen was der Sinn einer Biographie ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Biografie 
 Manche Geschichten die wir erfinden oder teilweise selbst erleben - begleiten uns im Leben und wenn sie besonders skurril, lustig oder etwa - auch etwas " geheimnisvoll, gefährlich oder auch traurig"  sind, dann meinen wir, Halt, die ist gut, die möcht ich nicht vergessen und deshalb schreiben wir sie auf. Hier und dort und da...
und auf  und in dem ländle wo man wohnt:
https://wokinisblog.blogspot.de/2016/09/das-leben-auf-dem-lande.html

                                                                            ***
ein Thema das mich immer schon beschäftigt hat, dies sieht man hier
in der repage.de
http://www.repage.de/member/angelface/vergangenheit.html

                                                                           * © Angelface *
Interessante Fernsehfilme darüber
3sat am 08.03.2017  MALALA (USA 15) "Ihr Recht auf Bildung", ein sehr politischer und persönlicher Film. Und danach um 21:40
"das Mädchen HIRUT" -  (Drama Äthiopien/USA 14)
sicher noch länger in der Mediathek.
beide Filme fand ich ausgesprochen empfehlenswert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_M%C3%A4dchen_Hirut
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/3sat-zeigt-dokumentation-ueber-malala-yousafzai-14913633.html
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