Montag, 3. August 2015

WER bist du, der so denkt.


 bei diesem Text - dachte ich in erster Linie an  meine - Mutter -
die erst mit 98 sterben durfte, obwohl sie es -lange schon - davor - wollte und es sich wünschte.
Am Rande stehen, nicht mehr dabei sein.
oder - schon - am-  Abgrund - stehen?


   "  Ich kann über die schöne heile Welt schreiben, mit dem Leben spielen, mich darin sielen und wohlfühlen, das Denken vergessen das Handeln lassen und dennoch der Realität nah sein.
Ich denke, ich entscheide mich für die Realität und Wirklichkeit in der wir leben."

 - Wer bin ich -  fragt sich wahrscheinlich jeder der in einem Seniorenheim landet.
Mit 70 /80/90...? Der Gedanke bricht sich Bahn; macht sich breit: "muss ich wirklich 100 werden"?
Jeden von uns kann es treffen. Nicht mehr gebraucht, nicht mehr geliebt, aufgabenlos, unnütz, nur noch unnötiger Ballast für andere. Sterben wäre wahrscheinlich eine gute Alternative, aber nicht so leicht wie man es sich vorstellt, dies Herzerl pumpert noch und will nicht aufgeben, nicht dieses Leben.
 Soll man nun besser sagen, “weg mit all diesen Gedanken“, oder soll man sie zulassen?
Meine Augen sind geschlossen während die Welt außen praktisch an mir vorbeiwächst und weiterentwickelt  als gehöre sie nicht zu mir.
Kaum nehme ich sie ( noch)  als solche wahr. Sie interessiert mich auch nicht wirklich mehr, warum sollte es sie auch, ich sehe, höre und rieche  sie ja nicht mehr.  Gelebt habe ich sie - bis jetzt - Eine Zukunft besteht nur noch aus dem Begriff. Eine gefühlte Vorstellung ist sie nicht mehr.
Zwar fühlt sich mein Körper noch an, als wäre es mein eigener,  - ich fühle weder Schmerz noch Last, er scheint schwerelos zu sein. Hinter meinen Augen flimmert ein blauer Schein, wabern Wolken, tauchen schwarze  Flecken auf, die in ein helleres Licht  wollen und es nicht schaffen.
Bin ich noch Ich? Bin ich schon halbtot, auf dem Weg in eine andere Welt - oder gar eine andere Wirklichkeit - von der ich nicht weiss ob es sie gibt - oder lebe ich noch?
Diese Welt gefällt mir nicht mehr. Warum nur:  Sie ist so kalt und leer."

So muss sich jemand empfinden der weder hört, noch sieht,  aber alles um sich herum mit den verbleibenden Sinnen wahrnimmt. Dessen Gehirn noch funktioniert. Der noch denken kann. Der nicht dement, -
sondern ganz klar bei sich  ist.
Kann sich ein Außenstehender darin erkennen? 
 
Wer bist du, der so denkt?
Der im Bett,(?) oder der davor mit den Gedanken dahinter?
Die Welt davor dreht sich weiter. - Unbarmherzig  - schnell. -  Und du bist mittendrin. - und änderst und äußerst  NICHTS mehr.

© Angelface


Auch ich

Manchmal denke ich
Ich bin so leer in meinen Gedanken
Und dann wieder denke ich
Ich irre mich
Denn sie kommen
auf andere Art wieder
Überfallen mich
Unversehens
Dann bin ich eine andere Art
Vom eigenen ich
und bleibe doch die, die ich bin.

© Angelface


7 Kommentare:

  1. Liebe Angel,
    ich glaube, solange wir noch eine WAHL haben, sollten wir uns dafür entscheiden, das Leben auch mit 70 /80/90... noch "so aktiv wie möglich" zu leben. Und ein Seniorenheim nicht als Abstellgleis betrachten sondern als einen Ort, an dem wir gleichaltrige Menschen kennenlernen und an dort angebotenen Aktivitäten teilnehmen können, anstatt einsam und ohne besondere Unternehmungen zu sein.
    Als meine Mutter ihre Beine noch bewegen konnte, ging sie im Seniorenheim zum Kegeln, zum Turnen, zum Bingo... und hätte noch viel mehr unternehmen können, wenn sie so unternehmungslustig gewesen wäre, wie es mein Vater immer war. Der wäre im Heim vermutlich jeden Tag bei der Kartenspielerpartie gewesen und hätte auch an den Ausflügen sowie dem einen oder anderen Kurs teilgenommen.
    Wenn wir keine Wahl mehr haben... und so daliegen wie du es am Schluss beschreibst ... dann hoffe ich, dass man sich entscheiden kann, die letzte Zeit des Lebens noch zum Friedenmachen zu nützen... Und zum wiederholten "Anschauen" des "Lebensfilmes", den man in den Jahren zuvor gedreht hat... Aber ehrlich gesagt stelle ich mir diese Situation schon auch sehr hilflos vor... Da wünsche ich mir, dass es so funktionieren kann, wie ich es mal vor vielen Jahren in einem Buch über alte australische Ureinwohner gelesen habe - die es mit ihrer Willenskraft steuern konnten, dass die Organe ihre Arbeit einstellen...

    Alles Liebe und eine schöne neue Woche,
    Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2015/07/irland-reisebericht-dublin-on-bloomsday.html

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    1. Liebe Rostrose, ich war - da du es ja unter den Kommentaren und Beiträgen angibst mal auf deiner Facebookseite, bin selbst ja nicht drin - und konnte deshalb nicht dort weiterlesen.
      Über deine Kommentare zu meinen beiträgen freue ich mich sehr, du gehst ja auch sehr darauf ein WAS und worüber ich so schreibe und so entwickelt sich mit der Zeit ein richtiges kennenlernen was mich sehr freut.
      Wir haben ja oft ähnliche Themen und Interessen nur deine reiselust, die teile ich nicht, lacht - empfehle sie aber immer gerne weiter und fliege, reise, tipple mit mit dir und das gerne..
      herzlichst Ein Gruß in deinen Tag..
      angel

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  2. Liebe Angel, das was du beschreibst ist eine schreckliche Version des Alters und leider, ja leider ist es oft so weil die Menschen sich selbst irgendwann aufgeben, das Alter einfach akzeptieren mit allem was dann über sie hereinbricht. Das muss so nicht sein und ich will es auch ganz anders. Ich werde dieses Wort, es ist nur ein Wort nicht akzeptieren. Ich werde natürlich reifer und älter aber ich werde deshalb nicht aufgeben. Ich bin und werde sein was ich denke und in welcher Form ich geistig arbeite. Der Geist beherrscht den Körper und nicht umgekehrt und den Geist fit zu halten , ihn nähren mit Neugier und Lebensfreude das muss ein jeder selbst tun und ich habe noch viel zu lernen, auszuprobieren in den nächsten 50 Jahren... Herzlichst deine Celine

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  3. Alt sein und Zukunft...
    ich denke, solange man keine körperlichen Gebrechen hat, ist es sicher wundervoll, alt zu werden. Wenn man dann noch eine finanzielle Sorglosigkeit leben kann, ist es das Paradies.
    Vielen Menschen ist das nicht beschieden, Angst vom Altwerden macht die Runde und immer mehr Menschen haben ähnliche Gedanken wie im o.g. Text.
    Tod ist man erst 6 Fuss unter ... lächel.
    Solange man lebt und atmet, geht es immer weiter. Ängste engen ein und eigentlich sollte man sich auf den gelebten Tag einlassen und Alltagsängste außen vor lassen. Wenn das mal so einfach wäre, gell.
    Viel Butter bleibt nicht auf dem Brot im Alter, doch solange wir sie noch hauchdünn streichen können, geben wir nicht auf.
    Ein wenig noch auf Wolken reiten,
    die Welt mit offnen Augen sehn
    Gedanken in die Ferne schweifen
    nicht ausruhn, sondern weiter gehn...
    Lieben Gruss in die Woche
    sissi

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  4. Ein zu Herzen gehender Beitrag. Ich kenne viele Menschen, auf die das zutrifft, was du beschreibst. Es ist ein schrecklicher Zustand. Es wäre schön, wenn viele das Altenheim zu sehen könnten, wie es Traude beschreibt. Ich fürchte, dass es nur wenige sind, die so denken und handeln, wie sie es beschreibt, wenn sie dort sind. Wünschenswert wäre es natürlich! Im Moment mag ich an diese Zeit nicht denken. Schauen wir, wenn es soweit ist, was das Leben und das Alter für uns mit sich bringen! LG Martina

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  5. Das Alter und wie wir unsere letzten Lebensjahre - Tage verbringen ist immer wieder um uns herum ein Thema, weil es ja auch viele alte Menschen gibt mehr oder weniger gebrechlich. Ich hoffe nur ich kann mich lange fit halten und bleiben und wenn ich mal über 90 werden sollte, ich weiß es ja nicht was auf mich zukommt, da bin ich Traude und Celine sehr nahe.
    Das traurige ist, das es oft auch eine Frage des Geldes ist wie man im Alter lebt und versorgt wird. Viele werden eben nicht von ihren Angehörigen in irgendeiner Form getragen oder versorgt.Wie die Pflege in manchen Pflegeheimen aussieht ist bekannt. Wer Geld hat kann sich Zusatzleistungen leisten, andere mit wenig vom Staat bezahlt, sehen alt aus und bleiben auf der Strecke.
    Man muss vorsorgen fürs Alter in jungen Jahren, dass ist heute ein Muss.An körperlichen Gebrechlichkeiten kann ja niemand groß was ändern, nur Erleichterung schaffen.
    Dir eine schöne Woche, Klärchen

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  6. Herzlichen Dank allen die zu diesem Beitrag etwas eigenes zu sagen hatten, ich freue mich immer, wenn ich ein Thema treffe das auch andere mitnimmt und interessiert.
    ...angelface....

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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface