Mittwoch, 19. August 2015

still schweigt der Wald - alter Baumbestand

 Meine Seele wie die auch anderer Menschen die sich öffentlich äußern, ist bedeckt mit Schrunden und Rissen vergangener ge - und erlebter Zeiten, ähnlich wie ein alter verhorzter Baum der einsam am Rand der Wüste steht. Ausgeliefert den Stürmen und Gezeiten des Lebens. Mal gebeutelt, gestreichelt, geliebt oder gehasst. Doch er steht und behauptet sich im Leben. Seine Lebensrillen sind seine Geschichten, so wie meine Geschichten zu mir und meinem Leben gehören..
So entstehen Texte, die oft keiner außer mir versteht,
so schrieb ich vor Jahren den Eingangstext über meine Homepage und ich denke, ich kann sagen, es ist immer noch so, wie ich es damals fühlte und lebte...Wort für Wort und Gedicht für Gedicht.

   Kann zu viel Wald sein? Eigentlich doch nein.
 ( 17 alte Fichten) auch diese sind schon den Weg aller Hölzer
gegangen, sie wurden gefällt und verbrannt
         mein Eingangsbild am heutigen Tage zeigt wie hoch und wie alt sie sind, wenn man denn Bäumen ansieht wie alt sie werden.
Hoch und wuchtig ragen sie in den Himmel, doch werden sie halten, fragt man sich bei jedem Sturm und Gewitter?


damit geht ihr letzter Weg - weg von der Freiheit
Bäume mit Lebensrillen - sie leben und atmen


Darum habe ich wohl heute ein Thema ausgewählt was wohl jeden betrifft und berührt, wer gern in die Natur sieht.
Gibt es mehr Stadt als Wald, oder mehr Wald als Stadt, wir brauchen und lieben ja unsere alten Bäume.
Sehen sie ungern fallen. Doch manchmal – in einigen Fällen muss es wohl sein.
Der Vogelsberg ist voll von (ur) altem Baumbestand und mir wurde, als ich hier hochzog erzählt: vor ca 4 Jahren gab es wohl einen riesigen Sturm der mit Wucht übers Land zog, sodass er alte Tannen die schon sooo viele Jahre auf dem Buckel trugen, sodass schon gar niemand mehr weiß wie lange sie stehen, dass diese bei dem Sturm wie Streichhölzer abgeknickt wurden.
Batsch – in ein paar Minuten war das Land kahl wie eine Wüste.
Am Ende meines Grundstücks zieht sich der Weg bis zum Wohnwagenparkplatz für die Urlauber, den ich jeden Abend und jeden Morgen gehe um die Gäste zu begrüßen. Für mich wurde extra der Weg von der Stadt  gemäht damit ich mich nicht in den Schlingpflanzen der Brennnesseln verhake.
Links und rechts vom Weg stehen riesige Bäume, dessen lebendige Schönheit ich fix noch abgelichtet habe, denn heute – hörte ich, werden sie fallen.


Dichter  und wilder Wald umzieht den Burgblick  in dem man sich vorstellen könnte, dass da Geister und Elfen, Gnome und nicht nur die Rehe wohnen, der Dachs, die Eichhörnchen und der Igel und auch manchmal ein Fuchs. Der  Ferienpark ist mittlerweile so beliebt, und durch das Internet auch bekannt,  dass ich Gäste aus allen Landen begrüßen kann. Schweizer, Holländer, aus Britannien, aus England und aus dem hohen Norden kommen sie. Sie bleiben, baden, bestaunen die bewaldete Gegend, gehen Rad fahren und wandern, spazieren, staunen, im Winter sind sie gerne Gast auf der Loipe, sie erholen sich, dann -  irgendwann fahren sie wieder.
Viele die kamen, haben jedoch schon moniert, dass sie keinen Funkkontakt durch die dichten Bäume bekommen und auf ihre abendlichen Nachrichten verzichten müssten. Ja, die Zivilisation holt uns auch hier ein, auf Luxus und Selbstverständlichkeiten die man zuhause hat, will auch hier keiner verzichten.




Nun hat  der Beauftragte der Stadt, der für den Fremdenverkehr und dessen Wohlbefinden sorgt, ihr Flehen erhört und Maßnahmen eingeleitet dass einige der alten Bäume gefällt wurden.  Der Grund dass gerade diese fallen, liegt darin, dass die Urlauber Funkkontakt zum Sendemast bekommen:
Das Chaos wird beseitigt, das Wilde geglättet und angepasst – eine Schneise geschlagen, wobei auf die Vögel Rücksicht genommen wird. Auf die Nestlinge, die hoch in den Bäumen sitzen, wird aufgepasst, sie vorher tüchtig geschüttelt und entfernt was da nicht hingehört. Na, ich will es hoffen. Auf den Vogelgesang möchte ich ungern am Morgen und Abend verzichten, wir brauchen unsere Vogelwelt – angepasst hin und her.
Wird bald  die Region kahl sein? Die Wälder fallen?
Nein, er hat mir versprochen nur einige wenige, die sowieso schon kaputt und verholzt sind werden fallen. Die von den Stürmen der Gewitter beschädigt und abgebrochen sind. Der Rest wird stehen bleiben. Und schon brüllt die Säge erneut, der Bagger kommt – das Holz schreit laut, ich weine um die uralten Bäume, Männergeschrei schallt durch den Wald.  Und werde eilen und schauen.
Auf dass der alte Baumbestand uns erhalten bleibt.
Bäume sind wichtig, Bäume sind schön, irgendwann werden sie nur noch
Abfallholz zum verheizen sein, zu Papier werden oder im Feuer landen und die Welt um sie herum wird kahl.


© Angelface

2 Kommentare:

  1. Grundsätzlich bin ich dagegen, das Bäume gefällt werden für die Industrie, besonders in den Regenwäldern. Doch manchmal muss es sein, besonders wenn sie zu dicht in Wohngebieten stehen und morsch oder krank sind. Wie ich aber sehe stehen bei Dir noch rundum Bäume die Deine bunt gestaltete Wiese hinterm Haus eingrenzen als Hintergrund.
    Dir ein schönes Wochenende,
    Klärchen

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  2. Ja, so ist es allerorten. Bäume müssen weichen, wenn sie dem Menschen im Weg sind. - In den Wäldern um mich herum haben die Stürme der letzten Jahre auch viel Schaden angerichtet. Doch war es wirklich der Sturm oder ist es der Mensch, der dies zu verantworten hat?! Ein schönes Wochenende für dich! Martina

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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface