Summ…summm..summm, Bienchen drum herum.
Ist es Volkssport Nummero I?
Ganz sicher nicht, aber ich habe ihm meine Liebe geschenkt,
Ganz sicher nicht, aber ich habe ihm meine Liebe geschenkt,
dem Schwimmen denn das tue ich gern..
Es ist Bewegung, Wärme, abschalten und darin fühle ich mich wohl.
Allerdings hätte ich nun nicht unbedingt erwartet - im Seniorenclub aufgenommen zu werden.
Ab wann ist man ein Senioooor?
Ab fünfzig schon, oder erst ab sechzig - siebenzig - achzig?
Auf jeden Fall, lassen die, echt die Puppen tanzen!
Heute dachte ich, gut das es dich gibt, du Wasser meiner Träume.
Früher
badete ich im See und zwar leidenschaftlich gerne, hatte weder Angst
vor Schlingpflanzen noch schwarzen Tiefen, sah den Schwänen zu wie sie
elegant durch das Wasser, auch schon mal von Links und Rechts die
Schwimmer kreuzten, die Badenden anfauchten wenn diese den Jungen zu
nahe kamen.
Heute habe ich den einfacheren Weg gewählt und benutze die Gelegenheit in einem Club zu sein.
Clubs sind ja elitär, da darf nicht jeder rein.
Ab
vier mittags kann man, andere Zeiten gehören den Babys und ihren
Müttern, dann denen die zur Wassergymnastik kommen, morgens den Schülern
und am Mittwoch, da darf man schon morgens um sechs ins Wasser, muss
allerdings dann bis acht wieder gehen, dann ist zu und das große Becken
wird gereinigt.
Da
in den Schulferien generell für sechs Wochen geschlossen wird, nutzte
ich die Zeit und Gelegenheit an einem Warmbadetag zu kommen.
Da ist es herrlich durch gewärmte fast dreißig Grad zu schwimmen.
Als ich über die Fliesenstraße, blank geputzt an das Becken kam, erstarrte ich ein wenig, denn mindestens dreißig Köpfe durchpflügten
das Wasser, mal hochgereckt damit die Haare nicht nass wurden,
andere mit dem Kopf tief unter Wasser.
Auch Badekappen sah ich, mit Blümchen ganz im Stil der fünfziger Jahre. Eigentlich dachte ich
das gibt es längst nicht mehr.
Oma
Trude aus dem Lädchen, sicher schon längst über siebzig, der ich nie
zugetraut hätte dass sie schwimmen kann plauderte angeregt mit den
Beinchen plätschernd und auf der
Stelle tretend mit Onkel Otto von der Poststelle und ich glaubte kaum
meinen Augen zu trauen, die beiden schäkerten miteinander und lachten. andere mit dem Kopf tief unter Wasser.
Auch Badekappen sah ich, mit Blümchen ganz im Stil der fünfziger Jahre. Eigentlich dachte ich
das gibt es längst nicht mehr.
Welch
ein Wunder, dachte ich noch, sonst ist sie so knurrig wie ein Boxerhund
und kriegt beim verkaufen kaum die Zähne auseinander. Hier macht sie
einen auf Jungspund.
Leise Röte überzog ihre Wangen und der gewaltige Busen bebte im Blümchenbadeanzug.
Opa
Otto, auch längst nicht mehr der Jüngste, sein Bauch ragte verdächtig
gewölbt über den Hosenrand einer Boxershorts, soviel Modegefühl hätte
ich ihm gar nicht zugetraut, unterhielt sich prächtig mit ihr.
Sollte sich da etwas anbahnen, was kein anderer bemerkte?
Ich sah mich um, keiner sah hin.
Im zweiten Becken waren wohl die sportlichsten Rentner versammelt.
Im
Kreise plätschernd lachten und plauderten sie händchenhaltend als säßen
sie zusammen am Kaffeetisch, Klatsch und Tratsch schienen hier bunte
Blüten zu treiben.
Wer mit wem und seit wann…..uiuiui, die sind ja richtig im Gange, dachte ich mir.
Mein
Anblick ließ die Herren und Damen kurz inne halten, ja regelrecht zum
erstarren zu bringen, einen Moment herrschte richtig Stille, da gehörte
ich wohl irgendwie
( noch ) nicht hin.
Weder hatte ich die vornehme Blässe einer weißquallrigen Haut aufzuweisen, hatte auch keine schmusigen Löckchen auf dem Haupte, sondern
erschien in gefälligem Braun und das unverschämterweise nicht nur an
Hals und Unterarmen, sondern auch an den Beinen und mehr als nur am
Dekollete, damit fiel ich schon mal aus der Rolle.
Mich musterten neugierige Blicke.
Guten Tag miteinander grüßte ich.
Ah….Sie
sind neu hier flüsterte eine alte Dame, die ihre kurzsilbrigen Löckchen
angestrengt aus dem Wasser hielt. „Ich bin schon neunzig, komme seit
Jahren hierher, aber Sie, habe ja hier noch nie gesehen“! Auf ihrem Kopf
thronte so etwas wie eine Duschhaube .
Beschämt
musste ich gestehen, dass ich sonst an anderen Tagen hier war, mich
jedoch sicherlich geirrt hätte und ihre Runden nicht stören wolle.
Sie wollte mir schon die Unterwassermassagenbürsten zeigen und war regelrecht enttäuscht, dass ich diese schon kannte.
Wissen
Sie, bemerkte sie, seit Jahren spare ich mir damit einen Mann, das
kitzelt so schön und keiner bemerkt wie ich mir hier ab und zu ein
kleines "Prickeln"hole, dabei kicherte sie ganz vergnügt und ihre
Löckchen unter der Duschhaube tanzten.
Ich
war sprachlos, konnte das wirklich sein? Mir fiel beinahe die Kinnlade
herunter, so modern, freizügig und mutig können alte Damen sein, - wunderbar.
Da können sich manche eine Scheibe von abschneiden.
Die
Rentnergang, am Tage in der Kittelschürze auf der Straße, unauffällig
und harmlos als könnten sie kein Wässerchen trüben, irgendwie wirken sie
schon fast wie von gestern und nahe am Grab, im Wasser aber, entwickeln
sie ungeahnte Aktivitäten und feurige Gefühle.
Tja...wozu warmes Wasser doch gut ist.
ich wart jetzt lieber wieder auf den Sommer!
© Angelface
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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface