Irgendwie habe ich vage den Eindruck - ich bin im Leben absichtlich an diesen ORT geschickt worden, ich sollte ihn so sehen... / alleingelassen / - das ist so mein Gefühl.und ich kann nicht mal sagen - warum - .
Spaziergang im Regen
4 Wochen ist es jetzt her nach dem Schlag ins Genick durch den Tod der beiden großen Katzenbuben.
So kommt mein Bedürfnis nach raus an die frische Luft, durchatmen und vergessen, dabei entspannen nicht von ungefähr.
Schirm bei dem warmen leichten Sommerregen, nein - ich werde gerne nass, es gibt kaum köstlich frischeres als Regen auf warmer Haut...ich liebe die Wälder und ihren unvergleichlichen Duft wenn meine Schritte durch dürres Laub gehen, leise Regentropfen durch den Blätterwald auf meinem Kopf spazieren gehen und aus dichtem Wald der Kuckuk ruft
meine Eindrücke des Tages ..
die Luft ist warm und atmet den süßen
Duft von Wildwuchs, wilden Gänseblümchen, Kleeblättern, bunten Astern, Veilchen und
Vergissmeinnicht, Mohnblüten und Wildkräutern..
ich schaue, laufe und bestaune- womit uns die
Natur nach wie vor reichlich beschenkt.
Dann lenken mich meine Schritte unsichtbar, fast magisch durch meine Gedanken angezogen zu Peters Haus und dem wild verwachsenem Grundstück das ich seit über 3 Wochen nicht mehr betreten habe...
warum eigentlich - die Umstände nach seinem Tod sind befremdlich - vielleicht darum...
...es wird viel geklatscht, vermutet und spekuliert denn keiner weiß
wirklich, - ob seine Asche nicht schon längst in Mutter Erde unter dem
Baum ruht den er sich ausgesucht hat.
*Interessenten für das
kleine Hexenhäuschen, in dem er wohnte und das dem meinen so gleicht wie ein Ei dem
anderen – gibt es angeblich genug, denn die kleinen 3-stöckigen
Häuser mit den gro´ßen Balkonen und der herrlich- weiten Aussicht sind rar und nicht mehr zu haben, nur die" gewöhnlichen" Häuser der 4 Appartements, die darin vorgesehen waren –
davon sind einige w e n i g e noch frei.
Abgesprungen vom Kauf des rot gestrichenen Häuschen das so idyllisch liegt sind sie alle – wahrscheinlich war ihnen die Aussicht auf die viele Arbeit die das Grundstück verschlingt zu viel.
Ich betrete den Garten der offen und
für alle zugänglich ist – laufe über den kleinen Zugangsweg durchs Geäst und
verschwinde unter hohen Bäumen.
Hier ist Peter...sein Geist wohnt noch hier..
er schickt seinen Atem wie einen Hauch durch
das gesamte Grundstück und lässt für meinen Blick seine Gestalt sichtbar werden. Man sp ü r t ihn noch hier.
auf seinem Arbeitstisch wo er Skulpturen aus dem Holz heraus - modelierte, steht Vogelhaus und Insektenheim bereit als wäre er nur mal eben weggegangen und käme gleich wieder..
Der Grill liegt fürs Fleisch bereit, man meint förmlich die Flamme warm zu spüren....
In jedem Strauch, in jedem meterhohen
Baumgeäst sitzt, - wer genau hinhört, seine dunkle Stimme und sein
melodisches Lachen.
Auf der alten Bank die vom selbst
gezimmerten Tisch, den extragroßen Stühlen mit bequemer Lehne
umgeben vor sich hindämmert vermeint man ihn zu sehen und..
...es hat sich nichts getan – keiner hat etwas berührt, alles ist
unverändert, selbst die Blumen blühen in den Töpfen durch den
Regen auf und tränken sich selbst.
Die fast mannshohe Skulptur
die ans Häuschen genagelt ein wenig verrottet und verlebt aussieht, trägt noch
Leben in sich und scheint milde zu lächeln.
Das Haus schläft ruhig und dämmert ungenutzt vor sich hin, obwohl es Besitzer und Bewohner hatte.
Sieht das alles keiner? Wo ist die Achtung, Ehre und der Respekt für den der hier wohnte und lebte.
Anscheinend vorbei, als hätte es all dies nie gegeben.
Es riecht wunderbar satt nach Erde und Moos, nach blühender Wildnis, nach freier Entfaltung.
Die Ruhe ist fast mit den Händen zu greifen.
Mein Blick vermag kaum diese Wildnis
durchdringen – das Dach der Blätter ist schützend über mich ausgebreitet, aber es ist freundlich und ich kann ihn
verstehen, wirklich verstehen denn so hat ihn – glaube ich, kaum einer
gekannt.....
die Lebendfalle für die Waschbären liegt da, das Gatter ist offen – damit sich keiner darin verfängt, -
daneben steht das kleine Blockhaus
das er sich für die Pelletslagerung hat bauen lassen, es ist dicht
verschlossen. Oben als Dach und der Seite hat er es mit Glasfenstern bestückt,
damit es hell bleibt und kein Licht zusätzlich braucht.
Ich denke noch daran wie er lachte als er mir sein Chaos 2013 als ich herzog zeigte und was er alles aufhob um daran weiterzubasteln,
das war typisch Peter, -
Die ihn kannten – wollten ihn wohl
nicht verstehen sondern wollten nur die äußere Fassade die er allen
zeigte.
Sie waren wohl auch nie in seinem
Garten, der unberührt und unschuldig zart in aller Stille hier
liegt. Ich...
finde ihn wunderschön. So ist kein anderer " Garten hier im ganzen Park zu entdecken, obwohl der so bleiben sollte wie er war. Anders als Stadt oder Dorf.
.
Bilder die für sich sprechen...Waldbaden - Waldträumer - Baumumarmer - das war er wohl - heute verkaufen die Apotheken Kurse für gestresste Städter dazu in Musenwäldern an... |
.
man könnte natürlich den erdigen Waldboden etwas freiräumen um ihn zu nutzen |
wird es mir auch irgendwann eines noch fernen Tages so gehen`? * der letzte Absatz macht Albträume * böse Träume * |
doch er gefiel ihm doch so, denn hier ist nichts einsam, ganz im
Gegenteil -
hier wirkt alles zusammen gemeinsam
mir zeigt er
einen anderen Peter, einen den ich kannte....
warum ich dies schreibe?
damit ich es nie vergesse, denn ich weiß in wenigen Wochen - vielleicht auch Monaten,
wird man Haus und Garten in der Idylle nicht mehr wiedererkennen können -
die Bagger werden erscheinen und alles niedermachen - was Garten heißt.
Der Märchenwald hinterm Haus verschwunden sein als hätte es ihn nie gegeben - wie der Mensch der sich darin wohlfühlte und so leben wollte - ich denke daran, wie es war als er mir die kleine Mimi als Baby ins Haus brachte...vor 17 Jahren ..und lächle.
Peter ist am 10. Juni gestorben...
das Haus selbst ist im Inneren immer
noch völlig unberührt, wie man es durchs Fenster sieht;
doch nun ists von keinem mehr geliebt.
Er gab diesem Haus einen ganz eigenen Charakter der wunderbar zu dem ursprünglichen im Park passte - er gab ihm etwas Besonderes.
Kann sich Trauer darüber vertiefen? ja - kann sie, wenn so Schönes wieder spurlos verschwindet.
vielleicht konnten einige der Leser auch für sich etwas aus meinen Eindrücken ziehen _
@ Angelface.........11.07.2021
Wie seltsam, auch mein Nachbar ist gestorben, aber am 10.Juli.
AntwortenLöschenSchade, wenn das alles dort abgerissen wird.-
Du hast dein zuhause ja auch farbenfroh gestaltet. Wenn das jemand berührt hat, kann es Kunst sein, es ist doch der Sinn der Kunst zu berühren.
Also liebe Angel,
ich wünsche dir alles Liebe und schöne Stunde im Regen und Sonnenschein.
Helga
Liebe Helga, danke, dass du von 1018 Besuchern dieses Beitrags vom 11.Juli einen Kommentar dazu geschrieben hast und einer " "schade " dazu sagt. Dein Künstlerherz empfindet dies so, weil die Kunst für dich erkennbar ist..
LöschenDie Bilder meines Spaziergangs werden als Erinnerung bei mir bleiben...für andere verschwinden und keine Wirklichkeit sein.
Nach so einem langen erfüllten Leben hat das keiner verdient so wortlos und unerwähnt zu gehen.
Mich schmerzt so etwas sehr. Seitdem habe ich Albträume.
Lieben Gruß zu dir
Angelface
Hm, mein Kommentar verschwindet auf selsame Weise, ich kopiere ihn nun und beim zweiten mal klappt es schon mal, nicht immer.
AntwortenLöschenDen Kommentar den ich schrieb vor ein paar tagen nach Deinem Post, kann ich nicht wiederholen. Nur so viel,die Erinnerung bleibt in Deinem Herzen. lege doch ein Album an mit den Bildern und Text, so hast Du es für Dich . Wer den Peter nicht kannte, hat auch nicht die Verbindung zu seinem Haus. Schade, das es abgerissen wird und keine Angehörigen danach fragen. Immerhin hast du es für Dich festgehalten. Kunst ob schlicht oder bunt, liegt in dem Empfinden eines Betrachters.Ich halte es für wichtig , wie ich meine Kunst sehe und wie sie mich berührt und wenn sich jemand daran erfreut, kann ich mich noch mehr freuen. In diesem Sinne, liebe Grüsse, Klärchen
sehr schade dass dein erster Kommentar nicht zu mir wollte, ich hätte mich gefreut ihn zu lesen, dachte schon und wunderte mich dass bei so vielen anscheinend doch interessierten Lesern der eine oder andere etwas dazu zu meinen hätte, wie es meist ist wenn " Fortsetzungen " wie in einem Buch folgen.
Löschendas Haus - wie kommst du darauf? wird selbstverständlich nicht abgerissen, wieso sollte es das auch?
aber der Märchenwald hinter dem Haus im überdimensional großen Garten wird eine Neubesiedelung des Hauses nicht überleben sondern irgendwann!° platt gemacht und damit potthässlich im Charakter verändert werden.
Ich finde allerdings man muss jemanden nicht kennen um die Schönheit von Häusern Grundstücken und Gärten wahrzunehmen und eine Verbindung dazu zu schaffen.
was der Besitzer damit macht - es war ja nur angemietet - steht noch weit in den Sternen, vielelicht leer lassen, ev. neu vermieten wenn er Käufer oder Mieter findet -? wer weiß das heute schon.
auch dir liebe GRüße und mein Dank für den erneuten Kommentar...alles Liebe Angel
Oh, ich merke, habe schon länger nicht mehr bei dir gelesen. Dein lieber Kommentar hat mich erinnert, und dein wehmütiger Post hat mich jetzt berührt. So ein netter, gleichschwingender Nachbar ist nicht zu ersetzen! Und deine Befürchtungen teile ich.
AntwortenLöschenOb die Bäume den sintflutartigen Regen abhalten können, der derzeit über uns hier in NRW herniedergeht? Es ist schon etwas unheimlich... So wie die Tatsachen in meinem heutigen Blogpost. Danke für dein Feedback! Ich kann die Kommentare der einschlägigen Anonymen, aber auch Bloggerinnen, einfach nicht mehr ab.
Bleib gesund, pass auf dich auf, geh durch den Regen ( ich auch! )und hab gute Gefühle!
Herzlich
Astrid
Oh, ich merke, habe schon länger nicht mehr bei dir gelesen. Dein lieber Kommentar hat mich erinnert, und dein wehmütiger Post hat mich jetzt berührt. So ein netter, gleichschwingender Nachbar ist nicht zu ersetzen! Und deine Befürchtungen teile ich.
AntwortenLöschenOb die Bäume den sintflutartigen Regen abhalten können, der derzeit über uns hier in NRW herniedergeht? Es ist schon etwas unheimlich... So wie die Tatsachen in meinem heutigen Blogpost. Danke für dein Feedback! Ich kann die Kommentare der einschlägigen Anonymen, aber auch Bloggerinnen, einfach nicht mehr ab.
Bleib gesund, pass auf dich auf, geh durch den Regen ( ich auch! )und hab gute Gefühle!
Herzlich
Astrid
Es ist wirklich gut dass Du dort warst und auch alles aufgeschrieben hast. Schnell ist alles verändert und vergessen.
AntwortenLöschenAlles Liebe für Dich Angel, herzliche Grüße Tina
" Schnell ist alles verändert und vergessen." du sagst es liebe Tina, - und so ist es auch - wie es zumindest äußerlich scheint, denn niemand - außer dem Hausbesitzer, der nichts machen darf bis das Haus besenleer" geräumt wird, war bisher auf Grundstück und im Haus, somit ists in Dornröschenschlaf gefallen was schon sehr bizarr ist.
AntwortenLöschenÜber 6 Wochen ists her, dass Pit starb - doch es ist, als hätte es hn nie gegeben!
ich finde das zutiefst traurig...
und hätte gerne Abschied von ihm genommen, so bleiben mir nur als Erinnerung die Bilder und der Text die ich von ihm und dem Grundstück habe..
und automatisch kommt der Gedanke: wird es mir, uns - auch so oder ähnlich gehen und wie kalt und abwehrend ist unsere Welt anderen gegenüber geworden?