Fortsetzung...des gestrigen Post `s.
im Gästezimmer über Nacht ist sicherer Aufenthalt nach einer OP |
Gute Tage und schlechte Tage sie wechseln sich ab im Leben, wobei man natürlich die guten den schlechten vorzieht. Ich „ versprach nach meinem letzten Post – der siebte Sinn“ - ja eine Fortsetzung....
Donnerstag den 15.04.2021 würde ich zu den etwas
nerven-zerreißenden aufregenden Tagen zählen,
denn es dauerte für mich endlos lang bis sich abends der Tierarzt wegen Mimi meldete, die ich vormittags
in der Praxis gelassen hatte. Die Zeit kroch träge dahin. Da kann ja selbst der ruhigste Mensch verrückt werden. Auf einen Ausgang warten der völlig ungewiss ist, ist warten einfach grässlich .
Ab vier Uhr schmerzte mein Herz ganz
gewaltig und pochte wie verrückt, fast hatte ich das Vertrauen auf einen guten Ausgang
verloren, zumal schon folgerichtig und logisch zum dritten Mal nachgefragt wurde: “ hast
du denn schon ein Loch für sie graben lassen?“
Da fällt es dann: “ ist`s -
halbvoll – oder halbleer“ - beim Anblick eines Wasserglases
schwer, sich fürs halbvolle zu entscheiden.
Es schneite immer wieder dicke Flocken
und der Zeiger der Uhr rückte weiter quälend langsam voran.
Das blöde Telefon
schwieg still und spannte mich immer mehr auf die Folter.
Ein ziemlich beschissener Nachmittag zog sich wie
Gummi, die Ungewissheit war das Schlimmste, ich mochte weder etwas
essen - geschweige denn, mit jemandem reden.
mein Kopfkino, die Bilder wollten
einfach nicht weichen.
Um halb Acht abends wählte ich die
Nummer des Tierarztes, legte dann aber feiger-weise gleich wieder
auf.
Um Acht klingelte es und der Doc war
mit den Worten dran, „ alles okay Frau P“!
Und „ wie geht es
Ihnen“?
Mir fielen ganze Wackersteine vom
Herzen,...
„Wollen Sie sie jetzt
holen, noch ist sie nicht ganz wach, aber es wird langsam wieder, ich
bin auch ganz erleichtert dass sie die Narkose relativ gut vertragen
hat, aber die Einzelheiten erspare ich ihnen lieber, damit Sie nicht
noch einen Herzinfarkt kriegen - die zeige ich ihnen wenn sie da sind
- ich weiß ja ,wie es Ihnen dabei geht“.
Konnte man mir die
Angst so deutlich an meinem Gesicht ablesen?
Weil es immer wieder weiter schneite und die Straßen so nass und glitschig durch die Blätter und Hagelkörnchen waren, fuhr mich die Nachbarin die ich darum gebeten hatte und wartete, bis mir das zarte Bündel Katze übergeben wurde.
Erst aber zeigte mir der Doc anhand
einer Schauschablone vom gezeichneten Kopf einer Katze am Fenster - was er alles aus
ihrem Mäulchen herausoperiert hatte. Autsch - das ist echt heftig -
Winzige 7 Zähne musste sie lassen – er hat sie mit den Wurzeln gezogen, und sagte ganz ehrlich, dass er den Ausgang der OP selbst während der Operation als sehr skeptisch beurteilte, doch umso erfreuter war er - als sich Mimi als eine so tapfere Kriegerin zeigte und sich so gut hielt.
Erstaunlich gut, aber bisschen schwierig war`s schon, meinte
er – bei den winzigen Venen eine davon zu finden, die die
kreislauf/stärkenden Infusionen durchhielten bis zum Schluss. Als ich nachfragte erfuhr ich, dass er über 1 1/2 Stunden operiert hatte.
„ An diesem alten Kind ist zwar
nicht viel Substanz, aber sie ist trotz ihrer 17 Jahre zäh wie eine junge Katze“, meinte er: „Bitte gut
aufpassen, vielleicht sogar die Nacht über, - noch vielleicht im offenen Korb
lassen wäre wohl sinnvoll damit sie nicht fällt..
Sie liegt jetzt noch auf einer Heizdecke, braucht noch viel Wärme,
Ruhe und Abgeschiedenheit bis sie völlig wach ist und laufen wird
sie eine Weile lang noch nicht können“ bekam ich
Verhaltensmaßregeln mit, - mit der Bitte sie nach der Nacht nochmal
vorzustellen, denn die Kreislaufsituation wollte er sich unbedingt noch
einmal ansehen.
Eine etwas schwierige Nacht für uns beide zu schildern, geht relativ
schnell denn sie steht mir jetzt noch deutlich vor Augen.
Die einzige verschließbare Tür die
verhindert, dass sie die Treppe hinunter purzelt befindet sich am
Gästezimmer und die Treppe ist wie ein Magnet für sie,
ihr bevorzugter Lieblingsplatz, dass sie sich drauf setzt, das musste ich unter allen Umständen verhindern.
Doch aus dem Körbchen wollte sie
unbedingt heraus. Sie quakte mit ganz zartem Stimmchen.
Ich schleppte also vor mich hin - schwitzend
- Katzenklo, Ess- Schälchen und Wasser die 10 Treppen nach oben,
und baute das Zimmer um, verscheuchte Merlin und Paule die mir dabei durch die Füße liefen
und sperrte Mimi ein und die anderen aus.
Ach je, der arme Kater, der wird tüchtig verwirrt sein. Das bringt seine gewohnte Ordnung völlig durcheinander, das ist schlechtes Karma für Katzen.
Dann löschte ich das
Licht und den Ofen im Wohnzimmer und drapierte mich aufs Gästebett
mit Buch, Brille und Schlafanzug und harrte der Dinge die da noch
kamen.
Eine lange und aufreibende Nacht begann damit für uns beide.
Eine wackelnde Mimi die mich umrundete, - die unbedingt an
die Tür wollte – denn dahinter kratzte Merlin noch eine Weile und
bat um Einlass, (- kein Wunder – geschlossene Türen ist keiner bei
mir gewohnt) - das beschäftigte mich noch lange.
Das
Katzenklo benutzte sie um aus dem Balkonfenster zu schauen, wenn sie mal den Blick von mir abwandte.
In den
Schrank, den ich vorsorglich mit einem großen Schaffell
ausgepolstert hatte damit sie es warm und kuschelig hatte, - wollte sie nicht, lieber am Türrahmen
schnuppern, um sich daran zu quetschen - ob die Tür nicht endlich
doch wie von Zauberhand aufgeht.
Immer wieder aufstehen um wackelnd
wieder umzufallen,wanderte sie etliche Zeit hin und her.
Unruhig versuchte sie im Zimmer herumzugeistern
um
einen Platz zu finden an dem sie sich wohl fühlt..
So verging die
Nacht als ich das Licht nach einer lange Weile löschte um meinen
Schlaf vorzutäuschen.
Irgendwann in der Nacht hörte ich im
Dunklen wie sie immer wieder wackelnd systematisch alle Plätze
wechselte, dann kroch sie zu mir hoch um sich unter meine Decke
dicht an meinen Bauch und in meinen Arm zu kuscheln, doch ich wurde
immer wieder wach um zu verhindern dass sie vom Bett herunterfiel.
Erst gegen Morgen wurde ihr Atem endlich
ruhiger und sie döste ein wenig in meinem Arm vor sich hin. Geschlafen haben wir beide
wohl nicht viel.
Merlin trommelte mit den Pfoten gegen die Tür und miaute so gegen 6°° weil er mich wecken wollte, …** Ich kroch etwas übermüdet aus dem Bett, stand auf und prompt stand sie hinter mir - „ ich auch „ und da sie mir mittlerweile ziemlich stabil erschien, ließ ich sie.
Die Begrüßung der beiden war
herzzerreißend, Merlin leckte und beschnupperte sie liebevoll und
ich hatte den Eindruck da hat einer den anderen schwer vermisst,.
Er
lässt sie seitdem nicht mehr aus den Augen, selbst wenn er jetzt auf
dem Katzenkratzbaum sitzt guckt er immer wieder hin wo sie ist.
Heute Nachmittag ist dann die
Nachschau und ich hoffe sie hat das alles gut überstanden. Und ich brauch erst mal eine heiße
lange Dusche und was in den Magen..
Gute und schlechte Tage – man steht
sie gerne gemeinsam durch wenn man einmal Verantwortung übernommen
hat..
_ Mimi ist zwar jetzt eine zahnlose
Alte – aber auch fast wieder die alte, man sieht`s auch am Gesichtchen, aber Hauptsache gesund
und wir wünschen uns wieder gute Tage..jetzt wird sie hoffentlich wieder tüchtig auch ohne viel Zähne essen, damit sie neue Kraft für den Frühling schöpft.
Jetzt braucht sie erst mal ganz viel Wärme und Liebe um zu gesunden.
Nachts bat sie mich in einem Traum, einen Dankesbrief an den Tierdoktor zu schreiben...
den nehme ich dann beim nächsten Kontrollbesuch an ihn mit...
Gedanken in Anlehnung an die Geschichte bei Bx die ich 2008 vor Jahren schon schrieb
„ hat man Kinder – hat man Sorgen „ -
abgelegt unter Katzengeschichten
@ angelface
die Zähnchen hab ich mir dann heute bei der Nachschau mit - abgeholt !!! und bau sie mir nach der Ultraschallreinigung in eine Brosche |
oh wie gut, dass sie es überstanden hat und schon wieder auf den beinchen steht!!
AntwortenLöschengute besserung - mimi!
xxxx
Angel das ist wiedermal eine aufregung bei euch und ich bin froh dass alle es überstanden haben auch du.. dein Herz muss ganz schön arbeiten bei der Aufregung. Der Doc hatte es schon gesehen wie es dir geht. Mimi eine tapfere alte Dame die das sogar geschafft hat und hoffe dass es ihr wieder besser geht. Schön wie Merlin um Mimi so liebevoll kümmert.
AntwortenLöschenIch wünsche euch hoffentlich eine bessere Nacht und gute Besserung der Mimi und dir Angel erhol dich gut.
Lieben Gruss Elke
Guten Morgen, liebe Angel, das Lesen und Schreiben fällt nach wie vor sehrsehr schwer. Daher kurz gefasst zunächst mein Dank für die lieben Worte zu meinem Geschehen, die Du anlässlich meiner Operation im Kommentar dagelassen hast.
AntwortenLöschenBei dir sieht es aber auch heftig aus... zumindest was ich einäugiger Weise erfasse.
Hach, der arme kleine Patient. Und natürlich auch gute Genesungswünsche.
Frühlingsfrohe Grüße von Heidrun
liebe Heidrun, du sollst dich doch schonen,nichts tun was die Augen anstrengt und schon sehe ich dich hier, kaum dass ichs geschrieben hatte ...
AntwortenLöschenlächelt dir zu, das sollte nicht sein, du hast im Moment mit dir selbst genug zu tun , ich danke dir - "Gegenstandsberichte" wie ich sie nenne sind klar, wichtig für dich später und deine Leser jetzt denn das Leben schreibt die Geschichten die man sich nicht ausdenken kann und die uns dennoch im Leben begleiten.
herzlichst weiter gute Besserung und pass bitte gut auf dich auf..frühlingsfrohe Gedanken an dich zurück
angel