Freitag, 6. Januar 2017

das Ende vieler Illusionen und doch ist Hoffnung

https://www.bookrix.de/image/coverpic3d.php?art=book&size=l&p=angelface_1231246332.9840230942https://www.bookrix.de/_ebook-angelface-das-ende-eines-weihnachtsbaumes/ passt oder passt nicht?
Ihr dürft gerne selbst entscheiden..
                                                       Veröffentlichung 2009 in Bookrix
Das Ende eines Weihnachtsbaumes
.... vieler Illusionen und doch ist Hoffnung.

Fünf Tage ist das neue Jahr alt, was hab ich gemacht?
Viel Schreiben wollte ich in den geruhsamen Feiertagen, nicht mal dazu bin ich gekommen, und nun liegt erneut Schnee. Fast einen halben Meter hoch über den Dächern pappt er vor sich hin, Autodächer, Eingänge, Höfe und Einfahrten, alles ist zugeschneit. Das heißt: Arbeit gibt es zur Genüge. Jeden Tag wieder Schnee schippen bis die Knochen rauchen. Kein reines Vergnügen, wenn man nur etwas über 50 kg wiegt und nicht größer als 164 ist. Das geht ordentlich auf den Bizeps.
Irgendwie hat das neue Jahr nicht so gut angefangen, es erscheint mir im Moment, als ob Tausend Hände an mir zögen.
Sind das nicht auch Nadelspitzen? Pieksen tut es zumindest.
„Tu dies, tu das, kannst du nicht das, komm wir machen das, hast du was vor, kann ich dich sprechen“, die Fragen und Ansprüche purzeln nur so.
Fragt mich eigentlich mal jemand was ich will, möchte, brauche?
Heute hab ich es zumindest geschafft den Christbaum zu entschmücken.
Fünf Tage nach dem neuen Jahresanfang.
Der arme, arme Christbaum, eigentlich kann er gar nichts dafür, dass er so, wie er nun ist, auf der Welt ist.
Da, ein Plumps, abgebrannte Kerzen fallen zu Boden, die ersten Nadeln sausen hinterher, die Lichterkette wird grausam durch seine Äste gezogen, Engelchen fallen, „mach doch du dummes Ding, ich hab keine Zeit für so einen Firlefanz.“
Das alte Nadelding, wie ein alter Mann in Lumpen steht er da. Nur noch ein Abziehbild seines einstmaligen Selbst. Aller Glanz verlöscht sobald die Tagessonne auf ihn fällt.
So steht er klein und erbärmlich da, wimmert vor sich hin, schüttelt die Nadeln von sich, als bekäme er es mit Golddukaten bezahlt, ich kann es ihm nicht verdenken. Keine frische Luft, kein Wasser, keine Streicheleinheiten, es beachtet ihn ja keiner mehr.
                                                       Weihnachten, längst vorbei.
Eigentlich gehörte er ja nie in die gute Stube, sollte besser mitten im Wald inmitten seiner Brüder und Schwestern stehen und nicht schon nach kurzer Zeit absterben. Die Tage des Vergänglichen gehen.
Die Arme in den Himmel schwingen, Gott und den Vögeln zujubilieren, mehr hatte er nicht zu tun, na ja, wachsen, das sollte er schon, groß und stark werden.
Und was machen wir? Wir rauben ihn. Berauben ihn seiner grünen Freiheit. Zwängen ihn ein und vergewaltigen ihn zu etwas was er nie ist, nie sein wird, nie war.
Ein Gefangener des Menschen.
Nur wegen der Harmonie, den Liedern und den Lichtern, den Kinderaugen und alten Augen, die ach doch so schön glänzen wenn sie ihn sehen.
Dem Frieden, den wir eh nur auf dem Papier haben, denn alles bekriegt sich was bekriegenswert ist, ( macht doch so’n Spaß auf anderen herumzutrampeln oder sich ein wenig zu fetzen) – dem guten Duft und dem glitzernden Lametta, kriegt er eine Axt ins Genick, wird grob geschultert oder unsanft hinter einem Zweibein hergezogen, dann bekommt er sogar noch die Füße gestutzt, damit er auch ja in den Ständer passt und zu guter Letzt setzt man ihm fröhlich auch noch Engelshäubchen auf.
„Ihr Engelchen kommet, oh kommet doch all“...
Nix da Engel, die hatten dieses Jahr Ausgang wenn man in die Tage des neuen Jahres guckt.
Es geht genauso wie das Alte weiter.
Hetze, Neid, Missgunst, Eile, überall und nirgends sollst du sein, überall sollst du mitmachen, überall dabei sein, der nächste Rufer steht schon an der Tür. Wo bleibt da die besinnliche Ruhe, die wir uns so sehnlichst unter diesem Bäumchen wünschten?
Es hat ausgesorgt.
Brutal wird es aus der warmen Stube gezerrt, keinen Blick mehr bekommt es, wo doch noch vor wenigen Tagen Kinderaugen leuchteten“ oh, wie schön“!
Draußen klirrt das Eis am Fenster, die Sonne scheint, in Frieden vereint.
Nix da Frieden, Missverständnisse herrschen überall, jeder fühlt sich angegriffen,
verteidigt sich mehr schlecht als recht und man meint fast, man würde von einer Hundemeute gejagt. Und außerdem Druck, Druck, Druck, überall, wo man hinsieht ist Druck.
Sollte so das neue Jahr etwa anfangen? War das tatsächlich so geplant? Wenn ja, von wem? Ich bin nicht einverstanden.
Ist das Netz als Kommunikationsplattform wirklich so wichtig, wie es scheint?
Für wen?
Für den etwa, der nichts besseres zu tun hat, als den lieben langen Tag daran zu verbringen?
Oder für den, der nur einmal zum lesen seiner Post an diese Klapperkiste läuft, die uns anscheinend ! alle so abhängig zu machen droht, dabei aber eigentlich doch nur stört und die eigene Kreativität, oder die Möglichkeit sich auch noch anders zu beschäftigen - einschränkt..
Okay, okay, jeder nach seiner Fasson, aber mir bitte die Meine..
Mir ist eher, wenn überhaupt – nach Gedichte schreiben, nach Bildchen kreieren und nach Geschichten erzählen.
So was in der Art etwa...

Ich möchte nicht unbedingt eines schönen Tages wie der arme Weihnachtsbaum geköpft und aller Kraft beraubt in der Gegend herumstehen. Nur noch Abfall, den keiner mehr brauchen kann.
Aber wenn ich an den PC komme, meine Post lese, die vielen Antworten sehe ( die a) von mir erwartet werden), oder auf die b) - jemand wartet, oder sonst beleidigt ist, wenn nichts von mir zurückkommt, dann vergeht mir das Gedichte und oder Geschichten schreiben. Dann bin ich einfach leer.
Und das empfinde ich als ausgesprochen schade.

So schade wie die Tatsache dass ich etwas entsorge und wegschmeiße, was ich vorher seiner Freiheit beraubt habe. Dem nadelnden - Oh du fröhliche -Christbaum.
Aber, so ist der Mensch eben mal. Unvernünftig und unbelehrbar.
Erst bewundert er die Schönheit der Natur im Freien, dann schlägt er der Freiheit den Kopf ab und zum Schluß entsorgt er sie kaltherzig in der Mülltonne.
Wenn man näher darüber nachdenkt, tut das eigentlich nur weh.
Und dann gehe ich hinaus in die weiße Winterlandschaft. So unberührt und fragil, so zart.
Feine Schneewehen stieben auf während ich mit meinen dicken Schuhen durch dichten Pulverschnee stapfe und ich vergesse über diesem wunderschönen Anblick, inmitten der Sonnenstrahlen und in all dem eisigem Wind, der mein Gesicht umweht, all meine Sorgen und trüben Gedanken..

Eines weiß ich, komme ich zurück nach Hause, dann wartet ein heißer Glühwein auf mich, gedämpftes Licht,
Ruhe und liebevolle Katzen als Hüter des Hauses, die darauf achten, dass ihr Frauchen auch warme Socken anzieht.
Was will man mehr an einem solchen Tag...


angelface beim Texte schreiben, auch wenn sie längst überholt sind, so stimmt doch der Inhalt heute wie damals genau                       



heute gibt es gleich 2 geschichten..
die andere drunter, falls übersehen, steht
hier: https://wokinisblog.blogspot.de/2017/01/ahnenforschung-und-mehr.html

10 Kommentare:

  1. Bevor ich auf deinen Post eingehe, möchte ich zuerst einmal ganz herzlich DANKESCHÖN sagen für deine immer so liebenswerten Kommentare bei mir. Sie erfreuen mich - und das tut einfach gut!
    Es ist ja so, dass man eine Sache immer aus mehreren Richtungen sehen kann. Nehmen wir mal den Tannenbaum. Ja natürlich gehört er (eigentlich) in den Wald, doch der, der unsere Zimmer zum Weihnachtsfest schmückt, der weiß, was ihn erwartet. Er lässt sich darauf ein. Er wächst ein paar Jahre und dann kommt sein ganz großer Auftritt. Er weiß, dass er nur dafür und deshalb lebt und er freut sich und strahlt mit den Kerzen und den Engelchen um die Wette. Es ist SEINE Zeit und dann dankt er ab - selig, weil er soviel Freude bringen durfte.
    Das neue Jahr beginnt, wie das andere endet. Ja, so ist es, weil sich die Gedanken der Menschen nicht verändert haben. Diejenigen, die kriegerische Gedanken haben, scheinen noch in der Mehrheit zu sein. Und die meisten von ihnen würden es verneinen und sagen: Nein, ich ersehne den Frieden herbei, ich habe keine kriegerischen Gedanken - und im nächsten Moment schimpfen sie über ihren Nachbarn, weil der seine Kinder nicht so erzieht, wie sie es für richtig empfinden oder weil ein Ast auf ihr Grundstück ragt.
    Erst wenn es uns gelingt, im Kleinen Frieden zu halten, wird auch der Frieden im Großen möglich sein. Doch dazu müssen wir erst noch zur Einsicht kommen.
    Schnee gibt es bei uns in NRW im Moment noch nicht - aber eisige Temperaturen, einen blauen Himmel und Sonnenschein.
    Da fällt mir gerade noch ein, dass du schreibst, man zieht an dir. Das kenne ich zu gut. Es ist, als hätten sich andere Menschen mit einem Angelhaken angedockt und zögen bei Bedarf daran. Ich nehme diese Haken dann immer einen nach dem anderen - in meinen Gedanken - wieder heraus!
    Ich wünsche dir eine glückliche Zeit und Frieden im Herzen!
    LG Martina

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    1. liebe Martina...Weihnachtspost`(s) beantworten..gerne wenn ich so schöne Kommentare zu meinen geschichten bekomme, ich lächle während ich deine Gedanken dazu lese...
      mir wird warm ums Herz bei den gedanken der anderen dazu und danke dir sehr herzlich Angel..

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  2. Angelface,
    vielen, vielen Dank für diese wunderchönen, einfühlsamen Geschichten.
    Etwas Wehmut schwingt in der ersten Geschichte mit. Aber
    es ist ja nicht das Ende. Weihnachten kommt wieder.
    Einen schönen Winterabend wünscht Dir
    Irmi

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    1. ich freue mich liebe Irmi wenn dir meine Geschichten gefallen, du sie liest und verstehst, sie sind irgendwie auch zum vorlesen unterm weihnachtsbäumchen gedacht und wie man (unten ) sieht bei Kommentar von sissi, hat sie es genauso verstanden...
      ich hoffe du hattest harmonische und friedvolle Weihnachten...herzlichst Angel...

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  3. Liebe Angel, ich hatte schon mal bei Dir gelesen und es ist so, alles wiederholt sich. Du hast recht man zieht und wir fühlen uns verpflichtet.
    Manchmal ist es gut aufzuräumen, wie ich es auch getan habe. Selbst sein, und nicht das was andere wollen.
    Müssen wir nicht immer, irgendwelche Illusionen begraben? Doch wir sind stark und beginnen neues, jedenfalls ich tue es, auch wenn ich nicht in die Schablonen passe.
    Liebe Grüsse und danke für den Post , Klärchen

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  4. Weihnachtsbaum 2017

    Eigentlich wollte ich keinen Baum. Weil es nicht der Mühe wert ist, ihn zu schmücken, denn das kostet Zeit. Und die hatte ich in diesem Jahr nicht wirklich. Nachtschicht an Weihnachten ... heißt: der Baum brennt nicht an Heiligabend, steht im Dunkeln und ärgert sich. Und dann habe ich ihn gesehen und … ein wenig schief ist er, nicht gleichmäßig gewachsen und doch... gerade deswegen wurde er mein Baum. Er war nicht vollkommen, er war wie ich und so gingen wir zwei gemeinsam nachhause. Am 23. Dezember habe ich ihn liebevoll geschmückt und am 24. mal kurz die Kerzen angezündet … dann musste ich gehen, ihn alleine lassen.
    Die Katze machte es sich auf der Decke unter dem Baum bequem, sie hat wohl auf ihn aufgepasst, ihr Alleinsein mit ihm geteilt.
    Weihnachten ist vorbei, die Kerzen brennen ein letztes Mal, der Tag ist da, um ihn abzuschmücken.
    Ein bissl Wehmut im Herzen, hole ich alle Kartons hervor, die Lichterkette darf bis zum Ende leuchten. Immer ursprünglicher wird er Baum, leise fallen die ersten Nadeln zu Boden. Ich halte inne, hole mir eine Tasse Kaffee, schalte den PC an und dann ….
    las ich ihm deine Geschichte vor. …

    und hier ist seine Antwort:

    hallo sissi, du hast mich gekauft, mir versprochen, dass sich schön sein werde, strahlend und eine Freude für dich. Und nun das: Du lässt mich allein im Dunkeln, selbst Jesus hatte das Licht von Bethlehem, dass ihm leuchtete. Ich versprach dir, ich würde der schönste Baum sein, den du je hattest. Und nun das.
    Doch dann kam mein Tag.
    Am 2. Weihnachtstag kamen deine Enkel. Alles drehte sich um mich, die Geschenke unter dem Baum lockten die Kinder an, die Kerzen im Raum gaben auch mir das besondere Licht, das Licht, das leuchtet zu Christi Geburt.
    Du hast Bach aufgelegt, das Weihnachtsoratorium und ihr habt gesungen. Ich durfte Weihnachten in all seinem Glanz erleben, hab nicht im dunklen Wald gestanden und nur davon geträumt.
    Auch wenn mein Leben nur einige Jahre dauerte, mein Abgang war wunderbar. Ich bin * a scheene Leich*.
    Zärtlich schmückst du mich ab, streicheltest meine Zweige und sagstes Dankeschön. Ich hab dich ordentlich gepiekst ... doch du hast gelächelt, dir den Finger in den Mund gesteckt und nur ganz leise *Aua* gesagt.
    Dann hast du mir versprochen, meinen Stamm im Ofen zu verbrennen, damit mein Rauch aufsteigen darf in den Himmel.
    sissi, ich danke dir dafür, dass du aus meinem Leben einen Sinn gemacht hast. Auch wenn ich nicht im Wald weiter leben und darauf warten durfte, um irgendwann Brennholz zu werden ... der Weg ist der Gleiche. Ich weiß doch, dass wir sterblich sind und alle den gleichen Weg gehen. Du ein bissl später als ich. Ich danke dir für unsere Begegnung, sage Lebwohl und vielleicht, im nächsten Jahr, wenn mein Bruder in deinem Zimmer steht, denkst du auch noch einmal an mich.
    Servus, Leb wohl, auf Wiedersehen.
    Dein Weihnachtsbaum, der gerne mit dir das Fest der Liebe gefeiert hat.

    sissi

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    1. ach sissi, du bringst mich tatsächlich zum weinen, ist das aber schööön.....ich bin gerührt über deine Worte und Gedanken und streichle in Gedanken dein krummes schönes Bäumchen das so danbkbar zu dir aufschaut, welch ein schönes Weihnachten für dich und mich sagt dein Bäumchen und lächelt dir zu....
      das mag eventuell für andere ein wenig kitschig, skurril oder merkwürdig klingen, aber wir, die wir an Weihnachten und an alte Traditionen glauben, sie hochhalten wissen warum wie das schreiben...
      ich danke dir von Herzen..
      angel...

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    2. Deine Geschichte hat mich inspiriert und denk dir, er steht immer noch. Er darf noch eine Weile bleiben, die Kartons sind zur Seite geräumt. Es hat mich selbst so gerührt, dass ich es nicht übers Herz brauchte und ihm und mir noch ein paar Tage gönne.
      Lieben Gruss in den Abend
      sissi

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  5. Nachtrag, die Geschichte mit dem Weihnachtsbaum, ja, das ist wohl Tradition und die halte ich solange es geht ein.
    Sie werden ja extra gezogen für Weihnachten.Dieses Jahr hatte ich aber auch nur ein kleines Bäumchen er ist schon wieder verbannt.
    Liebe Grüße in den frostigen Abend, Klärchen

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    1. ein Bäumchen muss sein liebes KLärchen, wie sissi hast du und wie auch ich eines das wahrscheinlich keiner so richtig wollte weils nicht perfekt, nicht schön war? nicht groß oder edel genug?....nein,
      weil wir an die Tradition des Weihnachstbaumens glauben und sie weitergeben...
      schön dein Nachtrag dazu, ich danke dir herzlich dafür..und lächle...alles wird gut.
      angel.

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herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit die den Themen in meinen Beiträgen gelten, denn mich interessiert auch die Meinung der anderen zum Thema das ich auswähle. Ansonsten gelten die bei google üblichen Datenschutzvorschriften die seit Mai 2018 Pflicht sind,
lieben Gruß an Euch alle die mich lesen - Angelface -