Kasimir hiess er, mein Großer; heute gibt es ihn leider nicht mehr, nur meine Erinnerung an ihn.
Ausdrucksmöglichkeiten...
Individualisten - Veröffentlichung: 12.05.2009
ja deren haben sie viele und wenden sie auch an
vorwiegend tut das Kasimir...
was könnte dieses Bild wohl heißen?
es könnte aussagen...
ich habe Hunger..
ich langweile mich entsetzlich....
laßt mir alle meine Ruh'...
oder...ich fühle mich pudelwohl....
Hat man Katzen, gibt es unendlich viel zu erzählen, aber wen wundert das, sie sind schließlich ausgesprochene Individualisten.
Manchmal könnten sich Menschen wünschen solche Ausdrucksstärke zu besitzen.
Kasimir ist bei mir der Kater, der den stärksten Ausdruck hat. Seine Mimik ist nicht zu toppen.
Vielleicht liegt es daran, dass er ein Schwarzweißer ist.
Egal was er mir sagen möchte, man kann ihn überhaupt nicht missverstehen, oder, ich habe die Sprache der Katzen mittlerweile gelernt, was ja nach der langen Zeit, in der mich Katzen halten – man beachte den Umkehrschluss – hihi - auch kein Wunder wäre.
Heute morgen hüpfte er nach dem Erwachen, meinem Erwachen - auf’s Bett, streckte mir seinen Dösbaddel-Kopf entgegen“ da Mama, mach mal weg“ und meinte damit die dicke fette Zecke, die er neben seinem Ohr spazieren trug. Die lebte noch, das störte ihn anscheinend.
Rucki, Zuck – drehte ich sie mit ein paar Umdrehungen heraus, ein paar Haare durfte er auch dabei lassen, aber das kennt er schon und nimmt es mir nicht übel, mehr wahrscheinlich, dass er wieder die Bettkante räumen muss, wenn ich das blöde Vieh in der Toilette entsorge.
Ich bin ja froh wenn er mir die Viecher zeigt. Normalerweise suche ich ihn auch im Laufe des Tages immer wieder ab. Doch da pflegt er nach kürzester Zeit wieder abzuhauen. Das mag er nicht.
Jedes Mal wenn er die Katzenleiter hoch und wieder herunterklettert besteht die Gefahr – Zecke ist da.
Diese kleinen Monster sind in der Überzahl und setzen sich an unseren Warmblütern an der Haut fest um sie auszusaugen. Neulich hatte ich sogar selbst eine an der Halskrause sitzen, seitdem habe ich das Gefühl - irgend etwas schnürt mir den Hals zu und kann den Katzen bestens nachempfinden, dass es äußerst unangenehm ist solch einen Gast spazieren zu tragen.
Dann schnurrte er mir ein Dankeschön mit verdrehten Glubschaugen ins Ohr und ich durfte weitersuchen.
Diese intimen Morgenminuten benutzen wir immer zur intensiven Kontaktaufnahme und zur Beziehungsfestigung. Keine andere Minute des Tages ist dafür so geeignet wie diese. Er lässt zu, ja fördert und fordert geradezu was er im Laufe des übrigen Tages als unmannhaft und unstatthaft empfindet und ablehnt. Weiß der Geier warum das so ist, so ist es eben.
Wer ihn morgens so erleben würde, würde mir im Laufe des Tages bestätigen können, dass da ein ganz anderer Kater sitzt.
Ich wette, würde ich andere Katzenbesitzer fragen, könnten sie mir ähnliches von ihren Tieren erzählen.
Aber da ich keine Plaudertasche bin, erzähle ich keine Einzelheiten seiner ausdrucksstarken augenverdrehenden Möglichkeiten sich mir mitzuteilen, sondern beschränke mich darauf nur beiläufig zu erwähnen, dass es eben so ist, dass auch ein Kater über eine ausgesprochen erstaunliche Wandlungsfähigkeit verfügt.
Kasimirs bevorzugte Stellung vor dem Spiegel - gucken!!! |
Er hatte mir nämlich ein Überraschungsgeschenk mitgebracht, dieses gekonnt auf den Flurteppich platziert und wollte dafür seine Belohnung kassieren.
Mit klopfendem Schwanz und hechelnder Zunge wartete er darauf dass ich ihn lobte und belohnte.
Es war so etwas ähnliches wie ein Maulwurfjunges, auf jeden Fall aber keine gewöhnliche Feld – Wald und Wiesenmaus, die wäre ja unter seiner Würde gewesen.
Die Geschichte mit dem Spiegel habe ich schon seit längerem entdeckt.
Immer dann, wenn er etwas will, setzt er sich vor den Spiegel und probiert verschiedene Gesichtsakrobatiken aus, mal von der Seite, mal Blick von Unten, mal neckisch von oben herunter“ wie werde ich auf sie wirken?“, erst wenn die stimmen, dann ruft er mich, und er erreicht meist bei mir, dass ich ihm folge wie ein Hund, denn immer untermalt er seinen Wunsch mit lauter Kastratenstimme, die so durchdringend die Räume durchschallt, dass ein menschliches Ohr den Lärm nicht lange aushält und unweigerlich nach wenigen Minuten zurück brüllt “ Mensch Meier, nu halt endlich die Klappe, was willste denn schon wieder!“.
Oft brüllt er auch " uah...uahhhh" mit langgezogenem Organ - und das hört sich dann an, als würde sich ein Löwe in der Wohnung verstecken, schaue ich dann nach - sehe ich nur gefletschte Zähne vor mir...
siehe kleines Demonstrationsbild...
die Zähnchen sind nicht von schlechten Eltern...
Meist will er nur hinuntergebracht werden, was mit anderen Worten bedeutet, dass er Begleitung auf der Treppe zum Morgenpischi haben möchte und das, obwohl er eine eigene Katzenklappe im Wohnzimmer hat - die ihn auf die Terrasse führt, und die wiederum eine Katzentreppe, die ihn hinunter auf den Hof befördern kann.
Luxus für Katzen, aber einen bestimmten Luxus ist der Lümmel gewöhnt.
Nicht, dass der Leser meinen möchte, dass ich nun der Sklave meiner Katzen wäre, aber Kasimir hat eine besondere Stellung im Hause - a) ist er der Trost für Julchen gewesen als sie um Paulchen trauerte,
b) ein Fundtier aus dem Tierheim mit einer wahrscheinlich schrecklichen Vergangenheit, die ich ihn vergessen lassen möchte und ...
c) ein nicht ganz gesundes Tier. Mit dieser nicht allzu langen Lebenserwartungszeit kann man dann schon hin und wieder besondere Ausnahmen machen und deshalb bekommt er sie auch von mir.
So ist Kasimir, der Döskopp ein ganz besonderer Kater, der das auch ganz genau weiß.
Schön ist er nicht, laut ist er sonst auch nicht, aber klug ist er und er weiß genau wie er etwas erreicht bei seinen Menschen. Wenn er seinem Bruder, besser gesagt seinem selbst ernannten Nennbruder etwas mitzuteilen hat, dann guckt er nur, er schaut, könnte man auch sagen.
Merlin sitzt vor ihm und möchte „Kräfte messen spielen“, „ Kräfte messen – kannste haben“, knurrt Kasimir und guckt – gucken kann er wie ein Weltmeister.
Merlin versucht es und springt ihn an. Da bekommt er in Null komma Nix eine Watschen, die sich gewaschen hat. Obwohl der Kleine ein Kraftpaket - und ihm an Kraft weit überlegen ist, hat er gegen Kasimir keine Chance. Kasimir hat eine Taktik und eine souveräne Überlegenheit - bei dem ihm der Kleine nicht das Wasser reichen kann und ich erlebe immer wieder, wie der den Schwanz einzieht und sich hurtig vom Acker macht. Zwar versucht Merlin sein Gesicht zu wahren und so zu tun als ob, aber im Grunde weiß jeder der genau hinschaut - wer hier der Sieger ist.
Kämpfe tragen sie immer wieder aus und immer wieder bleibt Kasimir der Sieger. Dabei lieben sie sich heiß und innig und ebenso oft erlebe ich wie der eine den anderen putzt und dabei die Familienzugehörigkeit demonstriert.
Ich erlebe das Spiel miteinander und auch den Zeitpunkt - wo aus dem Spiel Ernst wird und es in Kampf ausartet, dann schreie ich laut. Damit trenne ich sie und die Bande wird wieder vernünftig.
Wenn die Kämpfe ganz schlimm wurden - die Fetzen und die Katzenhaare flogen, habe ich ihnen schon den erbarmungslosen Wassereimer, das Tierheim und den Entzug von abendlichen Lesegeschichten angedroht, Letzteres hilft meist am besten.
Darauf will keiner verzichten.
Dafür kommen sie sogar freiwillig und gerne von dem hoch was sie am Liebsten machen, dem Straßenschlender und Faulenzerspaziergang...
Ich schreibe gerne von meinen Katzen kleine Geschichten – erzähle Katzengeschichten – Geschichten, die das Leben mir beschreibt.
Manchmal sind sie nicht ernst zu nehmen, manchmal aber doch mit ernstem Unterton - je nachdem wie mir gerade zumute ist -
...., humorvoll erzähle ich davon, es sind Teilstücke die, wie die Gedichte und Gedanken zu meinem Leben mit dazugehören. Wer mich indessen auf Inhalte meiner Gedichte oder Geschichten festnageln möchte, der kennt Autoren nicht, die eigentlich Märchenerzähler mit einer ausgeprägten Phantasie sind.
Autoren sitzen am Schreibtisch und erzählen, sie reden nicht.
Vielleicht aber reden sie mit ihren Katzen, oder Hunden, oder Meerschweinchen, oder wer sich sonst noch im Hause trollt, mit den Blumen, den Bäumen, mit ihren Gedanken und mit ihren erfundenen Protagonisten, vielleicht aber auch mit den Personen, die in ihrem Geiste schlummern, die sie in ihren Texten gerne immer wieder zum Leben erwecken.
Kasimir der schwarzweiße, ja, ich vermisse ihn sehr. |
hier gehts zum Buch direkt.
Heute - Jahre später - sehe ich aus dem Fenster das er nie sah und erinnre mich an ihn immer wieder wenn ich den Schwarzweißen sehe, den ich füttere und der immer zutraulicher wird, sodass er schon gurrt wenn ich komme - Kasimir, er könnte dein Freund geworden sein, sicher siehst du ihn im Katzenhimmel, denn an irgend etwas muss man ja glauben können..
und hier gibts noch andere Geschichten, von Julchen und Kasimir, Mimi und der Maus
ei der Daus.da sind sie zum anklicken:
http://www.bookrix.de/_ebook-angelface-kasimir-und-die-anderen/
@ Angelface
Bei BX sah ich lange nachdem das Buch fertiggestellt war bekam es viel Aufmerksamkeit, hier hats noch keiner gelesen was ich schade finde, denn die Katzengeschichte ist zwar recht alt, aber auch recht nett.
AntwortenLöschenHeute gibt es keinen Kasimir mehr über den ich so schöne Geschichten erzählen könnte,das schwarz-weisse Paulchen gleicht ihm zwar rein äußerlich, aber kann ihm nie das Wasser reichen was Intelligenz betrifft, was heisst er muss noch kräftig üben katzenmensch zu sein..lacht angelface und so steht nun auch hier - ein Kommentar...