Donnerstag, 23. Januar 2025

Sollen wir wach sein und es bleiben, oder träumen und wenn – ja was?

 


Nächtliche Träume bringen viel ans Tageslicht.

Träume sagen immer etwas aus. Vielleicht sollte man auf sie hören, denn sie sind in deinem Inneren und zeigen sich als ( vielleicht unerfüllte )Wünsche.
Noch sind die Gedanken frisch und lebendig deshalb schreibe ich sie auf denn als ich erwachte, wusste ich plötzlich, sie sind für mich wichtig.

Was mich an dem langen Winter so stört ist, dass ich mich völlig unterfordert fühle.
Das macht die Isolation in der ich mich im Moment befinde weil ich nichts unternehmen kann, was mir wichtig ist.

Ich hatte einen Traum, so wie ich schon viele hatte.

Im Traum war ich – mit einem mir bekannten Gesicht - zu einer Prüfung angemeldet, die geplatzt ist. Viele Bilder daran waren in meinem Kopf denn im Grunde fürchte ich mich vor Prüfungen deshalb weiß ich nicht warum gerade dieser Traum jetzt auf mich zukommt. Sind es unerfüllte Wünsche, Erinnerungen an etwas bestimmtes was mir schon begegnet ist? Dann dachte ich wieder was ist wenn ich von etwas abgefragt werde , was mir noch nie im Leben begegnet ist, viele Neuerungen sind hinzugekommen, die es in meiner Ausbildung nicht gab.

Der nächste Gedanke huschte durch mein Hirn, was für ein Quatsch, woher kommt diese Angst du weißt doch alles was im Beruf - Hilfe am Mensch - wichtig ist, diese Prüfung sitzt du locker auf einer Arschbacke ab. Mach dich nicht selber klein. Wenn es nicht klappt gehst du eben zur nächsten und lernst noch ein bisschen von den neuesten  Entwicklungen hinzu.

Jetzt stockt meine Erinnerung daran und in meinem Kopf ist ziemliche Leere.


Dieses nicht mehr gebraucht werden, auf irgendeine Weise“ noch nützlich zu sein“ ist ein komisches Gefühl das bestimmt jeden Tag ein Stückchen - mehr  vom "älter werden" kommt. Ob das wohl andere auch kennen? Dieses „ noch“ stört mich. Nicht so richtig wichtig zu sein – keine Aufgabe zu haben die dich ausfüllt, ist ein Gefühl das irgendwie nicht mit mir übereinstimmt.

 im Dezember 2015 schrieb ich dazu ein Gedicht..

Die Nacht liegt still
eisig fegt der Wind durch die Bäume
weht über Schatten und Räume
abgestorbene Blätter am Wegesrand
schlafen still und leise
decken zu was sich nicht sehen lassen will
Leben verlischt
und jeder Gedanke an dich
der du nicht helfen willst
weil du nur an dich denkst
mit ihm

 was hab ich damals gedacht?
was hat mich bewogen dies zu schreiben?
Oder da schon ähnliches geträumt wie heute Nacht?

Irgendetwas muss es ja bedeuten dass ich so träume...
Ganz vage flackert mir ein Bruchstück meines Traumes durch den noch morgenmüden Kopf. Ich wollte wieder arbeiten und zwar in meinem Beruf der ja schon so lange abgeschlossen ist, dabei hätte ich noch so viele Ideen gehabt.

Vielleicht durch die Gespräche mit meiner besten Freundin, die ich durch den strengen Winter und die Entfernung auch schon so lange nicht mehr gesehen habe. Sie arbeitet ja noch, wenn auch längst mehr im technischen Bereich, als an den Patienten soweit ich das weiß. Das fehlt mir, dieser Austausch, die neuesten Veränderungen des alten Berufsbildes mitzuerleben, die Neugier daran.  - Daran merke ich, wie gerne ich im Beruf gearbeitet habe./ 40 Jahre Vergangenheit und der Gedanke daran etwas zurück..

In meinem Traum war ich in Lambarene, inmitten fehlender Brunnen und in sengender Sonne, Armut und Hilflosigkeit um mich herum. Gelebt zwischen Schutt und Asche, dem Traum von früher.
Heute würde es wohl heißen, in irgendeinem Krisengebiet in einem der zerbomten Krankenhäuser wo ich helfen konnte. Wo niemand lange fragt wo und wozu ich ausgebildet wurde, wo nur deine Hände , deine Energie , deine Bereitwilligkeit und dein Wunsch zu helfen und dein Wissen genügen. Beim impfen, spritzen, Wunden versorgen, verbinden - mit dem wenigen arbeiten was da ist. Im Traum war da ganz viel Blut, verstörte Kinder, hilflose verhärmte Mütter mit dem Ausdruck der Hilflosigkeit im Gesicht.

Nun ist nichts mehr davon da, keiner fordert dich, heißt ja auch, keiner braucht dich mehr.

Eine der wenigen Nachteile des alleine Lebens ist, dass dich keiner mehr fordert, mehr braucht, oder auffordert etwas zu tun um nicht unnütz zu sein.

Die Vorteile überwiegen zwar, nur zu tun oder etwas zu lassen was du gerade nicht tun willst, und nichts sonst mehr, - aber die Defizite nichts mehr wirklich zu tun zu haben sind eindeutig spürbar – zumindest war es so in meinem Traum.

Vergessen wir die Träume, sie haben mit dem Wachsein nichts zu tun.

Große Beschwerde bewegt mich gerade, und ich überlege mir die Musik zu dem Text..in mir 

 " - Ich hab im Moment tüchtig die Schnauze voll vom kochen, putzen und werkeln, waschen und Betten machen,  Pellets schleppen und Schulterschmerzen. Einfach vom Alltag der nervt. Die Vorhänge rufen:" wasch mich – das Bügelbrett murrt: räum mich auf“ Alles hat irgendwann ein Ende nur die Wurst hat zwei. Ich hab' s satt ständig auf meinen langen vielen Haaren zu sitzen, vom  schlechten schlafen und vielen Glotze gucken - mich vom Celinchen beim spielen kratzen zu lassen, vom vielen Kaffee trinken, - ständig zu stricken und aus dem Fenster zu gucken, ob die Straße auch für mich wieder auf ist .- Ich will raus mich bewegen, gute Laune haben , lachen und auch meinetwegen weinen um das Elend dieser Welt.– und das geht grad noch nicht recht.".

 wenn ich meinen einen Nachbar dazu überreden kann, mir mein Auto auf dem Eis zu starten um es bis oben an die Straße zu bringen könnte mein Hütten-Höhlenkoller bald wieder  Geschichte sein und alles wär gut! Dann hätte ich bald wieder wenigstens  neue Bücher.

 WAS treibt eigentlich der Kater in der Zwischenzeit während ich schreibe.. haha, -er pennt grad mal nicht, er spielt mit den Lichtern und Glöckchen, es klingelt das fasziniert ihn 
..na  - dann werd'  ich ihn mal ablichten....

 er spinnt mal wieder. - .okay, es vertreibt ihm wahrscheinlich die Zeit....


P.S.  Schön wenn man eine Leseliste hat und darin stöbern kann, das bringt mich  sofort auf andere Gedanken.

 unter Kleingedrucktes | Lesetipp *Die Winterfrauen-Trilogie hab ich was interessantes  gefunden ...!!!

Nachdem ich bei meiner ersten Blogrunde heute den Lesetipp von Meisje über die Winterfrauen  aufgeschlagen hatte, ihr gefolgt bin um ihre Rezension über die 3 Bücher zu lesen weiß ich was ich als Erstes mache sobald ich wieder aus meiner vereisten Straße heraus komme...

 ich hab ihr auch was drunter geschrieben:
:oh wouw... Gänsehautfeeling habe ich nach deiner so wunderbaren Rezension und Beschreibung der Familiensaga empfunden. Alle drei Bücher die ich sofort zu meinem nächsten Besuch in meiner Stadtbibliothek notiert und wenn sie sie haben - vorbestellt habe...

Das - ist was für mich - die ich Familienromane über mehrere Generationen so liebe. du hast sie so bildstark, liebevoll und begeistert davon beschrieben  dass es mich juckt sie sofort in den Fingern zu halten.
und zwar genau in dieser Position in der du dich beim Lesen befandest..das verzückt und beglückt...
vielen vielen Dank dafür und sobald ich  mich aus meiner vereisten Situation befreit habe - es endlich taut - werde ich mich auf die Socken machen...
und hoffentlich bald in den Händen halten..
ich danke dir..
herzlich Angel

Pfeiff auf die Träume lese andere ...

 wie die und auch die Texte und was ich damals darüber schrieb --- was ich alles mag - 

@ angelface

.

 

7 Kommentare:

  1. Dann gehörst du zu denen, die am Morgen noch wissen, was sie geträumt haben. Meine Erinnerungen daran sind dann völlig gelöscht.
    Du Liebe, du wirst noch gebraucht, du MUSST für uns alle hier schreiben, weil dein Geschriebenes oft sehr aufbauend ist.
    Ich will dir einfach mal dafür DANKE sagen.
    Herzliche Grüße
    Edith

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    1. solche Gedanken kommen und gehen...
      komisch dass man sie nicht steuern oder groß beeinflussen kann, es ist - wie mit - den Träumen ..-)

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  2. ...aber wie wäre es denn, wen du dich irgendwo/irgendwie in die Freiwilligenarbeit integrieren würdest? Als Gesellschafterin einsamer Menschen (Alersheim?), in einer Suppenküche, als Chauffeuse für Menschen, die zum Arzt / Therapeuten oder wohin auch immer müssen? Du bist doch soweit noch fit, glaube ich, und solche Hilfestellung wird doch überall gesucht. Bei uns hier gibt es viele solcher Angebote, die von Freiwilligen profitieren, die sich zur Verfügung stellen. Wäre das evt. mal eine Überlegung wert?
    Bestimmt hat es viele Vorteile, alleine zu leben. Aber wie immer hat eben alles 2 Seiten, da muss man sich wohl arrangieren. Ich hab mir schon des öfteren Gedanken dazu gemacht was wäre, wenn HH und ich getrennte Wege gehen würden (was ich ja nicht hoffe, gell? Aber sicher ist niemals nichts!) Ich denke, dass ich mich nicht wieder auf eine Beziehung einlassen würde. Oder wenn, dann nur mit getrennten Lebensräumen. Auch wenn das gewisse Unannehmlichkeiten mit sich bringen würde.
    Aber natürlich ist jeder als Mensch anders in seinen Empfindungen, Vorstellungen und Ansprüchen. Deshalb ist es auch schwierig, jemandem zu diesem Thema zu raten.
    Herzliche Grüsse!

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    1. liebes Hummelchen - du machst dir auch ähnliche Gedanken wenn einträfe - *was wäre wenn* -
      Freiwilligenarbeit ist gut und schön, - aber nicht im Winter hier-wo es sich wenig " bewegen" lässt wenn man nicht fahren kann. Im Sommer ist das längst * gerne Handarbeit für mich und findet auch statt. Klar - bin ich fit und nehme das
      " noch* aus dem Text heraus :,)...
      wo ich gebraucht werde - bin ich auch da.
      deshalb hab ich diese Träume wahrscheinlich auch nur im Winter. Finde es schön dass du mitgedacht hast - ob diese Gedanken auch andere bewegen oder ob sie diese Träume oder ähnliche oder ganz andere haben?...
      Träume sind nicht statisch sie bewegen sich gerne hin und her...manchmal träume ich viel und dann wieder gar nicht haben wahrscheinlich mit der augenblicklichen Situation viel Zeit zu haben - zu tun...
      liebe Grüße und ein Danke... angel

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  3. ach ja - liebe Edith, danke für das aufbauende - * du musst darüber schreiben was dich bewegt * liegt ja hinter den Zeilen überdeutlich.
    ich hab auch nicht vor dies zu ändern, denn Gedanken und Einfälle kommen bei mir wie die Hummeln die den Nektar der Blüten so gerne aufsaugen sobald der Frühling naht.
    meine Träume - ? sie sind so vielfältig, manche am Morgen noch nah - andere gleiten wieder weit weg oder verschwinden ehe ich ganz wach sind. Sie haben ihr Eigenleben und entscheiden wann sie bleiben...manche führe ich als Wachträume beim dösen im Sessel und stricken weiter...sonst hab ich im Moment wenig zu tun wenn ich so aus dem Fenster blicke und im Augenblick ganz woanders bin...
    danke für dein liebes Danke...du Leserin meiner Gedanken und Zeilen..und nun auch mancher Träume... herzlich angel

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  4. In der Regel erinnere ich mich nicht so genau an Einzelheiten aus meinen Träumen. Ist mehr so ein flüchtiges Gebilde, über das ich mich eine Zeitlang wundere und dann wieder vergesse. Ich versuche oft im Traum selbigen zu beeinflussen was auch oft gelingt. So bewahre ich mich mit dem Gedanken " ach, du kannst ja fliegen" oft vor gefährlichen Stürzen aus großen Höhen. Das ehemalige Berufsleben ist auch oft Thema. Ich messe dem keine große Bedeutung zu. Das Gehirn muss sich irgendwie in beschäftigen und sortiert sich selbst.
    Das Gefühl unnütz zu sein kenne ich nicht. Aber das Gefühl, den verbliebenen Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden. Wir sollten uns ein Beispiel an deinem Katerchen nehmen. Im Hier und Jetzt leben und die kleinen Freuden mitnehmen die sich bieten.
    LG Christiane

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  5. könnt ich ja versuchen wenn er mich zum spielen mitnimmt/ - lacht:;) liebe Christiane - aber ich denke davon ist er weniger begeistert...das mit den Einzelheiten im Traum kann ich bestätigen, vieles bleibt nebulös...den Traum zu beeinflussen ist mir allerdings noch nie gelungen - vielleicht verräts du mir WIE man das macht?
    dass ich einen hohen Abhang runterstürzte hab ich schon lang nicht mehr geträumt, früher aber schon und wachte mitten im gefühlten Sturz wieder auf...(grässliche sehr genaue Vorstellung und nicht angenehm.///
    im HIer und jetzt aber gerade auch nicht - siehe Höhlenkoller/Absatz der dazugekommen ist.....lacht angel...

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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface