das Gedächtnis bleibt...
ich glaube es wird immer irgendwo auf der Welt einen Machthaber geben der keinen (großen) Grund braucht um einen Krieg anzuzetteln -
Krieg und Frieden scheinen unvereinbar miteinander zu sein
keine >Erinnerung wird ihn davon abhalten
es zu tun
Mein armer Kopf
Genauso wichtig wie schwierig, war es gestern Nacht für mich ins Bett zu gehen , als die letzten Bilder des Programms über den Bildschirm flackerten, denn der Kopf war voll bis zum Anschlag.
Halb Doku / halb Drama/halb Reportage stand im
Vorspann in der Zeitung und dahinter:
- als Historien-Tipp:- "Sachlich, empathisch, präzise
rekonstruiert", - ich wusste also schon im Vorfeld, dass es schwierig werden würde, sich das Böse - das aus dem Archivmaterial herausschaute, anzusehen.
mit Interviews , restauriertem Archivmaterial und mit hochkarätig besetzten Spielszenen im Mix zum 80 zigsten Jahrestag der Nürnberger Prozesse durchsetzt , befand man sich auch als Zuschauer vor dem Bildschirm als wäre man mitten im Geschehen und konnte nur , entweder weiter schauen oder abschalten, wenn man manche der Szenen ( aus dem Archivmaterial entnommen ) als Zuschauer nicht aushielt.
Um 1/4 vor 10 abends vielleicht doch keine so gute Idee des Programmdirektors die Halbdoku so spät in die Nacht dafür anzusetzen.. Ein entspannter Schlaf ist danach nicht mit inbegriffen
Am Tag wäre es vielleicht leichter gewesen, manche der Bilder des Archivmaterials zu verdauen.oh, Sch.... ich bin so dünnhäutig gegen alles Böse!
Ich saß danach auf der Bettkante und mir wurde es im Kopf plötzlich ganz schwindelig.
Einen Moment lang dachte ich _" warum tue ich mir das an"? und dann , der nächste Gedanke :
" Weil das nicht Vergessen wichtig ist.!!!" - betrachte ich es mal als Respekt und Ehrung an meine Mutter.
Mir gingen Gedanken durch den Kopf wie: ein Glück, dass meine Mutter dies nicht mehr erlebt. Sie hat diese Zeit als Zeitzeuge ja miterlebt, war hochschwanger mit mir im Bauch und knapp - ein Jahr später, bin ich auf – die Welt – gekommen. Wie unendlich schwer, muss diese Zeit für sie gewesen sein!
Sie hat ja nie darüber
gesprochen, wie viele andere, die diese Zeit mit durchlebt haben.
Die Zeit danach lebten, wieder mit aufbauten und versuchten -
kaputt, zerstört, geschädigt an Leib und Seele im zerstörten
Deutschland neu Fuß zu fassen. Manchmal kann es auch geradezu fast
eine Gnade sein, als alter Mensch irgendwann im dementen Zustand des Vergessens zu
sein. Mit diesem Wissen, diesen Bildern im Kopf über 100 zu werden , -ist Strafe genug. Sie hatte es fast geschafft. Sie wurde 98 Jahre alt und war immer
noch stumm.
Das große Schweigen um nicht zu sagen das große Vergessen begann. Es blieb im Kopf derer die diese Zeit unmittelbar nach dem Krieg durchlebt hatten, und heute 80 Jahre später, wird es im Gedächtnis derer - und auch damit uns, durch diese Dokus und Filme, wieder bewusst gemacht, um solche Kriegsverbrechen nicht vergessen zu lassen.
Wir, die unmittelbar danach 1945/1946
geboren wurden, befinden uns jetzt, auch wenn er hier nicht direkt
unmittelbar um uns herum tobt – wieder mitten im Krieg, der
vergleichbar mit damals - mit anderen Namen und Motiven dazu dient,
ganze Völker und Menschen auszulöschen.
Ist das nicht ganz
entsetzlich, grauenvoll - nach allem was damals geschah.
Eigentlich
ist das unfassbar, dass es immer noch Menschen gibt, die den Krieg wollen, sich in dessen Macht wohlfühlen um damit zu prahlen dass sie gewinnen!! - Das kann doch ein gesunder Menschenverstand kaum noch begreifen. -
Celinchen, mein kleiner sensibler roter Fuchs, die meine Gemütsverfassung anscheinend deutlich spürte als ich aufstand und mich auf die Bettkante setzte, kam sofort, um mich zu trösten. Die Tränen selbst, hatte ich danach im Schlaf nicht mehr gespürt.
Was durchleben wir nur für eine Zeit. -
Es ist nicht zu vergessen, wird es niemals sein.
Die Folgen eines Krieges werden es nicht zulassen.
Wir können aufbauen, neu bauen, Denkmäler erschaffen, Namen in den Stein meißeln um (nicht) zu vergessen
Egal wie viele Geschichten, Gedichte und Artikel wir darüber verfassen. Egal wie oft wir Archive durchforsten, mit Zeitzeugen reden - uns beim Anblick der Bilder entsetzen - oder alte Filme und Dokus ansehen. Wir waren nur durch die entstandenen Folgen, die wir bis heute mit-spüren - mit dabei.
Auch wenn es nicht mehr viele wichtige Zeitzeugen dafür gibt, die aus Amerika oder anderen Ländern anreisen um in Schulen in Vorträgen zu berichten. Irgendwann wird es die echten Menschen die dies erlebten- nicht mehr geben. Was dann? - Inwiefern und wie weit wird es uns belasten und werden wir vom Krieg wirklich noch etwas wissen- lesen und erfahren? ( wollen) obwohl es so wichtig ist, das Wissen - an die, die nach uns kommen - weiterzugeben.
@ angelface
wikipedia im Angesicht des Bösen























