Gefundenes - nicht alles kann man wegwerfen!
(weil es einfach viel zu viele Erinnerungen in sich trägt, die noch - irgendwie kostbar sind)
Eigentlich hatte ich im Bücherregal nur einen bestimmten Ordner zum ablegen meiner Beitragsrechnung für die Haftpflicht für das nächste Jahr gesucht. Ich hatte ja Zeit, draußen war s weiß und eisig kalt.
- Eine gute Zeit zum schreiben - so mitten aus dem beschützten Ferienhaus -
beim Suchen fiel mir ein dicker - mit kreative Ideen bedruckter - bunter Aktenordner buchstäblich in die Hände und ich landete im Jahr 1994 und bei dessen Bildern.
Katzenbilder eines ganzen Jahres in einer anderen Wohnung, einem anderen Haus.
- Ganz vergessen - - aus dem aktuellen Gedächtnis geschlüpft nie mehr nachgeschaut und gedacht, ich hatte ihn bestimmt schon lange weggeschmissen und mit vielen anderen längst entsorgt.
Doch da waren sie wieder – alle meine damaligen Katzen. Tahier, Simpel, Mimi und Kiwie – als wären sie nie weg gewesen. Wie schön!!!
Wir, der damalige Lebensgefährte und
ich hatten uns nach 11 Jahren getrennt, weil er nicht mehr wusste was
er so richtig wollte. ER hatte beschlossen, sich auf einen fernen
langjährigen Auslandstrip zu begeben, weil das Geschäft nicht mehr
richtig was abwarf und er sein Leben verändern wollte.
Damit
ergab sich fast automatisch, dass sich auch unser bisheriges
gemeinsames Leben von Grund auf änderte – denn Reisende sollte man nie
aufhalten.
Ganz selbstverständlich stand fest, ohne dass wir
darüber sprachen - war, dass bei einem Umzug die Katzen bei mir
bleiben, obwohl wir sie gemeinsam angeschafft hatten.
Nicht lange nach seinem Entschluss,( die
große Dienstwohnung hätte ich alleine nicht finanzieren können), mussten wir sie aufgeben weil sie einem French chaise Unternehmen gehörte.
Eine neue Unterkunft fand ich außerhalb der Stadt. Im nächst kleineren Ort war das eine 44 qm
große Eigentumswohnung eines mir Bekannten als bezahlbare Wohnung
im Parterre eines Hauses am Ende des Dorfes mit Blick auf Wiesen und
Straßen und dachte, die nehme ich. Eigentlich war sie viel zu teuer bei der Größe, auch weil alles in einem Zimmer war, das ich durch den großen Kleiderschrank teilte. Doch sie kann ich halten. 700.-€ warm, das schaffe ich. Allerdings lag das Haus direkt an der Dorfstraße die auch befahren war..
kleine Skizze ....Viel umstellen konnte man darin nicht, was einmal stand, blieb stehen. Nichts für einen Wassermann wie mich. Doch damals ahnte ich natürlich nicht, wie lange ich dort wohnen würde.
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| große Umstellung für mich in nur einem Zimmer zu sein.. dafür hat's einen schönen großen Balkon!!! Ein Christbaum im großen Topf musste es zur Weihnacht sein! |
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| hier saß er gerne oben gesellte sich zu den Gewächsen und blickte gerne aus dem Fenster_ desgleichen auf dem uralten Nähtischchen bei uns blühte immer etwas und überall |
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| denn Großmutters Glasschränkchen war immer mit dabei |

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| vor Freude außer Rand und Band!!! ich habe es nie bereut ihnen eine Art der Freiheit zu schenken.. |
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| im Gegensatz zu ihm der an der Leine bleibt... |
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| der Mitmieter mit seinem Kater von oben ich freundete mich mit der Familie an, wegen der Straße führte er ihn an der Leine.. |
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| der Kater durfte uns natürlich besuchen |
Vorher - nachher: Ich zog
mit den Katzen um, die bisher nur reine Wohnungskatzen mit großem
eingegittertem Balkon mit 43 qm im 1.Stock waren, denn mit der Arbeitsniederlegung meines Freundes mussten wir bald raus.
Untendrunter im Hof lag das Waschcenter in dem mein Freund arbeitete. Am Eingang zum Hof
vorne die belebte Straße die direkt in die Stadt führte – im
ersten Stock 5 große Zimmer die wir uns teilten. Es war sehr laut
und wir wohnten 4 Jahre darin.
Im Sommer war der über 40 qm große Balkon herrlich. Die Katzen hatten Auslauf auf ihm, sogar einen großen alten Baum auf dem sie kraxeln konnten. Sie fühlten sich wohl nach dem Umzug vom Ort in die Stadtrandnähe .
Nun in einem kleinen Ort angekommen, fernab der Stadt sollten die Katzen zum ersten Mal richtige Freigänger werden. Luft schnuppern , draußen herumtoben das sollten sie endlich spüren können, dafür zog ich aufs Dorf und wollte nicht in die Stadt zurück.
Doch welch eine Veränderung - plötzlich mit den vier Katzen in dieser winzigen Wohnung alleine zu sein. Ich arbeitete ja noch den ganzen Tag in einer Praxis in der Stadt und fuhr anfangs regelmäßig die 7 km in der Mittagspause nach Hause. Wir fanden uns ein und nach einigen Wochen probierte ich es, sie langsam als sie sich eingewöhnt hatten, in den ersten Tagen des Frühlings mit nach Draußen zu nehmen.
Nun sah ich wieder all diese Bilder wie sie sich eingewöhnten, langsam vorsichtig den Balkon zur Straße erkundeten, auf dem Geländer saßen und auf die Straße guckten wo auch mal Laster zum Sandbergwerk vorbeifuhren. Sie waren vorsichtig weil sie ja auch vorher den Lärm der Stadt kannten. Den Rasen vorm Haus - ein Sprung und sie waren unten, von dort auf die Wiese hinterm Haus ging es direkt in die weiten Wiesen zu den Kühen und Apfelbäumen. Dort turnten sie herum auf dem Geländer mit dem die Kühe eingezäunt waren, kletterten auf den Birn - und Apfelbäumen herum , dort wurde Mimi eines Tages leider überfahren.( Ich hab sie schweren Herzens dort auch begraben.)
aber 1 ½ Jahre hatte sie die Freiheit ausleben können.Doch erst mal ein guter Ersatz fürs längere Zeit "eingesperrt zu sein.

Tierfilme mochte er sehr, er war ganz fasziniert davon Freiheit schnuppern - ein guter Ersatz für die kleine Wohnung wo sich das Schlafzimmer mit dem Wohnzimmer den vorhandenen Platz aufteilte und zwischen beidem nur der Kleiderschrank die Küchenzeile dahinter trennte und geschickt verbarg. Es war sehr beengt für mich, aber auch für die 4 Katzen nach der großen Wohnung die sie nur kannten.. Im obersten Stockwerk des Hauses waren nette Leute die ihren Kater an der Leine täglich ins Freie führten, das war mir zwar etwas suspekt aber dennoch sympathisch.- Tierfreunde im Haus war schon mal gut zu wissen.
Leine um den Hals - okay auch eine Art des Auslaufs für Katzen, wenn die damit einverstanden sind.
der ehemalige Lebensgefährte hatte zwischenzeitlich, noch ehe er verreiste, damals seine nächste Frau wohl nach einiger Zeit beim spazieren gehen - oder sie ihn *gefunden. Sie dann nach ein paar Jahren Zusammenleben auch geheiratet, wir waren noch sog .Freund miteinander.
Die Katzen waren kein Thema mehr für ihn, das blieb auch so.
Ich fing ein anderes Leben an, hatte Freunde durch die Arbeit, nette Kollegen mit denen ich den Wassersport und das gemeinsame Turnen teilte, blieb aber viel zu Haus und gewöhnte mich daran.
Die Erinnerung daran wurde wieder wach als ich die Bilder mit all den Möbeln sah, die ich damals mitgenommen hatte – eine Erinnerung an ein ganz anderes, früheres Leben.
Was danach kam - als Mimi dort auf der Straße überfahren wurde, Simpel einen Tumor im linken Ohr bekam, ich ihn einschläfern lassen musste - und danach in zwei kleine Zimmer mit Bad in einem Einfamilienhaus für ein gutes Jahr in deren Keller umzog, und wie es mir damit ging - befindet sich wahrscheinlich noch in einem anderen Aktenordner.(?) Suchen werde ich sie sicher nicht.
Tja ein ziemlich bewegtes Leben – eine abwechslungsreiche Biographie, vieles nicht erwartet und doch gelebt - an das ich lange nicht mehr gedacht habe.
Andere bleiben 30/40 Jahre lang an einem Platz - in einem Haus, ob ich das je wollte, oder mir erwünschte - ich glaube es nicht, kenne es ja nicht..
der damalige erst Lebensgefährte, dann Freund und Bekannter auf dessen Hochzeit ich auch war - ist heute der Vermieter meines
Ferienhauses – auch so spielt das Leben manchmal merkwürdige Spiele mit einem.
Meine Katzen oder die Zukunft interessiert ihn auch heute noch nicht weiter.
Heute ist er erneut in erster Linie Geschäftsmann.
Nachdenken darf ich darüber nicht...aber darüber erzählen, tut längst nicht mehr weh.
@ angelface

















Fürwahr ein bewegtes Leben! So viele Ortsveränderungen! Da kann ich nicht mithalten, die ich nun bald 40 Jahre in meinem Haus wohne, ja knapp 50 Jahre in meinem Veedel. Aber ich habe mich als Neunjährige damals so aus meinem Leben gerissen gefühlt, dass ich Beständigkeit brauchte. Nur berufliche habe ich Wechsel als inspirierend empfunden. Und die Wechselfälle des Lebens bringen ja genug Abwechslung. Deswegen auch keine Tiere mehr, Verluste kosten einfach viel Kraft.
AntwortenLöschenSonntagsgrüße!
Astrid
ja liebe Astrid da hast du schon gelesen noch bevor ich ein paar Bilder mehr von früher eingefügt habe..(bin noch am sortieren) was jeweils zum Text passt. Du kennst das ja auch:-) wenn du deine schönen Artikel und Biographien schreibst-gibt es immer was zum korrigieren...ich weiß nicht, ob es erstrebenswert ist in nur einem ZUHAUSE ein Leben lang zu sein, bin als 17jährige schon ausgezogen um die Ausbildung bei den engl. Fräuleins in Bamberg zu gehen und zog danach, nachdem ich geheiratet wurde etliche Male - nach 16 Jahre Ehe -um. (was rein *arbeitstechnisch bedingt war../ als ich von Rheinland Pfalz nach Hessen wechselte.- ergab es sich. Doch du hast völlig recht jeder Verlust kostet enorme Kraft.
AntwortenLöschenich danke dir für dein mitlesen und kommentieren
liebe Grüße angel..
Da ich immer noch aufräume,kenne ich das Gefundene aus der Vergangenheit.Das meiste weckt schöne Erinnerungen und Vergessenes wie Du es auch erlebst.Bei 7 Umzügen ist bei mir,ist auch vieles verloren gegangen.Nun nach 42 Jahren im eigenen Haus und Platz bewahre ich mehr auf.Nun habe ich mich entschlossen nicht alles meinen Kindern zu hinterlassen wo sie nichts mit anfangen können was meine ideellen Werte betrifft.Sie haben ja ihre eigenen.Sich erinnern ist ja nicht nur schmerzhaft.Lieben Gruss schon mal in die neue Woche,Klärchen aus dem frostigen Norden,mit Schnee kann ich nicht dienen
AntwortenLöschentja Klärchen - ganz durch Zufall bin ich im Jahre 1994 stecken geblieben, wer weiß w o ich sonst noch lande. Die Bilder hab ich ja auch durch reinen Zufall gefunden und hob sie - ein Glück auf...so hab ich mich ganz anders zurück - erinnern können!
AntwortenLöschenmeine Gedanken tanzten Walzer und ich freute mich alles wieder aufleben zu lassen an einem so schönen Schneewintertag...da geht die Zeit schön rum. Beim auf und umräumen ists gar manch schöne Erinnerung die ich nicht missen mag.
liebe Grüße Angel - fein, dass du es mitgelesen hast. Die Geschichte ist ´ja gänzlich neu!!! für den Blog.