Gedanken übers denken an sich und auch an die anderen...
Machen wir uns die wirklich?
Man kann uns vieles
abnehmen, das Denken nicht.
Irgendwann kommt es wieder, später
wenn wir viel freie Zeit haben.
Aber haben wir auch die freie Zeit um überhaupt zu denken?
Die alte Dame im Seniorenheim denkt darüber nach wie es in ihrer Jugend war. Nun hat sie genug Zeit zum denken. Keiner wartet mehr auf sie, der Tag ist lang und mit dem Schlaf ist es auch nicht mehr so wie es früher war. Wenn sich die Tage und Wochen wie gummiartig vor ihr entlang ziehen denkt sie viel über früher nach. Noch ist sie fit, aber sie hat nichts mehr zu tun.
Sinnend blickt sie dabei so manchem Reiseziel der noch jüngeren nach die auf der Reise nach Schweden oder Norwegen waren während sie schon ins Altenheim einzog. Knapp an die 80 fing sie an vieles zu vergessen, so blätterte sie in ihren alten Alben voller Urlaubsbilder als sie selbst noch unterwegs war. - Damit fiel ihr wieder vieles ein...
In der Zeit in der sich ihre Bekannten fröhlich im Urlaub tummelten) – kehrten etliche wieder nach dem durchlebten Urlaub wieder heim und seitdem hörte sie - nichts mehr von ihnen.
Eine war mit ihrem alten Wohnmobil weg, der andere mit dem Flieger, der Dritte mit dem Kreuzfahrtschiff - aber zum berichten, klönen und erzählen hatte keiner bisher so richtig Zeit.
War das bei mir eigentlich auch mal so „,war ihr erster Gedanke als sie darauf wartete dass sich einer von ihnen meldete oder wandte ich mich auch meinem eigenen Arbeitsalltag zu und vergaß es einfach weil ich mir die Zeit nicht mehr dazu nahm.
Wenn das so ist, würde ich mich heute noch gerne dafür entschuldigen; - denn einmal versprochenes Geplantes sagt man entweder ab oder verschiebt es und holt es dann irgendwann im Miteinander nach.
So aber fühlte sie sich vergessen und nicht mehr wichtig genug wie viele andere die auch keinen Urlaub gehabt hatten, sich aber auf den Bericht der anderen freuten, der dann ausblieb..
Liegt es tatsächlich an der Zeit die wir uns - nicht mehr nehmen weil wir etwas vergessen haben oder weil es unwichtig geworden ist?
Die Zeit zwischen 55 und 60 bis 70 rast einem buchstäblich davon und man meint viel zu wenig davon zu haben. Sie ist anscheinend so eng getaktet im - höher-schneller-weiter , dass wir noch Jüngeren - gerade nach einem schönen Urlaub oft vor lauter schneller neuer Unternehmungen , der täglichen Arbeit, Planungen für die nächste Reise oder ähnlichem, anderen Aufgaben - und dem gewöhnlichen Alltag hin und her laborieren und dabei vergessen, dass gelebtes auch verarbeitet werden will.
Irgendwann ist auch der letzte Urlaub schnell wieder vergessen und der fehlenden Zeit danach zum Opfer gefallen...
Sie denkt: " wer fährt als nächstes wieder
wohin?-
verkonsumiert man den Urlaub nur um ihn gehabt zu haben?
Ach ja, die nette Bekannte hat sicher
schon die nächste Busreise geplant - dachte sie..
....über die letzte hat sie vergessen zu
berichten, sich nur kurz bei ihr beschwert - "in ihrem Alter da führe
sie nie wieder hin.."
So ähnlich ging es der mit dem Flieger auch. Das war wohl damals die Reise nach Afrika. Die musste ja sein, schnell bevor sie auch in Rente ging-denn später traute sie sich so eine weite Reise nicht mehr zu..
Auch die Schifffahrt war wohl doch nicht so aufsehend erregend toll, obwohl die Vorbereitungen dazu mindestens 14 Tage lang vorher mit ihr, nur noch aufregendes Gesprächsthema und für nichts anderes Zeit mehr war.
Doch, irgendwie hatte sie sich doch darauf gefreut , denn sie reiste ja gedanklich meistens mit wenn sie vorher tage und wochenlang darüber sprachen, mit Denen die verreisten und später im Alter darüber sicher sinnieren wollten , - wie schön es doch war..
Dann ist aber oft keiner mehr da mit
dem sie darüber sprechen können.
War nur so ein Gedanke zum
Morgen der sie kurz packte ehe sie wieder einschlief....
Ich fand die Geschichte etwas traurig aber gut als sie sie mir vorlas, und dabei ein Tränchen in den Augen hatte Sie schien mir nicht nur allein sondern einsam zu sein. Irgendwo war sie wohl auf ihrem Weg in ihr Alter vergessen worden.
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| das Afrika Mitbringsel hatte sie Jahre später bekommen. - Sie mochte es nicht mehr - deshalb schenkte sie es mir... |
Meine Katzen erzählen mir immer wo sie waren, und wie es war - nur leider verstehe ich oft die Katzensprache nicht. Die Menschen aber schon die mit solchen Geschichten alleine bleiben.
@ angelface





mich berührte diese geschichte auch. ich dachte sofort, würde diese altenheimbewohnerin sterben, kämen sicher einige zur beerdigung. das macht "man" so, wobei sie etwas davon gehabt hätte, sie wären zu lebzeiten gekommen. viele menschen wirken gehetzt zwischen urlauben und terminen und gesellschaftlichen verpflichtungen. manchmal frage ich: wo lassen sie leben? lieben gruß, roswitha
AntwortenLöschen" wo lassen sie leben" anstatt es selbst zu tun - das frage ich mich bei manchen durch die Stadt hetzenden Menschen auch -.
Löschendie ständige Eile die sie wie einen Luftballon vor sich hertragen -lässt oft nicht zu dass sie noch nach rechts oder links schauen und noch andere bemerken.
die alte Dame rechnet wahrscheinlich nicht damit dass an ihrem Grab noch andere stehen..das ist sehr traurig, wie vielen mag es so ergehen? da macht man sich schon auch über sich selbst Gedanken...
liebe Grüße Angel
Beim Lesen der Erinnerungsgedanken der alten Dame werde ich überschattet mit einer lichten Wolke von meiner 94 Jahre alten Schwiegermama. Milda. Sie hat alles abgespeichert von ihren alten Freundinnen, die schon gestorben sind oder sich auf Lebens-Berggipfeln aufhalten und sich daraus eine warme Spätherbstsuppe gekocht. Sie lebt im Hier und jetzt und freut sich über jeden neuen Tag, wo sie Menschen trifft. Sie lebt im Seniorenheim und will es nur so haben wie es jetzt ist. Neue Freundschaften, neue Herbstblätter zum Zusammenkehren und "Engel der Station" sein. Ich bewundere ihre Lebensqualität - Rennsau am Rollator und halb blind aber nicht blind für das Gute.
AntwortenLöschenLeuchtende Nachtherbstgrüße von Dori an eine wunderschön lächelnde weiße Katze mit ihren philosophischen Haus-Halloween-Tigern.
die Schwiegermama Milda hatte ein reiches und sicherlich arbeitsreiches Leben mit etlichen Entbehrungen. Schön wenn sie jetzt an einem Platz lebt, wo es noch Kommunikation und ein Miteinander gibt. Nicht jeder der im Heim lebet ist so interessiert und aufgeschlossen daran. Meine Mutter war es leider so ganz und gar nicht und isolierte sich wie im Leben auch. Wenn der Kopf noch so hell in diesem Alter ist- hat man die Wahl beides zu sein - isoliert weiterhin und irgendwann weg - oder mit anderen kommunikativ leben...ich bewundere Letztere auch...keiner weiß vorher wie es sein wird...
Löschenliebe Nachtgrüße Angel
Das ist schon traurig, besonders wenn die alte Dame keine Angehörigen hat und niemand oder wenige an sie denken. Mit 70 sind die älteren Menschen heute ja noch ziemlich fit, aber wenn es auf die 80 zugeht wird es beschwerlicher. In meiner Nachbarschaft sind alle noch in ihrem Haus, teilweise über 80, nehmen am Leben teil, haben Kinder die sich kümmern. Ich habe im Heim gearbeitet und oft gesehen, die Heimbewohner waren oft mit sich allein, vor allen Dingen wenn sie keine Kontakte hatten und Schwierigkeiten mit der Komunikation hatten. Bei uns in den Heimen gibt es Besuchsdienste, aber auch Menschen die die Alten zu Hause besuchen. Die Kirche organisiert hier sehr viel. Auch ich habe hier in der Nachbarschaft alte Menschen die ich besuche und mit ihen rede eine Tasse Tee trinke und frage wie es ihnen geht. Sie haben Freude und ich mit ihnen.
AntwortenLöschenEs werden auch Busfahrten organisiert, für die Reiselustigen, die gibt es ja auch, so entstehen schöne Kontakte.
Schön, das Du auch darüber nachdenkst und schreibst so regst Du ja auch zum Nachdenken darüber an.Im Alter ist das ein Thema, danke Dir.
Liebe Grüsse, Klärchen
ich weiß nicht was die Zahlen hergeben - Klärchen -.Wie viele sowohl zuhause als auch im Seniorenheim allein isoliert vor sich hinleben, - das alleine sein kennen und auch die einsame ältere Zeit nur mit sich. Kenne es nur hier aus dem Park- da sind es viele mittlerweile - auch schon Jüngere, die ( freiwillig und gerne ) keinen Kontakt mit anderen pflegen - es sind wohl ihre eigenen Erfahrungen die mit dazu beitragen dass es so ist wie es ist...ob traurig oder nicht - wie sie es empfinden weiß man ja nicht.
AntwortenLöschenAllein sein, - muss nicht zwingend einsam sein- isoliert sein muss man als allein-lebend nicht, doch die Umgebung sucht man sich meist- oder manchmal nicht aus. Auch oft den Nachbarn nicht.
Wenn Freunde wegbrechen dann ist es wohl schon traurig, ändern kann man es nicht.
einen Gruß zur Nacht..angel