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Sonntag, 22. Juli 2018

gute Nachtgeschichten @ Angel


Gute Nacht und  Morgengeschichten…

Es  knarzt, poltert, raschelt und tapst auf dem Dach..
Wer ist das wohl? – denke ich, schaue und sehe Merlin der sich in meiner Kniekehle in die Decke kuschelt, rufe „ M i m i“ – sie erscheint mit ihrer Tüte auf dem Kopf  ziemlich verschlafen in der Schlafzimmertür - zeigt mir beim gähnen ihre weissen Zähnchen…sie ist da, also könnte es  „Paulchen“ sein, der sich da am geöffneten Dachfenster zu schaffen macht.
Komm doch durch die Katzentür“! – rufe ich und sehe zwei glitzernde runde Augen, einen Schatten, der leise grunzt und schmale Finger die sich neugierig mit scharfen Krallen durch das Gatter meiner Fliegendrahtkonstruktion bohren…
Das Dachfenster im Schlafzimmer ist offen wegen der Wärme der Nacht, aber vorsichtshalber mit einem 2. Inneren Fliegendrahtfenster verriegelt sodass man in die Nacht und in den Himmel sehen kann.
Die gleiche Konstruktion ist im Bad – auch da weht frische Luft hinein, die anderen geöffneten Dachfenster sind ohne Schutz vor Eindringlingen und davon gibt es auf der Rückseite des Hauses noch zwei.
Ach – Gott“! – denke ich, strample die Decke von den Füßen, scheuche den Kater auf der in tiefem Schlaf gelegen hat, zwänge mich mit müden nackten Füßen aus dem Bett und marschiere Richtung Eingangstür.
Es ist nachts einhalbzwei, gut, dass ich noch wach war und gelesen habe.
Mimis Köpfchen torkelt in ihrem Hütchen  hin und her, sie liegt wieder  auf dem Beistelltisch und scheint zu träumen…
Sie ist es nicht, die den Lärm verursacht hat, denke ich noch ehe ich sacht die Eingangstür öffne um mir den langen Besenstil zu greifen, der genau für diese Zwecke parat steht.
Das Paulchen liegt auch nicht in seinem Sessel der unter dem Vordach steht, also muss es ein anderer Eindringling sein.
Ich schleiche mich – mit dem langen Besenstil bewaffnet um die Seite des Hauses, Richtung links herum, denn jedes Haus hat ja vier Seiten. Nichts sehe ich im Schein meiner starken Taschenlampe die ich zum Dach hoch richte. Doch das Rascheln und Tapsen ist noch da.
         Dunkel ist die Nacht und der Mond schickt die Sterne um die Welt zu beleuchten. Ich lausche…tapse auf dünnen Ballerina`s   weiter rund ums Haus. Da sehe ich unweit der Dachrinne wie sich eine dünne lange Gestalt Stück für Stück an den Ziegeln hochzieht. Ich rufe, der Schatten dreht sich herum und leuchtet mich mit runden glitzernden Augen an, ein junger Waschbär, was sollte es auch anderes sein! Bis er oben ist, dauert es ein Weilchen, aber er – scheint im Gegensatz zu mir -  völlig furchtlos zu sein. Am Dachfirst angekommen, dreht er sich gemütlich einmal rund um den eigenen Körper und lässt sich dann nieder. Von oben glüht er mich an, doch er scheint ein friedlicher Geselle zu sein…
Seine Augen sagen  mir: er wollte reinkommen, es sich wie die Katzen in meinem Bett gemütlich machen um von dort auf ein fürstliches Frühstück zu hoffen.
Was wäre, wenn er es geschafft hätte…
Wenn ich kein Katzengitter am Dachfenster gehabt hätte…?
Hätte – hätte Fahrradkette.
Nochmal Glück gehabt, es wäre sicher zu einem Kampf mit Merlin auf meiner Bettdecke gekommen!
Blut wäre geflossen – der Tierarzt hätte sich gefreut wieder eine neue Rechnung zu stellen, vielleicht hätte es Tote und Schwerverletzte wie in meinen Krimis gegeben?
Merlin ist um einiges kleiner, zarter und zwar sicher kampferfahren, aber ich möchte es lieber nicht darauf ankommen lassen, wer gewinnt. Außerdem stellt sich doch die Frage, wie hätte ich ihn wieder raus bugsieren sollen? Das Mädel oder den Bub mit den glühenden runden Augen, anfassen kann man Wildtiere ja nicht, sie könnten gefährlich werden. Hoch auf den Schrank treiben der unmittelbar als Ein - und Ausstiegstiegshilfe direkt unter dem Fenster steht –  und dann ab, quer durchs Fenster, und wer wäre der Erste gewesen der vor Furcht entfleucht? Merlin oder Sie/Er?
Es sind ja noch halbe Babys.
Die Waschbären – in Hessen natürlich längst angekommen, doch bisher waren sie in diesem Sommer zumindest bei mir im Garten und am Haus noch keine Plage.
 Nur ab und zu höre ich, dass Mutter Waschbär sich mit den Kindern im Schlepptau am langen Schwanz sogar am hellichten Tage auf den Straßen und Wiesen herumtreibt, quer durch den Park wandert und sich die Häuser ansieht in die sie einbrechen kann um Schutz zu suchen. Schutz für die Kinder die langsam  erwachsen werden um sich allein in fremden Mülltonnen zu laben.
In Zukunft werde ich die Dachfenster zwar weiterhin offen lassen, doch der Fliegenschutz mit Gitter aus Draht wird uns beschützen dass nichts Ernstes geschieht und Merlin wird – so er“ auf mich hört“ die nächsten Nächte vorsichtshalber auf meiner Bettdecke verbringen.
Sommer – gute Nacht Geschichten….zum vorlesen.
                                                                   © Angelface


2 Kommentare:

  1. ihr erlebt ja abenteuer!! :-D
    einem freund am stadtrand von DD ists tatsächlich passiert - er war vor der glotze eingeschlafen bei offener terassentür - als er wieder wach wird sitzt ein ausgewachsener waschbär auf seinen füssen und mampft die chips vom couchtisch!!!
    der waschbär trottete dann ziemlich gelassen wieder zur türe raus....
    ich bin ja für waschbärmützen - und hoffe dass die nationalpark-ranger die biester "draussen" halten.
    pass schön auf die miezen auf! xxxxx

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    1. waaaas?!!! - unglaublich! na, dass der nicht aggresiv weil ängstlich wurde einen Menschen hinter den Chips anzutreffen ist schon was, da hat er aber Glück gehabt dass der Waschbär, mittlerweile menschen gewohnt - so friedlich blieb.
      Ein "junges wollte auch nachdem es erst sein Näschen ans Fensterglas presste (Neugier wahrscheinlich?!) bei mir rein als ich die Tür öffnete und ich hatte echt zu tun damit, es mit dem Besenstil draussen zu halten, die sind überhaupt nicht mehr scheu, ich denke aber dafür haben wir selbst einiges getan....!!!
      liebe Grüße angel

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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface