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Mittwoch, 18. Oktober 2017

Fortschritt

Ohne Frage hat und ist jeder Fortschritt etwas Gutes. Selbstverständlich bin ich auch dafür, stehen bleiben bedeutet eher Stagnation = Stillstand.
Ob er uns allerdings in jeder Lebenslage gut tut, ist eine andere Frage die ich nicht beantworten kann, denn wir überblicken  nur die Vergangenheit - sind im Jetzt - das wir oft nicht begreifen - können aber nicht in die Zukunft sehen.
Ohne Fortschritt gäbe es keine DNA-Analyse die es uns möglich macht  Menschen  überall auf der Welt aufzuspüren die wir ohne diese Technik zu nutzen - nie finden würden, die Kriminalistik ist froh darüber. Ein großer Fortschritt ebenso wie die Suche der Polizei über das Internet und die Hilfe der aufmerksamen Besucher.


Gerade lese ich ein Buch das mich sehr zum Nachdenken bringt, es ist kein Sachbuch, keine Reisebeschreibung, kein Krimi  sondern wohl eher eine komplexe  Lebenszusammenfassung in Romanform auf ungewöhnlichere Art, keine Biographie. Es scheint wohl eher eine  Art lautes Gedankenspiel  zu sein.
-                          Warum – weshalb – wie so - ?
Wie dem auch sei, es ist egal wer es geschrieben hat, wie der Titel ist – wichtig sind die Gedanken die durch das darin lesen in mir ausgelöst werden weil sie so ungewohnt und merkwürdig für mich sind.
Die Schilderung des Suizids einer knapp Zwanzigjährigen, die Bilder die wachgerufen werden, die Dinge die vorangegangen sind um ihn eventuell zu verhindern und die Bemühungen dazu – ja letztendlich die Auflösung eines sehr komplexen Falles der weit bis in Kriegszeiten um 1946 zurück reicht und nur durch die Hilfe des Internets aufgeklärt wurde - sind es, die mich zum Einhalten und Nachdenken bringen.
Facebook – Instagram  und die sozial Medien -  all das was mittlerweile  in unsere Zeit gehört – ist der Ausgang dazu.
Dass es nicht ungefährlich ist, sich darauf einzulassen, dass wir es dort mit uns völlig unbekannten Personen, die auf unser Leben Einfluss nehmen, zu tun haben, wissen wir alle die sich übermässig und nur noch ausschließlich in diesen Kreisen bewegen. Dass solches fremdgesteuertes Verhalten im hemmungslosen Konsum versinkt  und darin ausufert ist sehr bedauerlich, aber wir haben es selbst in der Hand - ja oder nein dazu zusagen.
Wie groß letztendlich dieser tägliche  - Social Medien Umgang- Einfluss auf uns hat, wissen wir nicht. Wir lassen uns darauf ein, auf etwas, dass wir nicht kennen. Wir verlassen uns auf das, was wir dort lesen und neu kennen lernen.
Die Neugier, Wissbegierde, vielleicht die Langeweile – auch der Wunsch geliebt und gemocht zu werden -  treibt  uns in einen fortlaufenden Radius, aus dem sich viele nicht mehr befreien können oder wollen. Es ist wie eine Sucht, die den persönlichen  Alltag beeinflusst.
 W E R ?... tut es, die Gedanken kriechen durch mein Hirn und ich suche darin Gesichter von Menschen,  die ich eventuell "kenne ",  Bildschirmgesichter die sich vielleicht dazu eignen.
 Sind`es  jene,  die nichts mit sich anfangen können -  oder jene, die sich fürchten mit sich alleine zu sein? Ist es eventuell …jemand der sich nur "herzeigen will, stolz darauf ist , auf das was er tut und macht -  so wie er ist - also ein verstärktes Geltungsbewusstsein hat, ein Eitler der sich bewundern lassen will - keiner weiss es -  oder sind es nur
"schwache " Menschen,  die  einen Halt  oder  nach einem neuen Lebensinhalt suchen, Bestätigung brauchen, Unsichere die ihren eigenen Weg nicht erkennen, Vorsichtige die nach Anerkennung gieren, Profilneurotiker die sich zu beweisen suchen – Neugierige, die ihre Wissbegier stillen wollen – wer trifft sich da, - wen treffe ich da - das fragen sich viele, wenn sie sich zum ersten Mal einloggen.
„ Ach, ich schau nur mal rein und erstelle mir ein Profil, schaue wen ich dort treffe und finde vielleicht Gleichgesinnte und Freunde, heißt es dann als erste Begründung für die Vernetzung, dann ist man drin , alles weitere entwickelt sich wie ein Sog der einen mitzieht. Ein Tor – durch das man bisher nie ging – wird aufgetan.
„Ach, es ist nur ein bisschen was anderes, als das was ich sonst habe“  – höre ich, wenn ich frage warum bist du bei Facebook und Co? Oder“ ich bin neugierig auf den Rest der Welt, jetzt ist sie doch so nah und ich gehöre dazu“.
Da kommt doch sofort die Frage auf: Was ist nah -  in Zeitzonen und  Kilometern gemessen.  Das Telefon  - Internet und Skype , Mails und Briefe verbindet auch Welten. Das persönliche Gespräch zwischen Menschen Aug in Aug noch mehr – warum findet dies nicht mehr statt?
Ist das wirklich so – wie behauptet wird  - dass wir ohne die Medien in vielfacher Form nicht mehr auskommen wollen - und nicht nur eine Ablenkung vom wahren Leben das sich ganz woanders als auf der Tastatur zwischen fremden Menschen  abspielt (?)
           Das wirkliche Leben das unseren Alltag ausmacht hat einen Anfang – eine Mitte – auch irgendwann mal ein Ende und hat nichts mit dem gelebten Leben im Internet zu tun, warum also versteifen und bestehen Menschen darauf sich anderen – völlig Fremden so auszuliefern indem sie ihre Daten preisgeben, sich öffnen – aus privatem Umfeld erzählen oder sich dort vielleicht als eine Person outen, die es nicht gibt und die sie erfinden um wahrgenommen zu werden.
Diese brisant fortschreitende  Entwicklung unserer hochmodernen Zeit wird mir wahrscheinlich ewig ein Rätsel bleiben.
 Die Traumwelt, in der es keinen Abwasch, keine Armut, keinen Ärger mit anderen, keinen Chef der einen drangsaliert, keine Freundin mit der man sich nicht mehr verträgt, keinen Ehemann gibt der seine Ehefrau schlägt, ist eine,  die man sich zunehmend oft unbemerkt - " zusammenbastelt" weil man weiß -  in der Wirklichkeit gibt es sie nicht.
Potenzielle Selbstmordkandidaten,  die jemanden suchen, der sich mit ihnen gemeinsam auf den letzten Weg macht und verbündet, sind dort vielleicht! - ? genauso vertreten wie Hochstapler, die sich an anderen bereichern möchten.
Aber auch andere, vielleicht nur einfach  "Hilferufende die woanders keine Hilfe mehr bekommen . Sie alle suchen (vielleicht ) nach etwas was das wirkliche Leben ihnen nicht mehr gibt, Hoffnungslose die verzweifelt sind, Einsame die nach Erfüllung ihrer Wünsche und Träume unterwegs sind. Oder sind  es – und das ist eine Frage - Menschen die so abgedriftet sind, dass sie sich im wahren Leben  nicht mehr zurecht finden?
Warum tun wir was wir tun? All das wissen wir mit dem Verstand – aber wir tun es doch, wir vernetzen uns mit Fremden, weil wir – irgendwie - alleine sind oder uns so fühlen.
    Nicht nur ich frage mich wahrscheinlich wohin uns unser rasant fortschreitender Fortschritt führt, aber bestimmt,  ob wir Menschen reif genug sind um ihn vernünftig zu nutzen wenn wir erkennen wozu er uns (manchmal ) bringt.
Mir - jedenfalls -  gibt das sehr zu denken…warum wir nicht mit dem zufrieden sind was wir haben und sind.
Wo führt uns die Vernetzung der Welt noch hin?
Hier hätte ich einen interessanten Link dazu, vielleicht findet man dort Antworten.
( es geht dort um den gläsernen Mensch, Leben und Kommunikation im digitalen Zeitalter)

nanu, - meine Statistik erzählt mir erfreulich Überraschendes als ich heute Morgen die Seite aufschlage.. 
da dies eher selten ist, möchte ich das nicht unkommentiert übergehen: denn, da ich weder etwas zu verkaufen noch zu bewerben habe überrascht mich das sehr
    Liegt es am Wetterumschwung, dem Thema oder Resturlaubstagen den einige noch haben, keine Ahnung, aber ich freue mich sehr.
Ein DANKE für die fast 4oo Besucher an einem Tag - dem heutigen - die bis jetzt diese Seite aufgeschlagen haben um sie zu lesen und so bedanke ich mich ausdrücklich und herzlich bei allen unbekannten Mitlesern.
Anscheinend habe ich damit ein Thema angepackt das auch andere interessiert und selbst wenn keiner der vielen Fremdbesucher dies kommentieren wollte, freue ich mich doch sehr darüber dass sie gelesen haben und gekommen sind.
Ich danke Ihnen und versichere:ich pack zwar manchmal heisse Themen an,plaudere auch laut darüber, schreibe manchmal auch mit ein wenig "Biss", aber ich beisse keinen :))
                                         .... ©  Angelface...

2 Kommentare:

  1. Ich weiss auch nicht, wo uns die Vernetzung noch hinführt. Ich weiss nur, dass es kein Zurück mehr gibt. Wer sich mit Fake-Profilen und schönem Schein selbst etwas vorgaukelt, kann nicht glücklich sein und werden. Ich bin froh, dass ich erst in "einem gewissen Alter" die digitale Welt kennen lernte und mich nun in beiden Welten zu Hause fühle. Ich kann mir schon vorstellen, dass es die Generation Handydaumen und Genickstarre nicht immer ganz einfach hat, wenn es mal um den "Ernst des Lebens" geht!
    Liebe GRüße
    Bärbel ☼

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  2. Liebe Angel,
    es gibt bestimmt viele Motivationen, weshalb man "ins Netz" geht. Warum haben wir Blogs? Für mich war es ein "Ort" an dem man Gleichgesinnte, interessante, kreative Menschen treffen und sich mit ihnen austauschen kann. Aber es ist natürlich möglich, dass man auch mal auf weniger angenehme Zeitgenossen trifft in der virtuellen Welt. Du und ich sind aber gewiss reif genug, um mit alledem gut umgehen zu können. Ob es die ganz jungen Menschen sind, wage ich zu bezweifeln...
    Herzliche Rostrosengrüße und einen schönen Abend!
    Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2017/10/anl-22-ubers-sinnvolle-und-nachhaltige.html

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Vielen Dank für Euer bisheriges, sehr reges Lesen bei mir, für eure Besuche und das Interesse an meinen Beiträgen.
Lieben Gruß, bleibt gesund und Adieu, > bis zum nächsten lesen.. @ Angelface